Dies ist ein statisches Archiv des alten Forums. Zum neuen Forum

Wolfs Forum

Wolfs Forum

Informationen und Austausch über Wölfe

 FAQFAQ   SuchenSuchen   MitgliederlisteMitgliederliste   BenutzergruppenBenutzergruppen   RegistrierenRegistrieren 
 ProfilProfil   Einloggen, um private Nachrichten zu lesenEinloggen, um private Nachrichten zu lesen   LoginLogin 

Warum müssen Wölfe scheu sein?

Gehe zu Seite 1, 2  Weiter
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   printer-friendly view    Wolfs Forum Foren-Übersicht -> Wölfe allgemein
Warum wäre das etwas schlechtes? :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Primus



Anmeldungsdatum: 30.04.2008
Beiträge: 620
Wohnort: Berlin

germany.gif
BeitragVerfasst am: 19 Sep 2010 15:43    Titel: Warum müssen Wölfe scheu sein? Antworten mit Zitat

In einem anderen Thread hatte Jurawolf wieder das alte "Argument" vorgebracht, das Wölfe bei uns scheu sein müssen um zu überleben.

Zitat:
denn wie wir alle wissen, ist ein wolf, der nicht panische angst vor dem menschen hat und ihm bei jeder gelegenheit ausweicht, schnell mal ein problemwolf und dann ein toter wolf (ob jetzt legal oder illegal geschossen).

wölfe haben bei uns nur eine chance, wenn sie sich nicht beim menschen blicken lassen.


Und die Tatsache, dass sie ständig abhauen, hilft das hier angesprochene Thema der Verfolgung abzubauen? Wird es dadurch nicht noch eher verstärkt, weil es keine Berührungspunkte gibt und daher keine direkten Beweise für das Gegenteil?

Und bei der hohen Bevölkerung in unserem Land, würden derart scheue Wölfe nicht eher sehr vereinzelte und fragmentierte Populationen bilden ohne Zusammenschluss und Austausch mit anderen Populationen und dadurch nur noch anfälliger für Ausrottung?
Nach oben
SammysHP



Anmeldungsdatum: 30.06.2006
Beiträge: 2459
Wohnort: Celle / Niedersachsen

germany.gif
BeitragVerfasst am: 19 Sep 2010 21:11    Titel: Antworten mit Zitat

Stell dir vor, ein Wolf marschiert durch die Fußgängerzone, geht zur Pizzabude und klaut sich 'ne Pizza.

Oder stell dir vor, irgendwo im Wald/Feld/Wiese gibt es einen Wolf, der nicht weiter auffällt und niemanden in der Fußgängerzone stört.

_________________
Nach oben
Wolfsheuler



Anmeldungsdatum: 01.04.2009
Beiträge: 460

luxembourg.gif
BeitragVerfasst am: 20 Sep 2010 8:44    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Stell dir vor, ein Wolf marschiert durch die Fußgängerzone, geht zur Pizzabude und klaut sich 'ne Pizza.

Oh je, dann brauchen wir auch noch Herdenschutzhunde vor Pizzabuden.
Nach oben
jurawolf



Anmeldungsdatum: 01.01.2009
Beiträge: 283

blank.gif
BeitragVerfasst am: 20 Sep 2010 9:03    Titel: Antworten mit Zitat

wo wölfe als solche nicht erkannt oder bemerkt werden, wenn sie in siedlungen oder kulturlandschaft gehen, sind sie im prinzip auch kein problem. denn was der mensch nicht weiss, macht ihn auch nicht heiss.

doch die erfahrung zeigt, dass in unserer kultur eben tatsächlich fast jedes tier (zumindest fast jedes raubtier) zum problem erklärt wird, wenn es sich menschen nähert. ich sage ja nicht, dass jedes tier wirklich ein problem ist. aber eben, es wird zu einem erklärt. es gibt gruppen, die nur darauf warten, dass diese situation eintritt. so gesehen erachte ich es wirklich als nachteil für den wolf, wenn er sich zu stark dem menschen nähert.
Nach oben
Grauer Wolf



Anmeldungsdatum: 15.05.2010
Beiträge: 92
Wohnort: Da, wo meine Hunde sind...

germany.gif
BeitragVerfasst am: 20 Sep 2010 16:19    Titel: Antworten mit Zitat

Warum Wölfe tunlichst äußerst scheu sein und um jeden Menschen einen riesigen Bogen machen sollten?
Frage mal "Bärbel" und ihre toten Leidensgefährten... Crying or Very sad

