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Jäger fordern: Wolf gehört ins Jagdgesetz

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Jäger klagen über Nachwuchsmangel :: Jäger fürchten den grossen Grauen  
Autor Nachricht
Waldschrat



Anmeldungsdatum: 12.03.2007
Beiträge: 196
Wohnort: Hannover

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BeitragVerfasst am: 19 Jul 2008 19:17    Titel: Antworten mit Zitat

@tanith:

das siehst du im prinzip schon ganz richtig. einige jäger sehen das auch so, aber einige andere befürchten, das sie weniger wild erbeuten (teils weil ihnen der wolf angeblich alles wegfrisst...was blödsinn ist, teils weil das wild scheuer wird... nun,da müssen sie sich halt was einfallen lassen). das mit den rehen und den verbissschäden ist nicht nur bei euch so, das gibts fast überall in deutschland. schau dir mal nen feld an wo ne rotte wildschweine nach nahrung gesucht hat, das sieht aus als wär da nen panzer ins feld gefahren. ich denke, viele bauern würden einige der wildschweine gern an die wölfe abtreten

grüße vom waldschrat
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~Tanith~



Anmeldungsdatum: 07.09.2007
Beiträge: 21

BeitragVerfasst am: 22 Jul 2008 16:28    Titel: Antworten mit Zitat

das glaub ich. wenn man das so sieht ist es doch echt traurig, dass sowas auf unsere Wälder "aufpassen" soll. das ist die Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht ja ein gefundenes Fressen für die "tropähensammler" ....
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Jens
Moderator


Anmeldungsdatum: 22.05.2006
Beiträge: 580
Wohnort: Stolpe

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BeitragVerfasst am: 05 Aug 2008 13:54    Titel: Antworten mit Zitat

Hinweis:

Einige Beiträge hier waren Off-Topic Beiträge und wurden verschoben/kopiert zum Thema Anregungen und Kritik.
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CleanerWolf



Anmeldungsdatum: 09.09.2006
Beiträge: 427
Wohnort: Berlin

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BeitragVerfasst am: 01 Okt 2008 20:44    Titel: Antworten mit Zitat

Ulrich Wotschikowski klärt auf:
Zitat:

Ulrich Wotschikowsky
Soll der Wolf ins Jagdrecht?

Jäger nennen drei Hauptgründe, den Wolf ins Jagdrecht zu übernehmen: die Wolfspopulation soll kontrolliert (sprich bejagt), und verhaltensauffällige Wölfe („Problemwölfe“) sollen unbürokratisch eliminiert werden können; und der Wolf soll in den Genuss der Hegeverpflichtung kommen, die im Jagdgesetz festgeschrieben ist. Wie steht’s mit diesen Argumenten?

Zunächst müssen einige Missverständnisse geklärt werden. Das erste: Eine Tierart könne nur entweder dem Jagdrecht oder dem Naturschutzrecht unterstellt sein. Das ist falsch: Alle Wirbeltierarten unterliegen dem Naturschutzgesetz, allerdings unterscheidet es verschiedene Gefährdungs- und Schutzkategorien. Das Jagdgesetz enthält einen Katalog der sog. „jagdbaren“ Arten, das sind jene, die zusätzlich dem Jagdrecht unterliegen. Dort finden wir z. B. Luchs, Elch und Wisent, aber nicht Wolf oder Biber. Der Katalog ist in seiner Zusammensetzung widersprüchlich, aber das ist aus seiner historischen Entwicklung erklärbar, die viel weiter zurück reicht als das Naturschutzgesetz. Für die Diskussion um den Wolf ist die Gruppe der nach dem Naturschutzgesetz „besonders und streng geschützten“ Arten von Bedeutung. Dort finden sich sowohl der Wolf als auch der Luchs.

Das zweite Missverständnis: „Jagdbar“ bedeute, dass die Art bejagt werden könne. Viele jagdbare Arten haben aber gar keine Jagdzeit, d. h. sie sind von der Bejagung völlig zu verschonen – z. B. Luchs, Fischotter, Greifvögel, Raufußhühner oder Elch. Andere Arten (z. B. Rehe, Rotwild) haben eine Jagdzeit und eine Schonzeit; während letzterer dürfen sie nicht erlegt werden.

Welche Folgen hätte es nun für die Wölfe und für die Jäger, wenn der Wolf dem Jagdrecht unterstellt würde?

