Befragung der Menschen in Bautzen u. Umgebung zum Thema Wolf :: Gibt es in der Lausitz nachwuchs 2010 ??? |
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Jens Moderator
Anmeldungsdatum: 22.05.2006 Beiträge: 580 Wohnort: Stolpe
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Verfasst am: 26 Jul 2010 22:37 Titel: Gegedarstellung zum Artikel inder Alles Lausitz v. 24.07.10 |
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Nachstehende Gegendarstellung wurde heute vom Kontaktbüro Wolfsregion Lausitz dazu übermittelt:
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26.07.2010
Tote Kälber in Niedergurig nicht von Wölfen gerissen
Gegendarstellung zum Beitrag „Kälber in der Region doch Beute von Wölfen?“ im Niederschlesischer Kurier vom 24.07.10
Der Beitrag „Kälber in der Region doch Beute von Wölfen?“ im Niederschlesischer Kurier vom 24.07.10 ist nicht objektiv und fehlerhaft. Durch die Art und Weise der Berichterstattung wird beim Leser der Eindruck erweckt, dass es glaubhafte Belege dafür gebe, dass die am 27.05.10 und 01.07.10 in Niedergurig tot aufgefundenen Kälber von Wölfen gerissen seien, während das Kontaktbüro Wolfsregion Lausitz in Rietschen dies vertuschen will. Das ist jedoch nicht der Fall, denn die Mitteilung des Kontaktbüros, dass die Kälber nicht von Wölfen gerissen wurden, beruht auf unabhängigen, amtlichen Gutachten. Das Kontaktbüro kann entgegen der Darstellung im Beitrag des Niederschlesischen Kuriers, weder Gutachter beauftragen noch selbst Gutachten erstellen, es ist ausschließlich für die Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Wolf zuständig.
Die Vorgehensweise bei der Begutachtung von Nutztierschäden ist im „Managementplan für den Wolf in Sachsen“ geregelt. Dieser Plan ist vom Sächsischen Ministerium für Umwelt und Landwirtschaft in Abstimmung mit allen betroffenen Interessensgruppen, auch dem Sächsischen Landesbauernverband, erstellt worden. Demnach darf diese Untersuchung nur von ausgebildeten Gutachtern der Landratsämter, des Biosphärenreservates Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft und dem Wildbiologischen Büro LUPUS durchgeführt werden. Im Fall Niedergurig war in Abstimmung mit dem Wolfsbeauftragten des Landratsamtes Bautzen, ein Gutachter des Biosphärenreservates vor Ort, um die toten Kälber zu untersuchen.
Die Kälber wurden demnach nicht von einem Wolf gerissen, sondern sind an einer anderen Ursache gestorben und nach dem Tod von Aasfressern wie z.B. Fuchs oder Marderhund angefressen worden.
Der Gutachter hat der Tierhalterin zur Untersuchung der genauen Todesursache eine Obduktion in der Landesuntersuchungsanstalt in Dresden empfohlen. Beim zweiten Kalb folgte die Tierhalterin der Empfehlung. Das Ergebnis der Untersuchung zeigte, dass das Kalb an einer Bauchfell- und Labmagenentzündung litt. Es wurde außerdem festgestellt, dass die vorhandenen Fraßspuren erst nach dem Tod des Kalbes entstanden sind.
Es kommt immer wieder vor, dass Tierhalter amtliche Gutachten anzweifeln, wenn diese zu einem Ergebnis kommen, dass nicht ihrer Erwartung entspricht. Letztendlich entscheidet die Frage, ob ein Wolf als Verursacher festgestellt wird oder nicht, auch über die Zahlung eines finanziellen Schadensausgleiches. Die Tierhalterin in Niedergurig glaubte dem Begutachter nicht. Dieses Misstrauen wird in dem Beitrag unreflektiert an die Leserschaft weitergegeben. Das Kontaktbüro wird durch unkommentierte Zitate wie „Hier wird alles getan um eine Diskussion um Wölfe die Rinder reißen zu unterbinden“ (Herr Uhlemann, Sächs. Landesbauernverband) verunglimpft. Sogar der Befund der veterinärmedizinischen Spezialisten der Landesuntersuchungsanstalt Dresden wird im Beitrag angezweifelt. Dabei ist es nicht ungewöhnlich, dass Kälber an verschiedenen Ursachen unter anderem auch an Labmagenentzündung verenden. Im Jahr 2009 erfasste die Sächsische Tierseuchenkasse 15.323 verendete Kälber.
