Wolfsnachwuchs in der Lüneburger Heide? :: Förster entdecken Wolf im Solling |
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WolfChap

Anmeldungsdatum: 12.09.2008 Beiträge: 90 Wohnort: Kreis Mainz-Bingen, Rheinland-Pfalz

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Verfasst am: 19 Okt 2008 18:24 Titel: |
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Vielen dank für die Infos Wewidder. Natürlich sind Strecken von Rumänien nach Deutschland ein Klacks für ein Wolf (Wenn man bedenkt wie weit die Wölfe Nordamerikas laufen um zu ihren Winterquatier zu kommen). Es fragt sich nur ob die Wölfe inzwischen dreist (mir fällt grad kein anderes Wort ein) genug sind, ob sie auch Dörfer und Städte durchqueren wenn es keinen anderen Weg gibt.  |
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CindyCandy7

Anmeldungsdatum: 14.09.2008 Beiträge: 417 Wohnort: Teupitz

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Verfasst am: 20 Okt 2008 9:27 Titel: |
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Ich denke schon, daß sie das können. In Italien zum Beispiel laufen sie auch durch Städte und die Menschen kommen gut damit klar.
CindyCandy7 _________________ Traurig schauen meine Augen-der Mensch sagt ´´ böser Wolf ``zu mir.
Dabei kann er zum Bösen taugen-viel mehr noch als ein wildes Tier. |
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WolfChap

Anmeldungsdatum: 12.09.2008 Beiträge: 90 Wohnort: Kreis Mainz-Bingen, Rheinland-Pfalz

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Verfasst am: 20 Okt 2008 14:38 Titel: |
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Wenn man bedenkt dass Füchse und, mancherorts, sogar Bären nachts mal die Mülltonnen ausräumen gehen  |
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wewidder
Anmeldungsdatum: 07.02.2008 Beiträge: 101 Wohnort: NRW

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WolfChap

Anmeldungsdatum: 12.09.2008 Beiträge: 90 Wohnort: Kreis Mainz-Bingen, Rheinland-Pfalz

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Verfasst am: 20 Okt 2008 20:03 Titel: |
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Vielen Dank für die Informationen! Die Links sind sehr interessant.
Wenn die Wölfe wirklich von zwei Seiten in Deutschland einwandern, dürfte es ja gar nicht mehr solange dauern bis man sie wieder überall in deutschen Wäldern finden kann.  |
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Primus

Anmeldungsdatum: 30.04.2008 Beiträge: 620 Wohnort: Berlin

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Verfasst am: 22 Okt 2008 16:47 Titel: |
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Das dauert noch etwas |
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WolfChap

Anmeldungsdatum: 12.09.2008 Beiträge: 90 Wohnort: Kreis Mainz-Bingen, Rheinland-Pfalz

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Verfasst am: 22 Okt 2008 18:53 Titel: |
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Und wie lange ungefähr? |
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Wolfsfreund

Anmeldungsdatum: 05.09.2007 Beiträge: 306 Wohnort: BW

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Verfasst am: 23 Okt 2008 6:06 Titel: |
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Ich nehme mal an die Frage können nur die Wölfe selber beantworten.
Wenn ich alleine die vielen Faktoren bedenke:
ein Jahr alleine schon pro Rudel um sich zu vermehren
ein bis zwei Jahre bis die nächste Generation das Rudel verlässt
Dann wieviele Wölfe alleine nur überleben (Strassenverkehr,Krankheit Problemtiere die dann abgeschossen werden sollen usw)
Wohin sie abwandern, Reviergrösse ,ob sie Partner finden und wann usw
Ach das sind soviele Dinge die man da beachten muss und nicht berechenbar sind, also ist diese Frage eigentlich unbeantwortbar mit einer genauen Jahreszahl oder einer Schätzung.
Grüße der Wolfsfreund _________________ Es waren die Jäger und Forstbeamte ,die als erstes die Wölfe in der Lausitz gesichtet haben und damit einen wichtigen Grundstein zum Wolfsmanagment setzten. |
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Primus

Anmeldungsdatum: 30.04.2008 Beiträge: 620 Wohnort: Berlin

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Verfasst am: 23 Okt 2008 17:05 Titel: |
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Und vergiss nicht, dass wir noch einige aus verschiedenen Gebieten brauchen.
Italien geht zwar aber die genetische Vielfalt ist da recht gering. Rumänien wäre wohl gut. |
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grauer-geselle

