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Wölfe im Harz

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Wenn Wölfe wählen könnten... :: Neues Analyse-Zentrum  
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balin
Gast





BeitragVerfasst am: 25 Sep 2009 16:16    Titel: Antworten mit Zitat

Was mich bei der ganzen Geschichte erstaunt hat, ist, daß sich Wölfe an einen dermaßen gewaltigen Brocken herantrauen. Ein Luchs hat etwa die
Größe eines Wolfes,
http://de.wikipedia.org/wiki/Eurasischer_Luchs#K.C3.B6rperma.C3.9Fe_und_Gewicht
aber so ein Berglöwe ist zweieinhalbmal so groß und im selben Geschäft tätig. In Kannada, da wo die Wölfe Lachse fangen, haben sie aber auch Bärengenetik im Wolfskot gefunden. Ein Wolfsrudel ist schon eine gewaltige Macht. und wenn ich meinen Hunden zuschaue, ich würde sagen,
vier gesunde Wölfe reichen bis zum Bison aus und größeres gibt es nicht.
Bei Guido möchte ich mich für die Wortwahl entschuldigen, Wölfe kommen eben gleich nach uns Menschen.
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grauer-geselle



Anmeldungsdatum: 26.09.2008
Beiträge: 178
Wohnort: Laubusch / Sachsen

germany.gif
BeitragVerfasst am: 25 Sep 2009 18:38    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn man der Natur so einigermaßen freien Lauf läßt, dann regelt sich das doch alles von ganz allein.

Entweder Wolf und Luchs werden gemeinsam in einem Territorium satt, dann gleicht sich das Zahlenverhältnis irgendwie aus. ( Und die Natur kennt da kein Gesetz für "Mord, Raub, Diebstahl, Totschlag, Hausfriedensbruch", sondern da gilt echte und unverfolgbare "Selbstjustiz" )

Oder eben einer der Predatoren behält die Oberhand, woran wir nichts ändern können und auch nicht sollten !!!

Auf etwas "niederer Ebene" ist das ja auch schon zwischen Fuchs, Dachs, Waschbär und Marderhund alltäglich. Da gibt es vielleicht eher weniger "Gewaltdelikte", aber die Präsenz in einem Gebiet unterliegt da "mehr oder weniger einer gütlichen Nahrungsaufteilung".
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Waldstein
Gast





BeitragVerfasst am: 25 Sep 2009 23:08    Titel: Antworten mit Zitat

Stoldt hat folgendes geschrieben:
... wie parteiisch und emotional, also wenig sachlich viele "angebliche" Naturfreunde/Wolfsfreunde total einseitig und verbohrt fühlen, denken und handeln. ...

Das ist eine Gefahr. Bei allem Enthusiasmus sollte man sich bewusst sein, dass Wölfe Tiere, wie andere auch, sind.


Gruß
Waldstein
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balin
Gast





BeitragVerfasst am: 26 Sep 2009 6:48    Titel: Antworten mit Zitat

@ Waldstein
So ganz stimmt das nicht. Der Wolf steht an der obersten Stelle der Nahrungskette und kann, wie das Beispiel mit den großen Katzen zeigt,
praktisch jedes Tier zur Strecke bringen. Im Gegensatz zu uns beschränkt er sich allerdings selber.
Weil er nun der absolute Totmacher ist, kommen wir ihm mit unserer Katechismusideologie nicht bei. Wir müssen ihn immer rechtfertigen.
Im Hinterkopf spukt doch allen der Gedanke herum, wieso darf der das
und die anderen nicht? Es soll ja auf der Welt gerecht zugehen und dann läuft da so einer rum. Im Hinehmen der Natur sind wir nicht besonders geübt und insofern ist der Wolf für uns die maximale Herausforderung.
Wenn man eine Verteidigungsschrift für den Wolf machen würde, dann müßten unsere ganzen Lebenslügen zur Sprache kommen und das schafft keiner. Das Nachdenken über den Wolf bedeutet für uns auch immer inneren Konflikt.
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greywolf
Gast





BeitragVerfasst am: 26 Sep 2009 11:07    Titel: Antworten mit Zitat

Waldstein hat folgendes geschrieben:
... Bei allem Enthusiasmus sollte man sich bewusst sein, dass Wölfe Tiere, wie andere auch, sind.