Seinen Status im Naturschutzrecht würde er natürlich beibehalten. Die Wolfspopulation könnte nicht bejagt werden. Denn die Population ist noch viel zu klein, um nachhaltige Eingriffe zu verkraften, ihr Wachstum liegt nur bei der Hälfte ihres biologischen Potenti-als (es fehlen etwa 40 herangewachsene Jungwölfe), und es gibt noch viel Lebens-raum, der von den Wölfen besiedelt werden könnte. Eine Bejagung würde die ohnehin zögerliche Etablierung der Population verzögern, vielleicht sogar zum Erliegen bringen.

Eine Eliminierung verhaltensauffälliger Wölfe durch die Jagd scheidet aus. Das ist eine viel zu anspruchsvolle Angelegenheit, als dass sie im Wege der Jagd erledigt werden kann. Die meisten Jäger unterschätzen die Fehler, die man dabei machen kann, ange-fangen beim falschen Wolf (inklusive Hund), den man erschießt, bis zum Sturm der gesellschaftlichen Entrüstung, den man mit einem Fehler entfachen kann.
Bleibt die Verpflichtung zur Hege – aber wie will der Jäger den Wolf hegen? Wenn überhaupt, geht das nur über den Verzicht auf einen Teil der Schalenwildstrecke, die der Jäger selber machen will. Das aber würde dem Hegeverständnis völlig widersprechen.

Eine Übernahme des Wolfes ins Jagdrecht würde an der gegenwärtigen Situation de facto also nichts ändern. Von Befürwortern wird dennoch ins Feld geführt, das Jagdgesetz biete einen besseren Schutz für Wölfe, weil Verstöße strenger geahndet würden und weil es das Eigentum des Jagdberechtigten besonders schütze. Das sind zwei weitere Missverständnisse. Erstens sehen sowohl Jagdgesetz wie Naturschutzgesetz genau die gleiche Höchststrafe für illegale Tötungen von Luchs (jagdbar, aber ohne festgesetzte Jagdzeit) oder Wolf (nicht jagdbar) vor – nämlich fünf Jahre Freiheitsent-zug. Zweitens kommt der Schutz des Eigentums nicht zum Tragen, weil anzunehmen ist, dass illegale Tötungen so gut wie ausschließlich von Jagdausübungsberechtigten im eigenen Revier verübt werden, die ihr Eigentum also nicht beeinträchtigen können (anders als ein „Wilderer“, der ein fremdes Jagdrevier aufsucht und dort Beute macht).

Manche Jäger spekulieren vielleicht auch darauf, dass ein versehentlicher oder fahrläs-siger Abschuss eines Wolfes nicht so streng geahndet würde, wenn der Wolf im Jagd-recht wäre, weil das „nur“ ein Schonzeitvergehen wäre. Das ist schon wieder ein Irrtum: Zwar ist es richtig, dass ein Verstoß gegen Schonzeitbestimmungen (z. B. der Ab-schuss eines Rehbocks nach dem 15. Oktober: vorher Jagdzeit, danach Schonzeit) nur eine Ordnungswidrigkeit wäre, die von der Unteren Jagdbehörde mit einem Bußgeld (maximal 5.000 Euro – immerhin!) geahndet werden könnte. Aber der Abschuss eines Tieres, für das im Jagdgesetz gar keine Jagdzeit festgesetzt ist (Luchs!), ist keine Ordnungswidrigkeit, sondern eine Straftat, Höchststrafe fünf Jahre Freiheitsentzug.

Richtig ist allerdings, dass der Jagdausübungsberechtigte ein tot aufgefundenes (oder rechtmäßig getötetes) Tier (z. B. einen Luchs) auch dann behalten darf, wenn es nach dem Naturschutzgesetz geschützt ist, das eine Inbesitznahme geschützter Tiere nicht erlaubt. Dies ist so ziemlich der einzige Nachteil, den der Jäger davon hat, dass der Wolf nur dem Naturschutzrecht und nicht gleichzeitig dem Jagdrecht unterliegt. Für den Wolf jedoch ist es egal.

