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Sachsen prüft Hunde-Einsatz gegen Schafe reißende Wölfe

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Jens
Moderator


Anmeldungsdatum: 22.05.2006
Beiträge: 580
Wohnort: Stolpe

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BeitragVerfasst am: 04 Sep 2008 18:03    Titel: Sachsen prüft Hunde-Einsatz gegen Schafe reißende Wölfe Antworten mit Zitat

Quelle:DDP-Meldung vom 04.09.2008, 16:34 Uhr



Sachsen prüft Hunde-Einsatz gegen Schafe reißende Wölfe


Dresden (ddp-lsc). Wegen eines offenbar besonders klugen Wolfes prüft Sachsen die Einrichtung einer mobilen Gruppe von Herdenschutzhunden. Grund dafür sei, dass sich das Tier durch die stromführende Standardeinzäunung der Weiden sowie zusätzliche Flatterbänder nicht von der Schafsjagd abhalten lasse, teilte das Umweltministerium am Donnerstag in Dresden mit. Die bisher als verlässlich geltenden Schutzeinrichtungen seien augenscheinlich kein Hindernis mehr für den Wolf.

In diesem Zusammenhang testet der Freistaat seit Donnerstag in einem dreimonatigen Forschungsprojekt den Einsatz dreier Herdenschutzhunde aus der Schweiz. Die Kosten dafür übernimmt die Naturschutzverwaltung. Zugleich mahnte Minister Frank Kupfer (CDU) die Schafzüchter, die Herden weiterhin durch Zäune oder eigene Hunde zu schützen. Habe sich der Wolf erst einmal an das Schaf als leichte Beute gewöhnt, jage er nicht länger das Reh im Wald. Dies müsse unbedingt verhindert werden. Allerdings werde es nie einen absoluten Schutz geben können.

Nach Angaben des Kontaktbüros «Wolfsregion Lausitz» hat es in diesem Jahr bereits 15 Übergriffe von Wölfen auf Nutztiere im Land gegeben, denen 61 Schafe und 2 Ziegen zum Opfer fielen. In bisher einem Fall habe dabei ein Wolf des Milkener Rudels einen stromführenden Schutzzaun mit Flatterband übersprungen, sagte Jana Schellenberg. Dies zeige die Lernfähigkeit der Tiere. «So einen Fall hat es in Sachsen noch nie gegeben», fügte sie hinzu.

Es sei nicht ausgeschlossen, dass die Jungtiere des Rudels diese Fähigkeit übernehmen. Die von der ungewöhnlichen Jagdmethode betroffene Herde mit 600 Tieren soll nun von den Schweizer Hunden bewacht werden. Weltweit gibt es Schellenberg zufolge etwa 50 Hunderassen, die für die Schutzaufgaben besonders geeignet sind.

Kupfer wies erneut daraufhin, dass das Land den Verlust der Schafe finanziell ausgleicht, der trotz Einhaltung der empfohlenen Schutzmaßnahmen auftritt. Im Land leben laut Ministerium derzeit vier Rudel mit insgesamt bis zu 17 erwachsenen Tieren. Hinzu komme eine unbekannte Zahl an Jungtieren.

(ddp)

© ddp Deutscher Depeschendienst GmbH
Direkt-Link: http://www.derNewsticker.de/news.php?id=41617
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SammysHP



Anmeldungsdatum: 30.06.2006
Beiträge: 2459
Wohnort: Celle / Niedersachsen

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BeitragVerfasst am: 04 Sep 2008 18:46    Titel: Antworten mit Zitat

In der Schweiz gibt es seit März letzten Jahres bereits solch eine "Eingreiftruppe" aus Herdenschutzhunden (http://www.sammyshp.de/wolfnews/archives/92-Schweiz-Plaene-fuer-Umgang-mit-Woelfen.html).

Wenigstens haben wir hier keine dummen Wölfe rumlaufen Laughing

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wolfrüde



Anmeldungsdatum: 16.09.2007
Beiträge: 1539
Wohnort: Landkreis DLG

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BeitragVerfasst am: 05 Sep 2008 0:09    Titel: Antworten mit Zitat

SammysHP hat folgendes geschrieben:
In der Schweiz gibt es seit März letzten Jahres bereits solch eine "Eingreiftruppe" aus Herdenschutzhunden (http://www.sammyshp.de/wolfnews/archives/92-Schweiz-Plaene-fuer-Umgang-mit-Woelfen.html).

