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Wolfs ForumInformationen und Austausch über Wölfe
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Jäger klagen über Nachwuchsmangel :: Jäger fürchten den grossen Grauen |
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Grauer Wolf Gast
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Verfasst am: 05 Nov 2009 12:13 Titel: Re: Jagdpolitisches Grundsatzpapier NABU |
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Wolfsheuler hat folgendes geschrieben: | Die Liste der jagdbaren Arten ist daher auf die folgenden
Arten zu beschränken: Rothirsch, Damhirsch, Sikahirsch,
Reh, Gemse, Mufflon, Wildschwein, Wildkaninchen, Fuchs,... |
Der Fuchs muß runter. Es gibt keinen ökologisch vertretbaren Grund, ihn zu bejagen, ihn zu "managen", genauso wenig wie das beim Wolf nötig ist. Predatorenbestände sind im wesentlichen nun mal selbstregulierend, je nach Revierverfügbarkeit und Nahrungsangebot.
@ Jens: Ich weiß, ich weiß. Ich versuche ja auch, mich zusammenzunehmen... Wenn ich die Möglichkeiten hätte... Nun, lassen wir das...
Aber es läßt sich einfach nicht abtrennen: "...All things are connected." Und das schließt in diesem Thema auch den Grauen immer ein...
Gruß
Grauer Wolf |
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jurawolf
Anmeldungsdatum: 01.01.2009 Beiträge: 283

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Verfasst am: 05 Nov 2009 13:19 Titel: Re: Jagdpolitisches Grundsatzpapier NABU |
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Grauer Wolf hat folgendes geschrieben: | Predatorenbestände sind im wesentlichen nun mal selbstregulierend |
was bei den pflanzenfressern aber auch nicht anders ist... |
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Kangal
Anmeldungsdatum: 08.02.2007 Beiträge: 345 Wohnort: Thüringen

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Verfasst am: 05 Nov 2009 13:34 Titel: |
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Da wir aber nicht bei Sitting Bull leben und wir auf relativ engem Raum die verschiedensten Interessen unter einen Hut bringen müssen, sofern man Akzeptanz auf breiter Basis erreichen will, ist managen schon unabdingbar. |
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Der Jäger
Anmeldungsdatum: 05.11.2009 Beiträge: 19 Wohnort: Sachsen

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Verfasst am: 05 Nov 2009 16:26 Titel: |
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Um mal mit einem Vorurteil aufzuräumen. Bleischrot ist mittelerweile an Gewässern verboten.
Prädatorendichten regeln sich durchaus selbst. ABER in einer Dichte, wo Hase, Rebhuhn und Wiesenbrüter kaum eine oder gar keine Chance haben. Das muss jedem klar sein. |
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Grauer Wolf Gast
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Verfasst am: 05 Nov 2009 17:03 Titel: |
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Der Jäger hat folgendes geschrieben: | Um mal mit einem Vorurteil aufzuräumen. Bleischrot ist mittelerweile an Gewässern verboten. |
Das ist mir tatsächlich neu. Gut so! Danke für die Info!
Der Jäger hat folgendes geschrieben: | Prädatorendichten regeln sich durchaus selbst. ABER in einer Dichte, wo Hase, Rebhuhn und Wiesenbrüter kaum eine oder gar keine Chance haben. Das muss jedem klar sein. |
Hmmm, die genannten Tierarten gehören m.E. aber keineswegs zum Hauptbeutespektrum von Fuchs und Wildkatze (da sind's hauptsächlich Kleinnager, beim Fuchs noch Kaninchen. Der (ausgewachsene) Feldhase ist schon zu groß und zu schnell) und für den im Familienverband lebenden Wolf sind sie als Beute zu klein und energetisch ungünstig... |
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grauer-geselle

