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Wolfs ForumInformationen und Austausch über Wölfe
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Wölfe im Wildpark Schorfheide
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Schweden: Zoo erschiesst seine Wölfe :: Tierpark Wismar |
Autor |
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Joerg Sattler

Anmeldungsdatum: 21.01.2009 Beiträge: 1174 Wohnort: Bad Lausick

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Verfasst am: 22 Apr 2009 6:15 Titel: |
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Warum sollte z.B in Bayern ein genehmigtes Wolfswiederansiedlungsprojekt nicht möglich sein (siehe Luchse)?
Ich glaube @balin hat nur "bildlich" formuliert und meint solch ein Projekt,
aber eben für Wölfe.
Quelle: http://www.luchserleben.de
Zitat:
....Mitte des 19. Jahrhunderts war der Luchs in Bayern vollständig verschwunden. Ausgehend von 17 genehmigten Freilassungen zwischen 1982 und 1987 im Bereich des heutigen Nationalparks Sumava besiedelt der Luchs heute wieder das bayerisch-böhmische Grenzgebiet. Die beiden Nationalparke Bayerischer Wald und Böhmerwald stellen aktuell den Kernlebensraum und das Zentrum der Verbreitung des Luchses dar....
Zitatende |
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balin Gast
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Verfasst am: 22 Apr 2009 6:20 Titel: |
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Hallo Jens,
gebe dir da völlig recht, Gehegewölfe haben bei uns in freier Wildbahn nichts zu suchen. Die könnte man nur in menschenleere Gegenden entlassen, wenn sie nicht sowieso gestört sind.
Ich wollte ja nur die Alternativen aufzeigen. Wölfe in Gefangenschaft brauchen eben auch Management. Irgendwo wird es da immer haken.
Die kriegen nunmal Junge, brauchen viel Platz und sollen möglichst viel von ihrem arteigenen Verhalten ausleben dürfen. Für Wölfe, die auf den Menschen geprägt sind und die als Haustiere großgezogen worden sind müssen eigene Lösungen gefunden werden.
Um über sowas nachzudenken ist ja das Forum da! |
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timber-der-wolf

Anmeldungsdatum: 17.12.2007 Beiträge: 288 Wohnort: LK OPR

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Verfasst am: 22 Apr 2009 8:03 Titel: |
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balin hat folgendes geschrieben: | Mir fehlt die praktische Anschauung, aber ich glaube nicht, daß es so schlimm ist. Jeder, der sich beschwert, muß eine bessere Lösung parat haben. ... Ich vermisse etwas die konkrete Beschreibung der Mißstände. Vielleicht liegt ja auch manches im Auge des Berachters. |
Du solltest erstens den Wildpark Schorfheide mal selbst besuchen , denn das Aussehen der teilweise zerbissenen und m.E. schon teilweise gestörten Wölfe hat nichts mit dem Fellwechsel zu tun, sondern damit, dass viel zu viele Wölfe in einem viel zu kleinem Gehege ohne jegliche Rückzugsmöglichkeit zusammengepfercht leben! (Aber angeblich alles im Rahmen der derzeit geltenden Bestimmungen lt. Veterinäramt!).
Zweitens solltest Du diesen Thread mal von der ersten Seite an lesen, dass beantwortet Dir dann viele Fragen, denn es gab beschreibungen der konkreten Mißstände und Hinweise, wie es woanders gehandhabt wird und wurde. _________________ LG, Norbert & seine Graupelze "Onka" vom Böhmerwald, TWH-Hündin, und "Kira", das Wolfhund-Huskymädchen
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balin Gast
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Verfasst am: 22 Apr 2009 10:20 Titel: |
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Ist versprochen! Sowie ich die Möglichkeiten habe, werde ich Wolfsgehege besuchen. Ob ich es allerdings bis da oben hin schaffe? Mal sehen. Mit Chemnitz fange ich jedenfalls mal an.
Habe von anfang an gelesen.
Wenn man Wölfe verständlich machen will muß man sie in ihrer ganzen Bandbreite zeigen. Für mich ist es logisch, daß sie in der Ranzzeit einen
robusten Umgang miteinander haben und eingeschränkt beim Fressen.
Wölfe sind im Gegensatz zu den Hunden permanante Aufsteiger. In solchen
Situationen wackelt dann auch mal die Rangfolge. Nicht umsonst wird bei
freilebenden Wölfen die Todesursache durch Artgenossen mit erheblichem Prozentsatz angegeben. Wenn die Region voll mit Wölfen belegt ist, wird man auch Narbengesichter finden, weil die Konstellation ähnlich wie im
Gehege ist. Der Zaun ist dann das Nachbarrevier und bevor man dort das Leben verliert, bleibt man eben länger zuhause. Druck gibt es aber in jedem Fall.
Bei meinen Kühen habe ich mich von der Illusion des glücklichen und problemfreien Freilandlebens schon seit einiger Zeit verabschiedet. Da gibt es auch Mobbing und Verletzungen.
Nicht umsonst werden den Laufstallkühen die Hörner weggemacht.
Wölfe kann man aber nicht entwaffnen. So friedensbegabt wie Hunde sind
sie gottseidank nicht, ihre Lebensweise würde sonst ja auch nicht funktionieren. |
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timber-der-wolf

