Wenn Wölfe wählen könnten... :: Neues Analyse-Zentrum |
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Jöra
Anmeldungsdatum: 07.03.2009 Beiträge: 42 Wohnort: Köln
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Verfasst am: 23 Sep 2009 12:51 Titel: Wölfe im Harz |
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"Wolfsspuren am Harzrand." Das ist ja nicht weit von Kassel, nur 40 Km. Könnte es der Wolf aus Nordhessen sein oder bekommt dieser Gesellschaft?
Quelle:
http://www.tlz.de/tlz/tlz.vermischtes.volltext.php?kennung=on2tlzEXKExkNational40076&zulieferer=tlz&kategorie=EXK&rubrik=Exklusiv®ion=National&auftritt=TLZ&dbserver=1
Zitat: | Die Wolfsspuren am Harzrand
Heiligenstadt/Erfurt/Bern. (tlz/tag/afp) Am Harzrand wurden jetzt Wolfs-Spuren gesichtet. Diese scheuen Tiere seien auf dem Vormarsch, erklärte Forstingenieur Christian Lux. Er ist im Nationalpark Harz tätig, und er fände es gut, würden einige Wölfe neuen Lebensraum in den hiesigen Wäldern finden.
Christian Lux aus Wieda weiß, dass eine Rückkehr der Wölfe bei vielen Menschen gemischte Gefühle auslöst. Während Naturschützer wie er eine Heimkehr als Bereicherung für die Natur im Mittelgebirge ansehen, machen sich andere ihre Gedanken. Der Rothesütter Jäger Heinz Brinkmann kann sich nicht für eine Ansiedlung eines Wolfs-Rudels begeistern. Seine Meinung: "Es gibt im Harz bereits zu viele Luchse". Er sieht die Situation kritisch und spitzt die Lage so zu: Nachdem sich auch die Waschbären binnen weniger Jahre ausgebreitet hätten, fehlten nur noch Braunbären... Für die Wölfe sieht Brinkmann im Harz keinerlei Lebensraum. "Kämen welche, müssten wir sie in den Wäldern respektieren", betont er aber. Wölfe zählen zu den streng geschützten Tierarten. Wohl ist ihm jedoch nicht bei dem Gedanken, dass sie die Rotwild-Kälber jagen.
Die am Harzrand aufgetauchten Wölfe kommen vermutlich aus dem Brandenburger Raum, so Forstingenieur Lux. Seiner Meinung nach könnten es Jungwölfe sein, die sich vom elterlichen Territorium abgewendet haben und auf der Suche nach eigenen Revieren sind.
Noch vor einigen Jahrzehnten waren Wölfe in Deutschland fast ausgestorben. Doch inzwischen gibt es im Osten, nahe der polnischen Grenze, wieder etwa 60freilebende Tiere, und auch in anderen Regionen Europas hat sich der Bestand des "canis lupus" deutlich verbessert. Allein in Italien und Spanien leben heute wieder gut 3000 wilde Wölfe. Zu verdanken ist dies nicht zuletzt der Berner Artenschutzkonvention des Europarats, die vor 30 Jahren zur Unterschrift ausgelegt wurde. In Deutschland trat der Text am 1. April 1985 in Kraft.
22.09.2009
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SammysHP
Anmeldungsdatum: 30.06.2006 Beiträge: 2459 Wohnort: Celle / Niedersachsen
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Verfasst am: 23 Sep 2009 13:33 Titel: |
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Schön. Ich war ja neulich gerade erst im Harz eine Woche wandern, habe aber weder Wolf noch Luchs gesehen (habe ich auch nicht erwartet). Die Gegend wäre schön für den Wolf, nur leider wird auf den kurvenreichen Straßen nur allzu oft zu schnell gefahren.
Die Argumentation von Herrn Brinkmann ist allerdings ziemlich unüberlegt. _________________
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wewidder
Anmeldungsdatum: 07.02.2008 Beiträge: 101 Wohnort: NRW
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Verfasst am: 23 Sep 2009 15:43 Titel: |
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habe mich sowieso schon gefragt, wieso noch keine Wölfe im Harz bisher auftauchten,ist ja wirklich ein idealer Lebensraum.
