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Wolfs ForumInformationen und Austausch über Wölfe
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Die Zornesröte im Gesicht! :: Jäger fordern: Wolf gehört ins Jagdgesetz |
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Smirre
Anmeldungsdatum: 15.12.2008 Beiträge: 150 Wohnort: Lüneburger Heide

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Verfasst am: 10 Nov 2009 20:48 Titel: |
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Wenn in diesem Forum etwas für die Wölfe rausspringen soll dann sollten wir uns über jeden Jäger freuen der am gleichen Strang zieht, anstatt alle zu vergraulen . Wie soll man die Jäger mit ins Boot holen wenn sie als Lusttöter angemacht werden. Ich glaube nicht das der Freundeskreis dieses Forum Unterhält um Gutmenschen zu beschäftigen. |
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balin Gast
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Verfasst am: 11 Nov 2009 0:54 Titel: |
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Für Widukind zum Trost kann ich ja erwähnen, daß die Jagd dort nicht möglich ist, wo eigefriedete Grundstücke als Weide genutzt werden, mit dem Stall in Verbindung stehen und das ganzjährig. Da ist dann ein Loch in der Jagdausübung, auch wenn das im Aussenbereich ist. Es tut mir für den einzelnen Jäger leid, wenn er unter den Verhaltensmustern der Jägerschaft zu leiden hat, ich jedenfalls habe sie als Gruppe kennengelernt, die massiv etwas durchsetzen wollte. Insofern spreche ich aus Erfahrung und hätte auch nichts zurückzunehmen.
Freue mich eigentlich auch über konstruktive Beiträge von Jägerseite her.
Im Zusammenhang mit dem Wolf wäre da im Bild der Öffentlichkeit eine Menge zurechtzurücken. Ich sehe die Jäger inzwischen in der Gesellschaft als Randgruppe mächtig in der Defensive. Wenn es früher der böse Wojf war, der im finsteren Wald sein Unwesen getrieben hat, so ist das heutzutage der Jäger. Es wird Zeit, daß die Jäger sich etwas für ihre Selbstdarstellung einfallen lassen und sich positiv in die Entwicklungsprozesse betreffend die Natur einbringen. Sie tragen halt den Ballast der alten Zeiten mit sich rum,
wie der Wolf das Rotkäppchen.  |
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Der Jäger
Anmeldungsdatum: 05.11.2009 Beiträge: 19 Wohnort: Sachsen

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Verfasst am: 11 Nov 2009 12:30 Titel: |
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Widukind ist aber ganz schön schnell beleidigt.
Als Randgruppe möchte ich die Jägerschaft nicht bezeichnen. Zumindest im ländlichen Raum sind diese Personen sehr geachtet. In der Außendarstellung liegt aber tatsächlich einiges im Argen. Mir fallen spontan 4 Gründe ein:
1.) Man lässt sich nicht gern in die Karten schauen. Obwohl es völlig unbegründet ist, erzeugt das natürlich Misstrauen.
2.) Einzelne Personen benehmen sich wie Großgrundbesitzer. Ich habe das hier gepachtet und bin jetzt ganz wichtig. Allen anderen Naturnutzer haben nichts zu melden, schließlich zahle ich einen Haufen Geld.
3.) Die Öffentlichkeitsarbeit ist unprofessionell. Das liegt schlichtweg daran, dass sie ehrenamtlich betrieben wird und insgesamt stiefmütterlich behandelt wird. Der NABU macht es vor, wie gute Öffentlichkeitsarbeit aussieht.
4.) Es gibt leider einige Wenige deren Dummheit scheinbar so unendlich groß ist, dass sie bspw. einen Wolf schießen. Das erzeugt dann so eine mediale Aufmerksamkeit, dass das zarte Pflänzchen unter Punkt 3 wieder zertrampelt wird. |
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Wolfsheuler
Anmeldungsdatum: 01.04.2009 Beiträge: 460

