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Wolfs ForumInformationen und Austausch über Wölfe
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Nun doch: Wolf kommt in Sachsen ins Jagdrecht
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Jagdfreies Gebiet :: PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrecht ! |
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Nachricht |
Quercus
Anmeldungsdatum: 03.03.2010 Beiträge: 151

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Verfasst am: 27 Apr 2010 16:08 Titel: |
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thomasriepe2000 hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Ich sehe jden Tag mindestens ein paar Dutzend mal, daß eine Art gerade dabei ist, eine andere auszurotten und fast immer mit absolutem Erfolg.
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Konkretes Beispiel parat? |
Klar.
Buchensämling in Fichten - NV
Fichtensämling in Buchen-NV
Kiefer unter Spätbl. Traubenkirsche.
Habicht an Feldhuhn
Kormoran an Eisvogel
Kormoran an Äsche |
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Joerg Sattler

Anmeldungsdatum: 21.01.2009 Beiträge: 1174 Wohnort: Bad Lausick

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Verfasst am: 27 Apr 2010 17:06 Titel: |
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Laut Presseberichten lehnt der NABU die von Umweltminister Frank Kupfer (CDU) geplante Aufnahme der Wölfe in das Jagdrecht ab.
Im Gegensatz dazu wird berichtet, dass der Landesjagdverband, der die Aufnahme des Wolfes in das Jagdrecht gefordert hatte, die Pläne begrüßt.
Link zum Artikel: http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/REGIONALES/7362999.php |
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thomasriepe2000
Anmeldungsdatum: 10.12.2006 Beiträge: 249

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Verfasst am: 27 Apr 2010 19:05 Titel: |
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Zitat: | Habicht an Feldhuhn
Kormoran an Eisvogel
Kormoran an Äsche |
Hast du einen Bewies dafür, dass Habicht und Kormoran für den Rückgang der genannten Arten verantwortlich sind? Der durch den Menschen verursachte Verlust an Lebensraum hat damit nichts zu tun? _________________ www.riepehunde.de |
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Lutra
Anmeldungsdatum: 30.12.2006 Beiträge: 366 Wohnort: Pulsnitz

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Verfasst am: 27 Apr 2010 19:51 Titel: |
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Quercus hat folgendes geschrieben: | Festzustellen ist aber, daß der Wolf in den Jahren seiner Abwesenheit keine Lücke im regionalen Ökosystem hinterlassen hat.
Und damit wird der Wolf zum Luxusgeschöpf - er kann, aber muß nicht unbedingt vorhanden sein. Der Rest ist Emotion, ist Wunschdenken, ist manchmal sogar Ökoterrorismus. |
Ähh, was? Welche Art würde denn Deiner Meinung nach eine Lücke im Ökosystem hinterlassen? Und wieviele übrige Arten wären dann "Luxusgeschöpfe"? Eine sehr merkwürdige Einteilung der Natur, da ist ja "Nützling" und "Schädling" noch harmlos dagegen! |
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Quercus
Anmeldungsdatum: 03.03.2010 Beiträge: 151

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Verfasst am: 27 Apr 2010 21:22 Titel: |
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Ach Lutra - etwas mehr nüchterne Denke, etwas weiniger Befindlichkeit würde zur sachlichen Diskussion beitragen.
Versuche mal, dir ein funktionierendes und intaktes Ökosystem vorzustellen. Du wirst unschwer erkennen, daß alle vorkommenden Arten und Standortfaktoren in direktem oder indirektem Zusammenhang stehen und sich in ihrer Populationsdynamik gegenseitig beeinflussen.
Hast du?
So, und jetzt sage mir einmal, welche Art den Wolf beeinflussen soll, wenn man den Menschen ausklammern würde.
Prädatoren? Fehlanzeige.
Klimafaktoren? Fehanzeige.
Futtermangel? Fehlanzeige
Mangelnder Raum? Fehlanzeige.
Sage mir eine Spezies, die in den letzten hundert Jahren im Vergleich zu den Jahrhunderten davor durch Fehlen einer Wolfspopulation prosperierte.
Es gibt keine.
Der Wolf ist für unser aktuelles Ökosystem absolut entbehrlich, er hat keinerlei Funktion mehr, es sei denn, sie wird ihm vom Menschen "zugewiesen".
Na, wenn das kein Luxusgeschöpf ist?! |
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Antares
Anmeldungsdatum: 03.01.2010 Beiträge: 36 Wohnort: Landshut

