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Jungwolf wurde jetzt mit einem Sender versehen!

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Forschungsarbeit :: Wolfswelpe überfahren (Nochtener Rudel)  
Autor Nachricht
Waldschrat



Anmeldungsdatum: 12.03.2007
Beiträge: 196
Wohnort: Hannover

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BeitragVerfasst am: 12 März 2009 17:45    Titel: Antworten mit Zitat

@lupina:
das dürfte wohl nicht gehen, das ding sendet nicht ständig. da werden position und noch einige andere daten in gewissen abständen gespeichert und dann als paket, quasi per sms verschickt. du kannst also nur sagen, dass der wolf vor drei tagen (oder welches intervall eingestellt ist) an einer bestimmten position war, nicht aber wo er im moment ist
sammy sprach früher schon mal von verschlüsselten daten, da bin ich mir aber nicht sicher

grüße vom waldschrat
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Grauer Wolf
Gast





BeitragVerfasst am: 12 März 2009 17:57    Titel: Antworten mit Zitat

Lupina hat folgendes geschrieben:
Können ihn jetzt auch andere Menschen leichter orten? Die, die ihn nicht sehen sollten, zum Beispiel? Ich habe von Technik leider gar keine Ahnung und weiß nicht, ob ich das gutfinden soll, dass er jetzt "besendert" ist.

Klipp und klar: JA! Das ist es, was mir diese Aktion so bedenklich erscheinen läßt. Mit jedem Scanner und einer kleinen Yagi-Antenne lassen sich die Tiere einpeilen. Das kann jeder, der nicht total ungeschickt ist und einen Kompaß, eine Karte, ein Lineal und einen Bleistift zu handhaben weiß und bereit ist, dafür ein paar 100 Euro hinzulegen...

Natürlich ist die Aktion für die Forschung äußerst nützlich, aber eben ein zweischneidiges Schwert... Confused

Gruß
Grauer Wolf


PS.: Könnte sein, daß ich mich irre, wenn das Ding nur paketweise Daten sendet und nicht auch als Peilsender für die aktuelle Position fungiert...
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balin
Gast





BeitragVerfasst am: 12 März 2009 18:16    Titel: Antworten mit Zitat

Vergleichbares gibt es bei Rotwild
http://www.waldwissen.net/themen/wald_wild/wildtiermanagement/fva_rotwildsatellitentelemetrie_DE?start=20&
Die Problemstellung ist ähnlich!
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Waldschrat



Anmeldungsdatum: 12.03.2007
Beiträge: 196
Wohnort: Hannover

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BeitragVerfasst am: 12 März 2009 18:54    Titel: Antworten mit Zitat

@grauer wolf
zit. aus dem bfn-pressetext:
"Diese Sender lokalisieren sich selbst über Satellit und übermitteln ihre Position per SMS an eine Empfangsstation im Büro. Um die Batterie des Halsbandsenders zu schonen, werden in der Regel mehrere Positionen gesammelt, bevor sie über das Handynetz übermittelt werden. Das heißt, die Biologen wissen zwar im Nachhinein, wo sich das Tier aufgehalten hat, verfolgen jedoch den Weg des Wolfes nicht online".

grüße vom waldschrat
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Grauer Wolf
Gast





BeitragVerfasst am: 12 März 2009 19:16    Titel: Antworten mit Zitat

Waldschrat hat folgendes geschrieben:
@grauer wolf
zit. aus dem bfn-pressetext:
"Diese Sender lokalisieren sich selbst über Satellit und übermitteln ihre Position per SMS an eine Empfangsstation im Büro. Um die Batterie des Halsbandsenders zu schonen, werden in der Regel mehrere Positionen gesammelt, bevor sie über das Handynetz übermittelt werden. Das heißt, die Biologen wissen zwar im Nachhinein, wo sich das Tier aufgehalten hat, verfolgen jedoch den Weg des Wolfes nicht online".

grüße vom waldschrat

Danke! Worüber ich stolpere, auch jetzt noch, ist, ob diese Sender nicht evtl. (nur um ein Beispiel zu nennen) alle 30 Sekunden meinthalben von 12 -13 Uhr einen kurzen Piepser von sich geben, um ggf. eine aktuelle Standortbestimmung möglich zu machen, auch wenn's üblicherweise nicht gemacht wird. Weißt du da mehr?
Vielleicht bin ich zu skeptisch, aber ich mache mir einfach Sorgen um die Grauen... Wink

Gruß
Grauer Wolf
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SammysHP



Anmeldungsdatum: 30.06.2006
Beiträge: 2459
Wohnort: Celle / Niedersachsen

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BeitragVerfasst am: 12 März 2009 19:30    Titel: Antworten mit Zitat

Um mal Klarheit zu bringen: Nein, der Wolf kann nicht durch Unbefugte geortet werden (in der Regel zumindest, dazu komme ich später).