Die journalistische Sorgfaltspflicht hätte es erfordert, dass sich die Autorin des Beitrages über die Regelungen bei Rissbegutachtungen informiert und die Fakten objektiv und ausgewogen darstellt, anstatt lediglich auf der Vermutung der betroffenen Tierhalterin basierend, Unterstellungen zu verbreiten und der themenbedingt sowieso schon schwierigen Informations- und Akzeptanzarbeit grundlos zu schaden.
Fazit:
Dass Wölfe auch vereinzelt Kälber reißen, ist aus anderen europäischen Ländern mit Wolfsvorkommen bekannt. Dies geschieht aber meist nur, wenn sich das Kalb aus der Koppel entfernen kann und somit nicht mehr durch die Mutterkuhherde geschützt wird. Während bei gemeldeten toten Schafen und Ziegen in der Vergangenheit auch Wölfe als Verursacher festgestellt wurden, gibt es bei Kälbern in Sachsen bislang nachweislich noch keinen derartigen Fall. |
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Joerg Sattler
Anmeldungsdatum: 21.01.2009 Beiträge: 1174 Wohnort: Bad Lausick
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Verfasst am: 28 Jul 2010 10:46 Titel: |
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Wichtige Stellungnahme für die Presse - hoffentlich wird sie auch dort veröffentlicht. |
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Grauer Wolf
Anmeldungsdatum: 15.05.2010 Beiträge: 92 Wohnort: Da, wo meine Hunde sind...
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Verfasst am: 29 Jul 2010 11:43 Titel: |
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Aha, es tauchen schon wieder die ersten Schauermärchen und zweifelshafte Bezüge (Fake Videos?) auf.
http://alles-lausitz.de/2010/07/kalber-im-kreis-doch-beute-von-wolfen/#comment-1516
Da könnte noch etwas Argumentationshilfe nützlich sein! _________________ Gruß
Grauer Wolf
Sieh in die Augen eines Wolfes und Dein Hund blickt Dich an! Schau in die Augen Deines Hundes und ein Wolf blickt in die Deinen zurück! |
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Ash
Anmeldungsdatum: 23.08.2009 Beiträge: 89
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Verfasst am: 29 Jul 2010 15:13 Titel: |
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Uff... ich habe heute extrem wenig Zeit, und irgendwie dreht man sich ja doch im Kreis. Ich denke, die Ewiggestrigen da wird man eh nicht überzeugen, und man kann nur hoffen, dass die Unentschlossenen beide Seiten sehen und sich ihren Teil einfach denken.
Aber falls ich Langeweile bekomme, oder jemand anders... |
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grauer-geselle
Anmeldungsdatum: 26.09.2008 Beiträge: 178 Wohnort: Laubusch / Sachsen
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Verfasst am: 29 Jul 2010 18:19 Titel: |
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Man soll eben nie aufgeben !
Und wenn wir schon die leichte und "bequeme" Möglichkeit haben, uns in solche Lesermeinungen einzubringen, dann sollte man auch gegen den Unsinn vorgehen, der da teils zu lesen ist. Und wenn es nur Wenige der Mitlesenden zum Nachdenken bringt, ist ja schon Etwas erreicht ! |
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C.J.W. Handendoek
Anmeldungsdatum: 01.11.2009 Beiträge: 87
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Verfasst am: 02 Aug 2010 0:03 Titel: |
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Es muss heißen: "... während das Kontaktbüro Wolfsregion Lausitz in Rietschen dies vertuschen wolle." |
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SammysHP
Anmeldungsdatum: 30.06.2006 Beiträge: 2459 Wohnort: Celle / Niedersachsen
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Verfasst am: 02 Aug 2010 17:16 Titel: |
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Eben über den Newsletter vom Kontaktbüro erhalten:
Nahe Reichwalde wurden innerhalb der letzten Woche 3 ein erwachsenes Schaf und zwei Lämmer gerissen. Der Schaden wurde erst am Samstag entdeckt und gemeldet.
Es handelt sich um eine Herde von vormals 10 Tieren, deren Koppel auf einer Seite nur von einem Wassergraben begrenzt war.
Meine Frage dazu: Ich habe nicht besonders viel Ahnung von Schafhaltung, aber kann es sein, dass man eine Woche lang sich nicht um die Tiere kümmert? Gerade bei nur 10 Tieren müsste ein Verlust von dreien doch auffallen? _________________
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helmut lenz
Anmeldungsdatum: 17.10.2008 Beiträge: 15 Wohnort: 06484 DITFURT
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Verfasst am: 02 Aug 2010 18:11 Titel: |
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Die Frage ist eine berechtigte.
Als verantwortlicher Tierhalter sollte ich schon täglich meine Schafe kontrollieren.
Bei einem Bestand von nur 10 Schafen sehe ich beim Vorbeifahren, daß da 3 Schafe fehlen.