Wenigstens haben wir hier keine dummen Wölfe rumlaufen Laughing


Hoffentlich bleiben die auch schlau Wink

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Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.
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wosi



Anmeldungsdatum: 05.06.2006
Beiträge: 36
Wohnort: Berlin

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BeitragVerfasst am: 06 Sep 2008 11:20    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
kennt jemand diese 50 Hunderassen, die Herden schützen können?

Wolfgang Very Happy
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wolfrüde



Anmeldungsdatum: 16.09.2007
Beiträge: 1539
Wohnort: Landkreis DLG

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BeitragVerfasst am: 06 Sep 2008 14:07    Titel: Antworten mit Zitat

wosi hat folgendes geschrieben:
Hallo,
kennt jemand diese 50 Hunderassen, die Herden schützen können?

Wolfgang Very Happy


Wikipedia Wink

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katzengela



Anmeldungsdatum: 09.09.2008
Beiträge: 37
Wohnort: Hoyerswerda

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BeitragVerfasst am: 09 Sep 2008 11:03    Titel: Antworten mit Zitat

hat jemand den Namen der Hunderasse mitbekommen, speziell in dieser Sendung?

War meiner Ansicht nach irgendwas mit "M".
sahen eigentlich aus wie Pyrenäenberghunde Confused
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Polarwölfin



Anmeldungsdatum: 03.01.2008
Beiträge: 209
Wohnort: Lüneburg

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BeitragVerfasst am: 09 Sep 2008 19:09    Titel: Antworten mit Zitat

Eine aus meiner Klasse hat so einen! Die hat mir heute die Rassebezeichnung gesagt, hab ihn aber leider schon wieder vergessen. Confused
Ich kann aber noch mal nachfragen... Smile

_________________
Bedenkt, dass alle Geschöpfe dieser Welt heilig sind und darum entsprechend behandelt werden wollen.

(Hechaka Sapa, Sioux)
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katzengela



Anmeldungsdatum: 09.09.2008
Beiträge: 37
Wohnort: Hoyerswerda

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BeitragVerfasst am: 09 Sep 2008 19:29    Titel: Antworten mit Zitat

das wäre ganz lieb
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Grauer Wolf
Gast





BeitragVerfasst am: 09 Sep 2008 19:38    Titel: Antworten mit Zitat

katzengela hat folgendes geschrieben:
hat jemand den Namen der Hunderasse mitbekommen, speziell in dieser Sendung?

War meiner Ansicht nach irgendwas mit "M".
sahen eigentlich aus wie Pyrenäenberghunde Confused


Maremmaner

Gruß
Grauer Wolf
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katzengela



Anmeldungsdatum: 09.09.2008
Beiträge: 37
Wohnort: Hoyerswerda

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BeitragVerfasst am: 09 Sep 2008 19:42    Titel: Antworten mit Zitat

Danke, genau die waren's Laughing Laughing Laughing Laughing
_________________
Angela
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Jens
Moderator


Anmeldungsdatum: 22.05.2006
Beiträge: 580
Wohnort: Stolpe

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BeitragVerfasst am: 10 Sep 2008 0:58    Titel: Antworten mit Zitat

Hier noch ein Artikel dazu aus der Sächsischen Zeitung vom 10.09.08

Mittwoch, 10. September 2008
(Sächsische Zeitung)


Weiße Riesen, schwarze Schafe
Von Frank Tausch

Schutzhunde aus der Schweiz fühlen sich in der Lausitz wohl und sollen schaffressende Wölfe von der Herde fern halten.

Als sich die Gruppe um Umweltminister Frank Kupfer (CDU) der Schafherde nähert, kommt Bewegung auf. Walter Hildebrand löscht sein Pfeifchen, rückt die Mütze etwas aus dem Gesicht und stemmt sich aus dem Gras hoch auf barfüßige Beine. Sein Hund Terremotto macht sich ebenfalls auf. Langsamen Schrittes kommt der schneeweiße Maremma-Hund aus der Schafherde hervor, stellt sich vor sie und bellt mit tiefer Stimme.

Hildebrand hat diesen Hund als Welpen aus den Abruzzen geholt, einer Gebirgskette in Italien, in der Wölfe nie ausgestorben waren. Terremotto heißt auf italienisch Erdbeben. Ein passender Name für den 50-Kilo-Koloss. Terremotto ist ein Herdenschutzhund. Er ist einer der Schweizer, die bei Schäfer Holger Schuldes Wölfen den Appetit auf Schaffleisch nehmen sollen. Hildebrand hat Terremottos ganze Familie mitgebracht, die Hündin Zora und Trafoi, mit zehn Monaten schon so imposant wie seine Eltern.