Wenn ich an gefilmte und geschriebene Berichte denke, wie harmonisch das Zusammensein mit Wölfen in Gegenden sein kann, in denen sie noch niemals negative Erfahrungen mit Menschen gemacht haben... Vergleicht man das mit dem, was in "zivilisierten" Gegenden abgeht, stimmt's einen sehr nachdenklich und sehr traurig...
Szenarien wie bei den Küstenwölfen, bei denen die Jungwölfe völlig unbeschwert um die Biologin herum spielten, stehen für etwas, das wir schon lange verloren haben...
Die hautnahe Begegnung, vielleicht sogar Kontaktaufnahme mit einem Wolf (oder deutlich bescheidener, einem Fuchs, Dachs, Marder o.ä., setze ein beliebiges Tier ein, dem man begegnet) sollte einen mit Freude und Dankbarkeit erfüllen und nicht bluttriefende Gedanken wecken, wie man ihn möglichst effektiv abknallt und dabei auch noch ordentlich "Spaß" hat...
Besser für sie alle, wenn sie Distanz waren, so traurig das für Menschen sein mag, deren Herz für die Brüder und Schwestern im Pelz schlägt...

_________________
Gruß
Grauer Wolf

Sieh in die Augen eines Wolfes und Dein Hund blickt Dich an! Schau in die Augen Deines Hundes und ein Wolf blickt in die Deinen zurück!
Nach oben
MesCalinum



Anmeldungsdatum: 03.12.2007
Beiträge: 90

germany.gif
BeitragVerfasst am: 20 Sep 2010 17:00    Titel: Re: Warum müssen Wölfe scheu sein? Antworten mit Zitat

Primus hat folgendes geschrieben:
Und bei der hohen Bevölkerung in unserem Land, würden derart scheue Wölfe nicht eher sehr vereinzelte und fragmentierte Populationen bilden ohne Zusammenschluss und Austausch mit anderen Populationen und dadurch nur noch anfälliger für Ausrottung?


Schau dir die momentane Situation bei uns an. Die Wölfe bekommt kaum wer zu Gesicht und trotzdem versuchen sie ihr bestes wieder Fuß zu fassen.
Hauptproblem ist aber im Moment für die Wölfe in meinen Augen eher die Lebensraumzerschneidung, die letztendlich zu Inselpopulationen führt, viel weniger scheues Verhalten. Das heißt ja nur, dass sie direkten Kontak zu Menschen meiden.

Der Wolf kann sich in einem gewissen Rahmen von seinem Verhalten her entwickeln. Das heißt eine Habituierung, die zu bedenklichem oder aggressiven Verhalten gegenüber Menschen führt, überschreitet die menschliche Toleranzgrenze. Dann wird man den Wolf negativ konditionieren bzw. wenn er den Status Problemwolf weg hat, wird er abgeschossen.

Rein evolutionär gesehen ist das beste was ein Wolf machen kann, gegenüber Menschen scheu zu bleiben. Das erhöht die Chance zu überleben und sich fortzupflanzen ungemein.
Nach oben
Lutra



Anmeldungsdatum: 30.12.2006
Beiträge: 366
Wohnort: Pulsnitz

germany.gif
BeitragVerfasst am: 20 Sep 2010 20:01    Titel: Antworten mit Zitat

Ich weiß nicht, ob die Wölfe bei uns hier wirklich so scheu sind, wohl eher vorsichtig. Normalerweise bemerken sie ja den herantrampelnden, stinkenden Menschen schon aus einer Entfernung, wo wir den Wolf noch gar nicht sehen können. Er geht dann eben etwas zur Seite und wartet, bis wir vorbei sind.
Nach oben
Primus



Anmeldungsdatum: 30.04.2008
Beiträge: 620
Wohnort: Berlin

germany.gif
BeitragVerfasst am: 22 Sep 2010 21:40    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn, könnte, würde. Hier geht fast jeder immer nur vom schlechten aus. Kaum einer von euch hat mal die positiven Möglichkeiten in Betracht gezogen. Das ist keine Diskussion, sondern nur Meinungsmache bzw. -wiederholung.

Dann klaut ein Wolf eben ein Pizza, wenn er eine klauen konnte, wollte die eh keiner mehr haben, wer lässt schon Pizza da rum liegen, wo ein Wolf dran kommt.

Und was ist denn schon "problematisches Verhalten"? Geht das auch genauer?