Anmeldungsdatum: 26.09.2008 Beiträge: 178 Wohnort: Laubusch / Sachsen

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Verfasst am: 05 Nov 2009 18:24 Titel: |
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Der LJV Sachsen und speziell Dr. Baacke in seiner Rede hätten wohl besser anführen sollen, wie man denn gedenkt, den Wolf zu schützen !
Was bitte will man da besser machen oder besser können als die Leute, deren Aufgabe es jetzt ist ?? Zumal man ja zugibt, dass man noch nachqualifiziert werden müsste.
Wo ist der "Widerspruch" wenn Wölfe zu 90% Wild fressen aber unter Naturschutz stehen ? ( Frisst da ein Fremder aus meinem Napf ??)
Was soll der "psychologische Effekt" sein, um die Akzeptanz des Wolfes zu stärken ? Reden Jäger plötzlich alle anders vom Wolf, wenn er im Jagdrecht ist ? Heisst das, alle denken jetzt schon so, aber sagen werden sie es erst, wenn Wolf=Jagdrecht ??
Wolf-Mensch Verhältnis .... Jäger sind ja auch Menschen ..... !
"Meine Güte, wir sind auch alle Menschen im Forum ! Fordern wir Sonderrechte, um den Wolf zu schützen ? "
Alles in allem hinterlässt diese Rede einen Eindruck, der die Jägerschaft eher in schlechterem als im besseren Lichte darstellt. Auf dem Fussballfeld würde man es wohl ein mit viel Mühe vorbereitetes Eigentor nennen.
Man sollte einfach einsehen, dass nicht alles was sich im Wald bewegt, mit dem Jäger zu tun hat und dass es auch andere gibt, die wissen, wie man Tiere zu schützen hat. |
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C.J.W. Handendoek
Anmeldungsdatum: 01.11.2009 Beiträge: 87
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Verfasst am: 05 Nov 2009 20:10 Titel: |
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Der Jäger hat folgendes geschrieben: | Um mal mit einem Vorurteil aufzuräumen. Bleischrot ist mittelerweile an Gewässern verboten. ... |
Das freut mich. Aber wo ist das geregelt/veröffentlicht. Im Sächsischen Landesjagdgesetz, aktuell veröffentlicher Stand 01.08.2008, kommen laut Acrobat-Suchfunktion die Worte Blei, Schrot und Munition nicht vor. Mit den Eingaben in google
site:www.ljv-sachsen.de+bleischrote
site:www.ljv-sachsen.de+bleischrot
site:www.ljv-sachsen.de+blei
kommen 0 Ergebnisse. Übrigens kommt auch im Bundesjagdgesetz das Wort Blei nur in dem völlig kranken Satz: „Verboten ist ... mit Schrot, Posten, gehacktem Blei, Bolzen oder Pfeilen, auch als Fangschuß, auf Schalenwild und Seehunde [!] zu schießen“, vor.
Zum Topic: Die Infragestellung des Jagdgesetzes allgemein erscheint mir hinsichtlich der Forderung, den Wolf ins Jagdgesetz aufzunehmen, durchaus problemnah.
Handendoek |
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Smirre
Anmeldungsdatum: 15.12.2008 Beiträge: 150 Wohnort: Lüneburger Heide

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Verfasst am: 05 Nov 2009 20:32 Titel: |
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Das die Liste der Jagdbaren Tiere überarbeitet werden muß bevor man sich überhaupt mit dem Gedanken über den Wolf beschäftigt ist die beste Lösung. Es sind ja alle Tiere von den vorschreibern erwähnt worden die als Jagdbare Tiere auszuschließen sind. Der Wilde Truthahn wird oft mit einem Fragezeichen versehen, da muß mann aber bedenken das diese Tiere vor der Jagd erst aus Südamerika als Faunenverfälschung ausgewildert werden müssen. |
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Smirre
Anmeldungsdatum: 15.12.2008 Beiträge: 150 Wohnort: Lüneburger Heide

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Verfasst am: 05 Nov 2009 20:33 Titel: |
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Übrigens freue ich mich auch auf einen neuen der grünen Zunft. |
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thomasriepe2000
Anmeldungsdatum: 10.12.2006 Beiträge: 249

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Verfasst am: 05 Nov 2009 21:27 Titel: |
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Zitat "der jäger"
Zitat: | Prädatorendichten regeln sich durchaus selbst. ABER in einer Dichte, wo Hase, Rebhuhn und Wiesenbrüter kaum eine oder gar keine Chance haben. Das muss jedem klar sein. |
Dass diese Meinung nicht der Wahrheit entspricht haben wir auch in diesem Forum schon oft besprochen. Es gibt inzwischen viele Studien und Belege, die auch schon oft genannt wurden, die diese Meinung widerlegen. Nur in Jägerkreisen wird dieses Argument immer wieder genannt, nicht weil es der Wahrheit entspricht, sondern schlicht um den Abschuss von Raubtieren zu rechtfertigen. Wenn ich so etwas höre, frage ich mich immer, wie Hasen und Rebhühner Jahrtausende überleben konnten, bevor "Jäger" sie vor den bösen Raubtieren "beschützt" haben... _________________ www.riepehunde.de |
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Lutra
Anmeldungsdatum: 30.12.2006 Beiträge: 366 Wohnort: Pulsnitz