Anmeldungsdatum: 26.09.2008 Beiträge: 178 Wohnort: Laubusch / Sachsen

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Verfasst am: 23 Okt 2008 18:43 Titel: |
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Ich möchte Wolfsfreund und Primus zustimmen.
Es gibt da wirklich so viele Faktoren, die nicht oder nur sehr schwer zu kalkulieren sind.
Wenn man die Ausbreitung des Wolfes hier in der Lausitz betrachtet, so liegen die Rudelgrenzen ja dicht an dicht. Sicher spielt da die Besonderheit der großen und ziemlich ungestörten Waldgebiete eine Rolle.
Aber diese Rudel haben untereinander ja schon einen gewissen "Verwandtschaftsgrad", können sich also rein rechnerisch nicht potenziell vermehren. Wenn ich recht informiert bin, dann ist Inzucht bei Wölfen so gut wie ausgeschlossen. Dies wäre ja einer kräftigen und gesunden Population nicht dienlich.
Wenn man nun noch bedenkt, daß die biologische Uhr der ersten hier ansässigen Elterntiere in den nächsten Jahren abläuft, ist es wohl um so wichtiger, daß genfremde Tiere aus Polen weiter hier einwandern. Sonst wird sich die Ausbreitung sicher immer mehr verlangsamen.
Tiere aus Rumänien oder Italien zu erwarten ist wohl sicher noch viele Jahre zu früh gedacht. Auch wenn der Wolf weite Strecken überwinden kann, wird er wohl nicht an einem geeigneten Territorium vorbeilaufen, wenn er da auf eine Partnerin trifft.
Ein "Deutschland einig Wolfsland" werden wohl nur die jüngsten aus diesem Forum erleben.
ICH HOFFE DASS ICH MICH IRRE !!!!!
der Graue Geselle |
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WolfChap

Anmeldungsdatum: 12.09.2008 Beiträge: 90 Wohnort: Kreis Mainz-Bingen, Rheinland-Pfalz

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Verfasst am: 23 Okt 2008 21:08 Titel: |
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aber wenn man sich das mal genau betrachtet dann ist Deutschland doch recht "wolfsfreundlich einegrichtet" was die Wälder betrifft:
http://www.treffpunktwald.de/gfx/wo/kartee.gif
Ich habe aber auch schon mal gehört, dass Wölfe darauf achten Inzucht zu vermeiden, weil sie wohl Familienmitglieder erkennen. |
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Grauer Wolf Gast
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Verfasst am: 24 Okt 2008 10:24 Titel: |
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Kia-Amaroq hat folgendes geschrieben: | aber wenn man sich das mal genau betrachtet dann ist Deutschland doch recht "wolfsfreundlich einegrichtet" was die Wälder betrifft:
http://www.treffpunktwald.de/gfx/wo/kartee.gif
Ich habe aber auch schon mal gehört, dass Wölfe darauf achten Inzucht zu vermeiden, weil sie wohl Familienmitglieder erkennen. |
Stimmt, die meisten Wildtiere haben eine Inzuchtschranke, die erst im Zuge der Domestizierung verloren ging.
Was das Wohnungsangebot für Wölfe angeht...
Hier im Westen gäbe es Möglichkeiten für kleine Rudel in den Ardennen, der Hocheifel, dem Hohen Venn, sogar im Kottenforst (>1000 km²) ab Köln um Bonn herum bis ins Ahrgebirge und dann weiter runter bis in den Pfälzer Wald. Die Gegenden sind teilweise recht einsam und verfügen über ausgedehnte Mischwälder mit einem sehr (zu) reichhaltigen Wildangebot... Nur an den Wochenenden steppt in der Nähe der Metropolen der Bär. Dann ziehen sich hier alle Wildtiere so weit es geht von den Wanderwegen zurück.
In meinem Hauswandergebiet südlich von Köln kann ich unter der Woche stundenlang laufen, ohne kaum mal einem Menschen zu begegnen. Allerdings ist das das Revier meiner Hunde. Und ob die mit ihren wilden Verwandten teilen wollen...?
Gruß
Grauer Wolf |
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wimtegels
Anmeldungsdatum: 18.09.2008 Beiträge: 40 Wohnort: Vlodrop