Und was eure so viel gerühmte Scheuheit angeht? Vor allem da ihr offensichtlich nicht nur das Meiden von menschlicher Aufmerksamkeit sondern auch menschlichen Strukturen meint. Und wenn nicht drückt euch klarer aus. Was nützt die ihm, wenn sie ihn davon abhält eine Grünbrücke zu überqueren oder unter einer Hochstraße drunter durch zulaufen. Was für einen Wert hat sie, wenn er dadurch nichtmal ein Dorf durchqueren kann um in ein geeigneteres Gebiet zu erreichen?

Scheinbar wollen hier die meisten, dass die Wölfe "scheu" bleiben, weil das "gut so" ist.

Ich stell mal gleich eins klar:
So ein Geschwafel ist (§!)(%)="^%? in meinen Augen. Das ist nichts weiter als Romantisierung.

Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass Wölfe derartiges Verhalten abbauen müssen wenn sie hier wirklich überleben wollen. Hier gibt es keine "unberührte Wildnis" mehr und dem Menschen ständig auszuweichen ist auch nicht möglich. Nur wenn sie ihre Fluchtdistanz verringern werden sie in der Lage sein über größere Gebiete stabile Populationen aufzubauen und genug Nahrungsquellen zu erschließen. Und nur dadurch wird ihr negatives Bild abgebaut. Filme, Vorträge und Bücher sind was das angeht ziemlich nutzlos, wenn man es direkt vor der Haustür hat lernt man eher damit umzugehen. Das sieht man alleine in unserer Hauptstadt.

Und dieses Raubtier argumentiert ist auch nur schlüssig wenn man völlig willkürlich bestimmte Arten rauspickt. Unser Städte sind längst von Raubtieren besiedelt und trotzdem ist da nicht die Hölle los.
Nach oben
SammysHP



Anmeldungsdatum: 30.06.2006
Beiträge: 2459
Wohnort: Celle / Niedersachsen

germany.gif
BeitragVerfasst am: 22 Sep 2010 22:46    Titel: Antworten mit Zitat

Wer romantisiert denn hier, wenn er Wölfe und Menschen zusammen in der Fußgängerzone beim gemeinsamen Pizzaessen haben will? Laughing
_________________
Nach oben
timber-der-wolf



Anmeldungsdatum: 17.12.2007
Beiträge: 288
Wohnort: LK OPR

germany.gif
BeitragVerfasst am: 23 Sep 2010 11:20    Titel: Antworten mit Zitat

Grauer Wolf hat folgendes geschrieben:
Wenn ich an gefilmte und geschriebene Berichte denke, wie harmonisch das Zusammensein mit Wölfen in Gegenden sein kann, in denen sie noch niemals negative Erfahrungen mit Menschen gemacht haben... Vergleicht man das mit dem, was in "zivilisierten" Gegenden abgeht, stimmt's einen sehr nachdenklich und sehr traurig ...

Die Frage ist wirklich, wer ist zivilisierter? Die wenigen Menschen, die noch mit der Natur und den Tieren im Einklang leben (können), oder die Menschen in den "modernen" Informationsgesellschaften, die sich darüber erheben und als zivilisiert dünken, in Wirklichkeit schon völlig degeneriert sind (Kühe sind lila, Fleisch gibts im Supermarkt, ..., selbst kaum noch das Einmaleins und die eigene Sprache richtig beherrschen).

Zur Scheu von Wölfen: Da sollte man genau definieren, was Scheuheit ist!
Wenn man Scheuheit = als Angst definiert, dann finde ich, sollte der Wolf sich schon ändern, um nicht im ständigen Streß leben zu müssen.
Wenn man aber Scheuheit = als gesundes Mißtrauen und Vorsicht gegenüber dem Menschen und allem Unbekannten definiert, dann sollte er sehr mißtrauisch bleiben, um in unserer Kulturlandschaft überleben zu können.

_________________
LG, Norbert & seine Graupelze "Onka" vom Böhmerwald, TWH-Hündin, und "Kira", das Wolfhund-Huskymädchen
Nach oben
Smirre



Anmeldungsdatum: 15.12.2008
Beiträge: 150
Wohnort: Lüneburger Heide

germany.gif
BeitragVerfasst am: 23 Sep 2010 22:14    Titel: Antworten mit Zitat

In unserer Welt verlieren Wölfe die Scheu vor Menschen wenn die Wölfe etwas von uns erwarten. In Amerikanischen Parks gab es übergriffe von so genannten futterkonditionierten Wölfen die es gewohnt waren vom Menschen gefüttert zu werden, damit die Turis etwas sehen. Aber wenn man einen streunernden Hund und einen wilden Wolf als das gleiche ansieht ist es sicher kein argument den Wölfen Ihre Scheu zu lassen.
Nach oben
timber-der-wolf



Anmeldungsdatum: 17.12.2007
Beiträge: 288
Wohnort: LK OPR

germany.gif
BeitragVerfasst am: 24 Sep 2010 8:42    Titel: Antworten mit Zitat

Smirre hat folgendes geschrieben:
In unserer Welt verlieren Wölfe die Scheu vor Menschen wenn die Wölfe etwas von uns erwarten.

