Wölfe in Russland :: USA 2009: Mehr als 500 tote Wölfe |
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Jens Moderator
Anmeldungsdatum: 22.05.2006 Beiträge: 580 Wohnort: Stolpe
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Verfasst am: 02 Dez 2009 21:59 Titel: Finnische Wölfe ins Nachbarland Schweden |
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Finnische Wölfe ins Nachbarland Schweden
Schweden plant den Import von lebenden Wölfen aus Finnland.
Wie Per Risberg, Abteilungsleiter in der schwedischen Naturschutzbehörde "Naturvårdsverket", der Presse mitteilte, erfolgt die Massnahme im Rahmen des norwegisch-schwedischen Wolfsprojekts "Skandulv", die Zustimmung des Reichstags in Stockholm sei bereits erfolgt.
"Mit einer solchen Umsiedlung von Wölfen von Ost nach West können wir die schwedische Population konstant bei 210 Tieren halten.
Dadurch wird die Jagd auf Wölfe möglich, ausserdem wird die genetische Zusammensetzung der schwedischen Tiere verbessert", sagte Risberg und verwies darauf, dass in den letzten 30 Jahren nur vier finnische Wölfe den Weg nach Westen geschafft und Welpen geworfen hätten.
Olof Liberg, Direktor des Projekts "Skandulv" und Professor für Wildökologie, kündigte den Import des ersten Isegrims füür 2010 an.
Die Kosten für das Einfangen und den Transport liegen bei rund 500.000 Kronen (48.000 Euro) pro Tier.
Link zum Artikel:
http://www.finn-land.net/finnland-news/dezember2009/woelfe-schweden-0212091.htm
Quelle: Finnland-Net vom 02.12.09 |
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jurawolf
Anmeldungsdatum: 01.01.2009 Beiträge: 283
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Verfasst am: 02 Dez 2009 22:10 Titel: |
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gute sache. für viele ist es ja überraschend, dass die wolfspopulation in schweden nur langsam wächst, gerade obwohl sie unter schutz steht. grund dafür ist die schmale genetische basis und als folge davon schlechter fortpflanzungserfolg.
ab nächstem jahr wird der wolf in schweden ja jagdbar sein, weil er die minimalgrenze von 200 (oder 210; keine ahnung welche zahl dass stimmt) tieren überschritten hat. mit der aussetzung von finnischen wölfen wird der fortpflanzungserfolg der schwedischen wölfe aber hoffentlich verbessert.
bleibt zu hoffen, dass in den grossen schwedischen wäldern die jäger dann gar nicht mehr imstande sind, eine weitere ausbreitung des wolfs zu verhindern. denn die effiziente populationskontrolle einer gesunden und vitalen wolfspopulation in solch grossen und dünn besiedelten gebieten ist nicht ganz einfach |
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Smirre
Anmeldungsdatum: 15.12.2008 Beiträge: 150 Wohnort: Lüneburger Heide
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Verfasst am: 02 Dez 2009 22:59 Titel: |
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Da die Wölfe kaum schancen haben das Lappland lebend zu durchziehen ist die Aktion wohl zu verstehen. Aber es ist ein hoher Preis die "Überzähligen" Wölfe zum Abschuß freizugeben. Aber die Zahl von 200 Wölfen die zugelassen werden ist schon vorher Verabredet gewesen,dieses erzählte ein Schwedischer Wolfsberater in einer Nabuveranstaltung in Berlin. Ich glaube gelesen zu haben das bereits in diesem Jahr Wölfe freigegeben wurden. So kann sich nicht zeigen ob die Wölfe sich selber regulieren können. |
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jurawolf
Anmeldungsdatum: 01.01.2009 Beiträge: 283
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Verfasst am: 02 Dez 2009 23:47 Titel: |
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ja, die zahl von 200 tieren steht schon länger fest. allerdings wurden bis vor einigen jahren sogar 500 auf der skandinavischen halbinsel angestrebt...
dass sich eine wolfs- oder auch eine tierpopulation selbst regulieren kann, müsste zuerst mal der ganze lebensraum besiedelt sein. das wäre in schweden aber noch lange nicht der fall gewesen (selbst 500 wölfe wären nur ein bruchteil des eigentlichen habitatpotentials). |
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Wolfsheuler
Anmeldungsdatum: 01.04.2009 Beiträge: 460
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Verfasst am: 03 Dez 2009 11:59 Titel: |
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Das ist ja so ungefähr vergleichbar mit Idaho. 15 oder 20 Wolfsrudel oder so werden toleriert. Aber bloss nicht mehr, denn sonst könnten sie ja die jahrzehntelange Tradition der sinnlosen Elchjagd einschränken. Das ist einfach ein Armutszeugnis und meiner Meinung nach nicht vereinbar mit der EU Politik. Dann wird bald auch Frankreich sagen, dass eigentlich 200 Wölfe genug sind. Und Rumänien wird dann auch dieser Meinung sein und die überzähligen 2000 einfach abschiessen. Tut mir leid, aber ich kann über diese Politik nur noch kotzen.