Unter welchen Umständen darf ein Jäger einen verletzten Wolf töten? Für solche Fälle ist nicht das Jagd- oder das Naturschutzrecht relevant, sondern das Tierschutzgesetz. „Ein Wirbeltier töten darf nur, wer die dazu notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten hat“, heißt es in § 4. Offensichtlich geht das TierSchG davon aus, dass ein Jäger dar-über verfügt; denn im Zuge weidgerechter Jagdausübung ist ihm die Tötung eines Wildtieres erlaubt. Im Analogieschluss darf gefolgert werden, dass diese „notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten“ des Jägers generell gegenüber Wildtieren gegeben sind, egal ob sie dem Naturschutzrecht unterstellt sind oder nicht. Allerdings wird das Gericht bei der Tötung eines verletzten Wolfes sehr strenge Maßstäbe anlegen, anders als bei einem Reh. Wer einem Wolf den „Gnadenschuss“ setzt, muss sicher sein, dass das Tier auch von einem Tierarzt eingeschläfert worden wäre.

Die gegenwärtige Rechtslage schützt also die lt. Naturschutzgesetz „besonders und streng geschützten“ Arten sehr gut, auch dann, wenn sie zusätzlich dem Jagdrecht unterliegen. Diese Rechtslage ist aber für viele recht unübersichtlich, eine Bereinigung wäre gut, etwa in diesem Sinne: Arten, die eine Bejagung vertragen oder der Kontrolle bedürfen, ins Jagdrecht. Die anderen ins Naturschutzrecht. In unserem Fall hieße das: Der Wolf bleibt im Naturschutzrecht, wo er ist. Der Luchs schließt sich ihm an und ver-lässt das Jagdrecht. Wenn sich die Populationen so entwickeln, dass sie bejagt werden können oder sollen – rein ins Jagdrecht. Die FFH-Richtlinie erlaubt jagdliche Eingriffe, allerdings unter strengen Auflagen (z. B. intensives Monitoring), damit der „günstige Erhaltungszustand“ der jeweiligen Population gewahrt bleibt. Das Jagdgesetz mit Abschussplanung, Quotenregelung, Jagd- und Schonzeiten reicht dazu nicht aus. Es ist auf lokale, bestenfalls regionale Populationen ausgerichtet, lässt aber die komplizierten Ansprüche von großräumig in geringer Dichte lebenden Tieren außer Acht, und es bie-tet nicht genügend Gewähr, dass Populationen nicht in einen kritischen Zustand gera-ten. Der Rothirsch, Jägers liebstes Kind, bietet für diese Defizite ein bedenkenswertes Beispiel.

Derzeit wäre die Überführung des Wolfes ins Jagdrecht jedenfalls ein völlig falsches Signal – wegen der Symbolkraft, die dahinter steckt, und auch wegen der Rechtsunsicherheit, auf die sich jemand berufen könnte, der einen Wolf irrtümlich erlegt.

Quelle: http://www.vauna-ev.de/index.php?id=123

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Die Ärzte
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CindyCandy7



Anmeldungsdatum: 14.09.2008
Beiträge: 417
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BeitragVerfasst am: 02 Okt 2008 9:31    Titel: Antworten mit Zitat

Ob sich die Herren Jäger das auch mal durchlesen? Ich glaube nicht-die wollen doch gar nicht.Sie haben nur Angst um ihr Muffelwild,was bei uns eigentlich nicht einheimisch ist. Ich hätte so ein Paar Fragen an die Herren ,aber ich glaube nicht ,das sie antwoten würden.
CindyCandy7

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Wolfsfreund



Anmeldungsdatum: 05.09.2007
Beiträge: 306
Wohnort: BW

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BeitragVerfasst am: 02 Okt 2008 9:36    Titel: Antworten mit Zitat

Nun dies war doch eigentlich nun deutlich genug, was Herr Wotschikowsky da geschrieben hat. Wer das jetzt immer noch nicht verstanden hat, sollte überlegen ob Jäger überhaupt das richtige für ihn ist, wenn die einfachsten
Regelungen schon zu schwer für ihn sind.
Einfacher geschrieben: der Wolf untersteht ganzjährig der Schonzeit, nun verstanden?

Cindy nun dann frag doch einfach unter diesem Thema stehe ich gerne zur Verfügung, denn ich bin Jäger! Einfach eine Nachricht an mich schreiben, soweit ich die Fragen beantworten kann, tue ich dies gerne.