Auch hier liegt der Fehler ausschließlich und grundsätzlich beim MENSCHEN!!!
Das Wildtiere die Scheu / Mißtrauen durch Fütterung durch den Menschen teilweise verlieren, ist eine alt bekannte Weisheit, lernt man schon als Kind, steht in jedem Tierpark / Zoo an den Gehegen, nämlich: "Der wahre Tierfreund füttert nicht!".
Leider werden immer wieder Wildtiere wie Fuchs, Wildschweine, Rehe, Hirsche, Enten, Schwäne, Tauben, ... etc. auch bei uns in D aus falsch verstandener Tierliebe gefüttert. Leider ist es dadurch schon oft zu vermeidbar gewesenen Zwischenfällen mit Wildtieren gekommen.
Man kann nur hoffen, dass nicht irgendwelche "Wolfsromantiker / Wolfsfanatiker" anfangen unsere Wölfe in D anzufüttern. Denn dann sind mit Sicherheit Probleme vorprogrammiert.
Zwischenfälle gabs ja auch schon im Yellow Stone Park, da die Wölfe trotz Verbots von Touristen immer wieder angefüttert wurden.

Man sieht, das eigentlich Problem in dieser Welt ist nur der überhebliche Mensch, der meint die Krönung der Schöpfung zu sein, dem sich alles unterzuordnen hat.

_________________
LG, Norbert & seine Graupelze "Onka" vom Böhmerwald, TWH-Hündin, und "Kira", das Wolfhund-Huskymädchen
Nach oben
MesCalinum



Anmeldungsdatum: 03.12.2007
Beiträge: 90

germany.gif
BeitragVerfasst am: 24 Sep 2010 11:41    Titel: Antworten mit Zitat

Primus hat folgendes geschrieben:
Ich stell mal gleich eins klar:
So ein Geschwafel ist (§!)(%)="^%? in meinen Augen. Das ist nichts weiter als Romantisierung.


Nein, hier geht es ganz klar nicht um Romantisierung. Und das ganze als Geschwafel zu bezeichnen, halte ich für überzogen.

Primus hat folgendes geschrieben:
Scheinbar wollen hier die meisten, dass die Wölfe "scheu" bleiben, weil das "gut so" ist.


In einigen Posts über mir wurde schon etwas angesprochen, das sich Futterkonditionierung nennt; das hatte ich in meinem letzten Post unter "Habituierung" gefasst.
Das ist ein Punkt, mit dem man sich zwangsweise befassen muss. Es gibt eine ganze Menge Fälle, bei denen es Übergriffe von futterkonditionierten Wölfen auf Menschen gab. Die meisten davon verliefen relativ glimpflich, die Tiere wurden aber trotzdem erschossen (Yellowstone wurde als ein Beispiel genannt). Ein extremes Beispiel ist der Tod von Kenton Carnegie, der vor ein paar Jahren von mind. zwei habituierten Wölfen getötet wurde. Im Vorfeld hat es in dieser Region schon Auffälligkeiten durch aggressives Verhalten bei einigen Wölfen gegeben (seit einigen Generationen ernähren sich die Wölfe dort auf einer Müllkippe und warten bereits auf die eintreffenden Müllfahrzeuge). Hier sind sowohl Wölfe als auch Bären betroffen, die durch aggressives Verhalten auffielen.
Zur Todesursache von Candice Berner gibt es noch keine Details im Internet, ich könnte mir aber vorstellen, dass da ähnliches ans Tageslicht gebracht wird. Dennoch ist es schwierig zu sagen, was letztendlich "Cause and Trigger" waren.
Das ist also Ernst zu nehmen. Wer den "Managmentplan für den Wolf in Sachen" gelesen hat, wird etwas mit dem Begriff "Habituierung" anfangen können und wie in diesen Fällen vorgegangen wird. Ist also leider Tatsache und keine Romantisierung.

