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Jägers Meinung

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Kanada: Tiere erschießen, um andere zu retten ? :: Jägerschaft und Wölfe  
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Black Wolf



Anmeldungsdatum: 14.08.2006
Beiträge: 200
Wohnort: Süd Thüringen

BeitragVerfasst am: 13 Jan 2007 14:28    Titel: Antworten mit Zitat

das ist eine interessante frage Cleaner. wo fängt man an? wenn du die jagd zu früh abschaffst gibts wirtschaftliche schäden, schaffst du sie zu spät ab leiden die wölfe.
ich denke die richtige entscheidung wäre es die jagd gebietsweise Abzuschaffen, dort wo sich wölfe etabliert haben, wird weniger bis gar nicht mehr gejagt

schockiert hat mich die frage von Alwin Schöne: "ist die Wolfspopulation überhaupt gefährdet" daran sieht man wie unwissend manche sind. warum wohl gibt es keine Wölfe mehr in Dtl und nur noch wenige in ganz europa? und glaubt er/sie dass der Wolf nur zum spaß auf der roten liste steht?
oder dass der Mensch angst haben müsste vor dem Wolf. ich hab bisher geglaubt das wäre nur eine art vorurteil von uns gegenüber dem "einfachen" Volk. ich sehe ich habe mich geirrt.

bevor solche reden geschwungen werden, sollen solche menschen erstmal überlegen ob sie denn wirklich schon mal von einem Angriffe eines Wilden Wolfes auf einen Menschen gehört haben.
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Conny



Anmeldungsdatum: 30.06.2006
Beiträge: 119
Wohnort: Erfurt

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BeitragVerfasst am: 13 Jan 2007 21:35    Titel: Antworten mit Zitat

man sieht in der lausitz zum beispiel aber auch das es dort viel zu hohe wildbestände gab, dort existieren jetzt wölfe und jagd nebeneinander und trotzdem sind die jagdstrecken nicht zurückgegangen. Wenn man dort jetzt die Jagd abschaffen würde würde es wahrscheinlich trotzdem Schäden geben.
Ein Problem sind wahrscheinlich auch die Wildschweine, es gibt fast überall eigentlich zu viele davon und sie verursachen vorallem viele Schäden in der Landwirtschaft. Ihre Menge wird durch den Wolf aber wohl kaum reduziert werden weil er nicht sehr viele Wildschweine tötet. Meiner Meinung nach sollte man die Schonzeiten ändern (in den betroffenen Gebieten) bis sich die Wildbestände wieder eingepegelt haben

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Virtual Galopp
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thomasriepe2000



Anmeldungsdatum: 10.12.2006
Beiträge: 249

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BeitragVerfasst am: 14 Jan 2007 12:30    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
ich denke die richtige entscheidung wäre es die jagd gebietsweise Abzuschaffen, dort wo sich wölfe etabliert haben, wird weniger bis gar nicht mehr gejagt


Hallo Leute,

überschätzt mir mal meinen alten Freund Canis Lupus nicht Smile
So furchbar viel trägt er nämlich zur Regulation von Schalenwild gar nicht bei...
Die hauptsächlichen Regulierungsmechanismen bei den großen Pflanzenfressern (dort wo der Mensch nicht eingreift!) sind in erster Linie das "sich um Haus und Hof fressen", das heißt, sie fressen so lange an ihrer Hauptnahrung, bis diese knapp wird, dadurch weniger Nachwuchs zur Welt kommt und sich die Pflanzenbestände wieder erholen können. Ein weiterer wichtiger Regulierungsfaktor ist das Wetter - ein kalter Winter kann da ganze Arbeit leisten Confused
Die Arbeit der Beutegreifer wird in diesem Sytem der Populationsdynamik da meist maßlos überschätzt - darum ist es ja auch ein hanebüchener Schwachsinn, wenn Jäger behaupten, Wölfe oder Füchse könnten Tierarten ausrotten - so etwas konnte noch nie auch nur annähernd nachgewiesen werden!
Wölfe, selbst wenn es einige hundert in Deuschlangd gäbe, wären niemals in der Lage, einen ernsthaften regulierenden Einfluß auf die Schalenwildbestände auszuüben...