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Verfasst am: 27 Apr 2010 21:31 Titel: |
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Zitat: | Wird Jagd von der Gesellschaft bewertet, so geschieht dies oft unter falschem Blickwinkel. Steht man dem Töten von Wildtieren negativ gegenüber, so tut man etwas, das ich nicht nachvollziehen kann, man bewertet Leben.
Man kann nicht bestreiten, daß jedes Lebewesen auf Kosten anderer lebt und dabei dessen Tod billigend in Kauf nimmt. Bäume tun dies, Blumen tun dies, Tiere tun dies. Interessanterweise, fast wäre ich geneigt zu schreiben, perverserweise bewerten Jagdgegner Leben umso höher je höher dessen Entwicklungsstufe ist. Menschliches Leben hat einen höheren Wert als das Leben eines Hirsches, dessen Leben hat einen höheren Wert als der eines Baumes.
(Wir Förster sehen das übrigens anders, wir schießen Hirsche, damit die Bäume besser wachsen.) |
Och, es ist schon ein gewaltiger Unterschied, ob ein Raubtier ein Beutetier tötet, oder ob ein hiesiger Jäger dies tut:
- Beutegreifer setzen mit fast jeder Jagd ihr (Über)leben aufs Spiel. Ob nun ein Wolf(srudel) ein größeres Tier wie einen Hirsch/Elch etc. angreift und dabei riskiert durch Tritte oder das Geweih tödlich verletzt zu werden, oder ob z.B. ein Gepard seine Energien für missglückte Jagden opfert - der Jäger auf dem Hochsitz hat solche Sorgen nicht. Das größte Risiko des Jägers ist es von seinen Jagdkameraden durch eine verirrte Kugel erwischt zu werden.
- Beutegreifer müssen jagen um zu überleben. Für manche Menschen in anderen Ländern und Regionen gilt das selbe. Hier gibt es jedoch niemanden, der ohne die Ausübung der Jagd verhungern oder erfrieren würde. Bleibt die Jagd als notwendiges Übel zur Regulierung von Wildtierbeständen aufgrund der einstigen Ausrottung natürlicher Beutegreifer. Die wahllose Jagd auf Wölfe wäre jedoch selbst bei einer Anzahl von 300 Tieren in Deutschland immer noch eines: dekadenter Luxus.
- Du degradierst dich als moderner, zivilisierter Menschen doch selbst, wenn du so tust als sei das Töten von Tieren mit einem Trieb wie Sex zu vergleichen. So wie du davon schwärmst Macht über ein dir geistig und (zumind. solange du ein Gewehr trägst) physisch unterlegenes Säugetier auszuleben, das jedoch genauso wie du leidensfähig ist, bestätigst du in meinen Augen nur das Bild eines moralisch sehr fragwürdigen Jägers. Von Wolf, Bär und Luchs kann man nicht erwarten, dass sie Mitleid für ihre Beute empfinden, aber von einem Menschen in unseren Breiten sehr wohl.
Du wirfst auch Jagdgegnern vor sie würden Leben bewerten. Du selbst bewertest menschliches Leben demnach nicht höher als das eines Hirschen oder Baums? Mal polemisch gefragt: Was außer den Gesetzen hindert dich dann daran z.B. im Wald Jogger zu jagen und dir ihre Haut an die Wand zu hängen? Du verweist auch darauf, dass du Hirsche schießt, damit Bäume besser wachsen können. Das bedeutet entweder, du bewertest das Leben eines Baumes höher als das eines Hirschen, oder beide haben für dich exakt den selben Wert - ungeachtet der doch sehr unterschiedlichen Leidensfähigkeit. Empfindest du auch Macht wenn du einen Baum fällst? Was ist mit den Tieren, die nicht durch deinen ersten Schuss gestorben sind? Hat deren Leid für dich den selben Stellenwert wie das Absägen von Ästen eines Baums?
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich denke nicht, dass sich z.B. Hirsche grenzenlos vermehren sollten ungeachtet welche Schäden das z.B. für den Wald bedeuten würde. Auch beim Wolf müsste man sich fragen, würde seine Anzahl plötzlich explodieren, wann "zuviel" zuviel ist. Die Frage ist jedoch heute noch sehr theoretisch. Ich gebe jedoch zu Bedenken, dass das Ökosystem sehr lange Zeit sehr stabil war. Die Natur hat sich lange Zeit sehr gut selbst regulieren können - gab es weniger Beutetiere, gab es auch weniger Wölfe/Bären. So schlecht kann das damalige Jäger/Beute-Verhältnis also nicht gewesen sein, während man sich heute fragen muss, weshalb trotz Bejagung über Verbißschäden geklagt wird.
Wenn Wölfe und andere Beutegreifer keine Lücke im hiesigen Ökosystem hinterlassen haben, wofür bräuchten wir dann Jäger? Ach ja: Bestimmt wegen des martialischen Rechts des Stärkeren: Wenn der Mensch als Jäger auftritt braucht man keine anderen Beutegreifer mehr im Wald, richtig? Somit wär der Wolf auch deiner Ansicht nach keine Unterstützung bei der natürlichen Regulierung von z.B. Rotwildbeständen? Für wen wäre seine Anwesenheit denn Luxus?
Zuletzt bearbeitet von Antares am 27 Apr 2010 23:57, insgesamt einmal bearbeitet |
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C.J.W. Handendoek
Anmeldungsdatum: 01.11.2009 Beiträge: 87
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Verfasst am: 27 Apr 2010 21:32 Titel: |
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Quercus, ich glaube Du verrennst Dich jetzt ein wenig. Du lieferst oben das Psychogramm eines Sexualstraftäters und willst damit was beweisen? Das Josef Fritzl eine höhere Reproduktionsrate hat als ein durchschnittlicher Mann? Auch ist Jagd nicht das einzige "Hobby", bei dem einem anderen Säugetier das Leben genommen wird. Es ist eines von zwei "Hobbies". Verstehst?
Der Jagdtrieb ist auch nicht gekoppelt an Status und wirtschaftlichen Erfolg. Die Knaben während meiner Schulzeit, die gern Tiere getötet haben, erwiesen sich später durchgehend als Versager. Und die Jägerschaft hat wohl auch nicht mehr Erfolg bei Frauen als andere. Könnte es nicht eher sein, dass es umgekehrt ist, dass Jagd eine Ersatzbefriedigung ist?
Übrigens wird auch Golf eher von Personen gespielt, die sich als erfolgreich einschätzen. Was hat nun das Golfen mit dem Töten gemein?
Es ist durchaus zu bestreiten, dass jedes Lebewesen auf Kosten anderer lebt und dabei dessen Tod billigend in Kauf nimmt. Eine solche Aussage überträgt auch menschliche Wertvorstellungen auf Tiere.
Die Jagdgegner, die einen Menschen höher bewerten als ein Tier und das wiederum höher als einen Baum, liegen tatsächlich daneben. Solche wird es in diesem Forum aber kaum geben. Hier geht es weniger um Anthropozentrik als um Ökologie. Übrigens stammt der schwachsinnige Satz: "Ist ein Wolf mehr wert als ein Mensch?" von einem Jäger.
"Gesamtökologisch", was auch immer das sein soll, also sagen wir mal ökologisch ist die Frage: "Nutzt die Population dem Ökosystem oder nutzt sie nicht?" nicht gerade sehr fundiert. Eine Population "nutzt" einem Ökosystem nicht mehr oder weniger.
Zum Wolf: Der Wolf ist ein Luxusgeschöpf nur für den Jäger, der mit einer weiteren Trophäe, wie Du es darstellst, seinen eingebildeten Status aufpolieren will. Was heißt denn, dass der Wolf vorhanden sein kann, aber nicht muss? Nach menschlichem Bedürfnis? Danach muss überhaupt kein Tier da sein. Emotion, lieber Quercus, ist vor allem eine Grundlage der Jagd. Naturschutz orientiert sich zunächst ziemlich emotionslos an der Funktion eines Naturhaushalts. Und in einem funktionierenden Ökosystem unserer Breiten muss der Wolf unbedingt vorhanden sein. Wenn er nicht da ist, d. h. wenn er ausgerottet wird, denn nur das ist der Grund für sein Nichtdasein, kommt es zu Überpopulation bei den Tieren, die seine natürliche Beute sind, mit den bekannten Folgen.
Aber da gibt es ja Jäger, die regulierend eingreifen.
Buchensämlinge rotten übrigens keine Fichten aus. An jedem Standort gibt es eine PNV. Und da, wo eine Fichte hingehört, stirbt sie nicht aus. Es sei denn, der Mensch hilft nach.
Die Ausführungen von Antares über die Dekandenz des Verzehrs von Wild verstehe ich aber auch nicht.
Gruß
Handendoek
Zuletzt bearbeitet von C.J.W. Handendoek am 27 Apr 2010 23:11, insgesamt einmal bearbeitet |
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Antares
Anmeldungsdatum: 03.01.2010 Beiträge: 36 Wohnort: Landshut

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Verfasst am: 27 Apr 2010 21:56 Titel: |
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Zitat: | Die Ausführungen von Antares über die Dekandenz des Verzehrs von Wild verstehe ich aber auch nicht. |
Wie gesagt, das erwarte ich auch nicht. Weder habe ich die Möglichkeit, noch steht es mir zu Menschen zu sagen, wieviel Fleisch, bzw. welches Fleisch sie essen dürfen oder nicht.
Ich bleibe jedoch dabei: Der Verzerr von Wildfleisch ist in unseren Breiten m.E. im Grunde genauso unwichtig wie der Verzerr von Exotenfleisch von Krokodil, Känguru etc. Früher gab es bestenfalls einmal in der Woche Fleisch, heute macht sich doch keiner mehr wirklich beim Fleischverzerr Gedanken darüber, dass dafür ein Tier sterben musste.
Die Brücke zur eigentlichen Thematik mag sicher sehr weit geschlagen sein, das muss ich zugeben, worauf ich aber in der aktuellen Diskussion hinaus wollte: Die Jagd dient in unseren Breiten nicht mehr der lebensnotwendigen Verpflegung mit Fleisch und Fell - hierzu gibt es mehr als genug Alternativen und selbst diese werden nicht zu 100% genutzt. Bei einem Wolf, der noch weniger als ein Hirsch ein konventioneller Fleischlieferant ist, wäre die Tötung noch verwerflicher, wenn man sich nur sein Fell an die Wand hängt oder sein Fleisch isst, weil es einem einen Kick gibt mal Wolf gegessen zu haben. Für den Luxus des ungewohnten Esserlebnisses sollte kein Tier sterben müssen, selbiges gilt im höheren Maße für den Luxus eine Trophäe des getöteten Tieres auszustellen - sorry das ist nunmal meine Meinung. |
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jurawolf
Anmeldungsdatum: 01.01.2009 Beiträge: 283