Ruhig weiden die Schafe, ab und an blökt eines, aber um die Hunde kümmern sie sich nicht. In den vergangenen Tagen haben die Lausitzer Schäfer und die Schweizer Experten Hund und Herde aneinander gewöhnt, dass ging reibungsloser als gedacht, sagt Schulde. Der Landwirt aus Königswartha zwischen Bautzen und Hoyerswerda war erst skeptisch. Nun aber kann er sich vorstellen, dass die Hunde seine Schafe wirksam schützen.

Schulde hat 800 Mutterschafe, in drei Herden. Diese eine Herde nun ist mehrmals von einem oder mehreren Wölfen attackiert worden, Schulde hat mehrere Schafe verloren. Was sich sonst in der Lausitz als wirksamer Wolfsschutz erweist–90-Zentimeter Elektrozaun und darüber ein Flatterband – ist hier bei Königswartha von Wölfen übersprungen worden. Bald gehen auch die Jungwölfe mit auf die Jagd, sie sollen nicht erst bei ihren Eltern lernen, wie man leicht an Beute kommt, damit es nicht noch mehr „schwarze Schafe“ unter den Lausitzer Wölfen gibt. „Wir wollen nicht, dass sich Wölfe an die Nahrung Schaf gewöhnen. Die sollen in den Wald gehen und Rehe fressen“, sagt Minister Kupfer. Das funktioniert in der Regel auch. Das Ministerium hat trotzdem schnell gehandelt und die Schweizer geholt. Die sind im ganzen Alpenraum im Einsatz, in Österreich, in Südtirol. Überall, wo es Bären, Wölfe und Luchse gibt – und Schafe. Hildebrand ist selbst Schäfer, seine Herde steht in den Alpen im Kanton Wallis. „Der Wolf ist durch die Politik geschützt, ich musste als Schäfer eine Antwort finden“, sagt der 60-jährige Schweizer. „Nur gegen den Wolf zu sein, ist keine Lösung.“

Drei Monate Lausitz

Seine Antwort waren die Herdenschutzhunde. 1999 hat Hildebrand die ersten Tiere angeschafft. Längst züchtet er selbst, hat über ein Dutzend der weißen Riesen im Einsatz. Herdenschutzhunde sind keine Hütehunde. Auch solche Tiere hat Hildebrand mitgebracht. Es sind kleine, bewegliche Hunde, die auf jeden Ton seiner englischen Hundepfeife hören, um Schafe zu treiben. Die Maremmas treiben keine Schafe. Sie wachsen schon als Welpen zwischen Schafen auf, werden auf die blökenden Vierbeiner geprägt. Bei einer Gefahr für „ihre“ Herde treten sie in Erscheinung. Das merken auch schnell die Kameraleute, die Schafe und Hunde filmen wollen. Terremotto, Zora und Trafoi bauen sich drohend auf, in einer Kette vor der Schafherde. Das Bellen klingt warnend: „Bis hierhin und nicht weiter“. Es ist leicht zu übersetzen. „In der Regel zieht der Wolf ab, weicht einem Kampf aus“, sagt Hildebrand. „Der Wolf weiß, dass er verletzt werden kann, und dann kann er nicht mehr jagen.“ Wenn Hildebrand und seine Hirten in Zelten in den Alpen übernachten, fühlt er sich vor dem Wolf „sehr sicher“. „Bären sind da problematischer“, sagt der Schweizer.

Hildebrand fährt heute nach Hause, die flache Lausitz hat ihm sehr gefallen, aber er wird auf den Almen gebraucht. Seine Kollegin Riccarda Lüthi bleibt noch ein paar Tage, dann kehrt auch sie heim. Terremotto, Zora und Trafoi bleiben drei Monate, bis die Schafe in den Winterpferch gehen. Schuldes Schäfer werden mit ihnen klar kommen. Minister Kupfer überlegt, ein eigenes Herdenschutzhund-Team aufzubauen, am besten in regionaler Hand, wenn sich der Einsatz der Maremma-Hunde bewährt. Der erste Eindruck ist auch für den Minister vielversprechend.

Rassen gibt es übrigens jede Menge. In vielen Ländern Europas wurde in vergangenen Jahrtausenden auf Hunde als Schutz vor wilden Tieren gesetzt. Der Tatra-Berghund in Polen, der Pyrenäen-Berghund in Frankreich, der Sarplaninak auf dem Balkan, der Kommodor in Ungarn oder der Do-Khy im tibetanischen Hochland. Hildebrand hat sich für die Maremmas entschieden, weil sie nicht ganz so wild und scharf sind. Schließlich sollen Spaziergänger, Radfahrer oder Hundehalter, die sich einer Schafherde nähern, unversehrt bleiben.