Auf der anderen Seite muss man aber auch sagen, dass nicht jeder an Menschen und menschliche Strukturen gewöhnte Wolf ein Problem ist. Im Frühjahr 2009 gab es eine Konferenz zum Thema Wolf in Baden-Württemberg, die vom NABU BW und der Umweltakademie BW durchgeführt wurde. Einer der Vortragenden berichtete von einer Wölfin aus Bulgarien? (hab leider das Land vergessen), die regelmäßig auf dem Weg ins Jagdrevier, im Berufsverkehr zwischen Menschen, die auf dem Weg zur Arbeit waren, herumlief und an Verkehrsampeln gewartet hat. Wer es nicht wusste, hielt sie für einen Hund.

Eine Anpassung an menschliche Strukturen hat im Übrigen schon längst stattgefunden. Das ist in diesem Maße auch nicht vermeidbar und ich denke auch gar nicht unerwünscht. Das fasse ich aber nicht als Scheuheit gegenüber dem Menschen auf. Ich meine damit direkte Konfrontation von Mensch-Wolf, bei denen sich der Wolf auch annähert und jemand vielleicht so doof ist und den Wolf anfängt zu füttern.
Wir haben Wölfe auf einem Truppenübungsplatz; Wölfe überqueren Straßen und Bahngleise bzw. streifen nachts durch Dörfer und ärgern Haushunde bzw. reißen Nutzwild. Straßen sind aber definitiv ein Problem, weil die Tiere schlichtweg überfahren werden. Meiden können sie diese aber nicht, wenn sie andere Lebensräume erschließen wollen.

Man sieht an dem obrigen Beispiel mit der nicht-scheuen Wölfin, dass nicht jeder Wolf, der sich ohne Furcht zwischen Menschen bewegt, eine Gefahr für den Menschen ist. Die Frage ist eher, wie kann man Probleme mit Wölfen vermeiden? Was löst dieses aggressive Verhalten einiger Einzeltiere gegenüber Menschen wirklich aus? Anscheinend kündigt sich das schon weit im Vorfeld an.
Im Moment ist scheues Verhalten gegenüber einem Menschen für einen Wolf daher in meinen Augen besser. Das bringt Wolfsgegener nicht auf dumme Gedanken.
Und im Moment sind sie einfach scheu. Schließlich wurde der Wolf lange Zeit gejagt und scheueres Verhalten hat zu diesen Zeiten das Leben gerettet. Wenn die Bejagung in unseren Breiten auf Dauer wegfällt, wird sich das Verhalten gegenüber dem Menschen eventuell auch ändern, wahrscheinlich auch positiv, wenn wir nicht versuchen die Tiere zu füttern, sie anderweitig zu locken und wie Haushunde zu behandeln und zu vermenschlichen.

Aber ein Wolf, der ein bisschen auffällig wird, hat dann wieder die ganzen Wolfsgegener an der Backe. Und das ist für mich eigentlich der einzige Grund, warum ich mit denke, die Wölfe tun besser dran scheu zu bleiben.


Zuletzt bearbeitet von MesCalinum am 24 Sep 2010 13:02, insgesamt 3-mal bearbeitet
Nach oben
timber-der-wolf



Anmeldungsdatum: 17.12.2007
Beiträge: 288
Wohnort: LK OPR

germany.gif
BeitragVerfasst am: 24 Sep 2010 12:27    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Einer der Vortragenden berichtete von einer Wölfin aus Bulgarien? (hab leider das Land vergessen), die regelmäßig auf dem Weg ins Jagdrevier, im Berufsverkehr zwischen Menschen, die auf dem Weg zur Arbeit waren, herumlief und an Verkehrsampeln gewartet hat. Wer es nicht wusste, hielt sie für einen Hund.

Da wurde bestimmt von der Wölfin Timisch berichtet. Es war ein Film über ein Forschungsprojekt über Wölfe in RUMÄNIEN. Dieser Film von Promberger über die Forschungsarbeit und speziell diese Wölfin lief vor ein paar Jahren mehrmals im TV auf allen Kanälen. Übrigens waren da im Film auch Bären zu sehen, die Nachts regelmäßig die Mülltonnen nach Futter durchsuchten.

_________________
LG, Norbert & seine Graupelze "Onka" vom Böhmerwald, TWH-Hündin, und "Kira", das Wolfhund-Huskymädchen
Nach oben
MesCalinum



Anmeldungsdatum: 03.12.2007
Beiträge: 90

germany.gif
BeitragVerfasst am: 24 Sep 2010 12:58    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für die Gedächtnisstütze. Hier kann man etwas über die Wölfin lesen.
Nach oben
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   printer-friendly view    Wolfs Forum Foren-Übersicht -> Wölfe allgemein Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Gehe zu Seite 1, 2  Weiter
Seite 1 von 2

 
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen