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Wolfs ForumInformationen und Austausch über Wölfe
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Prozess in Frankreich :: Wölfe in Südtirol |
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Wolfsheuler
Anmeldungsdatum: 01.04.2009 Beiträge: 460

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Verfasst am: 22 Aug 2009 15:13 Titel: |
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@balin
Es gibt nur für mittlerweile alle Produkte sogenannte Label
BIO zum Beispiel oder "Gentechnik frei" oder "Delphinsicher gefangen" (bei Thunfisch)
Dann müsste man ein Label machen für Schafprodukte. "Aus Wolfsgebiet" oder "Wolfssicher gezüchtet" oder so ähnlich. Es kann ja zum Beispiel auch nicht sein, dass Schafprodukte aus Neuseeland hier bei uns auf dem Markt landen und die Schafzüchter hier in Europa ruinieren. Scheiss Globalisierung. |
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balin Gast
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Verfasst am: 22 Aug 2009 16:01 Titel: |
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@Wolfsheuler
Also hör mal, den Lieben Gott haben sie als guten Hirten erfunden, der ständig nach dem letzten Schaf gesucht hat und den Teufel dazu, der die Schafe auf Abwegen erwischt. Die Schweizer sind lausige kleine Götter, wenn sie ihre Schafe nur einmal in der Woche "finanziell" bedingt abzählen können und sie ansonsten dem Wolf und sonstigen Unbilden anheim liefern müssen. Für den Sturz in den Tobel reicht auch jeder Touristenhund. Die Neuseeländer haben auch nichts zu lachen und eine Menge Wasser dazwischen. Über die Unwetter wird auch nicht diskutiert, und die werden immer mehr. Der Wolf ist nur das Ausrufezeichen, sich mehr um alles zu kümmern und der Lohn dafür muß auch von den Beteiligten eingefordert werden können und unsere Aufgabe ist es, sie dabei zu unterstützen.
Der Wolf ist aus vielen Gründen eine Notwendigkeit, die Schafhalter aufgrund der langen Abwesenheit des Wolfes aber die Hauptleidtragenden.
Vor allem ihnen muß unsere Hilfe zukommen. Mir als Freilandrinderhalter
machen die Wölfe nur einen Bruchteil der Sorgen.
Wenn die Schafhalter sich den Herdenschutz leisten könnten, wäre der Wolf kein Problem. Also als Wolfsbefürworter für die Belange der Schäfer eintreten, aber auch entsprechende Maßnahmen einfordern. Die Symbiose könnte schon klappen. |
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Kangal
Anmeldungsdatum: 08.02.2007 Beiträge: 345 Wohnort: Thüringen

