Sächsischen Schweiz: Unterschriftenaktion gegen Wölfe

Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern
LarsD

Re: Sächsischen Schweiz: Unterschriftenaktion gegen Wölfe

Beitrag von LarsD »

Vidar hat geschrieben: Es reicht langsam. Ständig kommen diese Forderungen von den ehemaligen FDJ-Mitgliedern. Ich glaube denen bekommt die Freiheit nicht.
Und ihr Marketing-Konzept steht auch völlig auf dem Kopf. Entschuldigung, aber ich habe keine Lust mehr solche hirnrissigen Aktionen noch
länger mit mit meinem Solidaritätszuschlag zu fördern. Wenn die da drüben nicht von ihrer Alt-Seilschaften Politik ablassen können, dann sollen
sie halt auswandern. Vielleicht nach Nord-Korea. Da brauchen die Menschen dringend Schafsfleisch. Und Kommunismus gibt´s gratis dazu ... :roll:
Genau! Deshalb ist diese Angst vor den Wölfen auch ein rein ostdeutsches Problem! Das könnte in Bayern nie passieren - da gab's schließlich keine FDJ. In Italien muss es nach Deiner "Logik" noch Restbestände alter FDJ-Seilschaften geben. Lies mal: http://www.dailymail.co.uk/news/article ... z2KRb4yz57 Aber da hast Du den Trost, dass die nicht Deinen Solizuschlag bekommen. :mrgreen:

Ich wäre gern Mäuschen, wenn Du Deine sinnfreien Sprüche mal live in einer Bürgerversammlung vor Ort zum Besten gibst. ;-) Ängste und Sorgen im Zusammenhang mit dem Wolf fühlen sich vor Ort immer anders an, als einige hundert Kilometer weit entfernt vor dem Bildschirm. Aber das zu verstehen, scheint Dich ebenso zu überfordern, wie die Einsicht, dass das Recht auf freie Meinungsäußerung ein Grundrecht ist, für das vor gut 20 Jahren viele der "ehemaligen FDJ-Mitglieder" auf die Straße gegangen sind.

gute Besserung!

Lars
Vidar

Re: Sächsischen Schweiz: Unterschriftenaktion gegen Wölfe

Beitrag von Vidar »

@LarsD

... ausgerechnet Du, auf einmal so dünnhäutig !? Waidmann´s Heil :p

Nee, Du verstehst die Intention meiner Übersptitzung nicht. Denn, daß da ein Stadtrat (Rat der Stadt ?) folgende Formulierung gebraucht:
Auch der Altenberger Stadtrat hat sich bereits mit diesem
Thema befasst. Er sieht die Ausbreitung der Wolfsreviere sehr skeptisch und findet die
Verwendung von Steuergeldern dafür ausgesprochen fragwürdig
... läßt einen ins Grübeln geraten. Demokratie ist eben keine Einbahnstraße. Und einen derartigen Druck aufzubauen ist ziemlich fragwürdig.
Und richtig. Italien bekommt von uns keinen Solidaritätszuschlag. Und der Ruhrpott auch nicht, trotz größerer Schlaglöcher, als in der sächsichen Schweiz !
Lutra
Beiträge: 2701
Registriert: 5. Okt 2010, 21:30
Wohnort: Pulsnitz

Re: Sächsischen Schweiz: Unterschriftenaktion gegen Wölfe

Beitrag von Lutra »

Na, na, Vidar. Ich kenn den Thomas Kirsten nicht, Du sicher auch nicht. Ich denk aber nicht, dass das ein FDJ- oder Ost-Problem ist, eher eins, dass sich die Freien Wähler irgendwie profilieren wollen. Die streben ja an, auch außerhalb der Kommunen politisch aktiv zu werden, und da muß man mindestens erst mal Aufmerksamkeit erregen, möglichst in der Art, dass die etablierten Parteien nur Mist machen und man selbst viel bessere Konzepte hat.
jurawolf
Beiträge: 967
Registriert: 5. Okt 2010, 23:32

Re: Sächsischen Schweiz: Unterschriftenaktion gegen Wölfe

Beitrag von jurawolf »

