Wolfsnachwuchs in der Lüneburger Heide? :: Förster entdecken Wolf im Solling |
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wewidder
Anmeldungsdatum: 07.02.2008 Beiträge: 101 Wohnort: NRW

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Verfasst am: 14 Okt 2008 16:21 Titel: Wanderungen der Wölfe in Deutschland - Hindernis Autobahnen |
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Mich würde mal interessieren, ob es Erkenntnisse gibt, dass Wölfe Autobahnunterführungen bei ihren Wanderungen nutzen.
Die hermetisch abgegrenzten Auitobahnen wären über diesen Weg überwindbar. Es gibt doch viele Unterführungen in ruhigen Gegenden. Es könnte doch sein, dass der scheue, intelligente Wolf solche Gelegenheiten nutzt.
Gibt es Erfahrungen, dass andere Wildarten Unterführungen nutzen?
Eure Meinung interessiert mich.
Grüße
WeWidder |
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Grauer Wolf Gast
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Verfasst am: 14 Okt 2008 16:46 Titel: |
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Einen Fuchs habe ich selbst schon beim Unterqueren gesehen, hier bei uns mitten in der Vorstadt. Meister Reinecke lebt hier seit vielen Jahren.
(Nur beim Drücken der Fußgängerampel hat er Schwierigkeiten... )
Spaß beiseite. Warum soll ein hochintelligentes Tier damit Probleme haben: Ruhigen Moment abwarten (keine Passanten oder so...) und in ein paar Sekunden durch!
Gruß
Grauer Wolf |
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SammysHP

Anmeldungsdatum: 30.06.2006 Beiträge: 2459 Wohnort: Celle / Niedersachsen

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Verfasst am: 17 Okt 2008 13:47 Titel: |
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So sehe ich das auch. Alles kein Problem. Zudem gibt es ja des öfteren noch Grünbrücken extra für Wildtiere. _________________
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Primus

Anmeldungsdatum: 30.04.2008 Beiträge: 620 Wohnort: Berlin

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Verfasst am: 17 Okt 2008 16:07 Titel: |
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Ich würde sagen die kommen rüber. Wie hätte es zum Beispiel die eine bis Lübeck schaffen können, wenn sie nich irgendwo ne Autobahn überquert oder einen Ort durchwandert haben soll? |
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Wolfsfreund

Anmeldungsdatum: 05.09.2007 Beiträge: 306 Wohnort: BW

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Verfasst am: 17 Okt 2008 19:57 Titel: |
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Richtung Lübeck sind jede Menge Grünbrücken über den Autobahnen.Ich weiss das nur zufällig da ich oft in die Stadt der sieben Türme fahre.
Grüße der Wolfsfreund _________________ Es waren die Jäger und Forstbeamte ,die als erstes die Wölfe in der Lausitz gesichtet haben und damit einen wichtigen Grundstein zum Wolfsmanagment setzten. |
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Jens Moderator

Anmeldungsdatum: 22.05.2006 Beiträge: 580 Wohnort: Stolpe

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Verfasst am: 17 Okt 2008 20:43 Titel: |
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Es ist ja auch durchaus bekannt, das Wölfe Brücken ( nicht nur Grünbrücken) gut annehmen.
Zuletzt bearbeitet von Jens am 18 Okt 2008 14:48, insgesamt einmal bearbeitet |
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Primus

Anmeldungsdatum: 30.04.2008 Beiträge: 620 Wohnort: Berlin

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Verfasst am: 18 Okt 2008 12:27 Titel: |
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Ok, vielleicht Grünbrücken aber trotzdem. Wenn sie eine Möglichkeit sehen rüberzukommen, werden sie diese auch bestimmt nutzen. |
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Grauer Wolf Gast
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Verfasst am: 18 Okt 2008 19:54 Titel: |
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Jens hat folgendes geschrieben: | Es ist ja auch durchaus bekannt, das Wölfe Brücken ( nicht nur Grünbrücken) gut annehmen. |
Hmmm, ich denke mal, daß, wenn ein Wolf über eine Brücke trabt, der Löwenanteil potentieller Zeugen denkt "Da ist ein Schäferhund-Mix ausgekniffen...". Die meisten werden einen Wolf gar nicht erkennen...
Gruß
Grauer Wolf |
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Jens Moderator

