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"Wie rücksichtsvoll kann ein Wolf sein?"


 
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Dumme Hunde doch nicht so dumm. :: Mal etwas für Kinder  
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Tinis



Anmeldungsdatum: 17.12.2007
Beiträge: 353

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BeitragVerfasst am: 07 Feb 2009 11:38    Titel: "Wie rücksichtsvoll kann ein Wolf sein?" Antworten mit Zitat

Mal was passendes zum Darwin-Jahr,
ein Artikel über Evolution und Moral:
http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=963800&kat=300

_________________
"Ich fürchte, die Tiere betrachten den Menschen als ein Wesen ihresgleichen, das in höchst gefährlicher Weise den gesunden Tierverstand verloren hat."
(Friedrich Nietzsche)
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SammysHP



Anmeldungsdatum: 30.06.2006
Beiträge: 2459
Wohnort: Celle / Niedersachsen

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BeitragVerfasst am: 07 Feb 2009 12:30    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
«Ein moralisches Wesen ist ein solches, welches im Stande ist, seine vergangenen und künftigen Handlungen oder Beweggründe untereinander zu vergleichen und sie zu billigen oder zu missbilligen. Zu der Annahme, dass irgendeines der niederen Tiere diese Fähigkeit habe, haben wir keinen Grund.» Diese Sätze hat Charles Darwin formuliert.

Hier wird der evolutionäre Abstand zwischen Mensch und Tier dann doch sichtbar. Ein Tier wie ein Affe besitzt zwar durchaus Intelligenz zum Instrumenteneinsatz. Die Vernunft aber blickt nach Innen und wägt ab zwischen Zwecken, Tätigkeiten und sozialen Zusammenhängen. Dazu ist auch der Primat nicht fähig.


Dem kann ich zwar nicht ganz folgen, aber ansonsten ein guter Artikel.

_________________
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Grauer Wolf
Gast





BeitragVerfasst am: 07 Feb 2009 13:07    Titel: Antworten mit Zitat

Diesem Absatz kann ich auch nicht recht folgen. Ich sehe darin nur einen Versuch, den Menschen doch wieder auf einen Thron zu hieven. Wenn ich sehe, wie sich Wölfe und Menschen jeweils untereinander verhalten, dann stellt sich m.E. manchmal die Frage, wer jetzt die Moral für sich entdeckt hat, Mensch oder Wolf.
Moral ist im Grunde doch nur ein Verhaltenskodex und der ist artgebunden. So werden m.E. Wölfe einfach ihre eigene Moral und Vernunft haben, nicht besser, nicht schlechter, nur einfach anders...

Nicht einmal unter Menschen ist Moral etwas eindeutiges. Gerade hier fällt mir eine Episode aus einem Film über einen Indianerstamm in Südamerika ein (Yanomami? Ich hab's vergessen...):
Da sagte ein kleines Mädchen zum Reporter, den sie wohl über lange Wochen schätzen gelernt hat: "Wenn Du mal tot, bist, esse ich Dich auf!" Was für (christlich-gläubige) Europäer pervers und "sündig" klingt, war in Wirklichkeit ein rührender Liebesbeweis: "Wenn du mal tot bist, bleibst du auf diese Weise immer bei mir!)
Bei diesem Volk ist das Nichtessen eines Toten (eigentlich seiner Asche) der Gipfel der Mißachtung seines Andenkens.

Soviel zum Thema "Moralanspruch"...

Gruß
Grauer Wolf
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CleanerWolf



Anmeldungsdatum: 09.09.2006
Beiträge: 427
Wohnort: Berlin

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BeitragVerfasst am: 07 Feb 2009 20:08    Titel: Antworten mit Zitat

"Menschen haben trotz der Kraft ihrer Vernunft nicht die instinktive Weisheit der Wölfe."
Dr. Erich Klinghammer

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"Es ist nicht Deine Schuld, dass die Welt ist wie sie ist,
es wär nur Deine Schuld, wenn sie so bleibt."
Die Ärzte
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Joerg Sattler



Anmeldungsdatum: 21.01.2009
Beiträge: 1174
Wohnort: Bad Lausick

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BeitragVerfasst am: 08 Feb 2009 8:37    Titel: Antworten mit Zitat

Quelle: www.nz-online.de
Zitat: 7.2.2009

...
Hier wird der evolutionäre Abstand zwischen Mensch und Tier dann doch sichtbar.
...(Zitat Ende)

Der Mensch (Homo sapiens) ist biologisch gesehen ein Tier.
Er ist ein Säugetier der Ordnung der Primaten und gehört zur Unterordnung der Trockennasenaffen (dort zur Familie der Menschenaffen - Hominidae).