Viele Grüße

Thomas

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Conny



Anmeldungsdatum: 30.06.2006
Beiträge: 119
Wohnort: Erfurt

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BeitragVerfasst am: 14 Jan 2007 13:26    Titel: Antworten mit Zitat

und es ist ja auch irgendwann nicht mehr lustig wenn die wildschweine wie in berlin mitten in der stadt rumrennen.
dazu siehe hier: http://de.news.yahoo.com/25072006/336/zeitung-gefahr-wildschweine-nimmt-berlin.html
http://www.welt.de/data/2003/04/19/75770.html

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Conny



Anmeldungsdatum: 30.06.2006
Beiträge: 119
Wohnort: Erfurt

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BeitragVerfasst am: 14 Jan 2007 17:48    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Wölfe oder Füchse könnten Tierarten ausrotten - so etwas konnte noch nie auch nur annähernd nachgewiesen werden!


naja in der lausitz haben die wölfe das muffelwild ausgerottet aber die muffel gehören ja ursprünglich gar nicht in diese landschaft deshalb zählt das wahrscheinlich nicht und ich kann mich da nur thomas meinung anschließen

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thomasriepe2000



Anmeldungsdatum: 10.12.2006
Beiträge: 249

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BeitragVerfasst am: 14 Jan 2007 18:57    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Wölfe oder Füchse könnten Tierarten ausrotten - so etwas konnte noch nie auch nur annähernd nachgewiesen werden!


naja in der lausitz haben die wölfe das muffelwild ausgerottet aber die muffel gehören ja ursprünglich gar nicht in diese landschaft deshalb zählt das wahrscheinlich nicht und ich kann mich da nur thomas meinung anschließen


Okay, hätte mich genauer ausdrücken müssen Surprised
Ich meinte natürlich im angestammten Lebensraum von Beutegreifer UND Beute - da kommt eine "Ausrottung" durch den Beutegreifer nicht vor!
Das arme Muffelwild war in der Lausitz mehr als fehl am Platze - schlimmer geht es nicht! Muffelwild gehört in felsige Gegenden wo sich auch ihre Klauen abnutzen und wo sie aufgrund ihrer Kletterkünste praktisch nie Wölfen zum Opfer fallen... In der Lausitz ist mit dem sandigen Boden im Flachland völlig falscher untergrund für die Tiere, die waren auch alle schon "Fußlahm", weil sich die Klauen nicht abnutzen konnten. Das ist schon Tierquälerei, dass man solche Tiere im falschen Lebensraum aussetzt nur um etwas mehr vor die Flinte zu bekommen Exclamation

Die Wölfe haben die Mufflons da nur erlöst Confused

Gruß
Thomas

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CleanerWolf



Anmeldungsdatum: 09.09.2006
Beiträge: 427
Wohnort: Berlin

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BeitragVerfasst am: 14 Jan 2007 19:48    Titel: Antworten mit Zitat

Conny hat folgendes geschrieben:
man sieht in der lausitz zum beispiel aber auch das es dort viel zu hohe wildbestände gab, dort existieren jetzt wölfe und jagd nebeneinander und trotzdem sind die jagdstrecken nicht zurückgegangen. Wenn man dort jetzt die Jagd abschaffen würde würde es wahrscheinlich trotzdem Schäden geben.
Ein Problem sind wahrscheinlich auch die Wildschweine, es gibt fast überall eigentlich zu viele davon und sie verursachen vorallem viele Schäden in der Landwirtschaft. Ihre Menge wird durch den Wolf aber wohl kaum reduziert werden weil er nicht sehr viele Wildschweine tötet. Meiner Meinung nach sollte man die Schonzeiten ändern (in den betroffenen Gebieten) bis sich die Wildbestände wieder eingepegelt haben

Tja, das Problem ist nur, dass wir diese "zu hohen" Wildbestände nicht trotz der Jäger, sondern wegen der Jäger haben. Zumiindest Hobbyjäger haben kein Interresse daran, Wildpopulationen auf ein dem Lebensraum entsprechendes Maß zu senken, denn dann hätten sie nicht mehr genug zum Schiessen, oder, noch viel schlimmer, sie würden sich ihre eigene Existenzberechtigung nehmen. Unter dem Deckmantel der "Hege" (den es übrigens in keiner anderen Sprache gibt) werden mancherorts Wildbestände regelrecht herangemästet.
In diesem Artikel wird das ausführlich erläutert:
http://www.abschaffung-der-jagd.de/informationen/forschungtexteartikel/zuvielewildschweine/index.html

Warum bevölkern immer mehr Wildtiere unsere Städte? Weil sie gelernt haben, dass es dort nicht nur genug Futter gibt, sondern sie dort auch sicherer sind, da dort (von Ausnahmen abgesehen) nicht gejagt weden darf. Auch hier sind also Jäger zumindest teilweise mit schuldig an der Misere.