Anmeldungsdatum: 17.12.2007 Beiträge: 288 Wohnort: LK OPR

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Verfasst am: 22 Apr 2009 10:58 Titel: |
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balin hat folgendes geschrieben: | Ist versprochen! |
Na das ist doch ein Wort!
balin hat folgendes geschrieben: | Ob ich es allerdings bis da oben hin schaffe? Mal sehen. Mit Chemnitz fange ich jedenfalls mal an. |
Hier ging es aber um die Probleme im Wildpark Schorfheide. Gibt es in Chemnitz auch Probleme?
balin hat folgendes geschrieben: | Für mich ist es logisch, daß sie in der Ranzzeit einen robusten Umgang miteinander haben und eingeschränkt beim Fressen. Wölfe sind im Gegensatz zu den Hunden permanante Aufsteiger. |
Glaube mir, alle, die hier schreiben, wissen wovon und worüber sie schreiben. Die Zustände in der Schorfheide haben absolut nichts mit dem Fellwechsel, der Ranz, etc. zu tun. Diese Dinge, sprich Verhaltensweisen zu bestimmten Zeiten, wie die von Dir erwähnte Ranz, kennt hier jeder!
Ich beschäftige mich seit Jahren mit Wölfen. Wir haben in unserem Tierpark, in dessen Förderverein ich im Vorstand mitarbeite, seit 9 Jahren Wölfe. Bei 3 Wolfswelpen habe ich mich bei der Handaufzucht beteiligt. Ich weis wie sich Gehegewölfe verhalten, und kann beurteilen warum die Wölfe in der Schorfheide so aussehen.
Übrigens, dass mit den "permanenten Aufsteigern" gibt es nicht nur bei Wölfen sondern auch bei Hunden, insbesondere bei den noch ursprünglichen Rassen, wie den Nordischen und den Wolfshunden.
Aber Du hast im Grunde schon Recht, bei der Mehrzahl der Hunderassen hat man ja alles ursprüngliche, natürliche inzwischen "weggezüchtet". _________________ LG, Norbert & seine Graupelze "Onka" vom Böhmerwald, TWH-Hündin, und "Kira", das Wolfhund-Huskymädchen
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balin Gast
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Verfasst am: 22 Apr 2009 17:52 Titel: |
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Hallo Timber,
gut, daß ich nicht der Kontrolleur aller Wolfsgehege bin und möchte ich auch nicht sein. Ich lebe allerdings mit einem Hunderudel zusammen und möchte über die Wölfe meine Kammeraden besser kennenlernen. Ein gesundes Mißtrauen habe ich aber inzwischen gegenüber den Argumenten der Tanten vom Tierschutzverein entwickelt. Bei mir gibt es Narbengesichter, aber meine Hunde haben einen wesentlich höheren Verständigungsgrad untereinander und mit mir, als man ihn jemals bei einzeln gehaltenen Hunden vorfinden wird. Das sind alles gefestigte Persönlichkeiten, die ihre Stellung im Leben kennen.
Wenn du sagst, du hast schon Wölfe mt der Flasche großgezogen, ist das vielleicht schon der Anfang von dem Problem, was man im angesprochenen Wolfsgehege vorfindet. Nach Eric Zimen findet bei den Wölfen in einem engen Zeitfenster, wenn ich mich richtig erinnere zwischen dem 22. und 25. Lebenstag, die Prägung auf die Artgenossen statt. Eric Zimen hat Wölfe, die einer Fehlprägung durch den Menschen ausgesetzt waren für seine Arbeiten abgelehnt, weil sie sich niemals mehr hätten in das Sozialleben der Wölfe eingliedern können. Bei Hunden ist die Prägungsphase wesentlich länger. Auf dem Umweg über das Lernen
von dominanten Hunden kann man auch halbwüchsige Hunde noch in das Menschenleben integrieren. Für Wölfe ist das umgekehrt nicht möglich.
Wenn man Wölfe unter sich lässt, tut man ihrem Zusammenleben einen
Gefallen.
Soweit mein Einwurf zu den gestörten Wölfen. |
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joswolf
Anmeldungsdatum: 28.10.2006 Beiträge: 611 Wohnort: Sonbeck