Man muss zwischen zwei Systemen unterscheiden: Peilsender und GPS-Empänger.

Der Peilsender sendet in regelmäßigen Abständen auf einer bestimmten Frequenz ein analoges Signal aus, welches durch Triangulation und Richtantennen geortet werden kann. Und da hast du vollkommen recht, das kann wirklich jeder, der bereit ist etwas Geld auszugeben und das nötige Wissen hat, mit der Technik umzugehen. Daher ist dieses System auch ziemlich kritisch zu sehen. Auch funktioniert dies nur auf eine gewisse Distanz, erfordert also seeehr viel Aufwand.
Der Vorteil ist, dass es vergleichsweise ungeschlagen günstig in der Anschaffung ist.


Anders beim GPS-Sender: Er ermittelt über das GPS-System in regelmäßigen Abständen die aktuelle Position (und zwar absolut). Diese Daten werden zwischengespeichert, um gesammelt verschickt zu werden (man könnte sie zwar auch jedes mal direkt verschicken, aber das würde zu viel Strom verbrauchen).

Der Versand erfolgt also in der Regel zeitversetzt zur Positionsbestimmung. So ist eine "Live-Verfolgung" schonmal nicht mehr möglich. Außerdem handelt es sich um binäre Daten, sie müssen also digital übertragen werden.

Zur Übertragung der Daten gibt es verschiedene Verfahren:
1. direkt über Funk. Mit einem speziellen Handgerät (gibt auch Adapter für den PC/Notebook) wird aus einer geringen Entfernung zum Halsband (bis einige km) eine Anfrage über Funk ausgesendet. Dieses Signal empfängt das Halsband und startet daraufhin die Übermittlung der gesammelten Positionsdaten. Außerdem kann so das Halsband umprogrammiert werden, z.B. kürzere/längere Abstände zwischen den Ortsbestimmungen, manuelles Absprengen des Halsbandes usw.
Die Daten können sehr gut verschlüsselt werden, da man theoretisch beliebige Datenmengen übertragen kann und nicht an ein festes Protokoll gebunden ist.
Die reine Empfangsbereitschaft verbraucht zwar wenig Strom, aber immer noch mehr, als die zweite, folgende Methode.

2. die Übermittlung über das GSM-Mobilfunknetz. Der Vorteil ist, dass man nicht erst die ungefähre Position des Senders braucht wie in allen anderen Verfahren und außerdem die Daten direkt an den PC bekommt. Es gibt zwei Möglichkeiten die Daten über das GSM-Netz zu übertragen: a) per GPRS, also eine binäre Datenübertragung (als wenn man über das Handy ins Internet gehen würde), oder b) per SMS. Während über GPRS theoretisch wieder beliebig viele (und auch verschlüsselte Daten) übertragen werden können, ist man bei der SMS auf 160 Zeichen begrenzt. Mit einem "sparsamen" Verschlüsselungsalgorithmus und einer guten Komprimierung ist auch hier eine Verschlüsselung der Daten möglich.
Eine Umprogrammierung des Senders wäre theoretisch auch möglich, allerdings müsste der Sender dazu entweder ständig im Handy-Netz eingeloggt sein (--> Akku wäre nach ein paar Tagen leer) oder beim Senden der SMS (also in dem Moment, wo kurzzeitig eine Verbindung zum Handy-Netz besteht) wird parallel eine SMS mit der Umprogrammierung empfangen (da SMS auch nachträglich/zeitversetzt übermittelt werden, sowie das "Handy" angeschaltet wird).
Nachteil bei der SMS-Methode: Es muss Handyempfang geben! Wenn der Wolf also weit abseits der Städte läuft, kann es problematisch werden und die Daten können nur zwischengespeichert, aber nicht übermittelt werden.