Im Anhang noch ein paar Bilder von Wildfütterungen...

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"Es ist nicht Deine Schuld, dass die Welt ist wie sie ist,
es wär nur Deine Schuld, wenn sie so bleibt."
Die Ärzte
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Conny



Anmeldungsdatum: 30.06.2006
Beiträge: 119
Wohnort: Erfurt

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BeitragVerfasst am: 14 Jan 2007 20:22    Titel: Antworten mit Zitat

da solltest du dir aber mal den in Erfurt zuständigen Forstamtsleiter ansehen, der ist ständig auf seine Jäger sauer weil die wildbestände hier immernoch viel zu hoch sind (das kommt noch aus der ddr-zeit weil damals sehr hohe wildbestände herangezüchtet wurden damit die parteichefs nur ganz kurz in den wald mussten um was zu schießen) und jetzt sollen die wildbestände hier endlich normal werden damit es nicht mehr soviele wildschäden gibt. Und bei diesen hegemaßnahmen sind wahrscheinlich am meisten sie wildarten betroffen bei denen die abschüße für viel geld verkauft werden können. Das erlebe ich hier oft selber, vorallem holländer kommen hierher um für viel geld einen abschuss zu kaufen. Das sind einnahmen die sich vorallem der stadt nicht entgehen lassen will und kann. Und zu diesen Fütterungen auf deinen bildern (übrigends fütterungen für wildschweine). Es stand ja auch in den Artikeln drin die ich verlinkt habe es gibt viel zu viele wildschweine wegen der warmen winter und so und die verursachen haufenweise schäden. Nur leider bekommt man sie auf der jagd nur äußerst selten da muss man dann die möglichkeit nutzen sie mit sogennanten kirrungen anzulocken. der staat hat es nämlich clevererweise so eingerichtet das der jäger der das jagdrevier z.B. gepachtet hat die wildschäden auf feldern und wiesen bezahlen muss und das kann sehr schnell sehr teuer werden weil die wildschweinbestände viel zu hoch sind. Und auf andere art und weisen als mit diesen kirrungen kriegt man sie fast nie zu sehen. Diese Kirrungen sind übrigends nicht im echten sinne fütterungen denn von dem was da drin ist wird keine rotte sauen satt. und das dritte bild sieht irgendwie aus als hätte da jemand seinen kompost in den wald gekippt und nicht als wäre das mais.

Ach übrigends "Hege" gibt es auch in anderen sprachen auf englisch heißt es zum beispiel "gamekeeping"

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CleanerWolf



Anmeldungsdatum: 09.09.2006
Beiträge: 427
Wohnort: Berlin

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BeitragVerfasst am: 16 Jan 2007 22:32    Titel: Antworten mit Zitat

Conny hat folgendes geschrieben:
da solltest du dir aber mal den in Erfurt zuständigen Forstamtsleiter ansehen, der ist ständig auf seine Jäger sauer weil die wildbestände hier immernoch viel zu hoch sind

Danke, dass Du meine Angaben bestätigst. Zwischen Jägern und Förstern knistert es deswegen häufig, da beide Gruppen gegensätzliche Interressen verfolgen. Die Förster wollen, dass der Wald gut wächst (deswegen setzen sich auch die Förster in der Lausitz für die Wölfe ein), die Jäger wollen möglichst viel Wild zum Schiessen (deswegen sind viele von ihnen gegen die Wölfe), aber zu hohe Wildbestände schaden dem Wald.
Zitat:

(das kommt noch aus der ddr-zeit weil damals sehr hohe wildbestände herangezüchtet wurden damit die parteichefs nur ganz kurz in den wald mussten um was zu schießen)

Ist vielleicht heute nicht mehr ganz so extrem, aber am Prinzip hat sich kaum was geändert, wobei das natürlich von Region zu Region unterschiedlich sein mag.
Zitat:

und jetzt sollen die wildbestände hier endlich normal werden damit es nicht mehr soviele wildschäden gibt. Und bei diesen hegemaßnahmen sind wahrscheinlich am meisten sie wildarten betroffen bei denen die abschüße für viel geld verkauft werden können. Das erlebe ich hier oft selber, vorallem holländer kommen hierher um für viel geld einen abschuss zu kaufen. Das sind einnahmen die sich vorallem der stadt nicht entgehen lassen will und kann.