Ich meine mal gelesen zu haben, dass sich Wölfe und Luchse nicht gut vertragen und als Konkurrenten sich den Lebensraum streitig machen. Es soll zu heftigen Kämpfen kommen, bei denen es um Leben geht.
Weis da einer von uns näheres zu? |
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balin Gast
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Verfasst am: 23 Sep 2009 17:45 Titel: |
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Vielleicht kann Grey mal den Artikel aus dem Mountain Express reinstellen.
Vor einem Halben Jahr haben die Phantom Hills einen Puma umgelegt.
Der Kerl hat 105 Kilo gewogen und war gut beeinander. Die anderen waren aber zu zehnt und haben ihn an ihrer Beute erwischt. Das ganze ist in der Nähe von bewohntem Gebiet passiert.
Luchsen dürfte es bei der Begegnung mit Rudeln nicht anders gehen. |
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joswolf
Anmeldungsdatum: 28.10.2006 Beiträge: 611 Wohnort: Sonbeck
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Verfasst am: 23 Sep 2009 19:12 Titel: |
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Ich glaube es sind nur Spuren. Also undeutlich ob es ueberhaubt Wolfs Spuren sind.
Im Reinhardswald waren aber zwei. Und man hoert nicht viel mehr. Vielleicht doch abgehouwen?
Jos |
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Waldstein Gast
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Verfasst am: 24 Sep 2009 9:31 Titel: |
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Hier frage ich mich wieder: Wieso ist die offenbar wichtigste Mitteilung zum Thema Wolf im Harz die ungefragte Meinung eines Jägers?
Wieso schafft es offenbar jeder Wolfshasser, seine inkompetente Meinung gleich im ersten Presseartikel zu platzieren?
Warum ist es umgekehrt nicht so, dass in jedem Artikel über die Jagd im zweiten Absatz steht: Der Wildbiologe Paul Mustermann sieht der Jagd auf Rehe eher mit gemischten Gefühlen entgegen. Dank der engagierten Naturschutzpolitik hat ein Rudel des hier überaus seltenen Europäischen Grauwolfs im ***-Gebiet eine Heimat gefunden. Zu den möglichen Folgen der Jagd meint Mustermann: "Die übermäßige Bejagung des Rehwilds, der Hauptnahrung des Wolfs, könnte zum Ausweichen der Wölfe auf Schafe und Nutztiere führen." Mit besonderer Sorge wegen der Wölfe meint Mustermann: "Die Erfahrung zeigt, dass die Jagd im Wolfsgebiet immer wieder zu Abschüssen dieser seltenen und streng geschützten Tiere führt."
Ob das, was da steht, wissenschaftlich korrekt ist, ist zweitrangig. Hier gilt die Regel: Wer zuerst und am lautesten schreit, hat recht. Wir schreien aber nicht. Weder zuerst noch laut. Schreien tun die anderen.
Wollen wir daran etwas ändern, brauchen wir neben der sachlichen Informationspolitik eine harte, professionelle Öffentlichkeitsarbeit. Wo kann man darüber mal sprechen?
Gruß
Waldstein
Zuletzt bearbeitet von Waldstein am 24 Sep 2009 9:33, insgesamt einmal bearbeitet |
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greywolf Gast
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Verfasst am: 24 Sep 2009 10:45 Titel: |
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@balin,
... also jeden Artikel heb ich nun auch nicht auf ...
Hab ihn aber gefunden: http://www.mtexpress.com/index2.php?ID=2005125077
... verstehe die Aufregung des Jägers aber auch nicht. Da der Luchs ja nun mal keine natürlichen Feinde hier hat, wäre ich für einpaar Wölfe dankbar. Die würden schon für eine Regulierung des Bestandes sorgen.
Spätestens dann, wenn so ein Luchs der Meinung ist, sich an der Beute des Wolfes zu vergreifen, ... würden die ihm das Fell über die Ohren ziehen oder dafür sorgen, das der Luchs sich vielleicht dann doch ein neues Revier sucht.
Aber naja, ... 100 Jahre Vorurteile lassen sich nicht in 10 Jahren beheben.
grey |
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Waldstein Gast
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Verfasst am: 24 Sep 2009 11:45 Titel: |
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Ich verstehe schon, warum er sich aufregt.