Anmeldungsdatum: 22.05.2006 Beiträge: 580 Wohnort: Stolpe

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Verfasst am: 18 Okt 2008 20:33 Titel: |
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@Grauer Wolf: Ja, denke ich auch und das ist auch gut so.  |
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WolfChap

Anmeldungsdatum: 12.09.2008 Beiträge: 90 Wohnort: Kreis Mainz-Bingen, Rheinland-Pfalz

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Verfasst am: 18 Okt 2008 21:48 Titel: |
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Der Meinung bin ich auch, dass Wölfe in Menschennähe selten als Wolf erkannt werden. Ich wohne in Rheinland-Pfalz in der Nähe des Rheins. Nachdem ein Wolf in Hessen, dem Nachbarbundesland, gesichtet wurde, mache ich mir große Hoffnungen dass die Tiere auch bald dorthin kommen wo ich wohne. Bloß noch eine Frage, die ihr mir vielleicht beantworten könnt: Würde ein Wolf eine Autobrücke über den Rhein nehmen oder würde er die ganze Strecke durch den Fluss schwimmen? Ich meine, da ist ja noch die Fahrrinne der Schiffe... |
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grauer-geselle

Anmeldungsdatum: 26.09.2008 Beiträge: 178 Wohnort: Laubusch / Sachsen

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Verfasst am: 19 Okt 2008 7:52 Titel: |
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Wenn der Wolf auf der Suche nach einem neuen Territorium ist, muß er zwangsläufig auch Hindernisse überwinden, die er sonst wohl meiden würde. Er kann ja am Start der Wanderung nicht in die " Karte sehen ", weiß also nicht was ihn auf der Suche / Wanderung erwartet. ( Mal etwas unschön vermenschlicht ausgedrückt )
Er wird wohl eine Autobahn bevorzugt nachts überqueren und dann wohl sicher auch die ungefährlichste Variante wählen. Ob nun Grünbrücke, Wildtunnel, normale Brücke oder das Passieren der Fahrbahn selbst, es gibt nachts sicher Momente ohne Verkehr, die für den kurzen Galopp ausreichen.
Die Art und Weise einen größeren Fluss zu überqueren wird wohl auch ein Mix aus Vorsicht, Situation und Gelegenheit sein. Schwimmen bei Niedrigwasser ist sicher kein Problem. Eine verkehrsarme Brücke bei Nacht sollte gleiche Möglichkeiten bieten.
Alles in allem denke ich, solche Hindernisse sind vom Wolf ohne Schwierigkeiten zu überwinden. Wenn nicht im 1., dann im 2. oder 3. Anlauf.
Er muß es ja auch getan haben, um so weit westlich in Deutschland gesichtet zu werden. Ich denke aber auch, daß er diese Risiken nur bei der Reviersuche auf sich nimmt. Autobahnen und große Flüsse werden sicher nicht durch ein festes Rudelterritorium verlaufen, sondern eher an deren Grenzen zu finden sein.
Mal schauen, was " der Wolf dazu sagt "  |
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Grauer Wolf Gast
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Verfasst am: 19 Okt 2008 9:33 Titel: |
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grauer-geselle hat folgendes geschrieben: | Die Art und Weise einen größeren Fluss zu überqueren wird wohl auch ein Mix aus Vorsicht, Situation und Gelegenheit sein. Schwimmen bei Niedrigwasser ist sicher kein Problem. Eine verkehrsarme Brücke bei Nacht sollte gleiche Möglichkeiten bieten. |
Im Queren von großen Flüssen sehe ich eigentlich kein Problem. Eine wirkliche Gefahr, nicht nur für Wölfe, stellen Kanäle dar: Rein kommt ein Tier leicht, aber raus scheitert unter Umständen an den weitverbreiteten, senkrechten, kilometerlangen Spundwänden.
Ein solches Risiko kann auch ein Wolf nicht kalkulieren*), weil solche Hindernisse in der freien Natur einfach nicht vorkommen.
*) Auch wenn das Wort "kalkulieren" menschlich klingt, m.E. gehört das Sondieren eines Terrains und die Abwägung von Risiken zu den Grundfähigkeiten eines intelligenten Tieres.
Ich glaube, wir Menschen sollten mal aufhören, in der Beschreibung von Verhaltensweisen ständig auf "potentielle Vermenschlichung" zu schielen. Daß Tiere denken, steht doch schon längst außer Frage, auch wenn viele Forscher das einfach nicht wahrhaben wollen und nach meinem Dafürhalten darin unterschwellig eine Bedrohung sehen (Wie stehen denn Wissenschaftler, die tierquälerische Versuche an Hunden durchführen, vor sich selbst da, wenn ihnen aufgeht, daß ihr Opfer darüber nachdenkt und ein Urteil über sie fällt?. Ich erlebe tagtäglich, wie blitzschnell meine Pelzgesichter einen Menschen nahezu unfehlbar taxieren und einordnen.
Die Frage ist nicht mehr, ob Tiere denken, sondern in welchem Maße. Das lehren mich meine Hunde jeden Tag auf's Neue, trotz eines Gehirns mit 30% "Haustier-Tribut"!
Das nur am Rande... |
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Tinis