Du bestätigst schon wieder meine Argumente. Weil die Abschüsse Geld bringen, braucht man möglichst viele davon, also werden die Bestände künstlich hoch gehalten.
Zitat:

Und zu diesen Fütterungen auf deinen bildern (übrigends fütterungen für wildschweine). Es stand ja auch in den Artikeln drin die ich verlinkt habe es gibt viel zu viele wildschweine wegen der warmen winter und so und die verursachen haufenweise schäden. Nur leider bekommt man sie auf der jagd nur äußerst selten da muss man dann die möglichkeit nutzen sie mit sogennanten kirrungen anzulocken. der staat hat es nämlich clevererweise so eingerichtet das der jäger der das jagdrevier z.B. gepachtet hat die wildschäden auf feldern und wiesen bezahlen muss und das kann sehr schnell sehr teuer werden weil die wildschweinbestände viel zu hoch sind. Und auf andere art und weisen als mit diesen kirrungen kriegt man sie fast nie zu sehen. Diese Kirrungen sind übrigends nicht im echten sinne fütterungen denn von dem was da drin ist wird keine rotte sauen satt. und das dritte bild sieht irgendwie aus als hätte da jemand seinen kompost in den wald gekippt und nicht als wäre das mais.

Mir ist bekannt, was man unter einer Kirrung versteht, aber gerade deshalb habe ich ja auch die Bilder gepostet, weil man darauf gut erkennen kann, dass die angebotene Futtermenge für eine Kirrung viel zu hoch ist. Für eine Kirrung streut man eine Hand voll Mais aus und bedeckt den dann möglichst noch mit Erde, damit die Wildschweine nach dem Mais buddeln müssen. Aber offen angebotenes Futter in den abgebildeten Mengen ist eben doch eine Fütterung und damit illegal, zumal man ja auch keinerlei Schnee sieht, also auch keine "Notzeit" herrscht. Diese Missstände wurden von sehr engagierten Leuten am Bodensee fein säuberlich dokumentiert und bei der Jagdbehörde zur Anzeige gebracht, passiert ist natürlich wie immer so gut wie nix.

Hier weitere Bilder von Fütterungen:

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Conny



Anmeldungsdatum: 30.06.2006
Beiträge: 119
Wohnort: Erfurt

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BeitragVerfasst am: 17 Jan 2007 12:52    Titel: Antworten mit Zitat

das mit den äpfeln bestehigt nochmal meine aussage von den grünabfällen im wald, das sieht nicht aus wie eine Fütterung ( bei uns gab es im letzten Jahr fünf Anzeigen weil ziemlich viele Leute ihre Grünabfälle einfach im Wald entsorgen).
Und mit dem Geld für die Abschüsse wollte ich eigentlich sagen das der Staat selbst viele Fütterungen und Kirrungen aufmacht um möglichst viel durch diese verkauften Abschüsse zu haben. Viele Pächter von staatlichen Revieren sind sogar verpflichtet solche Fütterungen zu unterhalten

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Virtual Galopp
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Jens
Moderator


Anmeldungsdatum: 22.05.2006
Beiträge: 580
Wohnort: Stolpe

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BeitragVerfasst am: 17 Jan 2007 19:47    Titel: Antworten mit Zitat

Hm, nicht ganz. Das anlegen von Fütterungen für Wild ausserhalb von Notzeiten ist grundsätzlich verboten. Egal, ob nun im Staatsforst oder im Privatrevier. Aber wie heisst es so schön: .."wo kein Kläger, da kein Richter".
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SammysHP



Anmeldungsdatum: 30.06.2006
Beiträge: 2459
Wohnort: Celle / Niedersachsen

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BeitragVerfasst am: 17 Jan 2007 21:02    Titel: Antworten mit Zitat

@Jens
Danke für die Infos! Meine Mutter meinte auch, es sei verboten. Deswegen habe ich mich hier schon darüber gewundert.
Kennt jemand eine Seite, wo man das gesamte Jagdrecht und was es da alles gibt ansehen kann?