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Verfasst am: 27 Apr 2010 22:56 Titel: |
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weisst du quercus, über die berechtigung der jagd müssen wir beide uns nicht streiten, ich denke wir sind uns da weitgehend einig.
aber eine derart unqualifizierte aussage wie die, dass der wolf keine ökologische notwendigkeit ist, habe ich von dir noch selten gelesen. mir scheint, als sei jahrlange forschung spurlos an dir vorbei gezogen. sieh dir doch schon nur die resultate aus yellowstone an, wie die neuerliche wolfspräsenz sich auch das ganze ökosystem auswirkt. der wolf als topprädator hat wohl eine grössere bedeutung für ein ökosystem als so manche andere tierart.
mit deiner argumentation könnte man aber eigentlich auch gleich alle anderen arten als "luxus" abtun. schliesslich kann die natur die ausrottung von sehr vielen arten verkraften, ohne dass sie zerbricht. wir brauchen nämlich auch keine hirsche, keine füchse und keine biber. und apropos biber, der ist ein gutes beispiel: mitteleuropa hat auch 150 jahre ganz gut ohne biber gelebt und die natur ist immer noch natur. nur, heute ist - ebenso wie beim wolf - hinreichend bewiesen, wie gross der einfluss dieser tierart auf das ganze ökosystem ist. mit deiner logik könnte man aber auch den biber zu luxus erklären.
btw. ist der begriff "ökosystem" nicht zufällig gewählt. unsere lebensräume sind eben mehr als nur die summe aller individuen, sie sind eben ein zusammenhängendes system. und da haben alle arten ihre funktion und ihre rolle und sind nicht bloss "luxus". |
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C.J.W. Handendoek
Anmeldungsdatum: 01.11.2009 Beiträge: 87
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Verfasst am: 27 Apr 2010 23:07 Titel: |
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@Antares - Aber, wieso sollte es nicht besser sein, ein Reh, Hirsch oder Wildschwein, das ein oder mehrere Jahre relativ stressfrei lebte, zu schießen und zu verzehren, als ein Hausschwein aus der Massentierhaltung, das als erstes den Schwanz mit dem Teppichmesser abgeschnitten bekommt und dann ohne Betäubung kastriert wird. Ich habe mal ein Doku gesehen, wo ein Bulle vom Bolzenschussgerät nicht mal betäubt am Hinterbein angekettet und hochgezurrt wurde (dem ist parktisch bei "Bewusstsein" das gesamte Hinterbein rausgebrochen worden) und dann ziemlich lebendig aufgesägt wurde. Damit hat sich meine Einstellung zur "industriellen Tierproduktion" endgültig gefestigt. Etwas vergleichbares wird man bei der Jagd - abgesehen von Spaßjagden, z. B. auf Füchse - nicht erleben.
Das bedauerliche ist, dass man kaum noch etwas eiweißhaltiges Essen kann, weil offenbar nur noch Tierhasser mit Tieren zu tun haben. Und zwar von der Spitzenpolitikern mit schwachsinnigen Parolen bis zum Handlanger. Der Gedanke, einen Fisch zu essen, für den das fünfzehnfache als Beifang über Bord geschmissen wird, verursacht bei mir körperlichen Ekel.
Gruß
Handendoek |
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Quercus
Anmeldungsdatum: 03.03.2010 Beiträge: 151