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Verfasst am: 18 Nov 2009 9:27 Titel: |
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Zu dieser Statistik kann man noch einige Sachen hinzufügen. International betrachtet ist die Zahl 350.000 Jäger für des bevölkerungsreichste Land Europas ziemlich wenig. Italien hat 800.000 und Frankreich 1.200.000 Jäger. Aber auch die klagen über Nachwuchssorgen. Europaweit liegt das Durchschnittsalter weit über 50 Jahren. |
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balin Gast
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Verfasst am: 19 Nov 2009 5:42 Titel: |
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Hier eine Begründung, warum es für die Jäger schwierig ist, Nachwuchs zu finden.
http://www.frankenpost.de/nachrichten/hofrehau/rehau/art2452,1130488
Wenn ihnen alles über den Kopf wächst, muß man nach neuen Ansätzen suchen. Der Wolf wäre so einer.
Es ist schon mal ein Fortschritt, wenn sie zugeben, daß sie nicht mehr Herr der Lage sind. Das sieht aber auch so jeder, wenn er mit offenen Augen durch die Landschaft geht, mich eingeschlossen, weil ich ja da zuhause bin. |
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balin Gast
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Verfasst am: 19 Nov 2009 7:55 Titel: |
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Und hier noch so ein Artikel aus den letzten Tagen. Das wirft kein gutes Licht
auf die Jäger und ihre Fähigkeiten.
http://www.frankenpost.de/nachrichten/kulmbach/kl/art3969,1120555
In diesem Zusammenhang ärgert es mich immer, wenn hier im Forum den Wölfen der Jagderfolg auf die Wildschweine abgestritten wird. Hier gibt es beides, nämlich Rehe und Wildschweine im Überfluß. Ideale Bedingungen
für Wölfe. Sie müssen nur den Hügeln entlang ziehen, hier ist das Schlaraffenland! 
Zuletzt bearbeitet von balin am 19 Nov 2009 8:19, insgesamt einmal bearbeitet |
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balin Gast
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Grauer Wolf Gast
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Verfasst am: 19 Nov 2009 10:50 Titel: |
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Zitat: | wenn hier im Forum den Wölfen der Jagderfolg auf die Wildschweine abgestritten wird. |
Dazu braucht man nur diese Graphik anzuschauen: 17% Wildschweinanteil! Dürfte je nach Gegend (jeweiliger Anteil der Beutetiere) etwas schwanken...
Und was die Jäger angeht... Jahrzehnte lang wurde das Wild gepäppelt bis zum Abwinken, bis zur ökologischen Katastrophe, bis es im Wald zugeht, wie in einem Viehstall. Ich seh's ja täglich: Waldboden teilweise blank wie'n Parkett. Jungbäumchen? Sukzession? Artenreiche Krautschicht an lichten Stellen? Fehlanzeige... Jetzt kriegen sie jedenfalls zurecht die Quittung... Wenn's Hobby in Arbeit ausartet, macht's auf einmal keinen Spaß mehr, wie...
Heil'ges Blechle, die grüne Zunft müßte eigentlich geradezu nach "Kollegen Wolf und Luchs" schreien, zum fanatischen Wolfsschützer werden, anstatt immer noch den Futterneid zu kultivieren, der schon obsolet war, als der Kaiser noch klein war...
Aber die ewig Gestrigen in dieser Zunft, die die Wortfolge "ökologische Zusammenhänge" nicht mal buchstabieren können und die Natur nur über'n Flintenlauf sehen, haben nach wie vor das Sagen. Fürchterlich...
Gruß
Grauer Wolf |
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balin Gast
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Verfasst am: 19 Nov 2009 19:05 Titel: |
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Hier werden etwa 19% Wildschweinanteil angegeben, allerdings mit Auswirkungen auf die Wildschweinstrecke.
http://www.d-w-v.de/artenschutzujagdanhang/DWV_Analyse_Schalenwildstrecken_NOL.pdf
Bei den Rehen konnte man das nicht so beobachten.
Wenn man von den hohen Beständen runterkommen will, braucht man Wolf und Jäger. Hoffen wir, daß die Einsicht irgendwann mal selbstverständlich wird! |
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balin Gast
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Verfasst am: 24 Nov 2009 1:11 Titel: |
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Und weil das Drama sich auch so langsam entwickelt:
http://www.direktbroker.de/news-kurse/details/Aktuelle-Nachrichten/Entwicklung+-+ddp-Interview+/20730597
Auf dem ersten Wildschweinsymposium in Herrsching wurde diskutiert, wie man das Wildschweinproblem in den Griff bekommen könnte.
Als Ausweg wurde vor allem das vermehrte Abhalten von Drückjagden
und die Zulassung von Nachtsichtgeräten vorgeschlagen. Auch Gruben als Wildschweinfallen wurden angedacht. Laut Reportage vom bayerischen Rundfunk treffen aber alle drei Lösungen auf Vorbehalte.
- Die Jäger behaupten, Drückjagden würden von den Behörden nicht gerne gesehen, was allerdings die oberste Jagdbehörde verneint. Sie würde ja sogar dazu aufrufen und eine Genehmigung sei nicht erforderlich. Die Jäger müßten sich nur untereinander organisieren.
- Die Wildbiologen sehen in den Nachtsichtgeräten keinen zusätzlichen Nutzen. Den Schweinen würde die nächtliche Ruhephase geraubt und sie daher noch scheuer. Ein positiver Effekt sei daher nicht zu erwarten, eher eine Erschwernis der Wildschweinejagd. Nachtsichtgeräte entsprechen nicht den Grundsätzen der Waidgerechtigkeit, so auch Jäger und Tierschützer.
- Fallgruben für Wildschweine wären dem Publikum nicht vermittelbar.
Quiiekende Frischlinge in der Grube, die auf die Kugel des Jägers warten und die Spaziergänger dazu wären einfach nicht vorstellbar.
Von Wölfen hat in Herrsching keiner geredet, sie sind ja auch noch nicht da. Man sollte sich aber langsam eine durchgehende Argumentationskette
für die grauen Jäger im Zusammenhang mit den Wildschweinen zurechtlegen. Langsam werden sie gebraucht, nur merken es viele noch nicht. Die Wechselbeziehung Wildschwein - Wolf gilt es offenzulegen,
dann wäre der Akzeptanz der freilebenden Wölfe sicherlich gutes getan. |
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balin Gast
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Verfasst am: 24 Nov 2009 13:37 Titel: |
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@ Widukind
So ganz Unrecht hast du da nicht. So einen warmen Herbst hat es nur zweimal in den letzten hundert Jahren gegeben, zu fressen gibt es in der Mais-, Raps- und sonstigen intensiven Landwirtschaft wahrhaftig genug, und
dann sind die Bäume dieses Jahr auch noch in Fortpflanzungslaune. Jetzt
bestraft die Natur und der Klimawandel die Jäger für ihr Festhalten an überhöhten Wildbeständen. Wenn sie jetzt nicht Tag und Nacht auf die Jagd gehen, werden sie ab Frühjahr die Schadenersatzforderungen erschlagen.
Wölfe können sich ähnlich schnell an das Nahrungsangebot anpassen wie die Wildschweine. Die Jäger schaffen das nach menschlichem Ermessen nicht.
Für die ist das Hobby und Selbstbestätigung. Gewesen, muß man sagen.
Das sind die Versager der nächsten Jahre. Nicht umsonst der Titel dieses Thread's. Für die Wölfe sehe ich daher gerade in Deutschland in nächster Zeit große Chancen. Wenn die Wildunfälle dann auch noch drastisch ansteigen, weil die Jäger nicht mehr Herr der Lage sind, dann wird es eine Diskussion über das Jagdwesen insgesamt geben.
Ich denke, hier sollten wir uns einklinken. Es gilt nachzuweisen, daß die Wölfe wieder ihre alte Funktion als Regulator in der Natur einnehmen müßten! |
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wewidder
Anmeldungsdatum: 07.02.2008 Beiträge: 101 Wohnort: NRW