Grüße der Wolfsfreund

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Es waren die Jäger und Forstbeamte ,die als erstes die Wölfe in der Lausitz gesichtet haben und damit einen wichtigen Grundstein zum Wolfsmanagment setzten.
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CindyCandy7



Anmeldungsdatum: 14.09.2008
Beiträge: 417
Wohnort: Teupitz

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BeitragVerfasst am: 02 Okt 2008 15:34    Titel: Fagen an Wolfsfreund Antworten mit Zitat

Super Wolfsfreund,Wußte nicht das Du Jäger bist.
Wie ist es mit den Mufflons ,die sind doch in unseren Wäldern eigentlich nicht heimisch ,oder? Habe auch gelesen , das einige Jäger befürchten ,der Wolf würde das Rotwild ausrotten. Kann ich irgendwie nicht glauben.Es gibt hier sehr viel Wild,die Rehe kommen bis an unseren Zaun ,Füchse ,Rehe, Wildschweine habe ich schon öfter mitten in den Dörfern angetroffen.Warum haben so viele Jäger was gegen den Wolf? Frißt er nicht die kranken und schwachen Tiere? Das wäre doch gut -oder?
Nun bin ich mal gespannt!-Bin bereit zu lernen.
Grüsse CindyCandy7

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elektroyu



Anmeldungsdatum: 01.10.2008
Beiträge: 96
Wohnort: Chemnitz

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BeitragVerfasst am: 02 Okt 2008 17:43    Titel: Antworten mit Zitat

Den Jägern, die etwas gegen die Wölfe haben, geht es wohl eher ums Geld. Wenn der Wolf einen Teil "ihres" Wildes reißt, können sie natürlich auch weniger schießen.
Dazu hab ich auch eine Frage, denn was genau ist da der Zusammenhang? Wofür bekommt da der Jäger genau das Geld?

Ansonsten ist es praktisch nicht möglich, dass Wölfe das heimische Schalenwild ausrotten, weil immer das Beutetier die Häufigkeit des Beutegreifers bestimmt und nicht umgekehrt. Da das Muffelwild hier nicht heimisch ist, kann das durchaus wieder völlig verschwinden. In einigen Gegenden ist das auch schon passiert, soviel ich weiß.

edit: Was ich mir theoretisch allerdings vorstellen könnte ist, dass der Mensch das Wild ausrottet, nämlich wenn er seine Abschüsse nicht dem Wolf anpasst.
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CleanerWolf



Anmeldungsdatum: 09.09.2006
Beiträge: 427
Wohnort: Berlin

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BeitragVerfasst am: 02 Okt 2008 18:37    Titel: Antworten mit Zitat

elektroyu hat folgendes geschrieben:
Den Jägern, die etwas gegen die Wölfe haben, geht es wohl eher ums Geld. Wenn der Wolf einen Teil "ihres" Wildes reißt, können sie natürlich auch weniger schießen.
Dazu hab ich auch eine Frage, denn was genau ist da der Zusammenhang? Wofür bekommt da der Jäger genau das Geld?

Wildfleisch und zahlende Jagdgäste.

Ein Aspekt kommt mir in dem Wotschikowski-Text etwas zu kurz - wäre der Wolf erstmal im Jagdrecht, würde das bei vielen Jägern Begehrlichkeiten wecken und dann Jagdzeiten für den Wolf freizugeben wäre nur noch ein kleiner Schritt.

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Wolfsfreund



Anmeldungsdatum: 05.09.2007
Beiträge: 306
Wohnort: BW

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BeitragVerfasst am: 02 Okt 2008 18:48    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Cindy,

also ich versuche es so einfach wie möglich zu erklären, hoffe kann dir etwas mit meinen Antworten weiterhelfen:

also: Muffelwild ist in den meisten Regionen nicht heimisch und meist freigesetzt worden zu Jagdzwecken. In einige Regionen Alpenregionen gab und gibt es noch echtes Muffelwild, das übrigens zum Hochwild gehört.
Gejagt wird es nur unterrangig, meist nur zu Trophäenzwecken(wegen ihreres Gehörns). Die Ansiedlung der Muffelschafe wurde in den 90 er Jahre in vielen Jagdgebieten durchgeführt..
So gesehen korrigieren Wölfe eigentlich wenn sie Muffelwild ausrotten würden, das eingreifen des Menschen in die Natur, da Muffelschafe eigentlich nicht in den meisten Regionen vorkommt.
Muffelwild liegt Jägern meist am Herzen und sie hegen es um die älteren Tiere mit dem besten Trophäen dann zu erlegen.