Quelle: Sächsische Zeitung vom 10.09.08
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Wolfsfreund



Anmeldungsdatum: 05.09.2007
Beiträge: 306
Wohnort: BW

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BeitragVerfasst am: 11 Sep 2008 13:57    Titel: Antworten mit Zitat

Das waren Maremmen/Abruzzen Schäferhunde aus der gleichnamigen Region der Toskana, eine schon sehr alte Hütehundrasse Italiens, die sich bestens für die Bewachung und Sicherung von Herdentieren eignen.

Grüße der Wolfsfreund

_________________
Es waren die Jäger und Forstbeamte ,die als erstes die Wölfe in der Lausitz gesichtet haben und damit einen wichtigen Grundstein zum Wolfsmanagment setzten.
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~Tanith~



Anmeldungsdatum: 07.09.2007
Beiträge: 21

BeitragVerfasst am: 11 Sep 2008 18:58    Titel: Antworten mit Zitat

Heute war in der Mitteldeutschen auch was zu dem Thema:

Königswartha/MZ/ddp. Der Graue war offenbar ein besonders cleverer. Was bisher in der Lausitz als wirksamer Schutz gegen Wölfe galt - ein 90 Zentimeter hoher Elektrozaun plus 50 Zentimeter hohes Flatterband - hat er übersprungen. Mehrere Schafe aus seiner 600 Tiere starken Herde hat Besitzer Holger Schulde so verloren. Ein Novum, das auch die Wissenschaftler überraschte. "Zwar sind 90 Zentimeter keine Hürde, aber Wölfe versuchen eigentlich an ihre Beute zu kommen, ohne springen zu müssen", sagt Ilka Reinhardt vom Wildbiologischen Büro "Lupus" in der Lausitz. Dass mindestens eines der Tiere sich nun keinen Deut um den Zaun scherte, ließ die Experten aufhorchen. "Wölfe können lernen, solche Hindernisse zu überwinden - und wenn sie das getan haben, wird es immer schwieriger, sie davon abzuhalten", so Reinhardt.

Eine Erkenntnis, die in den Behörden zu Betriebsamkeit führte, zumal Übergriffe von Wölfen auf Nutztiere immer wieder mal für Unmut sorgen: 15 gab es in diesem Jahr in Sachsen, 62 Schafe und zwei Ziegen fielen ihnen zum Opfer. Im Revier des Zaunspringers hilft deshalb seit dieser Woche eine "schnelle Eingreiftruppe" aus der Schweiz aus: drei Schutzhunde der Rasse Maremma, die daran gewohnt sind, ständig wechselnde Schafherden vor dem Wolf zu beschützen. Sie treiben keine Schafe, bauen sich aber drohend auf und bellen, wenn sie Gefahr für die Herde wittern. Das bekommen selbst Kameraleute zu spüren, die die Tiere zum Start des Projektes filmen wollen. Und was bei Journalisten hilft, soll auch bei Wölfen wirken: In der Regel zögen sie ab und wichen einem Kampf aus, sagt der Besitzer der Hunde.

Drei Monate lang will der Freistaat den Einsatz der mobilen Schutzhundegruppe testen. "Hat sich der Wolf erst an das Schaf als leichte Beute gewöhnt, jagt er nicht länger das Reh im Wald. Das muss unbedingt verhindert werden", sagt Umweltminister Frank Kupfer (CDU). Die Kosten in Höhe von 8 500 Euro trägt die Naturschutzverwaltung. Wird das Projekt ein Erfolg, überlegt Kupfer, auch in Sachsen ein eigenes Team mobiler Schutzhunde aufzubauen. Über Finanzierungsmöglichkeiten wird bereits gebrütet. Unabhängig davon mahnt er Schafbesitzer dennoch, selbst für den größtmöglichen Schutz ihrer Herden zu sorgen.

Dabei sind auch Schutzhunde an sich nichts Neues, sagt Reinhardt. 2007 habe ein solcher beispielsweise eine Schafherde in der Nähe eines anderen Wolfsrudels bewacht. "Von 300 Tieren wurden zwar zwei getötet, aber eben nicht 20", so Reinhardt. Das Problem sei, dass die meisten Hunde nur auf ihre Herde fixiert seien - eine mobile Gruppe könnte im akuten Fall Abhilfe schaffen, bis ein langfristiger Schutz der Herde gesichert ist.