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Verfasst am: 24 Nov 2009 17:57 Titel: |
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passt nicht 100 % zum Thema, aber:
wer kann mir sagen, wie ich Infos über die Verbreitung von Schwarzwild bekomme? Möchte bei mir im Ruhrgebiet mal nachsehen, wo sich schon Schwarzkittel niedergelassen haben.
Interessieren würden mich grundsätzlich Infos auch über die Verbreitung anderer Wildarten.
Und nun die Kurve zu den Wölfen: letztendlich wären es für sie potentielle Nahrungsquellen |
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C.J.W. Handendoek
Anmeldungsdatum: 01.11.2009 Beiträge: 87
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Verfasst am: 25 Nov 2009 0:20 Titel: |
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Widukind hat folgendes geschrieben: | ... Die größten zusammenhängenden Waldgebiete in Deutschland gibt es in Bayern und Niedersachsen. Hier wird auch am meisten gejagt. Gleichzeitig sind beide Gebiete auch für den Wolf ein geeignetes Fleckchen Erde mit guten Versteckmöglichkeiten, vielen Wasserspendern und eben gutem Wildbestand. Platz für eine größere Verbreitung des Wolfes, sehe ich hier eigentlich noch mehr, als in Sachsen, Brandenburg und Meck - Pomm ... |
In der Lausitz vermittelt sich mir den Eindruck, dass die Rudel weniger geschlossene Waldflächen sondern eher aufgelockerten Bewuchs bevorzugen, wie ihn Truppenübungsplätze und Tagebaurestlöcher/-halden aufweisen.
Handendoek |
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Kangal
Anmeldungsdatum: 08.02.2007 Beiträge: 345 Wohnort: Thüringen

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Verfasst am: 25 Nov 2009 8:51 Titel: |
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Ist für die Jagd im Rudel auch wesentlich angenehmer und effektiver.
Erfahrungen aus Rumänien zeigen, daß Wölfe durchaus anpassungsfähig sind und die Ansicht, daß sie riesige Waldflächen benötigen, um zu überleben, ist lange überholt.
Sie benötigen lediglich abgeschiedene Rückzugsgebiete, um ihre Jungen zur Welt zu bringen. |
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Kangal
Anmeldungsdatum: 08.02.2007 Beiträge: 345 Wohnort: Thüringen

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Verfasst am: 26 Nov 2009 19:33 Titel: |
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In der Türkei, einem Land mit einer sehr hohen Wolfsdichte, gibt es in den Wolfsgebieten weit und breit keinen Baum, sondern karge Steppe.
Wölfe sind anpassungsfähiger als so mancher denkt und lassen sich schwer in Schemen pressen.
Ein Grund dafür, daß sie heute noch da sind und ihr comeback haben.
Der Stadtrand von Brasov ist sicher kein Gebiet mit "geringer Bevölkerungsdichte". Auch dort findet man Wölfe als Kulturfolger. |
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