Gruß
Waldstein |
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greywolf Gast
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Verfasst am: 24 Sep 2009 11:49 Titel: |
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meinst du wegen "Seinem" Wild ? |
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wewidder
Anmeldungsdatum: 07.02.2008 Beiträge: 101 Wohnort: NRW
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Verfasst am: 24 Sep 2009 12:05 Titel: |
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@ Waldstein
da wäre ich mit dabei, unsere Öffentlichkeitsarbeit als Gegengewicht zur Jagdlobby - damit könnten wir einiges bewegen - zumal der Großteil der Bevölkerung eher Gegner der konventionellen Jagd ist.
Sollte sich eine Gesprächsrunde finden, um das Thema mal zu aufzugreifen, würde ich gern dazukommen. |
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balin Gast
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Verfasst am: 24 Sep 2009 14:19 Titel: |
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In dem Sinne, daß ich ein Thema bearbeite, nachrecherchiere und eine Stellungnahme schreibe und meinen Namen zur Verfügung stelle, wäre ich auch dabei. Das ist es eigentlich, was ich hier auch mache. Ich bekomme die Munition von jemandem anderen und schreibe dann halt was dazu. Für die eigentliche Suche habe ich eher weniger Zeit. Bei manchen Themen bin ich inzwischen recht gut einngelesen und habe ja was Jäger, Hunde und Tiere anbetrifft schon einiges erlebt.
Man sollte den Gedanken von Waldstein nüchtern weiterverfolgen. |
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Wolfsheuler
Anmeldungsdatum: 01.04.2009 Beiträge: 460
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Verfasst am: 25 Sep 2009 8:37 Titel: |
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Ich hoffe ja, dass in Deutschland für Luchs UND Wolf Platz ist und nicht einer den anderen verdrängt. |
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Stoldt
Anmeldungsdatum: 22.11.2006 Beiträge: 31 Wohnort: 71717 Beilstein
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Verfasst am: 25 Sep 2009 13:33 Titel: |
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der Wolf wird, wenn er früher oder später im Hartz ankommt, als Beutekonkurrent, sicher auf die Luchspopulation einwirken und die Katze aus den angestammten Revieren teils verdrängen ohne sie aus dem Gebiet komplett vertreiben zu können.
Die Art und Weise wie hier von "umlegen" und "Fell über die Ohren ziehen" gesprochen wird, zeigt, wie parteiisch und emotional, also wenig sachlich viele "angebliche" Naturfreunde/Wolfsfreunde total einseitig und verbohrt fühlen, denken und handeln. Dies ist keinesfalls der Sache zuträglich!
Damit schaden sie den Tieren in der Natur insgesamt, denn sie leisten genau diesem Argument der Wolfsgegner und teils auch der Jäger Vorschub, die diese Beiträge hier sicher auch zur Kenntnis nehmen!
Guido Stoldt _________________ Es ist nicht meine Aufgabe bequem zu sein |
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greywolf Gast
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Verfasst am: 25 Sep 2009 14:26 Titel: |
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Wer legt hier "um" ? ... und mit dem "Fell über die Ohren ziehen" ist ein allgemeiner Sprachgebrauch, bei dem ich nicht unbedingt "töten" schreiben muß. Wahrscheinlich muß man hier drastischere Schreibweisen anwenden.
Also gut, ... wenn der Wolf dermaleinst in den Harz kommt, dann wäre es besser für die Luchse sich nicht an der Beute des Wolfes zu vergreifen, da dieser sie sonst tötet. Besser so?
Das ist nun mal Fakt und Realität oder denkst du, das "unsere" Wölfe da anders sind, als die in Idaho?
Ich bin sicher nicht "einseitig" und "verbohrt".
Aber bitte, ... ist deine Meinung ... und ich bin dir keine Rechenschaft schuldig. |
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joswolf
Anmeldungsdatum: 28.10.2006 Beiträge: 611 Wohnort: Sonbeck
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Verfasst am: 25 Sep 2009 14:49 Titel: |
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Es koennte so weit kommen das der eine den Anderen totet. Der Luchs koennte auch das Rivier verlassen. Wir habe noch lange kein grosses Rudel Woelfe. Und ein oder zwei sind bei der erste Begegnung eher zuruckhaltent denke ich. Wir sollten den Luchs auch nicht unterschaetzen. Ich glaube sogar ein einziger Wolf hat keine Schanze bei einen Luchs. Aber das ist eben die Natur.
Jos |
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