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Verfasst am: 22 Apr 2009 18:43 Titel: |
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Tut mir leit Balin aber so einfach ist das nicht. Werner Freund hat alle Woelfe immer Hanfaufgezogen und hat die auch in Rudel intergriert. Und ohne Problemen. Man muss als Mensch sich dan nur als Woelf verhalten koennen. Es hat dan auch vorteilen wie einfacher behandeln wie fuer Geburtskontrolle. Aber auch andere sachen wie imfungen oder untersuchen auf Verletzungen usw.
Jos |
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balin Gast
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Verfasst am: 22 Apr 2009 19:47 Titel: |
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Hallo Joos,
einfach ist das wirklich nicht. Ich kann etwas vergleichbares erzählen.
Ich leiste mir den Luxus, meine Kälber bei den Kühen saugen zu lassen, bevor ich sie melke. Das ist nur möglich, wenn ich zusammen mit dem Kalb beim ersten Melken/Säugen dabei bin und auch kurz nach der Geburt Umgang mit der Kuh habe. Da bleibt nicht viel Zeit zu verlieren. Wenn ich ein paar Stunden zu spät komme, habe ich Schwierigkeiten das Kalb zum Verkauf auf den Eimer umzugewöhnen und die Kuh zum Milch geben zu bringen. Es geht nur dann noch, wenn ich die Kuh vorher schon einmal gemolken habe. oder wenn Kuh und Kalb in ihrem Verhalten genetisch so offen sind, daß ich mich als Mensch noch einmogeln kann. Nach diesem Kriterium habe ich seit langer Zeit meine Kühe selektiert.
Wölfe sind aber keine Haustiere. Wenn Werner Freund das als friedensstiftender Leitwolf schafft und ständig mit seinen Rudelgenossen zusammenlebt ist das eine Riesenleistung. Für sich selbst überlassene Wölfe würde ich den Menschenbezug aus der Prägungsphase eher als störend ansehen. Das reibungslose Zusammenleben der Wölfe untereinander wäre mir wichtiger als die reibungslosen Tierartzttermine.
Und Eric Zimen wollte damals ja auch keine Wolf-Mensch Hybriden untersuchen sondern den Wolf an sich kennenlernen. |
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joswolf
Anmeldungsdatum: 28.10.2006 Beiträge: 611 Wohnort: Sonbeck

