Haltung :: Extremer Winter |
Autor |
Nachricht |
Lutra
Anmeldungsdatum: 30.12.2006 Beiträge: 366 Wohnort: Pulsnitz

|
Verfasst am: 03 Jan 2009 8:24 Titel: Brauchen Wölfe Nachbarn? |
|
|
Hallo!
CoolerDennisBoy beschäftigt die Frage, wann Wölfe nach BW kommen. Auch CindyCandy wartet sehnsüchtig auf Wolfsnachbarn und einige Andere sicher auch.
Auffällig ist doch, dass sich die bestehenden Rudel in unmittelbarer Nachbarschaft angesiedelt haben, obwohl in nicht all zu weiter Entfernung sich nach menschlichem Ermessen optimale Lebensräume anbieten (große Waldgebiete, Truppenübungsplätze). Das erste Lausitzer Rudel hat sich ja auch nicht isoliert angesiedelt, sondern in Verbindung mit der westpolnischen Population.
Nun meine Frage dazu: Ist es möglich, gibt es Erkenntnisse oder Berichte dazu, dass Wolfsrudel die Nachbarschaft weiterer Rudel brauchen oder bevorzugen? Wäre es in dem Falle eine Ausnahme, wenn sich beispielsweise im Reinhardswald oder in der Lüneburger Heide eine Familie gründet? Oder hat das nur etwas mit dem Angebot an Partnern zu tun?
Viele Grüße von Lutra |
|
Nach oben |
|
 |
grauer-geselle

Anmeldungsdatum: 26.09.2008 Beiträge: 178 Wohnort: Laubusch / Sachsen

|
Verfasst am: 03 Jan 2009 10:29 Titel: |
|
|
Daß sich der Wolf in unmittelbarer Nähe anderer Rudel wohler fühlt glaube ich weniger. Dem widerspricht eigentlich die Tatsache, daß so viele Einzelwanderer hunderte Kilometer weit weg der Lausitz auftauchen.
Andererseits ist an Deiner Frage ja auch was dran, denn mir erschließt sich auch nicht so recht, warum sich die Abwanderer so isolieren. Das ist ja taktisch von der Natur auch nicht " der klügste Schachzug . Eine Möglichkeit wäre, aber das spekuliere ich auch nur, daß die Wahrscheinlichkeit, in größerem Abstand auf genfremde Artgenossen zu treffen, höher ist. Daß die "Wanderer" ins Niemandsland laufen wissen sie ja vorher auch nicht.
Wenn ein Wolf einen Partner findet ist es sicher, egal wo, kein Zufall daß ein Rudel entsteht. Sobald sich ein Tier der sozialen Isolation entziehen und seinem " natürlichen Auftrag " der Fortpflanzung nachkommen kann, wird es dies auch nutzen. |
|
Nach oben |
|
 |
Grauer Wolf Gast
|
Verfasst am: 03 Jan 2009 12:10 Titel: |
|
|
Genetisch gesehen machen diese weiten Wanderungen Sinn. Aber wie schon erwähnt, die Wanderer können ja nicht ahnen, daß sie ein leeres Land betreten, in dem vor gut 100 Jahren die letzten Artgenossen ermordet wurden. Ursprünglich hätten sie eine fast 100%ig Chance gehabt, auf einen potentiellen Partner zu treffen, der garantiert kein Verwandter ist...
Gruß
Grauer Wolf |
|
Nach oben |
|
 |
SammysHP

Anmeldungsdatum: 30.06.2006 Beiträge: 2459 Wohnort: Celle / Niedersachsen

|
Verfasst am: 03 Jan 2009 12:15 Titel: |
|
|
In der Lausitz gibt es eben viele Wölfe. Sowie dort ein junger Wolf einen guten/unverwandten Partner gefunden hat, werden sie versuchen in einer passenden Umgebung ein Rudel zu gründen. Und wenn es in der Nähe einen guten Lebensraum mit ausreichend Ressourcen und wenig Konkurrenz gibt, warum soll man dann noch so weit wandern?
Die Sache mit den einzelnen, weit gewanderten Wölfen ist interessant. Vielleicht konnten sie einfach keinen Partner auf Anhieb finden und sind so immer weiter gewandert. Dutzende andere Wölfe müssen ja auch schon abgewandert sein, wohl meist Richtung Osten. _________________
 |
|
Nach oben |
|
 |
Smirre
Anmeldungsdatum: 15.12.2008 Beiträge: 150 Wohnort: Lüneburger Heide

|
Verfasst am: 03 Jan 2009 13:21 Titel: |
|
|
Es sieht so aus als ob die Wolfsrüden bis zu 1000km abwandern,
die Wolfsfähen aber nur ca 50 km.
Deshalb gehen viele Fachleute davon aus, daß die einzellnen Wölfe
im Norden und Westen Rüden sind und die Bildung eines Rudels zB. in Niedersachsen noch dauern kann.
Aber die Natur ist nicht berechenbar und wir müssen uns überraschen lassen.
Smirre |
|
Nach oben |
|
 |
SammysHP

Anmeldungsdatum: 30.06.2006 Beiträge: 2459 Wohnort: Celle / Niedersachsen

|
Verfasst am: 03 Jan 2009 13:25 Titel: |
|
|
Smirre, hast du irgendwelche Quellen dafür? _________________
 |
|
Nach oben |
|
 |
wolfrüde

Anmeldungsdatum: 16.09.2007 Beiträge: 1539 Wohnort: Landkreis DLG

|
Verfasst am: 03 Jan 2009 13:37 Titel: |
|
|
Ob ich eine bin?
Würde mich auch gerne interessieren woher du die Infos hast. _________________ Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken. |
|
Nach oben |
|
 |
Smirre
Anmeldungsdatum: 15.12.2008 Beiträge: 150 Wohnort: Lüneburger Heide

|
Verfasst am: 03 Jan 2009 13:39 Titel: |
|
|
Hallo Sammy,
Die Wolfsabschüsse ab dem 2. Weltkrieg und auch der überfahrende Wolf aus Schleswigholstein sind nach meinem Kenntnisstand alles Rüden.
Kannst du in dieser Sache evtl Gesa Kluth schreiben, da die Mädels den
den neusten stand in der Wolfsforschung haben?
Smirre |
|
Nach oben |
|
 |
Lutra
Anmeldungsdatum: 30.12.2006 Beiträge: 366 Wohnort: Pulsnitz

|
Verfasst am: 03 Jan 2009 18:17 Titel: |
|
|
Ich meinte mit meiner Frage, dass es mir aufgefallen ist, dass die fünf Rudel hier buchstäblich "aufeinanderhocken". Das Territorium des früheren Muskauer-Heide-Rudels wurde ja förmlich geteilt.
Ich denk dabei auch an den Bericht von Peter Sürth beim letzten Wolfstag 2007 in Rietschen, wo er sagte, dass in Rumänien beobachtet wurde, dass sich zwei benachbarte Rudel an einem bestimmten Platz besuchen. Er vermutete, dass es sich um Geschwister handelt.
Wenn die Fähen nicht so weit wandern, ist es eigentlich logisch, dass sich bestehende Populationen nur allmählich ausbreiten können. |
|
Nach oben |
|
 |
|
|