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Verfasst am: 27 Apr 2010 23:23 Titel: |
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Ohne einer ausführlichen Antwort auf eure Beiträge vorgreifen zu wollen:
Meine Frau arbeitet bei einer Landtierärztin, ich hab im Zuge der Datenbeschaffung zu einer Doktorarbeit die Belastung von Wild und Schlachtfleisch verglichen.
Seitdem, es sind nunmehr fast 20 Jahre, essen wir keine Fleisch - und Wurstwaren aus dem Handel mehr. |
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Quercus
Anmeldungsdatum: 03.03.2010 Beiträge: 151

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Verfasst am: 27 Apr 2010 23:29 Titel: |
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Antares hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Die Ausführungen von Antares über die Dekandenz des Verzehrs von Wild verstehe ich aber auch nicht. |
Wie gesagt, das erwarte ich auch nicht. Weder habe ich die Möglichkeit, noch steht es mir zu Menschen zu sagen, wieviel Fleisch, bzw. welches Fleisch sie essen dürfen oder nicht.
Ich bleibe jedoch dabei: Der Verzerr von Wildfleisch ist in unseren Breiten m.E. im Grunde genauso unwichtig wie der Verzerr von Exotenfleisch von Krokodil, Känguru etc. Früher gab es bestenfalls einmal in der Woche Fleisch, heute macht sich doch keiner mehr wirklich beim Fleischverzerr Gedanken darüber, dass dafür ein Tier sterben musste.
Die Brücke zur eigentlichen Thematik mag sicher sehr weit geschlagen sein, das muss ich zugeben, worauf ich aber in der aktuellen Diskussion hinaus wollte: Die Jagd dient in unseren Breiten nicht mehr der lebensnotwendigen Verpflegung mit Fleisch und Fell - hierzu gibt es mehr als genug Alternativen und selbst diese werden nicht zu 100% genutzt. Bei einem Wolf, der noch weniger als ein Hirsch ein konventioneller Fleischlieferant ist, wäre die Tötung noch verwerflicher, wenn man sich nur sein Fell an die Wand hängt oder sein Fleisch isst, weil es einem einen Kick gibt mal Wolf gegessen zu haben. Für den Luxus des ungewohnten Esserlebnisses sollte kein Tier sterben müssen, selbiges gilt im höheren Maße für den Luxus eine Trophäe des getöteten Tieres auszustellen - sorry das ist nunmal meine Meinung. |
Ich setze da noch einen drauf:
Die Schonzeitenverordnungen der Länder lassen ausnahmslos eine Bejagung von Hirschen und Keilern in der Paarungszeit zu und dann - weil sie so schön hormonell verblödet sind, werden sie auch von Trophäenjägern geschossen. Das Wildpret ist zu diesem Zeitpunkt für den menschlichen verzehr ungeeignet!!!
Hingegen ist es verboten, bzw. nur eingeschränkt erlaubt, sie dann zu schießen, wenn sie verwertbar sind. |
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Antares
Anmeldungsdatum: 03.01.2010 Beiträge: 36 Wohnort: Landshut