Außerdem sind nach naturschutzrechlichen Vorgaben der Uferbereich einzuzäunen.
Meint Helmut |
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Lutra
Anmeldungsdatum: 30.12.2006 Beiträge: 366 Wohnort: Pulsnitz
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Verfasst am: 02 Aug 2010 18:17 Titel: |
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Zumal Reichwalde mitten im Wolfsgebiet liegt, zwischen Boxberg und Rietschen. Da ist es schon leichtsinnig, eine Seite nicht zu koppeln. Das müßte sich dort eigentlich langsam rumgesprochen haben. Das ist ja wie nachts die Hühnerstalltür weit offen zu lassen. |
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Wolfsheuler
Anmeldungsdatum: 01.04.2009 Beiträge: 460
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Grauer Wolf
Anmeldungsdatum: 15.05.2010 Beiträge: 92 Wohnort: Da, wo meine Hunde sind...
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Verfasst am: 20 Aug 2010 10:24 Titel: |
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Wolfsheuler hat folgendes geschrieben: | Es gibt doch noch einige Schafe im Wolfsgebiet, die nicht geschützt sind.
Wolf reisst ein ungeschütztes Schaf in Klein-Radisch |
Du meine Güte... Ein angebundenes, ungeschütztes Schaf ist für einen Wolf das gleiche wie für uns Happy Hour bei McMampf: Ein Supersonderangebot. Wie kann man in Wolfsgebiet so blauäugig sein!? _________________ Gruß
Grauer Wolf
Sieh in die Augen eines Wolfes und Dein Hund blickt Dich an! Schau in die Augen Deines Hundes und ein Wolf blickt in die Deinen zurück! |
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CindyCandy7
Anmeldungsdatum: 14.09.2008 Beiträge: 417 Wohnort: Teupitz
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Verfasst am: 20 Aug 2010 10:44 Titel: |
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Leider fehlen bei diesen Thema ein Paar Info - direkt aus der Lausitz - ja wie nu ? Der Schafsbesitzer ,war ein ""alter""Herr,das nur das Anbinden kennt und in seinen Alter lernt man wohl auch nicht mehe ,warum Elektrozaun und ...
Ich habe gestern eine Lektion,gelernt ,nicht schimpfen wenn man die genauen Umstände kennt,
Oder würde von Euch einer,seinen 92 jährigen Opa die moderne Schafzucht beibringen w ollen? _________________ Traurig schauen meine Augen-der Mensch sagt ´´ böser Wolf ``zu mir.
Dabei kann er zum Bösen taugen-viel mehr noch als ein wildes Tier. |
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SammysHP
Anmeldungsdatum: 30.06.2006 Beiträge: 2459 Wohnort: Celle / Niedersachsen
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Verfasst am: 20 Aug 2010 12:26 Titel: |
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Ähm... ja, ich würde es versuchen. Ansonsten muss er es sein lassen, so einfach ist das _________________
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Lutra
Anmeldungsdatum: 30.12.2006 Beiträge: 366 Wohnort: Pulsnitz
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Verfasst am: 20 Aug 2010 17:27 Titel: |
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Ganz so einfach ist es eben nicht. Da wir gestern nicht so viele waren in Rietschen, wurde der Wolfsvortrag mehr eine Diskussion, was ich eigentlich sehr angenehm fand. Stefan Kaasche kommt ja mit vielen Leuten in der Wolfsregion zusammen, vom Kindergartenkind bis zum 92-jährigen eben. Und ich muß ihm recht geben, wenn er sagt, dass es nichts bringt, den Leuten viel von der ökologischen Bedeutung des Wolfes zu erzählen. Wir können froh sein, dass die private Haltung von Schafen oder Ziegen nicht mehr so verbreitet ist, wie sie eben die älteren Leute noch kennen. Vor 60 Jahren hätte es keine Chance gegeben den Wolf zu schützen. Da waren Raubtiere einfach Schädlinge und zu bekämpfen und das steckt eben noch drin. Es ist ein menschliches Problem.
Stefan war jedenfalls der Meinung, dass das einzig schlüssige Argument für die Akzeptanz des Wolfes die Daseinsberechtigung für jede Art sei. |
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grauer-geselle
Anmeldungsdatum: 26.09.2008 Beiträge: 178 Wohnort: Laubusch / Sachsen
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Verfasst am: 20 Aug 2010 17:30 Titel: |
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"Opa" muss ja nicht nochmal Viehzucht studieren.
Er braucht auch keinen E-Zaun für seine 3-4 Schafe. Warum kommen sie nicht abends in den Stall ? Da sind sie sicher vor hungrigen Vierbeinern und
böswilligen Zweibeinern.
Das sollte Opa im Laufe seines Lebens schon gelernt haben. |
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