Ich glaube, ich habe die Zahlen schon mal irgendwo hier im Forum genannt.
Klar doch, so ganz natürlich war das nicht, dass die Wölfe über die Neiße kamen. Natürlicherweise hätten sie in Polen abgeschossen werden müssen, aber da sich die polnischen Jäger ihres naturgemäßen Auftrages entledigten, kam es zu dieser Völkerwanderung. Eine mehr als logische Erklärung! Ich möchte sie noch erweitern. Die Wölfe, die vor 1990 über die Neiße kamen, waren sicher auf der Flucht vor den schießenden polnischen Jägern, der Überdruck kann ja damals so groß nicht gewesen sein. Da hatten sie sich aber gründlich verrechnet, in der DDR Asyl zu bekommen und wurden hier in brüderlicher Hilfe für das Nachbarland über den Regenbogen geschickt. Ohne Jäger funktioniert eben rein gar nichts in der Natur.
Mal zur Erinnerung - ganz grob - weil das in manche Köppe anscheinend gar nicht rein will
zwischen 1945 und etwa 1955 unterlag der Wolf in Polen dem Jagdrecht. Kriegsauswirkungen, Bürgerkrieg bis Anfang der 50 - er führten dazu,
daß erstens die Wildbestände katastrophal ausgedünnt wurden, die Jagd wurde kaum ausgeführt, Der Wolfbestand stark angewachsen.( Wie hoch ?)
Was oft "vergessen" wird, ist auch die Tatsache daß die Waldfläche in Polen 1946 nur 20,8 % der Landesfläche betrug - heute sind es (2009)-
29.1 % - fast 50 % mehr. Der Wolf stellte eine extreme Belastung, hatte im Wald nicht allzuviel zu holen, blieben die Weiden - und ans Kuscheln mit ihm hat damals keiner gedacht.
Etwa Mitte der 50 - er ist der Wolf aus dem Jagdesetz rausgenommen, seine Ausrottung zum Staatsziel erklärt und staatlich verfolgt -
incl. Gift und Ausgraben der Gehecke - wenig "jagdlich" würde ich es sagen. Prämien und alles was dazu gehört. Bis Mitte der 60 - er sind
Prämien für ca. 2500 Wölfe bezahlt worden - die tatsächliche Zahl der getöten Wölfe - ?. Von Mitte der 60 bis Mitte der 70 wurden nochmals
ca 700 Wölfe geschossen - der Wolf befand sich in Polen Anfang der 70 - er am Rande der Ausrottug - es gab nur im Osten Polens
ein Bestand von ca 100 - 200 (?) Exemplaren. 1974 - nach Protesten einger Wissenschaftler
und Jäger wurde über seinen Schutz nachgedacht -
in Form von...Wiederaufnahme in das Jagdrecht. Der Wolf bekam Schonzeit, Abschußprämien wurden nicht mehr bezahlt. Trotz des jährlichen
Abschusses von Anfangs 50 dann bis 150 Stück erreicht esein Bestand Anfang der 90 - er eine Populationsstärke von ca 700 - 900 (?) Stück -
und es kam zu Wiederbesiedlung der Waldkomplexe in Westpolen - es hat von dort aus auch Einwanderung der einzelnen Exemplare in die DDR gegeben,
die mit schöner Regelmäßigkeit abgeknallt wurden. Schon damals, ohne dieser Politik wäre ein Rückkehr des Wolfes nach Deutschland -
zumindest auf das Gebiet der DDR - möglich gewesen. Auf der polnischen Seite in den Waldkomplexen entlang der Neisse und Oder etablierten sich eben zu dieser Zeit Wolfsbestände - das ist nicht erst jetzt der Fall.....man braucht "nur" jagdliche Statistkien und Berichte aus dieser Zeit durchzublättern.
Was heute - und hier besonders gerne - ausgeklammert wird , ist die Tatsache daß es eben
während der Preiode der regulären
Bejagung des Wolfes stattfand. Die Population war klein aber nach der Einstellung der rigrösen Verfolgung praktisch wieder da.
Der erneute "Knick" kam Anfang der 90 - er. Zum einen ökologische "Wald vor Wild" Politik der Staatsforste. Ausrottungsfeldzug gegen Hirsch Reh Elch /der
letzte ist tatsächlich fast ausgerottet worden/. Schluß mit der sozialisischen Feudaljagd - hin ins Zeitalter der "angepassten" Wilddichten -
spürbar eigentlich bis heute. Wende innerhalb der Jagd - bis 1995 war es nicht klar was wird. Die Jäger müssen für Wildschäden grade stehen -
davor regelte das der Staatforst. Chaos pur. Auf den strenger Schutz des Wolfes aufgesetzt wurde - was die Betroffenen nicht nachvollziehen konnten.
Der Wolf wandert in eine Art black - box. Wird geschützt - vom "ganzen Herzen" aber wie es umgesetzt werden sollte - das weisst keiner. das Monitoring bricht zusammen. Der Wolf wird von den Jägern nicht mehr erfasst aber es gibt keine Institution, die das übernehmen kann - Staatsforst - halbherzig, Naturschutzorganisationen - Luftblasen und keine Leute vor Ort - und das ist praktisch bis heute so.
Wenn eine "Vereingung" für Natur "WILK" behauptet, dass sie Monitoring durchführt, dann heisst das in Wirklichkeit, dass die Paar Mädels und Jungs Förster und Jäger hier und da anzapfen. Ev. am Wochenende ne "Wolfswanderung" machen. Oder wenn es ordentlich bezahlt wird.
Und als Ergebniss - das Wunder an der Weichsel - der seit 14 Jahren geschützter Wolf will sich nicht oder kaum vermehren. Offizielle Schätzungen -
weil es landesweit nix mehr als Schätzungen gibt - gehen vom gleichen Bestand wie zur Zeit der Einstellung der Bejagung - wie hoch der in Wirklichkeit ist - ?.
Die einzig verlässliche, nachprüfbare Größe zum Wolfsbestand in Polen das ist die Summe der Entschädigungen - irgendwie um 80 - 100 000
Euro jährlich. Alles andere ist mit Vorsicht zu geniessen. Von punktuellen Ergebnissen der Forschungsprojekte in einzelnen Gebieten abgesehen.
Wenn einer ne Frage beantworten sollte - was unterscheidet den "Schutz des Wolfes" in den lezten Jahren in Polen von der früheren Bejagung ?
müsste die ehrliche Antwort irgendwo zwischen "weiss nicht" und "nix" liegen.
so ganz abwägig ist das nicht, was der bürger schrieb und ganz 100 % stimmt auch das nicht, was der Lutra zu verstehen gegeben hat.
Wenn man sich mit der Materie nicht nur Zwecks Schaumschlagens beschäftigt. Denke ich.