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Verfasst am: 22 Apr 2009 22:13 Titel: |
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Es ist Jos, und ich kenne schon einige Rudel socialisierte Woelfe und es gibt da nicht mehr Probehmen als bei anderen. Es gibt da aber andere Problehmen und das ist man muss sich als Wolf verhalten koennen. Und die Scheu ist nicht da und der Mensch wird behandelt als Artgenosse. Das heisst bei Fehler wird man artgerecht bestraft
Eine Kuh ist nu mal kein Wolf und vielleicht ist es das diese Wildtieren mehr Instinkte haben und nicht so schnell die eigene Sprache oder Verhalten verlieren.
Also ich bin der Meinung das man nicht so einfach das als Grund fuer Schorferheide geben kan. Mehr war nicht gemeint.
Jos |
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timber-der-wolf

Anmeldungsdatum: 17.12.2007 Beiträge: 288 Wohnort: LK OPR

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Verfasst am: 23 Apr 2009 8:28 Titel: |
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Hallo Balin,
Jos hat Dir im Grunde schon die wesentliche Antwort gegeben.
Unsere Wölfe wurden handaufgezogen und kamen mit der 12. Lebenswoche in ihr Gehege. Selbst die Integration der letzte 3 (fremden) Welpen zu den Altwölfen klappte problemlos. Und es gab bisher auch keinerlei Probleme. Sie verhalten sich ganz genau so, wie alle Gehegewölfe.
Man Muss natürlich wissen, dass auch nur wenige Personen den direkten Kontakt mit den Wölfen haben. So ist aber die Betreuung, wie Impfungen und Reinigung, Aufräumen und Reparatur / Instandhaltung des Gehes problem- und streßfrei (für die Wölfe) möglich, und die Besucher bekommen die Wölfe auch mal zu sehen, ohne dass diese sich ständig im Streß zurückziehen.
Und gerade die Wölfe in der Schorfheide wurden sich selbst überlassen. Erst in den letzte Jahren begann man dort mit der Handaufzucht, weil man die Welpen gewinnträchtig den Besuchern präsentieren wollte. Nur sind diese dann plötzlich auf mysteriöse Art und Weise krank geworden, verstorben (verschwunden?)!
Und genau das widerlegt u.a. Deine Auffassung, dass man die Wölfe sich selbst überlassen sollte!
Wenn man schon Gehegewölfe hält und diese präsentiert, dann muss man sich als Verantwortlicher auch für Wölfe, deren Verhalten und Lebensweise interessieren, ihnen annähernd vernünftige Haltungsbedingungen und Lebensbedingungen gewährleisten - ich will gar nicht von artgerechte Haltung bei Wölfen reden. Weiterhin ist es eine Tatsache, dass dort in der Schorfheide ausreichen Platz, sprich Gelände, zur Verfügung steht. Davon träumen andere Tierparks / Zoos. Aber man muss es ebend wollen!
Zu den "Tierschutztanten" - das ist leider ein Problem unserer Zeit!
Egal, ob (fanatische) Tierschützer, Grüne, Jagdgegner, Wolfsfreunde und Wolfsgegner, Hundeleute, Umweltschützer ... viele dieser Menschen können oft nur noch in den Kategorien von SCHWARZ und WEISS denken. Dazwischen gibt es aber GRAUTÖNE! Außerdem sollte man bei allem etwas Skepsis beibehalten, den klaren Menschenverstand benutzen und nachdenken, sowie zu Gesprächen und Kopromissen bereit sein. _________________ LG, Norbert & seine Graupelze "Onka" vom Böhmerwald, TWH-Hündin, und "Kira", das Wolfhund-Huskymädchen
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SammysHP

Anmeldungsdatum: 30.06.2006 Beiträge: 2459 Wohnort: Celle / Niedersachsen

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Jens Moderator

Anmeldungsdatum: 22.05.2006 Beiträge: 580 Wohnort: Stolpe

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Verfasst am: 21 Mai 2009 0:05 Titel: |
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...sie lernen es nie in dem Wildpark und wollen es wohl auch nicht.  |
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Joerg Sattler

Anmeldungsdatum: 21.01.2009 Beiträge: 1174 Wohnort: Bad Lausick

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