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Verfasst am: 24 Okt 2008 14:16 Titel: |
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Inzucht und Beschränkung vom Genenpool ist nicht das gleiche.
Ab und zu ein bisschen Inzucht ist in die Natur einer nicht ganz Groben Gefahr.
Das Risiko liegt auf das individuelle ebene beim Nachwuchs. Wenn es falsch geht ist die Mortalität unter die Welpen möglich grober.
Beschränkung vom Genenpool ist auf das individuelle ebene kein Problem. Hier kommt aber das Risiko das die ganze Population empfindlich wird für zum Beispiel eine bestimmte Krankheit. Auch kann damit die Anpassungsfähigkeit von der Population beschränkt werden.
Inzucht gibt es bei Wölfen.
In 2005 und 2006 haben in den Nochtener Rudel wahrscheinlich halb Bruder und Halbschwester Welpen bekommen. Darauf weisen die Genetischer Analysen.
Sehe http://www.wolfsregion-lausitz.de/files/newsletter-wolf-07-08.pdf _________________ Mit freundlichem Gruß
Wim Tegels.
(ich hoffe mein Deutsch ist zu verstehen) |
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grauer-geselle

Anmeldungsdatum: 26.09.2008 Beiträge: 178 Wohnort: Laubusch / Sachsen

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Verfasst am: 24 Okt 2008 21:01 Titel: |
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@ Grauer Wolf & Kia-Amaroq
Es gibt sicher noch jede Menge geeigneter Territorien in D die nur darauf warten, vom Wolf besiedelt zu werden. Aber wenn man sich den Verlauf der letzten 10 Jahre ansieht ist es ja "leider" so, daß sich hier in der Lausitz ja jedes neue Rudel gleich in der "Nachbarwohnung" der älteren angesiedelt hat. In dieser Zeit haben sie sich nur 50 km vom Ursprung, also der polnischen Grenze her westwärts bewegt. Damit meine ich die feste und nachgewiesene Population. Und weiter in Richtung Westen gibt es noch viel Gebiet, das dem jetzt besiedelten ähnlich ist. Hauptsächlich wird sich wohl die Entwicklung erstmal so fortsetzen. Es sei denn, und das hoffe ich, es treffen sich zwei "Weitwanderer", die wir ja hier ohne Zweifel haben, sind dann noch M und W und finden ein geeignetes Territorium tief in Deutschland !! Ich würde das nur begrüßen.
@wimtegels
Dies meinte ich mit dem Verwandtschaftsgrad. In der Enge der jetzt lebenden Rudel ist wohl die Grenze zur Inzucht schon so ziemlich abgesteckt. Je weiter sich eine gesunde Population nach Westen ausbreiten kann, bedarf es wohl auch dem Nachwandern genfremder Tiere aus dem Osten ( Polen ). Und da die Verwandtschaft im Grenzbereich schon relativ hoch ist, denke ich, je weiter Richtung Deutschland, je weiter müssen auch " die Gene " aus dem inneren Polens, also östlich, nach Westen wandern. Um diese Strecke zu überbrücken, ist sicher viel Zeit erforderlich. Die Gefahr, daß sich hier in Deutschland genetisch verwandte Tiere paaren und diese dann durch auch nur eine für sie besonders empfängliche Krankheit dezimiert werden, wäre dann wohl sehr hoch und würde die weitere Ausbreitung sofort einbremsen.
Mit "Neugenen" aus Italien oder Rumänien oder sonstwoher ist wohl in kurzer Perspektive nicht zu rechnen.
Dies hier sind meine Gedanken, und ein Experte bin ich bei Weitem nicht !!
Der Graue Geselle |
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WolfChap

Anmeldungsdatum: 12.09.2008 Beiträge: 90 Wohnort: Kreis Mainz-Bingen, Rheinland-Pfalz

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Verfasst am: 25 Okt 2008 9:31 Titel: |
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Man muss ja auch noch bedenken dass Polen un die Lausitz sehr nah beieinander liegen. Warum sollte ein Wolf also weiterwandern wenn er doch direkt hiner der Grenze ein perfektes Revier haben könnte?
Die neuen Welpen sind wohl zum abwandern gezwungen da die Lausitz eigentlich schon "voll" ist. Trotzdem wird "Nachschub" aus Polen und Co. gebraucht. Hat man eigentlich schon mal darüber nachgedacht Wölfe mitten in Deutschland auszusetzen um für genetische Vielfalt zu sorgen? |
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