Die binäre Übertragung über GPS-Halsbänder hat also viele Vorteile. Allerdings können auch hier die Daten abgefangen und bei einer schlechten Verschlüsselung geknackt werden. Außerdem ist es möglich herauszufinden, in welcher Handyzelle (Funkmast) das Handy eingeloggt ist (Genauigkeit 500-100 Meter möglich) bzw. bei der 1. Methode per Funk kann man wie bei den analogen Sendern eine Peilung machen.



Man könnte hier noch viel mehr drüber sagen, aber dies sollte schonmal einen guten Überblick bringen. Ich hoffe es ist einigermaßen verständlich.
wenn es noch Fragen gibt, einfach fragen.

_________________
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greywolf
Gast





BeitragVerfasst am: 12 März 2009 20:04    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für die ausführlichen Informationen Smile
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Grauer Wolf
Gast





BeitragVerfasst am: 12 März 2009 20:32    Titel: Antworten mit Zitat

Ebenfalls danke!
Da bin ich ja beruhigt... Wink

Gruß
Grauer Wolf
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CleanerWolf



Anmeldungsdatum: 09.09.2006
Beiträge: 427
Wohnort: Berlin

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BeitragVerfasst am: 12 März 2009 21:33    Titel: Antworten mit Zitat

Immerhin heben Sendehalsbänder die Hemmschwelle für illegale Abschüsse an, denn es besteht immer die Möglichkeit, Ort und Zeitpunkt des Abschusses hinterher zu rekonstruieren.
_________________
"Es ist nicht Deine Schuld, dass die Welt ist wie sie ist,
es wär nur Deine Schuld, wenn sie so bleibt."
Die Ärzte
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sirwi



Anmeldungsdatum: 24.07.2008
Beiträge: 44
Wohnort: Neschwitz

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BeitragVerfasst am: 13 März 2009 21:02    Titel: Antworten mit Zitat

Jetzt ist auch schon der 2. Wolf in die Falle getappt. Irgendwas scheinen Sie an der Strategie geändert zu haben. Erst Jahre lang kein Fangglück und jetzt gleich 2 Wölfe in so kurzer seit. Das scheint ja nun doch noch ein erfolgreiches Projekt zu werden.

Quelle: http://www.wolfsregion-lausitz.de/index.php?article_id=150&clang=

Zweiter Wolf mit Halsbandsender - 13.03.2009

Heute Morgen wurde vom Wildbiologischen Büro LUPUS ein zweiter Wolf mit einer Fußfalle auf dem Truppenübungsplatz Oberlausitz gefangen und mit einem GPS-GSM Halsbandsender ausgestattet. Es handelt sich wieder um einen 10 Monate alten Wolfsrüden aus dem Nochtener Rudel. Bereits am Freitag letzte Woche wurde im Revier des Nochtener Rudels ein junger Rüde erfolgreich besendert. Dieser hat das Elternrevier inzwischen verlassen und befindet sich in Brandenburg westlich der A13.
Erstmals kann damit die Abwanderung von einem jungen Wolf in Deutschland wissenschaftlich verfolgt werden.
Die Aktion erfolgt im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) und ist Teil des vom BfN initiierten und vom Sächsischen Umweltministerium unterstützten F+E Vorhabens „Pilotstudie zur Abwanderung und zur Ausbreitung von Wölfen in Deutschland“.
Das Pilotprojekt wird vom BfN mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gefördert.
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hanninadina
Gast





BeitragVerfasst am: 13 März 2009 21:04    Titel: Antworten mit Zitat

Lustig seit 2 Jahren versuchen sie also schon dem 10 Monate alten Jungwolf einen Sender umzulegen, Chmenitzer Morgenpost.

Ne ist schon klar. Es liege noch mehrere Sender bereit. Das Prolem soll angeblich sein, dass man sich nicht so sicher ist, ob man so ohne weiteres auf fremden, weil verpachteten Wald- oder Gelände allgemein, die Wölfe fangen darf. Aussage von der Gesellschaft zum Schutz der Wölfe. Deshalb habe man bisher noch nichts weiter gemacht. Begründung wird hier sein, dass der jeweilige Jagdpächter als Besitzer des jeweiligen Geländes das "Sagen" hat.