Aber dazu passt auch dieser Artikel:
http://www.badische-zeitung.de/der-koenig-mag-keine-woelfe |
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Joerg Sattler
Anmeldungsdatum: 21.01.2009 Beiträge: 1174 Wohnort: Bad Lausick
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Verfasst am: 03 Dez 2009 14:46 Titel: |
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Sehr interessant, diese Blutauffrischung wird der schwedischen Population gut tun. |
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jurawolf
Anmeldungsdatum: 01.01.2009 Beiträge: 283
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SammysHP
Anmeldungsdatum: 30.06.2006 Beiträge: 2459 Wohnort: Celle / Niedersachsen
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Verfasst am: 03 Dez 2009 19:04 Titel: |
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Ich weiß echt nicht, war ich davon halten soll. Einerseits ist die Vergrößerung des Genpools sicher sinnvoll, andererseits erfordert das Vorhaben einen hohen finanziellen und personellen Aufwand und ist von der moralischen Seite auch intensiv zu hinterfragen. Der Mensch kann einen Wolfsbestand nicht sinnvoll dezimieren, ohne weitreichend Folgen für die Sozialstruktur. Das Gleiche gilt für die Auswilderung von Tieren, dass es da keine Konflikte mit bestehenden Territorien gibt. In den USA war das damals ja noch recht einfach, da es dort keine Population mehr in dem Umfang gab, aber in Schweden?! _________________
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jurawolf
Anmeldungsdatum: 01.01.2009 Beiträge: 283
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Verfasst am: 03 Dez 2009 19:18 Titel: |
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na ja, die beste lösung wäre natürlich, die zuwanderung von wölfen aus der finnisch-russischen population ohne einschränkungen zuzulassen. dies reichte aber bisher nicht aus, weil nur wenige wölfe überhaupt soweit wanderten und auch nicht alle von diesen die tour auch überlebten.
insofern ist eine umsiedlung, obwohl bestimmt nicht problemlos umsetzbar, immerhin die zweitbeste lösung. welche folgen sie auf sozialstruktur, verbreitung, etv. haben wird, wird sich noch zeigen. |
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Lupina
Anmeldungsdatum: 12.12.2006 Beiträge: 557 Wohnort: Hamburg
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Verfasst am: 04 Dez 2009 13:40 Titel: |
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Zitat: |
http://nachrichten.rp-online.de/article/panorama/Schweden-erlaubt-wieder-Jagd-auf-Woelfe/60481
Schweden erlaubt wieder Jagd auf Wölfe
VON LUDWIG JOVANOVIC - zuletzt aktualisiert: 04.12.2009 - 02:30
Mitte Dezember soll in Stockholm die Entscheidung fallen, ob es den 220 Wölfen in Schweden an den Pelz geht. Dann möchte das Parlament die Jagd wieder erlauben – nach 45 Jahren. Die Population soll die Grenze von 210 Tieren in 20 Rudeln nicht überschreiten.
Gleichzeitig möchte Schweden aber auch Wölfe aus Finnland importieren – für 48 000 Euro pro Tier. Das klingt nach einem Widerspruch. Doch der schwedische Umweltminister Andreas Carlgren ist nicht etwa verwirrt oder hat in der Weite Schwedens den Überblick verloren. Vielmehr möchte er die Tiere retten. Denn viele Wölfe leiden mittlerweile unter Herz- oder Nieren-Problemen. Die Ursache sei der erfolgreiche Schutz der Wolfs-population.
1966 schien das Tier in Schweden ausgerottet zu sein – bis Ende der 70er drei Wölfe aus Finnland einwanderten. Sie vermehrten sich, bis aus den dreien die derzeit 220 geworden sind – durch Inzucht. Weil sich direkt verwandte Tiere gepaart haben, konnte es nicht zur natürlichen Durchmischung der Erbanlagen kommen. Krankheiten sind nun die Folge. Mithilfe der finnischen Wölfe soll darum der Bestand genetisch aufgefrischt werden. Dafür aber müssen einige der Inzuchttiere sterben.