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Verfasst am: 27 Apr 2010 23:46 Titel: |
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Über die Zustände in der Massentierhaltung müssen wir uns gar nicht unterhalten, auch ich halte diese für widerwärtig. Sie stellen den traurigen Tiefpunkt in moralischem Umgang mit Tieren dar, entwürdigen sie das leidensfähige Tier doch generell zur reinen Massenware. Daher auch mein persönlicher Einwand, dass sich immer weniger Menschen Gedanken machen, dass für das Fleisch auf ihrem Teller ein Tier gestorben ist.
Wenn der Verzerr von Wildfleisch mit einer entsprechenden Reduzierung des Fleischkonsums einhergeht, bin ich natürlich kompromissbereit zu sagen, dass dies dem täglichem Konsum von Fleisch aus der Massentierhaltung vorzuziehen ist.
Bedenken muss man dabei aber auch bitte, dass nicht jedes Nutztier unter o.g. Qualen stirbt und nicht jedes erlegte Wildtier nahezu schnell und schmerzlos getötet wird.
Leider ändert das aber alles nichts am Verkauf von Fleisch konventioneller Nutztiere. Hierfür müssten schon sehr sehr viel mehr Menschen ihren Konsum zurückfahren um etwas an dem System zu ändern, wobei es fraglich wäre, ob die Bevölkerung ihren vermeintlichen Bedarf über Wildfleisch decken könnte/sollte. Somit wird, überspitzt gesagt, jedesmal Fleisch sinnlos weggeworfen, für das ein Tier nutzlos gestorben ist, wenn du bei Hunger auf Fleisch stattdessen lieber ein Wildtier isst - auch wenn ich deine o.g. Gründe weshalb du dieses Fleisch vorziehst sicher nachvollziehen kann.
Doch bleiben wir bei der Bejagung des Wolfs, die mit der Aufnahme ins Jagdrecht ja früher oder später mal wieder möglich werden könnte: Was, außer der Regulierung für einen gesunden Bestand, rechtfertig die Bejagung? Würdest du Wolfsfleisch mit der gleichen o.g. Überzeugung essen, wie du auch Hirschfleisch isst? Würdest du das Fell oder andere Körperteile präparieren um sie auszustellen? Beides wäre dekadent und überflüssig. Daher die Frage: Sollen Wölfe irgendwann in erster Linie bejagd werden dürfen um zu großen Probleme bei unnatürlicher Populations-Explosion entgegenzuwirken, wofür es heute noch keinerlei Anzeichen gibt, oder sollen sie vornehmlich bejagd werden, um einen Deal mit dem Teil der Jägeschaft einzugehen, die es spannend fänden in Deutschland die Chance zu haben legal einen Wolf fürs Wohnzimmer zu schießen? Das ist für mich eine zentrale Frage wenn es darum geht, weshalb zum jetzigen Zeitpunkt ausgerechnet Jagdverbände darauf pochen den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen, obwohl noch gar nicht klar ist wie sich die Population auf lange Sicht in Deutschland zahlenmäßig entwickeln wird. |
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CleanerWolf