Sind sie eben nicht !
Denn wären sie das, wäre die Akzeptanz seines Daseins bei den Menschen wesentlich größer. Stattdessen unterscheiden wir in "gute" und "grausame,böse" Tiere. Liegt wohl in unserer Natur zu "Moralisieren"... selbst das, was man nicht moralisieren kann ... Confused Manchmal scheint mir, das Wolfgegener einfach nur neidisch auf auf den Wolf sind (zumindest erweckt es gerade in den USA diesen Eindruck).
Er trägt seine Waffen nun mal schon von Geburt an, während ein Jäger ohne Waffe auf verlorenem Posten steht.
Und wenn es mal im Harz mehr als 3 Wölfe geben sollte, wird nachweislich auch mal ein Luchs dran glauben müssen. Das ist nun mal so. Und da brauch ich nicht darüber philosophieren, das er es "könnte". Er wird es einfach tun. Dafür verurteile ich ihn nicht, weil es nun mal sein Wesen ist ein Jäger zu sein. Und das ist nun mal Realität.
Ein wenig mehr Respekt und auch Ehrfurcht (keine Angst) sollte man ihm dennoch entgegen bringen (ist ja im zwischenmenschlichem auch nicht anders).
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Joerg Sattler



Anmeldungsdatum: 21.01.2009
Beiträge: 1174
Wohnort: Bad Lausick

blank.gif
BeitragVerfasst am: 26 Sep 2009 12:46    Titel: Antworten mit Zitat

Konfrontationen zwischen Hund und Katze werden nicht ausbleiben, wobei beide ihre Lebensräume finden werden.
In Yellowstone ziehen sich die Pumas z.B. in felsige Gebiete zurück, in denen die Wölfe nicht so gern sind.
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Waldstein
Gast





BeitragVerfasst am: 27 Sep 2009 0:03    Titel: Antworten mit Zitat

Doch, ein Wolf ist ein Tier, wie andere auch.

@ balin - Das ist mir etwas zu überideologisiert. Es gibt viele Tiere, die vergleichbar an oberster Stelle ihrer Nahrungskette stehen. Der Uhu ist da z. B. wesentlich konsequenter als der Wolf. Ein Uhu duldet keine Nahrungskonkurrenz. Da, wo ein Uhu ist, bleibt anderen Greifvögeln nur die Flucht, wenn sie es schaffen. Oder es ergeht ihnen, wie der Sakerfalkenbrut am Zirkelstein im Elbsandsteingebirge. Insofern habe ich mit dem Wolf genauso wenig einen Gut-Böse-Konflikt, wie mit dem Uhu oder einem anderen Beutegreifer. Wenn man den Wolf als Tier, wie andere auch, sieht, relativiert sich seine Stellung. Vielleicht bin ich da extremer Realist.

@ greywolf - Es gibt andere Tiere, die genauso wenig Akzeptanz genießen, wie der Wolf. Bei Uhus werden zum Beispiel einfach die Nester ausgeschossen. Und einem Uhu kann der Schütze nicht mal vorwerfen, dass er ein Jagdkonkurrent sei. Selbst, dass ein Tier der Kategorie „gut“ zugeteilt wird, heißt noch lange nicht, dass der Mensch es akzeptiert und nicht abknallt.