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Skalli



Anmeldungsdatum: 17.01.2007
Beiträge: 19
Wohnort: Regensburg

BeitragVerfasst am: 18 Jan 2007 8:51    Titel: Antworten mit Zitat

http://bundesrecht.juris.de/bjagdg/index.html
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Wolfsgeist



Anmeldungsdatum: 17.01.2007
Beiträge: 55
Wohnort: Berlin

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BeitragVerfasst am: 18 Jan 2007 15:12    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Es dauert Jahrzehnte, bis sich ein natürliches Gleichgewicht wieder einstellt


An diesem Satz fehlt die Möglichkeitsform. ,,Würde". Denn es wird sich nicht mehr normalisieren. Dazu gibt es zu viele Menschen und zu wenig Aufklärung in Schulen oder Kitas. Damit möchte ich keinesfalls die beschimpfen, die Aufklärung betreiben, weil sie das zu wenig täten, sondern sagen, dass es vom Staat zu wenig gefördert wird. Mit Tiersteuern, Aufklärung an Schulen und Unis und mit Klubs und Freizeitvereinen (Pfadfinder etc.).

Conny hat folgendes geschrieben:
Aber solange es keine Raubtiere gibt braucht man Jäger. Sonst hast du bald die Wildschweine auf allen Feldern und die Wälder gehen wirklich kaputt wenn es zum Beispiel zu viel Rotwild gibt. Und das gibt dann eine Menge wirtschaftlicher Probleme. Aber sobald es irgendwo Wölfe gibt muss erstmal darüber nachgedacht werden wieviel noch gejagt wird und ich hoffe die betroffenen Jäger sehen das ein!!


Es ist absolut kein Problem, das Gewehr von Heute auf Morgen zur Seite zu legen. Das ist möglich und sinnvoll. Aber nur dann, wenn der Mensch, und das wäre er ihm wirklich schuldig, den Wolf wiederansiedelt und ihn dabei unterstützt. Denn nicht die Frage, dürfen hier Wölfe leben oder nicht, darf gestellt werden. Sondern: Wie sehr müssen wir dem Wolf helfen? Denn dass wir ihn hier nicht ausschließen dürfen, ist keine Frage. Das ist, als hätte man nach 45 beratschlagt, ob Juden wieder in Deutschland leben dürfen oder nicht...also völlig absurd.

SnowWolf hat folgendes geschrieben:
Wölfe jagen immer nur so viel, wie sie benötigen!


Stimmt leider nicht immer. Wenn Wölfe Schafherden angreifen, kommt es meist vor, dass schon ein Wolf gleich 10 Tiere tötet. Die Ursache liegt darin, dass Wölfe es gewohnt sind, fürs ganze Rudel mit zu jagen. Nun gut, die Wölfe z.B. in der schweiz hatten keines...woran das liegt, weiß ich nicht. Niemand kann genau sagen, was sich der Wolf dabei gedacht hat. Man kann nur spekulieren. Und die Spekulation mit dem Rudel finde ich am logischsten.

Zitat:
Der Wolf benötigt etwa 5 kg Fleisch am Tag


Hier haben wir wieder das Phänomän: Übertreibung der Jäger zu eigenen Gunsten. Das haben wir jedes Mal. Sie können einfach nicht sachlich argumentieren. Ein Wolf kann 5 kg fressen, frisst aber weit weniger. 2 kg ist das, was man häufig hört. Natürlich will der Jäger es ja so hinstellen, als lösche der Wolf ganze Arten aus. Daher dann eben 5 kg...

Zitat:
Der Tiger ist neben dem Menschen der einzige Feind.


Bären ja wohl auch. Tiger spielen ja nur in Indien eine Rolle.

Lutra hat folgendes geschrieben:
Was würde wohl bei einer Umfrage in dem Blatt mit den vier Buchstaben rauskommen?


Die hatten wir schon. Und ja, so sah sie auch aus. Ähnlich wie der Spiegel auch: ,,Die Bestie kehrt zurück."
Aber laut Blöd werden wir ja schon von Außerirdischen bedroht. So ist es natürlich dann auch mit den Wölfen. Kein Wunder, dass es Leute gibt, die gluaben, Wölfe seien nur Fabelwesen, wenn sie Blöd lesen.

Conny hat folgendes geschrieben:
Ihre Menge wird durch den Wolf aber wohl kaum reduziert werden weil er nicht sehr viele Wildschweine tötet


Thomas Riepe 2000 hat folgendes geschrieben:
Wölfe, selbst wenn es einige hundert in Deuschlangd gäbe, wären niemals in der Lage, einen ernsthaften regulierenden Einfluß auf die Schalenwildbestände auszuüben...