Schwedische Tierschützer kritisieren indes den Plan und bezeichnen es als Geschenk für eine kleine Wählergruppe wie die der Rentier-Halter. Die sehen in den Raubtieren eine Bedrohung für ihre Herden. Die Regierung verteidigt dagegen das Vorhaben und verweist auf den Erfolg des Tierschutzes in Schweden. Neben den Wölfen gebe es mittlerweile auch wieder 3000 Bären und 1500 Luchse. |
_________________ Wer gegen Tiere grausam ist, kann kein guter Mensch sein.
(Arthur Schopenhauer) |
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Miscanthus
Anmeldungsdatum: 07.12.2009 Beiträge: 34 Wohnort: Frankfurt am Main
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Verfasst am: 07 Dez 2009 16:47 Titel: |
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Zwar schon lange Zeit "Mitleser" hier möchte ich mich doch mal zu Wort melden mit ein paar Zusatzinfos: Mit den Wolfzahlen in Schweden ist alles leider noch viel komplizierter. Also, um „die Bevölkerung zu beruhigen“ und „die Wilderei einzuschränken“ (Originalton aus der Presse) will man die Wolfsjagd nach fast 50 Jahren Schutz in 2010 erlauben und 20-40 Wölfe erlegen lassen sowie die maximale Anzahl der Wölfe in Schweden auf 210 beschränken. Falls dieses Argumente wirklich stimmen sollten kriecht man also vor den Wilderern zu Kreuze und vor den Schafzüchtern. Blöde ist jetzt, dass man die Gesamtzahl 210 erstmal gar nicht hat und so für den Stückpreis von schlaffen 48 000 € l die Population aufpeppen muss. Nur, um sie dann wieder runter zu jagen? Ja, kleiner Nebeneffekt ist das frische Blut für die Wölfe die man hat, aber auch nicht mehr als ein Nebeneffekt, wenn man ständig an der Population „rumballert“. Was bei all den Zahlenspielen überhaupt nicht gesagt wird ist, wie die Handvoll Wölfe hineinspielt, die durch den Trick der gemeinsamen schwedisch/norwegischen Population als zu Norwegen gehörig betrachtet werden, behandelt werden sollen. Jagt man davon was, würde die norwegische Population plötzlich abrutschen. Das käme den Norwegern gar nicht recht, weil sie sich ja fest drauf verlassen, dass Schweden alles, was in Norwegen gewildert (und das ist nicht unerheblich) wird wieder „nachliefert“.
Das muss man alles nicht verstehen, oder? |
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jurawolf
Anmeldungsdatum: 01.01.2009 Beiträge: 283
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Verfasst am: 17 Dez 2009 20:59 Titel: |
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seit heute ist bekannt, wie viele wölfe nun definitiv getötet werden sollen. insgesamt sollen 27 tiere in fünf provinzen (län) erlegt werden - je 9 in dalarna und värmland und je 3 in in västra götaland, örebro und gävleborg. die jagdzeit dauert vom 9. januar bis zum 15. februar. schiessen dürfen nur jäger, die dafür die nötige lizenz beantragt haben, was rund 10'000 personen sind. ziel ist wie gesagt, die zahl der wölfe für vorerst fünf jahre auf 210 tiere in 20 rudeln zu beschränken.
artikel auf schwedisch:
http://www.hallekis.com/xx091217g.htm
http://www.lantbruk.com/27-vargar-far-jagas-nasta-ar/2009-12-17
auf englisch habe ich auch noch was gefunden:
http://www.timesonline.co.uk/tol/news/world/europe/article6960592.ece
der abschuss von 27 wölfen entspricht etwas mehr als 10% des bestandes. in einer gesunden, wachsenden population würde diese zahl in der regel nicht ausreichen, um den bestand zu stabilisieren. |
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jurawolf
Anmeldungsdatum: 01.01.2009 Beiträge: 283
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balin Gast
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Verfasst am: 18 Dez 2009 5:28 Titel: |
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Das mit den Links auf Schwedisch macht sogar Sinn. Seit einiger Zeit habe ich dann eine Kopfzeile, die fragt, ob die Seite übersetzt werden soll. Was dann rauskommt ist zwar nur kryptisches Deutsch. aber man kann den ungefähren Sinn erahnen.
Finden würde aber unsereins das nicht, weil er die schwedischen Hyroglyphen nicht lesen kann.
Danke dafür, das ist noch eine andere Welt! |
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Wolfsheuler
Anmeldungsdatum: 01.04.2009 Beiträge: 460
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Verfasst am: 19 Dez 2009 20:37 Titel: |
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Also, was ich irgendwo gelesen habe, wollen WWF Schweden und zwei weitere Organisationen Beschwerde bei der europäischen Kommission ein reichen wegen Verletzung der Fauna Flora Habitatrichtlinie. Schweden hat die kleinste und gefährdeste Wolfspopulation in Europa. |
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