Zum nächsten Rotten Wölfe Rotwild aus.
Eine häufige Befürchtung und ein Argument vieler Antiwolf Jäger, wenn es um Wölfe geht. Es gibt soweit ich weiss keinerlei Aussagekräftige Studien, die solche Behauptungen bestärken.
Es ist richtig das sich Rotwild zusammen schliesst zu Fluchtverbänden, das ist aber natürlich da das Wild erstmal wieder lernen muss mit Beutegreifern umzugehen, da der Mensch, sprich der Jäger und der Strassenverkehr sowie Krankheiten die einzigste Gefahr fürs Wild bisher waren.
Es ist in Gebieten mit Beutegreifern sehr gut zu beobachten, das Verhalten ändert sich, ich nenne es immer ein gegenseitiges Aufrüsten.
Das Wild rüstet auf in dem es in Herden umherzieht und nicht mehr so an einen Fleck verharrt um es Beutegreifern schwerer zu machen und die Beutegreifer müßen andere Jagdtaktiken anwenden.
Jedes Tier hat eine sogenannte Fluchtdistanz, die von Tier zu Tierart verschieden ist. Die Fluchtdistanz wird sich durch diesen Lernprozess des Wildes sicherlich verändern also verkürzen.
Die Königsdiziplin des Jagens wird dann wieder mehr Bedeutung zu kommen und zwar dem heranpirschen und dem zu Schuss kommen.
Dies ist aber nicht weiter schlimm, denn manchen kann ein bischen mehr Bewegung nicht schaden Laughing.Anfangs wird es sicher zu niedrigeren Strecken ,eine andere Angst der Jäger kommen, doch dies wird sich einpendeln. Die Natur hat es so eingerichtet, das Beutegreifer niemals ihre Beutetiere ausrotten, sie wären ja auch dann sehr dumm und das kann man Wölfen bestimmt nicht nachsagen.
Es ist richtig das Wölfe die schwächsten Tiere zu erst aussondern, einfaches Prinzip, sie wählen die Tiere die sie am einfachsten ohne zu viel Aufwand erlegen können, darum ja auch die Gefahr das sich Wölfe an Nutz oder Heimtieren vergreifen, wenn sie erlernen das diese viel einfacher und zu erjagen sind.Deswegen sind ja auch die Schutzmaßnahmen notwendig damit sie sich garnicht erst an leichte Beute wie Schafe gewöhnen.
Gutes Beispiel die Sendung auf dem MDR die Diskussionsrunde wo die Wolfshunde gezeigt wurden: Zuerst gingen die Hunde nicht über das Hinderniss sondern drumherum. Warum den schweren Weg nehmen wenn es leichter und ohne höheren Energiebedarf geht? So ist es auch bei der Jagd von Wölfen: einfacher und ohne Verletzungsrisiko ist effektiver.
Verletzungen können sich Wölfe eben nicht leisten.

Gut ist das für das Wild auf jeden Fall, die kranken Tiere werden aussortiert und nur die kräftigen und starken vermehren sich.
Für die Ansitzjäger schlechter, weil der Jagdaufwand wird größer aber ich finde auch spannender.Für den Wald gut, die Schäden was Wild verursacht verteilt besser weil das Wild umherzieht.

Nun die meisten Jäger haben etwas gegen den Wolf weil:

Sie sehen ihn als Beutekonkurrenten.
Sie haben Angst um ihre Strecken.
Sie haben Angst es rentiert sich nicht mehr, die Reviere werden nicht mehr wirtschaftlich genug, sprich werfen nicht mehr genug für die Jäger ab.
Sie befürchten mehr an zeitlichen Aufwand in Revier und Jagd durch durch die Anwesenheit der Wölfe.
Sie wollen nicht das in ihren Revieren andere Ihnen darein reden was zu tun ist (durch Wolfsforscher usw)

Ach es sind soviele Argumente und Befürchtungen das ich sie garnicht alle hier aufzählen kann, das würde zuviel Platz wegnehmen.
Bei vielen ist es aber einfach nur Starrsinn und sie nehmen Argumente einfach nicht wahr oder denken nicht drüber nach.

Vielleicht konnte ich dir deine Fragen ausreichend beantworten.
Wenn nicht mein Bauch verträgt noch einiges an Löchern .

Grüße der Wolfsfreund

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CindyCandy7



Anmeldungsdatum: 14.09.2008
Beiträge: 417
Wohnort: Teupitz

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BeitragVerfasst am: 02 Okt 2008 19:14    Titel: Dank an Wolfsfreund Antworten mit Zitat

Vielen Dank für die super ausführliche Beantwortung der Fragen,war sehr interessant.
Cindy Candy7

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elektroyu



Anmeldungsdatum: 01.10.2008
Beiträge: 96
Wohnort: Chemnitz

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BeitragVerfasst am: 02 Okt 2008 19:20    Titel: Antworten mit Zitat

Wie wahrscheinlich ist es denn, dass die Reviere sich nicht mehr rentieren werden? Das würde ich als durchaus berechtigtes Argument sehen, wenn die Gefahr tatsächlich besteht.
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Wolfsfreund



Anmeldungsdatum: 05.09.2007
Beiträge: 306
Wohnort: BW

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BeitragVerfasst am: 02 Okt 2008 19:21    Titel: Antworten mit Zitat

@ Elektroyu Richtiger wäre die Frage so:

Nicht wofür bekommt er Geld sondern wofür zahlt er Geld!