Gruß
Waldstein
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balin
Gast





BeitragVerfasst am: 27 Sep 2009 8:10    Titel: Antworten mit Zitat

Ich will ja garnicht recht haben, es gibt aber zwei Sachverhalte, die uns
unseren ungetrübten Blick auf die Wölfe verstellen.
Einmal sind Wölfe die Tiere, die uns am ähnlichsten sind,
und dann haben wir immer unsere Hunde vor Augen und finden von daher keinen realistischen Ansatz.
Wie du sicher bemerkst, habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, über die
Vorgänge in den USA, speziell in Idaho und Montana seit der Wiedereinführung der Wölfe zu berichten. Das kommt ja bei uns auch mal so ähnlich.
Etwa 70% der Raubtierverluste bei Nutzvieh in Montana gehen auf Kojoten zurück
und selbst streunende Hunde erlegen mehr Haustiere als die Wölfe.
Von daher wäre also der Aufruhr um die Wölfe nicht nachzuvollziehen.
Der Wolf muß uns also irgendwie im Innersten treffen.
Man sieht es ja schon an den hysterischen Reaktionen unserer Jäger,
wobei der Wolf ja hier erst im Anmarsch ist.
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Waldstein
Gast





BeitragVerfasst am: 27 Sep 2009 12:15    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke immer, dem Menschen sowohl vom sozialen als auch vom individuellen Verhalten her am ähnlichsten sind Enten und Gänse. Jedesmal, wenn ich die beobachte, denke ich: Mein Gott, dass ist, wie bei mir im Haus. Ich habe auch keinen Hund, von dem sich Parallelen zum Wolf ergäben. Die Sicht auf Wölfe ist also auch hier im Forum höchst individuell.

Die Jagd auf Wölfe erscheint mir im wesentlichen gemein mit der Jagd auf andere Raubtiere. In Österreich hat es die Jägerschaft z. B. wieder durchgebracht, Bussarde abknallen zu dürfen. Die Argumente dafür, dass dieser auch aus land- und forstwirtschaftlicher Sicht reine Nützling getötet werden muss, sind genau so idiotisch, wie die Argumente der Wolfsjäger.*

Bei all dem darf man natürlich nicht vergessen, dass es sicher viele Jäger gibt, die sich zwar nicht gerade freuen, einen vom Wolf gerissenen Rothirsch zu finden, aber deshalb nie auf den Gedanken kämen, einen Wolf zu töten, und die auch nie einen Bussard abknallen würden. Ich hoffe mal, bei den Leuten, die einen Wolf töten wollen, handelt es sich um eine Minderheit, welche die anderen natürlich aufheizt.

Den Grund, warum, diese Leute einen Wolf töten wollen, würde ich eher direkt in deren Psyche suchen. Freudianer würden vielleicht sagen, der Wunsch, einen Wolf zu töten, resultiert aus der Vater-Sohn-Ambivalenz. Mit dem Töten eines Wolfs will die gekränkte Seele des Sohnes stellvertretend Rache am Übervater nehmen. In der Kindheit erworbene psychische Defekte äußern sich oft in obsessivem oder exzessiven Verhaltensanomalien. Wenn ich im Wildundhund-Forum lese, würde ich viele der dortigen Äußerungen durchaus als in dieser oder ähnlicher Weise pathologisch begründet werten.

Ok. Nun könnte man sagen, das Lesen im Wildundhund-Forum lässt für sich schon auf einen pathologischen Masochismus schließen...


Gruß
Waldstein



*) Ein Jungwaidmann und Rechtsanwalt hat doch tatsächlich vor laufender Kamera erklärt, dass Recht der Jägerschaft den Wolf zu bejagen, begründe sich in der Tradition. Jäger in Deutschland hätten schon immer Wölfe bejagt und es wäre nicht einzusehen, dass ihnen das heute nicht mehr gestattet sein sollte. Klar: In Deutschland war es auch jahrhunderte lang Tradition, die Nachbarstaaten kriegerisch zu überfallen.
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greywolf
Gast





BeitragVerfasst am: 27 Sep 2009 12:36    Titel: Antworten mit Zitat

Laughing Laughing Laughing ... Wink
Bloß gut, ... das hier scheinbar niemand "Freudianer" ist.
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Waldschrat