Man kann somit nicht über einen Abstand zwischen Mensch und Tier sprechen.
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Tinis



Anmeldungsdatum: 17.12.2007
Beiträge: 353

germany.gif
BeitragVerfasst am: 08 Feb 2009 11:49    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Man kann somit nicht über einen Abstand zwischen Mensch und Tier sprechen.

Da stimme ich dir voll zu!

Man muss bedenken, in was für einer Zeit Darwin doch gelebt hat und was ist eigentlich Vernunft? Da kann man sicher jetzt endlose Diskussionen drüber führen...da ich aber nicht sehr belesen in Sachen Philosophie bin lassen wir's.
Ja, dieser kleine Absatz hat mich auch was gestört- so ganz lässt sich der Mensch von seinem kleinen ausgedachten Thrönchen doch nicht vertreiben wollen. Aber sonst, wie's Sammy geschrieben hat- guter Artikel.

_________________
"Ich fürchte, die Tiere betrachten den Menschen als ein Wesen ihresgleichen, das in höchst gefährlicher Weise den gesunden Tierverstand verloren hat."
(Friedrich Nietzsche)
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SammysHP



Anmeldungsdatum: 30.06.2006
Beiträge: 2459
Wohnort: Celle / Niedersachsen

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BeitragVerfasst am: 08 Feb 2009 13:18    Titel: Antworten mit Zitat

Man darf aber auch nicht vergessen, in welcher Zeit Darwin gelebt hat. Einerseits ist es schon erstaunlich, dass er überhaupt solch revolutionäre Gedanken geäußert hat, dass er sich aus der Menge hervorgehoben hat. Zum anderen musste er bestimmt bereits mit diesen Aussagen um seine Gesundheit fürchten, möchte nicht wissen, was passiert wäre, wenn er noch weiter gegangen wäre.
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Grauer Wolf
Gast





BeitragVerfasst am: 08 Feb 2009 14:32    Titel: Antworten mit Zitat

SammysHP hat folgendes geschrieben:
Zum anderen musste er bestimmt bereits mit diesen Aussagen um seine Gesundheit fürchten, möchte nicht wissen, was passiert wäre, wenn er noch weiter gegangen wäre.

Fanatiker dieser Art gibt's heute noch. Schau Dir mal die Kreationisten an!

Oder auch ganz normale Bürger:
Als Kind/Jugendlicher habe ich mich schon sehr für die Natur interessiert, fand alles faszinierend. Als mich meine Großmutter mal fragte, was ich da lese, und ich ihr erzählte, daß in dem Buch stände, daß Menschen eigentlich auch nur Säugetiere sind, reagierte sie total empört: "Ich bin doch kein Tier!" Sie verstand die Welt nicht mehr, daß jemand so was schreibt. Heute, 40 Jahre später, hat sich m.E. die Einstellung nur wenig geändert. Wer sieht sich schon selbst als Teil eines großen Ganzen und nicht als "Krone der Schöpfung"? In der "zivilisierten" Welt ein paar Natur- und Hundefreunde, letztere, weil sie in ihren Tieren beseelte Mitgeschöpfe und Freunde sehen... Confused Bei den wenigen, verbliebenen Ureinwohnern, die (bewußt) noch ihre eigenen Traditionen leben, mag diese Denkart noch verbreiteter sein, was von "gebildeten" Menschen dann als "primitiv" eingestuft wird.

Aber um mal wieder den Boden zum Wolf zu spannen, wenn ich das, was ich in den letzten Jahren alles gelesen habe, mal aufsummiere, dann sind sich Wölfe und (naturnah) lebende Menschen soziologisch ungeheuer ähnlich, während wir mit den Affen (unseren biologisch nächsten Verwandten) soziologisch betrachtet m.E. überhaupt nichts gemein haben...

Wenn ich gute Filmaufnahmen und Fotos von wildlebenden Wölfen sehe, ihre Mimik, ihre ausdrucksvollen Augen, oder auch "nur" in die Augen meiner Hunde schaue, dann fühle ich diese innere Verwandtschaft sehr stark...

Gruß
Grauer Wolf
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Tinis



Anmeldungsdatum: 17.12.2007
Beiträge: 353

germany.gif
BeitragVerfasst am: 08 Feb 2009 14:52    Titel: Antworten mit Zitat

Das Wort Animal bedeutet übersetzt "beseeltes Geschöpf" (lat. animus/anima= der Geist/ die Seele)
Wenn es soetwas wie eine Seele geben sollte, sind manche Menschen wirklich keine Tiere!