Liebe Wolfsfreunde,
ich verstehe ja, dass wir alle den Wolf mögen. Aber bedenkt...da sind noch andere Tiere. Auch Bären und Luchse waren hier zu Haus'. Und auch die haben ein Lebensrecht hier. Und unter die würden die Wildschweine fallen. Die Natur hat scheinbar an alles gedacht.^^

Naja, also die Jäger widersprechen sich selber. Sie sagen, das zu viele Wild richtet Schaden an. Und adererseits nimmt der Wolf zu viel Wild weg. Die Menschen können sich wiedermal nicht einigen. Die Wölfe schon.

Letztendlich ist klar, der Mensch braucht nicht ,,Polizei" spielen. Er ist nicht der Chef. Auch er kann ganz einfach vom Sturm weggefegt werden, siehe heute. Wink


~Wolfsgeist

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Komm auf die Reise und sei ein Wolf!
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Braunbaer



Anmeldungsdatum: 23.01.2007
Beiträge: 3
Wohnort: Schwaben

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BeitragVerfasst am: 23 Jan 2007 15:02    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Tag,
bevor ich auf Snowwolf eingehe: ich bin Jäger.

Für mich bedeutet die Jagd verschiedenes.
erstens und ganz offen:
- es macht mir Spaß, Beute zu machen

Andere, wichtige Gründe, die aber dem ersten nachgeordnet sind:
- ich mag Fleisch, von dem ich weiß, woher es kommt
- ich versorge gerne Bekannte und andere mit diesem gesunden Nahrungsmittel
- in vielen Gebieten der BRD gibt es große Zahlen von wilden Tieren, deren großer Nahrungsbedarf den Interessen von Waldbesitzern, teilweise aber auch den Interessen des Naturschutzes zuwiederläuft. Diese hohe Zahl kann der Mensch durch die Jagd verringern.
- von mir getötetes Wild wird einer Nutzung zugeführt: essbares wird gegessen, Füchse werden zu Pelz verarbeitet oder nicht erlegt.

Die Jagd bietet dem menschen die Möglichkeit, sich mit naturnahen Produkten zu versoregn, welche ansonsten heute über eine höhere Umweltbelastung produziert würden: Fleisch in Tierfabriken, Kunstfasern durch Erdölgewinnung mit allen Folgen.


SnowWolf hat folgendes geschrieben:

Wenn der Wolf damals nicht ausgerottet bzw. solange bejagt worden wäre bis er irgendwann ganz verschwunden war, würde es so etwas wie Jäger hier nie geben und hätte es auch nie gegeben! Denn die wären einfach nicht von Nöten gewesen! Und wenn ich sehe wieviele Wildschweine und Rehe jedes Jahr (einmal im Jahr) bei so genannten Treib- oder Hetzjagten getötet werden, um deren Zahl in den Grenzen zu halten dass sie im Wald nicht zu große Schäden anrichten... da kommt mir bei der Aussage des Herrn Berndt die Galle hoch... (sorry) - Aber der Wolf trägt nicht nur zur Artenvielfalt bei, er gehört dazu!!!


Lieber Snowwolf,
ich muss dir wiedersprechen:
als der Mensch zum Mensch wurde, lebte er neben vielen anderen Fleischfressern, u.a. auch dem Wolf. Beide jagten. Von Nöten waren beide nicht wirklich: andere Fleischfresser hätten den Wolf ersetzen können, andere Allesfresser den Menschen in seiner evolutionären Nische.


@all: ich finde es toll, dass der Wolf in Deutschland wieder heimisch wird, ebenso begrüße ich den (selbst einwandernden) Luchs, eventuell sogar den Braunbär.
Dennoch muss eines klar sein: um den in Mitteleuropa durch unsere Art der Waldwirtschaft enorm angestiegenen Wildbestand einigermaßen regulieren zu können, müssen die Wildtiere auch vom Menschen bejagt werden. In den europäischen Urwäldern (bis ca 1000 n.Chr.) gab es viel weniger Tiere, da Rehe zB besonders gut an Waldrändern gedeihen und dort Nahrung finden, im geschlossenen europäischen Urwald gab es aber viel weniger Waldränder oder gar Hecken als heutzutage. Ebenso der Rothirsch: er ist eigentlich ein Steppen- und Auenbewohner, der erst durch uns Menschen hier in die (Mittelgebirgs-)Wälder verdrängt wurde.

Um diesen enormen Wildbestand in DE "natürlich" regulieren zu können müsste der Wolf in solchen Massen hier wieder heimisch werden, die selbst in Kanada etc. nicht vorhanden sind: heute werden pro jahr in DE über eine Million Rehe getötet.

Mehr später mal,
Braunbaer
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