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Verfasst am: 23 Aug 2009 11:18 Titel: |
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Alles richtig, nur so wie ich den Artikel, welchen Joerg Sattler gepostet hat, interpretiere, ist es weniger eine Frage der Finanzen, sondern der Einstellung der Leute dort contra Wolf.
http://www.thurgauerzeitung.ch/schweiz/standard/Den-naechsten-Wolf-sollen-die-Hunde-vertreiben/story/24948390
Natürlich ist den Mottiez nicht entgangen, dass der Wolf im Unterwallis sein Unwesen treibt. Letztes Jahr hat er auf der Alp Susanfe, weniger als ein Tagesmarsch von der Alp Véla entfernt, 60 Schafe getötet. Im Goms wütete er 2006. Deshalb liess sich die Familie 2007 auf die Warteliste für Herdenschutzhunde setzen. Doch als sie welche hätte haben können, lehnte sie ab. Im Unterwallis hiess es über lange Zeit: Wer einen Herdenschutzhund hat, ist für den Wolf.
Entweder sie werden durch Schaden klug, was ja nun bei einigen einzusetzen scheint oder man muß andere Wege finden, die Leute zu motivieren, ihre Herden zu schützen. Kann ja nun nicht sein,. daß man aus Angst, "Wolfsfreund" zu sein, den Wölfen die Schafe auf dem silbernen Teller präsentiert und dann einen Abschuss fordert. |
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balin Gast
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Verfasst am: 23 Aug 2009 15:12 Titel: |
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Auch da ist was wahres dran. Zufällig weiss ich aber, was ein Zaun kostet
und die wissen auch, welchen Aufwandt sie für ihre Hunde usw haben.
Die Frage ist immer auch schon, wenn ich etwas aushalten soll, dann will, muß ich es auf die Dauer auch bezahlt bekommen.
Ich habe etwas nachgelesen:
http://www.alpinespace.org/uploads/media/Alpinet_Gheep_Leitfaden_Wertsch_pfungskette_Schafwolle_Alpenraum_DE.pdf
Schafhaltung in den Alpen hat im eigentlichen Sinne mit Produktion als Erwerbsquelle nicht mehr allzuviel gemein. Da muß sich dann auch der Umgang mit dem Wolf einordnen. Die Nebenprodukte der Schafhaltung, wie Lawinensicherere Abhänge, Offenhaltung der Landschaft für den Tourismus
und was sonst noch aufgeführt wird müssen in der Diskussion mit berücksichtigt werden. Allgemein hat der Wolf eigentlich gute Argumente für sich, da er bei der Erhaltung des Schutzwaldes eine große Rolle spielen kann.
Nur sind eben die Schafe die Leidtragenden.
Irgendwie wundert es mich, wie die Schafe solange haben überleben können. Ich habe vor der Wende mal eine entwichene große Schafherde mit meinem Hund zurück ins Nachbarlad getrieben. Die Schafe haben
einen Kreis gebildet und ein paar sind immer aussen rumgelaufen. Wenn der Hund oder ich in die Nähe gekommen sind, hat es eine Delle gegeben
und die Herde ist in die entsprechende Richtung ausgewichen. Wenn ich Wolf gewesen wäre, hätte ich nicht gewußt, welches Schaf ich nun nehmen soll. Habe mal gelesen, daß es bei den Heringen genauso ist. Wenn also eine Schafherde regelmäßig mit Hunden zu tun hat, dann beherrscht sie doch diesen Mechanismus, hält zusammen und gerät bei der Annäherung eines Wolfes nicht so schnell in Panik. Ich denke mal, eine Schafhaltung, die nicht nur auf laissez faire beruht, ist von Haus aus schon nicht so anfällig für den Wolf.
Schafwolle begegnet uns immerzu den ganzen Tag und wenn wir dann auch noch die Nebenprodukte, wie funktionierende Skipisten, freien Alpenblick, stolperfreie Alpwanderung und in Verbindung mit dem Wolf auch noch nachwachsende Schutzwälder berücksichtigen, dann sollte man eigentlich den Schäfern schon etwas entgegenkommen und ihnen
den Aufwandt für eine behütete Almwirtschaft entgelten! |
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Kangal
Anmeldungsdatum: 08.02.2007 Beiträge: 345 Wohnort: Thüringen

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Verfasst am: 23 Aug 2009 16:44 Titel: |
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Dann müssen es fremde Hunde sein, die eigenen werden nicht mehr als Bedrohung empfunden. Kangals laufen zwischen den Herden herum und die Schafe zeigen keinerlei Fluchtreflexe oder sonst irgendwelche Reaktionen. Die Hunde werden quasi gar nicht registriert. Das wird bei Hütehunden anders aussehen. Nur versteh ich nicht, wie Du damit die Schafe gegen die Wölfe resistent machen willst. Selbst wenn sie flüchten und Keile bilden, ist es für den Wolf ein Leichtes, zuzuschlagen. Zumindest wesentlich leichter, als einer Gemse hinterherzujagen.
Tja sollte, müßte - klar, daß sich Schafhaltung nicht mehr groß rechnet. Bei uns sind ja auch bereits andere Komponenten hinzugekommen. Die Landschaftspflege macht in Thüringen bereits 30 Prozent des Erwerbs aus. Wolle ist quasi wertlos und bedeutet nur noch Aufwand.
Klar sollte man sich das etwas kosten lassen, die Realität sieht jedoch nicht so rosig aus.
Auf der anderen Seite stehen die Skipisten, stolperfreien Wanderwege und freien Sichten mit den Herdenschutzhunden im Konflikt.
Alles nicht so einfach. |
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Kangal
Anmeldungsdatum: 08.02.2007 Beiträge: 345 Wohnort: Thüringen