Kann eigentlich nicht sein, weil Wildtiere keinem gehören und zumindest in Niedersachsen das untechnisch "WAld- und Wiesengestz" den Inhabern von Wald und Flur aufgibt, ihr Gelände, dass nicht eingezäunt ist, jedem zugänglich zu halten.

Dann kommt noch der Artenschutz dazu.

Also im Ergebnis scheint mir das kein plausibler Grund, warum man bisher nicht mehr Wölfe gefangen hat, obwohl die Halsbänder bereit liegen.

In der PM vom BFN wird ja gesagt, dass die Daten mit deutlicher mehrerer Tage Zeitverzögerung übermittelt wird.

Eigentlich ist es erstaunlich, dass Deutschland so lange braucht, um die wenige nWölfe zu besendern. In Schweden sind von 250 Wölfen 100 besendert. Wenn ihr auf die Seite vom International Wolf Center von Dave Mech geht, www.wolf.org , dann könnt ihr hunderte von besenderten Wölfen sehen und anhand der veröffentlichten Daten, sehen, sind sie erschossen worden, von anderen Wölfen getötet usw.. Ich frage, warum das bei uns wieder alles so unendlich dauert.

Man kann das glaube ich deutsche Gründlichkeit oder Bürokratie nennen. Die Wölfe sind ja nun nicht wirklich in großen Gebieten. Es wird immer gesagt, mit dem Helikopter kann man die hier in Dland nicht fangen. Ja, warum nicht? Wenn man das in Schweden in den Wäldern kann, müsste es hier auch gehen. Klar ist, du fängst nur einmal einen Wolf mit dem Heli, dann wird er nicht mehr in die Falle gehen. Aber es wäre mal ein Anfang.

Alle Länder um uns rum geben hohe 6 bzw. 7stellige Beträge für den Wolfsschutz aus, und bei uns? Da findet Artenschutz in den Amtsstuben statt, anstatt Worten Taten folgen zu lassen. Eigentlich echt enttäuschend.

Christian
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Marsupial Wolf



Anmeldungsdatum: 16.05.2007
Beiträge: 251
Wohnort: Pfalz

botswana.gif
BeitragVerfasst am: 13 März 2009 23:07    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist ja echt spannend: Am letzen Freitag besendert und ein paar Tage später verlässt er das Revier und ist auf Wanderschaft!?
Vielleicht hat ihn die Fang-Aktion dazu bewogen... Wir werden es nie erfahren... Smile
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SammysHP



Anmeldungsdatum: 30.06.2006
Beiträge: 2459
Wohnort: Celle / Niedersachsen

germany.gif
BeitragVerfasst am: 13 März 2009 23:19    Titel: Antworten mit Zitat

Mit zwei besenderten Wölfen wird man noch nichts Allgemeines herausfinden können. Auch nicht mit allen sechs. Es sind lediglich Stichproben, die allerdings recht interessant sein können. Ich bin jedenfalls auf die Ergebnisse gespannt.

Dass der Wolf wegen der Fangaktion abgewandert ist, glaube ich nicht.

_________________
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grauer-geselle



Anmeldungsdatum: 26.09.2008
Beiträge: 178
Wohnort: Laubusch / Sachsen

germany.gif
BeitragVerfasst am: 14 März 2009 9:13    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Das ist ja echt spannend: Am letzen Freitag besendert und ein paar Tage später verlässt er das Revier und ist auf Wanderschaft!?
Vielleicht hat ihn die Fang-Aktion dazu bewogen...


Etwas seltsam klingt das schon. Mit 10 Monaten gehört er ja noch zum letzten Wurf und sollte wenigstens noch 1 Jahr im Rudel bleiben.
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Jens
Moderator


Anmeldungsdatum: 22.05.2006
Beiträge: 580
Wohnort: Stolpe

germany.gif
BeitragVerfasst am: 14 März 2009 9:52    Titel: Antworten mit Zitat

Nö, kann durchaus sein, das die Jungwölfe jetzt abwandern. Das hat mit dem Sender nix zu tun. Der 2007 überfahrene Wolf in Schleswig-Holstein war auch nicht viel älter, schon längere Zeit unterwegs und hatte keinen Sender.
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