Vidar hat geschrieben:... ausgerechnet Du, auf einmal so dünnhäutig !? Waidmann´s Heil :p
der letzte ansitz brachte wohl kein waidmannsheil, das schlägt dann schon mal aufs gemüt :lol:

eine einzige stadtratssitzung (in altenberg oder wo anders) verbrät wohl mehr steuergeld als ein ganzes wolfsrudel im jahr. aber das ist ja was anderes, schliesslich brauchen wir die politiker ja... :roll:
Vidar

Re: Sächsischen Schweiz: Unterschriftenaktion gegen Wölfe

Beitrag von Vidar »

@ Lutra

... wie gesagt, ich habe hier auch überspitzt den etwas "größeren Edding" angesetzt.
Es kann doch aber nicht sein, daß ein Stadrat Steuergelder-Missbrauch für Wölfe moniert,
seinerseits aber die politische (m. Steuergeldern finanzierte Basis) benutzt, um Stimmungen derart anzuheizen.
Alleine mit solchen Sätzen wie:
Sie möchten auf die Probleme hinweisen, bevor es zu spät ist.
Das geht garnicht. Wenn, müssen sie das schon Bürgerinitiativen überlassen. Das ist m. E. höchst unseriös !
Grauer Wolf

Re: Sächsischen Schweiz: Unterschriftenaktion gegen Wölfe

Beitrag von Grauer Wolf »

LarsD hat geschrieben:Ängste und Sorgen im Zusammenhang mit dem Wolf fühlen sich vor Ort immer anders an...
Die (wirtschafltichen) Sorgen eines Schafszüchters kann ich noch nachvollziehen, aber da hilft Herdenschutz nach bester beruflicher Kunst. Was ich nicht nachvollziehen kann, ist, daß diese Anti-Wolf-Initiativen in unverantwortlicher Art und Weise mit den (irrationalen!) Ängsten der Menschen spielen und diese auch noch schüren: Wie war das noch mit kleinen Kindern, Pilzsuchern und Joggern?
Hier soll jetzt der Tourismus angeblich unter den Wölfen leiden. Lächerlich. Ich schätze, daß 99,9999 % der üblichen Touris nie einen Wolf zu Gesicht bekommen werden. Hier mit Ängsten zu argumentieren, das ist Rotkäppchen-Syndrom auf niedrigstem Niveau!
Klar, Du magst argumentieren, hier bei mir gibt's keine Wölfe, ich hätte leicht reden. Dazu kann ich nur sagen, ich warte sehnsüchtigst darauf, daß die Grauen auch hier im Westen heimisch werden. Für mich bedeutet das nur, daß ich etwas mehr drauf achte, was meine Hunde machen. Aber Ängste? Ehe ich vor einem Wolf Angst habe, schneit es schwarz. Respekt ja, irrationale Angst nein, den die verstellt einem nur den Blick auf ein faszinierendes Tier, daß ich in abgewandelter Form in 4 Exemplaren täglich um mich habe...

Das zuviele Steuergelder in das Wolfsprojekt (um's mal so zu nennen fließen)? Das soll wohl ein schlechter Witz sein! In Anbetracht der Multimilliarden unserer Steuergelder, die völlig sinn- und nutzlos in den Club Med verpulvert werden, sind ein paar Hunderttausend Euro, allenfalls noch kleine Millionenbeträge im deutschen Arten- und Naturschutz alleweil die bessere Investion, denn die sorgt dafür, daß die nachfolgenden Generationen Wölfe nicht nur aus dem Tierpark kennen, sondern sie vielleicht sogar einmal in der freien Natur beobachten können, und das Leben hierzulande lebenswert bleibt, denn zur Lebensqualität gehören nicht etwa Skilifte, schicke Nobelhotels, Nacktskifahren ( :shocked: ) und Party-Party im Kurort, sondern das Bewußtsein, eine wenigstens in Ansätzen intakte Umwelt zu haben, deren unverzichtbarer Bestandteil auch Canis lupus ist! Die Meinung irgendwelcher, gekaufter Politiker ist mir dabei herzlich egal!
Wie auch immer, wenn ich die Wahl zwischen einem Aufenthalt in so einer Touristenhochburg (gruselig!) und einem schlichten Biwak draußen im Wald in Wolfsland habe (privilegierter Weise vielleicht sogar mit einem Abendgesang eines Rudels), dann wähle ich letzteres, denn das sind Erlebnisse, die mit keinem Geld der Welt zu kaufen sind!

