Gottseidank können das die Wölfe nicht lesen, sonst trauen sie sich wegen Ansteckungsgefahr nicht mehr in den Wald.
Und da sage noch einer mal, die hätten keine natürlichen Feinde. Das erspart schon wieder ein paar Jäger und die Fliegen räumen die Kadaver schon weg.
Zu den Tierärzten, das ist wie mit den Krankenhäusern. Die Zunft erhält sich selber und wenn man krank werden will, dann geht man dahin.
Bei Wiki steht, daß Deutschland frei von der Pseudowut ist. So schlimm kann es also nicht sein.
Wenn Aujezky tatsächlich so durchschlagen sollte, wird es finster, aber bisher sind bei Hunden nur sehr wenige Fälle bekannt. Wenn es für Wölfe infektiös ist, liegt die Gefahr in der Wildschweindichte. Die bisher wenigen bekannten Fälle bei Hunden deuten darauf hin, dass das Infektionsfenster sehr klein ist. Bei Staupe oder Räude sieht es anders aus, da wäre die Dichte von Wolf und Fuchs eher der Faktor.
Aber was mich eher umtreibt:
Lieber Jos – Dein Pessimismus in Ehren, die Angabe des NABU ist mindestens eine schwierige Bezugsgröße. Für 2011 waren vom Kontaktbüro für 10 von 12 Rudeln in der Lausitz 41 Welpen gemeldet, dazu im März 2012 vom NABU mit Bezug auf LUPUS weitere 2 Rudel mit 7 Welpen ebenfalls dort (bis heute nicht kartiert). Dazu die Rudel Altengrabow, Lehnin und Jüterbog mit zusammen 15 Welpen und nicht zuletzt Colbitz-Letzlinger Heide mit 3 Welpen, alle in unterschiedlichen Quellen zumindest für mich glaubhaft beschrieben, macht für 2011 einen bekannten Zuwachs von 67 Welpen in 16 von 18 bekannten Rudeln.
Auch (West)polen – die machen Frühjahrszählung - hat nach kartierten 18 Rudeln 2011 mit 105 Wölfen westlich der Weichsel im August 2012 23 Rudel und 2 Paare ohne Anzahl gemeldet (AfN Wolf).
Die hier diskutierten Werte zwischen + 1,22 und + 1,4 p.a. sind irgendwo realistisch und z. B. auch in den USA – Yellowstone ab 1995 nachgewiesen. Sie sollten uns im Ergebnis nicht überraschen. Nur – je weiter es nach Westen geht, um so größer werden die Verluste an den Straßen und Bahnlinien, was zuerst die Wanderwölfe betreffen wird.
LG aus der Lausitz
Die Suchmaschinen spucken leider nicht viel Brauchbares zum Thema aus. Hier zwei Links, die zwar auch nicht mehr ganz aktuell sind, aber einige Infos liefern.
Ich hab immer gedacht das wir in west Europa Aujesky frei waren. Kommt das echt in Deutschland noch vor? Oder nur da im Osten? Was ja gerade fast alle Woelfe sind.
Jos
joswolf hat geschrieben:Ich hab immer gedacht das wir in west Europa Aujesky frei waren. Kommt das echt in Deutschland noch vor?
Es kommt in Deutschland noch immer vor und beschränkt sich nicht auf den Osten. Aber man muss unterscheiden - die verlinkten Arbeiten beziehen sich bei den Monitoringdaten auf serologische Untersuchungen, bei denen nur Antikörper gegen das Virus nachgewiesen werden. Der Erreger gehört zu den Herpesviren und die haben die blöde Eigenschaft, latent im Wirt (Schwein) zu überdauern. Das Immunsystem des Schweins hält die Viren in schach, solange es dem Schwein gut geht. Wird es ordentlich gestresst, kann das Virus im Organismus reaktiviert werden. Verletzte, anderweitig kranke und schwächelnde Wildschweine sind damit die idealen Kandidaten, um sich als Hund oder Wolf mit AK zu infizieren. Die Wölfe scheinen jedenfalls gut beraten, wenn sie in Zukunft die Schweine in Ruhe lassen.
joswolf hat geschrieben:Ich hab immer gedacht das wir in west Europa Aujesky frei waren. Kommt das echt in Deutschland noch vor? Oder nur da im Osten? Was ja gerade fast alle Woelfe sind.
Jos
Das "Aujeszky-frei" bezieht sich auf den Hausschweinbestand! In dieser Hinsicht ist Wikipedia fehlerhaft formuliert.
Mal abgesehen vom "unterschlagenen" Rudel in Niedersachsen ein sehr sachlicher Artikel aus dem tiefen Südwesten des Landes. Mal sehen, wie die Diskussionen dort verlaufen, sobald die Grauen auch dort Fuß fassen: http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal ... nt.v2.html