Anmeldungsdatum: 12.03.2007
Beiträge: 196
Wohnort: Hannover

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BeitragVerfasst am: 27 Sep 2009 13:50    Titel: Antworten mit Zitat

ja, ja freud und leid liegen dicht beieinander Very Happy

ich glaube nicht, dass man den ollen freud bemühen muss um derartige einstellungen und verhalten zu erklären. es geht dabei wohl eher um die uneingeschränkte verfügungsgewalt (der kleine könig in seinem revier...schließlich zahlt er ja auch ne menge geld)

was den wolf im harz betrifft: das sollte doch eigentlich kein problem sein, da findet der wolf doch eh nix zu fressen. luchse haben die rehe dort ausgerottet, zumindest sagt das kampfkeiler udo bei landlive

http://www.landlive.de/boards/thread/15528/page/1/

und der mann muss das ja schließlch wissen, der hat sein grünes abitur und ist staatlich anerkannter naturschützer Laughing

grüße vom waldschrat (pathologischer masochist, da w&h leser)

_________________
_________________________
"It's not easy to be green"
(Kermit)
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balin
Gast





BeitragVerfasst am: 27 Sep 2009 16:13    Titel: Antworten mit Zitat

@ Waldstein
Versprochen! Das mit den Enten und Gänsen sage ich nicht weiter.
Mensch und Wolf sind aber von der Veranlagung her zum wesentlichen Teil Täter und nicht Opfer. Das kommt im wesentlichen innerhalb der Art oder in der Beziehung Mensch - Wolf vor. Ich suche jetzt schon zwei Tage nach einem Kommentar im Mountain Express oder im Missoulian, wo sich ein Typ beschwert
hat, daß die Wölfe immer in der Mehrzahl unterwegs sind. Er fühlt sich da ohnmächtig und hat das auch prima ausgedrückt. Nach seiner Meinung wäre es nicht so schlimm, wenn sie einzeln oder zu zweit mal was jagen würden.
Aber zu acht oder so, das läßt ihm den Schweiss über den Rücken laufen.
Da hast du dann schon recht, der Wolf wird auch von den Jägern als etwas übermächtiges angesehen, und das kommt dann schon in Freud'sche Kategorien. Man müßte dann Freud posthum und die jeweiligen Jäger zu einer Aufklärungssitzung nach Rietschen schicken.
@ Waldschrat
Das habe ich noch garnicht so genau gelesen. Das gönne ich Kampfkeiler Udo!
So wie er es beschreibt, hätte er sein Problem doch gelöst gehabt, wenn er genug Wildschweine geschossen hätte. Ist ja sowieso seine Aufgabe, da braucht er nicht über den Luchs herzuziehen.
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greywolf
Gast





BeitragVerfasst am: 27 Sep 2009 19:01    Titel: Antworten mit Zitat

Also, ... nachdem ja einige so masochistisch veranlagt sind ... hab ich auch mal wieder bei landlive nachgelesen und muß mich korrigieren. Der Wolf würde dem Luchs nicht das "Fell über die Ohren ziehen" ... Wink. Er würde dem Luchs nicht mal nachstellen.
Hier ein ausführlicher Bericht zum Luchs von Fjellrype
http://www.landlive.de/boards/thread/15528/page/10/

grey
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Wolfsheuler



Anmeldungsdatum: 01.04.2009
Beiträge: 460

luxembourg.gif
BeitragVerfasst am: 20 Okt 2009 8:34    Titel: Antworten mit Zitat

Offenbar doch keine Wölfe in der Harz. Die Wolfsspuren konnten nicht bestätigt werden.

http://www.lausitz-wolf.de/index.php?id=630
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SammysHP



Anmeldungsdatum: 30.06.2006
Beiträge: 2459
Wohnort: Celle / Niedersachsen

germany.gif
BeitragVerfasst am: 20 Okt 2009 11:35    Titel: Antworten mit Zitat

Schade, aber war ja klar, dass mdb sich dabei keine großen Hoffnungen machen sollte Wink
_________________
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