In der Lausitz leben derzeit vier Wolfsrudel mit 17 erwachsenen Tieren und einer unbekannten Zahl an Welpen. Seit Ende der 90er Jahre haben sich die unter Artenschutz stehenden Wölfe in der Region angesiedelt - sorgen allerdings immer wieder für Verunsicherung unter den Einwohnern und Ärger bei den Landwirten. "Wo es schon länger Wölfe gibt, sind die Menschen eher entspannt. Wenn man nicht gerade ein Schaf ist, passiert einem ja nichts", sagt Reinhardt beruhigend. Die Wahrscheinlichkeit, als Mensch von einem Wolf angegriffen zu werden, gehe gegen Null. Seit 1950 habe es in ganz Europa lediglich vier Todesfälle im Zusammenhang mit gesunden Wölfen gegeben, deren nähere Umstände aber ungeklärt seien. Von Panikmache und Abschussforderungen, wie sie immer mal auftauchen, wenn Wölfe in eine neue Region vordringen, hält Reinhardt nichts. "Außerdem wird ein Wolf nicht von heute auf morgen aggressiv. Da hat man die Möglichkeit einzugreifen." Seit 2002 gibt es in Sachsen das Wolfsmonitoring - die Rudel werden genauestens beobachtet.

Der Start des neuen Projektes stimmt Reinhardt optimistisch: Terremotto, Zora und Trafoi, die weißen Hunde aus der Schweiz, haben sich schnell an ihre sächsischen Schützlinge gewöhnt.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung,11.September 2008

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Kangal



Anmeldungsdatum: 08.02.2007
Beiträge: 345
Wohnort: Thüringen

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BeitragVerfasst am: 12 Sep 2008 8:52    Titel: Antworten mit Zitat

Ich frage mich gerade, was sie da erforschen wollen, da doch schon jahrelang HSH dort eingesetzt werden? Vor Jahren berichtete ein Vertreter der GzSdW beim Herdenschutzhunde - Tag in Wangen über Erfahrungen mit Tornjaks und Maremmani in der Lausitz. Der Minister scheint nicht up to date zu sein.

http://huetefuchs.de/537096981f0b7d705/537096981f0b8d415/index.html

Das sind übrigens die Schweizer, die dort angerückt sind:

http://www.herdenschutzzentrum.ch/eingreiftruppe.htm

"Die Herdenschutzhunde aus der Schweiz sollen nicht nur die Wölfe abwehren, sondern auch eine Impulswirkung auf unsere sächsischen Schäfer ausüben."

Zitat Sachsens Umwelt- und Landwirtschaftsminister Frank Kupfer (CDU)

Na das ist doch mal ein sinnvoller Ausspruch.
Hoffentlich findet er Gehör und hoffentlich werden die Schäfer auch logistisch unterstützt.
Im vorgestrigen MDR - Bericht kamen mir Anwohner wie Schäfer ziemlich hilflos und überrascht vor, nachdem die Wölfe dort einige angepflockte Schafe rissen:

http://www.mdr.de/umschau/5756623.html

Der Schäfer sprach von Mehrkosten von bis zu 10000 € Exclamation jährlich, die er für HSH aufbringen müsse.
Wie seine Rechnung zustande kommt, blieb allerdings sein Geheimnis und diese Zahl erscheint mir maßlos übertrieben.

Übrigens sind die Maremmani keine Hütehunde, sondern Herdenschutzhunde.
In Ostdeutschland setzt man schon über einen längeren Zeitraum Herdenschutzhunde ein. Das sind Kaukasen, Sarplaninci, Estrelas, Pyrenäenberghunde, Tornjaks und Maremmano Abruzzese.


Gruß,
Gerald


http://www.kangal-dog.de
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katzengela



Anmeldungsdatum: 09.09.2008
Beiträge: 37
Wohnort: Hoyerswerda

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BeitragVerfasst am: 15 Sep 2008 19:15    Titel: Antworten mit Zitat

irgendwie typisch für die Deutschen Mad Mad Mad

jedes andere Land kommt damit klar, nur die Deutschen machen wieder ein
Super Drama daraus.
was ich bis vor Kurzem auch nicht wusste, ca. 20.000 Exclamation Wölfe leben wieder in Europa verteilt.

aus den Berichten der Bild-Zeitung (die ich besonders liebe Twisted Evil Twisted Evil Twisted Evil )
ging bis jetzt nie hervor, dass die Schafe nachts alleine draussen waren.
Endlich bekommt der Beruf Schäfer wieder eine Bedeutung Cool

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Angela
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