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Verfasst am: 05 Nov 2009 21:43 Titel: |
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Einige sachlich falsche Sachen aus der Dr.-Braacke-Rede:
Der Wolf ernährt sich nicht zu 90% von jagdbaren Tieren, sondern zu über 99%, jedenfalls in der Lausitz. Das ist durch die Untersuchung der Wolfslosungen festgestellt worden. Ich weiß nicht, warum da die Jägerschaft derart untertreibt. Im Umkehrschluß ließe sich mit einer solchen Argumentation begründen, dass Fuchs, Marder usw. nicht unter die jagdbaren Tiere gehören, da sie sich zu 90% nicht von solchen ernähren...
"Ein Naturschutzgesetz gibt es erst seit 1952." ????
Das Reichsnaturschutzgesetz trat am 28.06.1935 in Kraft, das Reichsjagdgesetz am 01.04.1935. Beide Gesetze hatten verschiedene Vorläufer in einzelnen Ländern. Das Reichsnaturschutzgesetz galt als eines der wenigen Gesetze aus der Hitler-Zeit mit Ausnahme der Präampel in der DDR weiter, bis es 1954 durch ein neues Naturschutzgesetz abgelöst wurde.
Wo kommt nur die Jahreszahl 1952 her?
Jäger sind auch Menschen, natürlich. Und damit gelten für sie die gleichen Gesetze wie für alle anderen Menschen. Ich kenne selbst einige Jäger, die sich im Naturschutz engagieren. Wer hindert denn einen Jäger daran, sich für den Schutz des Wolfes einzusetzen? Auch wenn der nicht im Jagdgesetz ist? Er kann sich auch für den Orchideenschutz einsetzen, und die kommen bestimmt nicht ins Jagdgesetz. |
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Der Jäger
Anmeldungsdatum: 05.11.2009 Beiträge: 19 Wohnort: Sachsen

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Verfasst am: 06 Nov 2009 11:43 Titel: |
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Der Jäger hat folgendes geschrieben: | Um mal mit einem Vorurteil aufzuräumen. Bleischrot ist mittelerweile an Gewässern verboten.
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Supi!!!
Da habe ich ja gleich beim zweiten Post in die Tonne gegriffen. In Sachsen gibt es dieses Verbot tatsächlich nicht! Asche auf mein Haupt!
Ich wohne noch nicht lange hier, seitdem habe ich auch noch nie auf Wasserwildjagd gejagt. Im Thüringer Jagdgesetz gibt es folgenden Passus:
§ 29
Sachliche Gebote und Verbote
(1) Auf krankgeschossenes Wild ist zeit- und weidgerecht nachzusuchen.
(2) Verboten ist - in Ergänzung zum § 19 BJG -
...;
die Jagd in einem Umkreis von 100 Metern an Gewässern unter Verwendung von bleihaltigem Schrot auszuüben.
Häufig sind solche Verbote auch in Verordnungen (z. B. Meck-Pom) geregelt. |
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Der Jäger
Anmeldungsdatum: 05.11.2009 Beiträge: 19 Wohnort: Sachsen

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Verfasst am: 06 Nov 2009 12:00 Titel: |
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Grauer Wolf hat folgendes geschrieben: |
Der Jäger hat folgendes geschrieben: | Prädatorendichten regeln sich durchaus selbst. ABER in einer Dichte, wo Hase, Rebhuhn und Wiesenbrüter kaum eine oder gar keine Chance haben. Das muss jedem klar sein. |
Hmmm, die genannten Tierarten gehören m.E. aber keineswegs zum Hauptbeutespektrum von Fuchs und Wildkatze (da sind's hauptsächlich Kleinnager, beim Fuchs noch Kaninchen. Der (ausgewachsene) Feldhase ist schon zu groß und zu schnell) und für den im Familienverband lebenden Wolf sind sie als Beute zu klein und energetisch ungünstig... |
An diesem Punkt werden sich unsere Positionen wohl kaum vereinbaren lassen. Hauptbeute vom Fuchs sind durchaus Kleinnager, aber auf der Suche nach ihnen wird jeder Junghase, jede brütende Rebhenne, jede Lerche usw. gern mitgenommen. Das ausgewachsene Hasen schwer zu erbeuten sind ist klar, aber gelegentlich schafft er es. Und je mehr Füchse es gibt, um so größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er ein (seltenes) Tier erwischt. Der Fuchs als Begünstigter der gegenwärtigen Kulturlandschaft ist deshalb sehr erfolgreich. Die Wildkatze ist nun kein ausgesprochener Kulturfolger. Die hat's wirklich schwer, ahnlich dem Wolf. |
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C.J.W. Handendoek
Anmeldungsdatum: 01.11.2009 Beiträge: 87
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Verfasst am: 06 Nov 2009 12:15 Titel: |
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Hier gibt es eben zwei grundsätzlich verschiedene Ansatzpunkte:
Zum einen ist es sicher nicht falsch, dass der Fuchs durch die ökologische Situation begünstigt ist und dadurch sehr stark vertreten ist, wie dies wohl z. B. auch für Krähenvögel gilt.
Zum anderen ist es wohl so, dass dort, wo Füchse bejagt werden gleichwohl keine Bestandsänderung festzustellen ist, da durch die Bejagung entstehende Freiräume sofort von Füchsen angenommen werden, die sonst kein Revier und keine Möglichkeit zur Fortpflanzung hätten. In Bereichen, wo Füchse nicht bejagt werden, reguliert sich der Bestand über die zur Verfügung stehenden Reviere und das schwankende Nahrungsangebot selbst.
Gibt es dazu irgendwo objektive Studien bzw. veröffentlichte Ergebnisse?
Handendoek |
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thomasriepe2000
Anmeldungsdatum: 10.12.2006 Beiträge: 249

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