Anmeldungsdatum: 09.09.2006 Beiträge: 427 Wohnort: Berlin

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Verfasst am: 28 Apr 2010 0:39 Titel: |
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Ich fasse es einfach nicht !
Herr Kupfer ist kurz davor, den Jägern die sächsischen Wölfe auf dem Silbertablett zu überreichen und hier wird 2 Seiten lang Zeit mit fruchtlosen Off-Topic-Diskussionen verplempert, anstatt zu beraten, was wir dagegen tun können.
Wacht auf und kapiert endlich, was hier passiert. Während hinter dem Rücken sämtlicher Naturschutzverbände und Wolfsschutzvereine Hinterzimmer-Deals zwischen Umweltministerium und Jägerschaft abgeschlossen werden, taucht hier gleichzeitig Besuch aus dem W&H-Forum auf und versucht uns (leider teilweise erfolgreich) in Diskussionen zu verwickeln und uns daran zu hindern, das zu tun, was eigentlich nötig wäre.
Wir können etwas erreichen, aber nur, wenn wir uns auf das Wesentliche konzentrieren und zusammenarbeiten.
Lasst doch Quercus endlich gegen eine Wand labern und kommt zum Thema zurück. Die Wölfe brauchen unsere Hilfe dringender als je zuvor!
- Aufruf zum Protest -
Jeder von uns sollte einen eigenen Protestbrief formulieren und per Post (Emails lassen sich zu schnell löschen/filtern) an die auf dieser Webseite genannten Adressen verschicken:
http://www.frank-kupfer.de/kontakt.asp
Auch wenn es schwer fällt - achtet darauf, sachlich zu bleiben und Eure Argumente klar und nachvollziehbar zu formulieren. Auf Emotionen, Beleidigungen, Beschimpfungen und vor allem Drohungen sollte verzichtet werden. Wir sind die Guten, wir sind gebildet, wir haben die besseren Argumente. Nehmt Euch zur Ausarbeitung Eurer Briefe die Zeit die Ihr braucht, achtet auf korrekte Rechtschreibung.
Hier noch einmal unsere wichtigsten Kernargumente:
- Im Jagdrecht würde der Schutzstatus des Wolfes insgesamt aufgeweicht, die rechtliche Situation bei illegalen Abschüssen verkompliziert (Stichwort "Hegeabschuss")
- Eine Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht wird mit dem (in letzter Zeit vornehm verschwiegenen) Ziel einer möglichst zeitnahen Bejagung gefordert. Da die Population auf absehbare Zeit nicht als stabil bezeichnet werden kann und eine Bejagung daher ausgeschlossen werden muss, ist dies völlig unnötig.
- Die Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht würde dessen Akzeptanz bei der Jägerschaft wohl kaum erhöhen, dafür aber Begehrlichkeiten wecken, ihn möglichst bald wieder bejagen zu können.
- Der Konflikt zwischen Naturschutz und Jägerschaft würde nicht entschärft, sondern im Gegenteil zu einer weiteren Verhärtung der Fronten oder gar zu einer Eskalation führen.
- Mitarbeit beim Wolfsschutz ist für Jäger bereits jetzt möglich und wird auch praktiziert, durch die Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht würde man dagegen eher den Wolfsgegnern unter den Jägern entgegenkommen.
- Nach zahlreichen illegalen Wolfsabschüssen in der jüngeren Vergangenheit und nicht enden wollender Anti-Wolf-Stimmungsmache aus den Reihen der Jäger kann der Jägerschaft insgesamt nicht das nötige Vertrauen entgegengebracht werden, mit dem Wolf im Jagdrecht verantwortungsvoll umzugehen.
Fallen Euch noch weitere Argumente ein? Oder habt Ihr weitere Vorschläge für Adressen an die Protestpost gesendet werden sollte? Immer her damit. _________________ "Es ist nicht Deine Schuld, dass die Welt ist wie sie ist,
es wär nur Deine Schuld, wenn sie so bleibt."
Die Ärzte |
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SammysHP

Anmeldungsdatum: 30.06.2006 Beiträge: 2459 Wohnort: Celle / Niedersachsen

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Verfasst am: 28 Apr 2010 0:52 Titel: |
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Sehe ich genauso. Als weiteren Punkt würde ich noch hinzufügen, dass eine Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht ein völlig falsches Signal an die Bevölkerung vermitteln würde. Wir wollen doch zeigen, dass man mit dem Wolf in einer vernünftigen Koexistenz leben kann und mit geringfügigen Umstellungen in unserer Lebensweise weitgehend konfliktfrei mit ihm auskommen können. Würde der Wolf nun ins Jagdrecht aufgenommen werden, würde das viele, fachlich nicht gebildete Bürger verwirren. _________________
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