Just my 2 Cents
Gruß
Wolf
Widukind

Re: Sächsischen Schweiz: Unterschriftenaktion gegen Wölfe

Beitrag von Widukind »

Grauer Wolf hat geschrieben:... Das zuviele Steuergelder in das Wolfsprojekt (um's mal so zu nennen fließen)? Das soll wohl ein schlechter Witz sein! In Anbetracht der Multimilliarden unserer Steuergelder, die völlig sinn- und nutzlos in den Club Med verpulvert werden, sind ein paar Hunderttausend Euro, allenfalls noch kleine Millionenbeträge im deutschen Arten- und Naturschutz alleweil die bessere Investion, denn die sorgt dafür, daß die nachfolgenden Generationen Wölfe nicht nur aus dem Tierpark kennen, sondern sie vielleicht sogar einmal in der freien Natur beobachten können, und das Leben hierzulande lebenswert bleibt, denn zur Lebensqualität gehören nicht etwa Skilifte, schicke Nobelhotels, Nacktskifahren ( :shocked: ) und Party-Party im Kurort, sondern das Bewußtsein, eine wenigstens in Ansätzen intakte Umwelt zu haben, deren unverzichtbarer Bestandteil auch Canis lupus ist! Die Meinung irgendwelcher, gekaufter Politiker ist mir dabei herzlich egal! ...
... wenn sich diese notorischen Wolfshasser nicht mal ins eigene Fleisch schneiden. Eine neue Generation von rundum Interessierten wächst heran, die keine "Rotkäppchen-Angst" mehr haben, sondern Natur und Wildnis wieder als etwas spannendes verstehen. Das wird die Tourismus-Klientel von morgen. Und die fahren dann bestimmt nicht in die Angsthasen - u. Wolfshetzer-Regionen. ;)
LarsD

Re: Sächsischen Schweiz: Unterschriftenaktion gegen Wölfe

Beitrag von LarsD »

Grauer Wolf hat geschrieben: Hier soll jetzt der Tourismus angeblich unter den Wölfen leiden. Lächerlich. Ich schätze, daß 99,9999 % der üblichen Touris nie einen Wolf zu Gesicht bekommen werden. Hier mit Ängsten zu argumentieren, das ist Rotkäppchen-Syndrom auf niedrigstem Niveau!


Ich maße mir kein Urteil darüber an, wie erfolgreich diese neue Unterschriftensammlung am Ende sein wird, ob sie tatsächlich die Stimmung in der Gegend trifft. Die Skepsis, dass die Anwesenheit von Wölfen den Tourismus in der Ecke fördert, teile ich. Wölfe sind schon jetzt im Osten nichts Besonderes mehr. Sie sind da, sie breiten sich munter aus - nichts, was im positiven Sinne ein Alleinstellungsmerkmal für eine spezielle Gegend wäre. Allein aus dem Erleben im persönlichen Umfeld weiss ich, dass ganz normale Menschen nur selten den Hang verspüren, sich in die Nähe von Wölfen zu begeben. Wölfe in die Werbung eines Wintersportgebietes einzuflechten, wäre wohl wirtschaftlicher Selbstmord.
Wie auch immer, wenn ich die Wahl zwischen einem Aufenthalt in so einer Touristenhochburg (gruselig!) und einem schlichten Biwak draußen im Wald in Wolfsland habe (privilegierter Weise vielleicht sogar mit einem Abendgesang eines Rudels), dann wähle ich letzteres, denn das sind Erlebnisse, die mit keinem Geld der Welt zu kaufen sind!
Wann warst Du das letzte Mal im Erzgebirge? Die Leute dort haben längst begriffen, dass Menschen wie Du nicht die Zielgruppe für einen wirtschaftlich rentablen Tourismus sind. ;-) Deshalb sorgen sie sich halt um den Zuspruch derer, die am Fichtelberg auch weiterhin mit Kind und Kegel ihren Winterurlaub machen sollen. Die Sorge, dass ein nicht unwesentliche Teil von denen die Anwesenheit von Wölfen in der Gegend nicht so prickelnd finden, ist nicht unbegründet.