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Verfasst am: 25 Aug 2009 11:44 Titel: |
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Der WWF verlangt vom Kanton Wallis, dass er die Kosten für den Abschuss veröffentlicht. „Wären die 330‘000 Franken für den Wolfabschuss 2006 im selben Gebiet (Chablais) in den Herdenschutz investiert worden, so hätte dieser heute abgeschossene Wolf höchstwahrscheinlich am Leben bleiben können.“
http://www.wwf.ch/de/newsundservice/news/news/?1206
Da gibt man satte 330 000 Franken für das Abknallen eines Wolfes aus und auf der anderen Seite beklagen sich die Tierhalter über zusätzliche Kosten für Hunde und anderen Herdenschutz. |
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greywolf Gast
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Verfasst am: 25 Aug 2009 11:49 Titel: |
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Das zeigt umso deutlicher, was die Schweiz vom Wolf hält ... nämlich NICHTS.
Die wollen den gar nicht.
grey |
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Jens Moderator

Anmeldungsdatum: 22.05.2006 Beiträge: 580 Wohnort: Stolpe

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Verfasst am: 25 Aug 2009 13:02 Titel: |
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Stimmt. Das Wolfsmanagement in der Schweiz hat elendig versagt. |
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balin Gast
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greywolf Gast
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Verfasst am: 26 Aug 2009 18:00 Titel: |
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Hast du aber mal auf das Datum des Artikels geguckt ?
Zitat: | Originalartikel: Hunziker, M. & Caluori, U. (1999): Wolf willkommen? Eine Studie der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft. KORA-Info 1/99: 5
Online-Version: Stand: 12.03.2008 |
... mag sein, das die Schweizer damals dem Wolf noch etwas positiver gegenüberstanden, weil es vielleicht nur einen gab ...?  |
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balin Gast
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Verfasst am: 26 Aug 2009 18:19 Titel: |
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Die Umfrage hat schon Bestand, weil sie einen Bezug zu tiefergehenden Einstellungen herstellt. Für mich beschreibt der Artikel genau das, was sich derzeit abspielt. Die Schweiz basiert auf einer Konsensgesellschaft und ist für Konfliktfälle wie den Wolf nicht gerüstet. Das schwankende Drittel gibt da immer den Ausschlag! |
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Joerg Sattler

Anmeldungsdatum: 21.01.2009 Beiträge: 1174 Wohnort: Bad Lausick

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Verfasst am: 27 Aug 2009 10:13 Titel: Ein Wolf treibt sein Unwesen im Prättigau (CH) |
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Quelle: http://www.suedostschweiz.ch/medien/sogr/index_detail.cfm?id=648957
Zitat: 27.08.2009
Ein Wolf treibt sein Unwesen im Prättigau
Mit grosser Wahrscheinlichkeit ist ein Wolf aus Österreich für neun Schafrisse im Prättigau verantwortlich.
Von Enrico Söllmann
Seewis. – Der Wolf hatte erst gerade vergangene Woche in Vorarlberg acht Schafe gerissen. Als diese eingezäunt wurden, zog es ihn nach Graubünden, wo er in der Nacht auf Dienstag neun weitere Schafe im Gebiet Schesa-plana oberhalb Seewis tötete. Heinz Guler, Wildhüter in der Region Herrschaft/Prättigau, bestätigte gestern auf Anfrage einen entsprechenden Bericht der Internet-Zeitung «vilan24.ch».
Guler betonte jedoch, dass es noch nicht 100-prozentig sicher sei, dass tatsächlich ein Wolf der Räuber sei. «Es könnte theoretisch auch ein Hund gewesen sein.»
Die Schafherde, die laut Angaben von Guler tagsüber gut bewacht wird, ist mittlerweile eingezäunt worden. Für die Entschädigungskosten für die gerissenen Schafe, die sich auf rund 3000 Franken belaufen, werden Bund und Kanton aufkommen müssen. (Zitatende) |
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Wolfsheuler
Anmeldungsdatum: 01.04.2009 Beiträge: 460