Würde ich mein Revier als Wirtschaftliches Unternehmen sehen, wäre ich schon lange Konkurs und ernähren würde es mich schonmal garnicht.
Wer will auch immer nur Wild essen, ab und zu esse ich auch zivilisiert g

Grüße der Wolfsfreund

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elektroyu



Anmeldungsdatum: 01.10.2008
Beiträge: 96
Wohnort: Chemnitz

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BeitragVerfasst am: 02 Okt 2008 19:37    Titel: Antworten mit Zitat

Also ich mag Wild generell nicht. Laugh

Verstehe ich dich jetzt richtig, dass man alleine vom Jagen hierzulande grundsätzlich nicht leben kann? Es ist also nur eine zusätzliche Einkommensquelle (für die, die es als Einkommensquelle betrachten und nicht als Arbeiten für die Natur)?
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Wolfsfreund



Anmeldungsdatum: 05.09.2007
Beiträge: 306
Wohnort: BW

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BeitragVerfasst am: 03 Okt 2008 11:55    Titel: Antworten mit Zitat

Nun sagen wir es mal so:

Hohe Verdienstmöglichkeiten gibt es nicht. Entscheidend sind viele Faktoren für eine wirtschaftliche Nutzung eines Reviers.
Durch Verpachtungen und Revierbegehungsrechte besteht die Möglichkeit Einnahmen zu haben.
Es kommt immer auf die Lage und Größe des Reviers, auf seinen Wildbestand in Stück und auf die Wildarten(Schonzeiten) eines Jagdreviers drauf an.

Da ich ökologisch jage ist der Ertrag aus meinen Revier wesentlich niedriger und an Gewinne garnicht zu denken, aber das brauch es auch nicht.
Verpachten will ich nicht (Hälfte meines Reviers ist selbst gepachtet), Touristenjäger oder Gastjäger haben in meinem Revier nichts verloren.
Ökotourismus will ich auch nicht bei mir haben, ab und zu eine Schulklasse die Natur erleben möchte ja . Oder aber wenn ich jemanden einlade in meine Jagdhütte um sich ein Bild zu machen, wie es in meinem Revier zu geht und der die Ökojagd und die herrliche Natur einmal live erleben möchte - das ist ok nur mehr Unruhe möchte ich meinem Revier nicht zumuten.

Einnahmen kommen also nur zusammen durch meinen Hauptberuf, durch die Vermietung des Grillplatzes und der Jagdhütte, durch Schweisshundeinsatz bei angeschossenen und durch Unfälle verletzter Wildtiere,durch Brennholzverkauf und durch gelegentlichen Wildbretverkaufs für mich alleine reicht ein Stück(mag diesen Ausdruck weniger) Wild sehr lange
Ich möchte aber darauf hinweisen, dies trifft nur auf mein Revier zu, in anderen Revieren geht es anders zu und dementsprechend sind dann auch die Einnahmequellen höher .
Stellt man dagegen die Pachtkosten und Hegekosten, Baukosten für Grillplatz und Jagdhütte,Wartungskosten, Fahrzeugkosten , Mitgliedsgebühren , Abgaben und Steuern, Kosten für meinen Hund sowie die Unkosten für Schluckköder und deren Auslegung, Müllbeseitigungskosten und den zeitlichen Aufwand, so wie es Thomas der Schäfer machte,so wäre ich schon lange pleite.
Ich sehe mein Revier nicht als Bachelor sondern als ein Fleckchen Natur das ich hegen und pflegen darf und das mir ab und an etwas zurückgibt für meine Bemühungen in Form von Naturalien.
Meine Meinung ist und bleibt: mein Revier braucht nicht wirtschaftlich sondern natürlich zu sein und ich kann es mir leisten Verluste zu machen.
Allerdings genaue Zahlen, wie Thomas aufführte kann und will ich nicht veröffentlichen, das wäre auch zu aufwendig.

Grüße der Wolfsfreund

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