Anmeldungsdatum: 17.12.2007 Beiträge: 353

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Verfasst am: 19 Okt 2008 10:28 Titel: |
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Zitat: | Daß Tiere denken, steht doch schon längst außer Frage, auch wenn viele Forscher das einfach nicht wahrhaben wollen und nach meinem Dafürhalten darin unterschwellig eine Bedrohung sehen |
Ich glaub es sind weniger die Wissenschaftler, die dem Tier Gefühle und Denken absprechen sondern der Otto-Normalo.
Ich zumindest kenne ich keinen Biologen- weder Professor noch Student, der abstreiten würde, dass Tiere denken, kenne aber viele "Nicht-Wissenschaftler", für die Tiere bloß nur Kacken und Fressen können. -mehr nicht (habe leider solche Individuuen in der Verwandschaft...).
Als angehender Biologe musste ich mich auch mit Tierversuchen auseinandersetzen und auch welche durchführen (mit Heuschrecke, Wurm, Krebs).
Tierversuche sind keine schöne Sache (zum Glück arbeite ich lieber mit Pflanzen), doch kein Wissenschaftler hat ein Interesse daran Tiere zu quälen und gestaltet die Versuche so, dass die Tiere dem kleinsten Schmerz/Stress ausgesetzt sind
- Tiertransporte finde ich da viel grausamer und unnötiger. _________________ "Ich fürchte, die Tiere betrachten den Menschen als ein Wesen ihresgleichen, das in höchst gefährlicher Weise den gesunden Tierverstand verloren hat."
(Friedrich Nietzsche) |
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Wolfsfreund

Anmeldungsdatum: 05.09.2007 Beiträge: 306 Wohnort: BW

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Verfasst am: 19 Okt 2008 11:58 Titel: |
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Zum Thema Wissenschaft und Forschung,Tierexperimente werde ich mich mal dezent nicht äußern denn da scheiden sich die Geister und zwar gewaltig!
Es ist ja allgemein bekannt das für Wölfe Flüsse oder kleinere Gewässer kein Problem darstellen. Ein Bekannter von mir hat ja regelmäßig damals als Bundesgrenzbeamter illegale Einwanderer in Form von Hundeartigen mit seinem Nachtsichtgerät beobachten können.
Mich würde sehr interessieren wie weit der Orientierungssinn von Wölfen auf ihren Wanderungen erforscht ist und ob es dazu irgendwelche Studien oder Erkenntnisse gibt?
Grüße der Wolfsfreund _________________ Es waren die Jäger und Forstbeamte ,die als erstes die Wölfe in der Lausitz gesichtet haben und damit einen wichtigen Grundstein zum Wolfsmanagment setzten. |
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wewidder
Anmeldungsdatum: 07.02.2008 Beiträge: 101 Wohnort: NRW

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Verfasst am: 19 Okt 2008 17:19 Titel: |
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Hallo zusammen,
die Beiträge machen Mut, dass die Wölfe es langfristig schaffen werden, sich in Deutschland auszubreiten. Auch der "Nachschub" aus Ostpolen müsste dann ja gesichert sein. Man konnte ja lesen, dass nach dem EU Beitritt massiv Autobahnen nach westlichem Standard ausgebaut werden.
Ich persönlich fahre beruflich viel Auto, nutze die Autobahnen und finde es gleichzeitig zum Kotzen, wenn ich den Flächenverbrauch und diese Grenzziehungen sehe, die Tieren kaum Chancen zum Überqueren lassen.
Übrigens, hier ein interessanter Link zum Wanderungsverhalten von Wölfen:
http://www.g-o.de/index.php?cmd=focus_detail2&f_id=259&rang=7
Gruß
WeWidder |
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