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Verfasst am: 27 Aug 2009 14:53 Titel: |
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http://www.20min.ch/news/luzern/story/Aktion-fuer-Entlebuche
Aktion für Entlebucher Wolf
Wer den Wolf bis zum November als Erster schiesst, gewinnt eine Saisonkarte der Sörenberger Bergbahnen.
Der ungewöhnliche Aufruf kommt von der Unesco-Biosphäre Entlebuch. Geschossen wird jedoch nicht mit Schusswaffen, sondern mit der Kamera. «Ziel ist, dass sich die Leute mit dem Thema Wolf auseinandersetzen», sagt Theo Schnider, Direktor der Unesco-Biosphäre Entlebuch. Ein Abschuss sei keine nachhaltige Lösung – man müsse beide Seiten betrachten und den Konsens suchen. Der im Entlebuch lebende Wolf wurde Anfang August zum Abschuss freigegeben. Im Wallis wurde am letzten Freitag ein Wolf erschossen. Zurzeit sollen sich schätzungsweise 18 Wölfe in der Schweiz aufhalten. |
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Joerg Sattler

Anmeldungsdatum: 21.01.2009 Beiträge: 1174 Wohnort: Bad Lausick

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Verfasst am: 08 Sep 2009 8:42 Titel: Rekurs gegen Wolfabschüsse eingereicht |
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Quelle: http://www.bielertagblatt.ch/News/Schweiz/152810
Zitat: 7.9.2009
Rekurs gegen Wolfabschüsse eingereicht
WWF und Pro Natura wollen die zum Abschuss freigegebenen Wölfe retten. Die Naturschutzorganisationen haben am Montag gegen die Abschussbewilligungen für drei Wölfe in den Kantonen Wallis und Luzern Rekurse eingereicht.
(sda) "Die drei verfügten Wolfs-Abschüsse verstossen gegen internationales und nationales Recht", begründete Kurt Eichenberger, Grossraubtier-Experte beim WWF, gemäss Communiqué das Vorgehen. Einer der drei Wölfe wurde jedoch bereits abgeschossen. Da solche Rekurse heute keine aufschiebende Wirkung haben, könnten auch die beiden anderen Wölfe trotzdem abgeschossen werden.
Damit würden Fakten geschaffen, ohne dass eine rechtliche Prüfung erfolgen könne, bemängelt Mirjam Ballmer von Pro Natura. Die beiden Umweltschutzorganisationen WWF und Pro Natura fordern daher, dass Rekurse künftig aufschiebende Wirkung haben sollen.
Zudem kritisieren sie das Wolfskonzept, welches hinter den Abschussbewilligungen stehe: "Das Konzept schützt vor allem die Schafe, dabei ist der Wolf eine streng geschützte Tierart", sagte Experte Eichenberger. Die Naturschutzorganisationen seien überzeugt, dass das richterliche Urteil zu ihrem Rekurs Mängel im Wolfskonzept aufdecken werde, heisst es im Communiqé weiter.(Zitatende) |
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Kangal
Anmeldungsdatum: 08.02.2007 Beiträge: 345 Wohnort: Thüringen

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Verfasst am: 08 Sep 2009 11:07 Titel: |
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Hat jemand etwas darüber gehört, was die Untersuchungen des abgeschossenen Walliser Wolfes nun ergaben? |
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