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"Ich fürchte, die Tiere betrachten den Menschen als ein Wesen ihresgleichen, das in höchst gefährlicher Weise den gesunden Tierverstand verloren hat."
(Friedrich Nietzsche)
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LucyFera



Anmeldungsdatum: 15.09.2009
Beiträge: 15
Wohnort: Nürnberg

BeitragVerfasst am: 17 Sep 2009 16:43    Titel: Antworten mit Zitat

Die Arroganz des Menschen, sich über die Tiere erheben zu wollen, ist aus unserem Denken noch lange nicht verbannt.
Mir fällt zu dem Thema eine Episode aus meiner Studienzeit ein, als ich ein Referat über Emile Durkheims Selbstmordstudie zu machen hatte. In meinen Schlussgedanken erwog ich die Möglichkeit, das Ansteigen der Selbstmordrate in der (damals) modernen Gesellschaft könne u.a. mit einem Phänomen einhergehen, das man "kompensatorische Sterblichkeit" nennt (ein Konzept aus der Zoologie: wenn ein Sterblichkeitsfaktior wegfällt, z.B. Hunger, treten andere in Kraft , z.B. Seuchen, um die Population auf einem bestimmten Level zu halten).
Meine Professorin schnappte nach Luft und ihr entrüsteter Kommentar lautete: "Sie können doch nicht den Menschen mit dem Tier vergleichen!"

DAS hat mir dann doch schwer zu denken gegeben....

Gruß,
Lucy

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Lieber ein Optimist und Trottel als ein Pessimist, der Recht hat!
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balin
Gast





BeitragVerfasst am: 17 Sep 2009 17:33    Titel: Antworten mit Zitat

Selbstbeschränkung gibt es in der Natur schon, zb bei den Wölfen.
Wir hatten das auch in unseren archaischen Zeiten. Aber das oberste Prinzip bei der ganzen Verhaltensentwicklung ist trotzdem der Lebenswille. Revierverhalten und ähnliches dienen der Selbstbeschränkung. Der Selbstmord ist dann wohl die ultimative Notlösung, die der Mensch parat hat,
weil seine angeborenen Mechanismen in der modernen Umwelt versagen.
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Grauer Wolf
Gast





BeitragVerfasst am: 17 Sep 2009 20:06    Titel: Antworten mit Zitat

LucyFera hat folgendes geschrieben:
Meine Professorin schnappte nach Luft und ihr entrüsteter Kommentar lautete: "Sie können doch nicht den Menschen mit dem Tier vergleichen!"

DAS hat mir dann doch schwer zu denken gegeben....

Eine auch heute noch weit verbreitete Einstellung... Dabei sind wir rein biologisch betrachtet auch nicht anderes als hochentwickelte (nun ja... Cool ) Säugetiere, die zwar nicht taxonomisch, aber soziologisch den Wölfen verflixt ähnlich sind.

Worauf ich aber eigentlich hinauswill... Jeder, der sich mal mit der Populationsdynamik und der Ethologie von Ratten befaßt hat, weiß, daß es bei Überpopulation zu tödlichen Kämpfen kommt und Weibchen Junge noch im Uterus auflösen.
Was heute in unserer überbevölkerten Zivilisation vorgeht mit all den Schlägerein, Morden, Gewalttaten und Kriegen ist m.E. nichts anders. Ich nenne es, etwas laienhaft vielleicht, das "Zuviele Ratten Syndrom". Die Population ist zu dicht, es kommt zu Streßreaktionen, Aggressionsausbrüchen und Dezimierung der Art (leider nicht auf ein umweltverträglichen Niveau Mr. Green ), aber auch Abwanderung, m.M.n. in seiner Erscheinungsform einer entsprechenden Reaktion im Tierreich gleichzusetzen.
Wir kleben zu Millionen in großen Städten aufeinander, obwohl wir von Haus aus eigentlich in kleineren Familienverbänden leben. Wenn ich meine eigene Reaktion in dichten, lauten Menschenmassen betrachte, wo ich buchstäblich "Zustände" kriege (ich bin immer heilfroh, wenn ich meinen Kram erledigt habe und aus der City wieder raus kann), dann wundert mich eigentlich, daß nicht noch viel mehr passiert. Aber vielleicht bewirkt da unser Verstand ja doch ein wenig...

Wie auch immer, Sprüche wie "Wir sind doch keine Tiere" sollen m.E. nur die Angst kaschieren, daß wir im Endeffekt gar nicht so viel anders sind, vielleicht etwas intelligenter, mit Sicherheit einiges mörderischer, aber eben unter dem Strich den gleichen Naturgesetzen unterworfen, und dem Konzept der "kompensatorischen Sterblichkeit" liegt eine gewisse Logik zugrunde...

Gruß
Grauer Wolf
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