Viele Grüße

Lars
Widukind

Re: Sächsischen Schweiz: Unterschriftenaktion gegen Wölfe

Beitrag von Widukind »

LarsD hat geschrieben: ... Die Sorge, dass ein nicht unwesentlicher Teil von denen die Anwesenheit von Wölfen in der Gegend nicht so prickelnd finden,
ist nicht unbegründet.

Viele Grüße

Lars
... da ist es ja wieder ... das echte "Rotkäppchen-Syndrom" ... und ich dachte schon, es wäre abhandengekommen ... :mrgreen:
Grauer Wolf

Re: Sächsischen Schweiz: Unterschriftenaktion gegen Wölfe

Beitrag von Grauer Wolf »

LarsD hat geschrieben:Wann warst Du das letzte Mal im Erzgebirge? Die Leute dort haben längst begriffen, dass Menschen wie Du nicht die Zielgruppe für einen wirtschaftlich rentablen Tourismus sind. ;-) Deshalb sorgen sie sich halt um den Zuspruch derer, die am Fichtelberg auch weiterhin mit Kind und Kegel ihren Winterurlaub machen sollen. Die Sorge, dass ein nicht unwesentliche Teil von denen die Anwesenheit von Wölfen in der Gegend nicht so prickelnd finden, ist nicht unbegründet.
Zugegeben. Ich bin selbst für einen Naturfreund nicht der normale Maßstab, weil ich Trekking und Biwakieren auch heute noch mit 57 jederzeit einem Pensions- oder Hotelaufenthalt vorziehe, wenn ich's mir aussuchen darf. Ich lasse also nirgendwo viel Geld in der Region, weil sich mein Essen unterwegs auf Müsli, Eintopf und Speck beschränkt, ich draußen schlafe und auf das ganze Unterhaltungskaleika keinen Wert lege.
Aber nimm doch mal den normalen Aktivurlauber mit Kind und Kegel. Der beschränkt sich auf Halbtags- oder Tageswanderungen, logiert in einer Pension oder einem Hotel, will Frühstück, Mittag- und Abendessen, läßt einiges für Getränke da (einer der Hauptumsatzträger!) und wenn Kinder ins Spiel kommen,... nun ich sehe bei anderen, was da an Geld rausgeht (Eis, Ponyreiten, Eintritte, Schwimmbad, Skilifte,das ganze Unterhaltungsprogramm je nach Jahreszeit). Der nimmt auch lokale Veranstaltungen, Vorträge, geführte Exkursionen und ähnliches wahr. Der ist im Gegensatz zu mir durchaus ein regionaler Wirtschaftsfaktor, den man getrost einkalkulieren sollte! Der Wolf ist keineswegs so häufig, als daß er nicht noch Faszination ausübt, und das wird noch einige Zeit so bleiben.

Btw., im Erzgebirge war ich noch nicht. Bisher war's der Bayrische Wald, die Alpen, Zentralspanien (Mineralien sammeln), Massiv Central und natürlich viele Monate im Hohen Norden (N, S, SF), in den es mich grundsätzlich zieht, wenn ich freie Wahl habe. Je wilder und abgelegener, desto lieber. Wo Touri-Massen aufschlagen, gehe ich laufen und wenn ich bei einer Tagesstrecke 10 Leuten begegne, ist das für mich schon fast eine Touristen-Autobahn (Beispiel: Kungsleden! Ich bin statt dessen Strecken gelaufen, wo man in 3 Wochen mal einem begegnet)... ;)

Gruß
Wolf
Antworten