Wolfsschutz und andere Probleme

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
Grauer Wolf

Re: Wolfsschutz und andere Probleme

Beitrag von Grauer Wolf »

aka hat geschrieben:
(Hier werden ganz klar nicht belegbare Behauptungen als Fakten in die Welt gesetzt und der "Kampf gegen den Wolf" heroisiert: Ich nenne das Hetze gegen den Wolf...)


Und dabei is der Wolf noch harmlos im Vergleich mit den Taliban in Wolfsschützerfellem.
Hmmmm, die Taliban stehen u.a.

- für feigen Massenmord via Selbstmordattentäter aus dem Hinterhalt mit weltweit tausenden von Toten
- für eine vorsintflutliche Einstellung, die dafür sorgt, daß Menschen wegen läppischer Vergehen öffentlich zu Tode gesteinigt oder ausgepeitscht werden
- für Geiselnahmen mit Enthauptungen vor laufender Kamera
- für blindwütige, fanatische Vernichtung von unschätzbaren Kulturschätzen wie die Buddhastatuen von Bamian oder derzeit der heiligen Stätten der ansässigen Bevölkerung in Mali

Vielleicht solltest Du Deinen durch nichts zu rechtfertigenden, unerträglichen Vergleich von Wolfsschützern mit fanatischen Massenmördern mal überdenken. Für mich hast Du Dich mit dieser unentschuldbaren Wortwahl als seriöser Diskussionspartner ein- für allemal diskreditiert!

Gruß
Wolf
aka

Re: Wolfsschutz und andere Probleme

Beitrag von aka »

Was nu ?
Is der Wolf etwa nich harmlos ? Zum kuscheln ?
Grauer Wolf

Re: Wolfsschutz und andere Probleme

Beitrag von Grauer Wolf »

aka hat geschrieben:Was nu ?
Is der Wolf etwa nich harmlos ? Zum kuscheln ?
Was bezweckst Du eigentlich mit solchen Fragen? Provokation? :shocked:
Der Wolf ist, wenn man sich richtig und respektvoll verhält :!: , völlig harmlos (das weißt Du so gut wie ich!), aber ich kann mir nicht vorstellen, daß er kuscheln möchte, außer mit Familienangehörigen...
Du solltest Menschen, die eine tiefe Bindung zur Natur, speziell auch zum Wolf besitzen, nicht mit der naiven "ich hab die Tierlein so lieb"-Fraktion verwechseln, und schon gar keine unangemessenen Vergleiche ziehen...
Und damit ist das Thema für mich durch...

Gruß
Wolf
bürger x
Beiträge: 35
Registriert: 31. Mär 2012, 11:51

Re: Wolfsschutz und andere Probleme

Beitrag von bürger x »

Der verbissene Kampf gegen Wolf im 17. und 18. Jd. hatte seine Gründe.Verheerende Einflüsse auf das Leben der Menschen hatten der 30-jähr. Krieg - dessen Auswirkungen erst etwa 1740 überwunden waren. Zu dieser Zeit rollte die Große Pest über Deutschland. Dann kamen die Kriege, die Preußen angezettelt hat.Dazwischen Hungersnöte wegen Missernten. Das Leben mancher Taglöhnerfamilie hing am seidenen Faden.Wenn die einzige Kuh,die eine Familie mit Kindern auf dem Land hatte ,vom Wolf gerissen wurde ,stand der Tod vor der Tür. Aus dieser Zeit stammt der Begriff von der Bestie Wolf . Mehrere Jahrhunderte mit diesen Katastrophen prägten die Menschen ,vor allem im Norden des Landes. Die "Hetze" gegen den Wolf dieser Zeit ist einfach eine Feststellung von Tatsachen.
Nun setze ich voraus,dass diese geschichtlichen Tatsachen Allgemeingut sind und bringe keine Zitate.
Heutzutage hat der Wolf natürlich nicht mehr diesen Ruf.Die Bedingungen sind andere. Es ist natürlich richtig,dass der Wolf und überhaupt die Flora und Fauna in D.keinen Nachweis für ihre Nützlichkeit braucht.Die Zugehörigkeit zum Habitat rechtfertigt ihr Dasein.Es ist nicht meine Erfindung ,wenn man dem Wolf den einen oder anderen Nutzen unterschiebt,den ich im Beitrag "vom Nutzen des Wolfes" nur aufgegriffen und konterkariert habe.Da gibt es schon einiges zu hinterfragen.
Nun muss ich noch holsteiner aus nrw widersprechen ,wenn er meint,dass die Wiederbesiedelung des Wolfes ein natürliches Ereignis ist.Das ist es nur zum Teil ; zum anderen Teil haben es die polnischen Jäger ermöglicht,dass die Wolfspopulation so angestiegen ist ,dass das Ventil des Überdrucks sich über die Neiße entleeren musste . Unter bestimmten Umständen hätten wir also heute noch keine Wölfe im Land.Das Urteil darüber,ob das eine oder andere besser ist ,überlasse ich der Zukunft.
Gruß bürger x
Grauer Wolf

Re: Wolfsschutz und andere Probleme

Beitrag von Grauer Wolf »

bürger x hat geschrieben:Nun muss ich noch holsteiner aus nrw widersprechen ,wenn er meint,dass die Wiederbesiedelung des Wolfes ein natürliches Ereignis ist.Das ist es nur zum Teil ; zum anderen Teil haben es die polnischen Jäger ermöglicht,dass die Wolfspopulation so angestiegen ist ,dass das Ventil des Überdrucks sich über die Neiße entleeren musste . Unter bestimmten Umständen hätten wir also heute noch keine Wölfe im Land.
Das ist doch schon wieder Unsinn. Die Population in Polen war seit weit über 100 Jahren nie hoch genug, um einen wirklichen Expansionsdruck auszulösen, weil keine freien Reviere mehr vorhanden waren. Wir reden hier aktuell in 2012 von vielleicht 650...850 Wölfen in ganz Polen, die sich primär an der Grenze zum Baltikum und in den Karpaten an der Grenze zur Slowakei konzentrieren.
Einfach mal anschauen: http://www.wolfsregion-lausitz.de/verbr ... -in-europa
Das deckt sich auch mit den gedruckten Büchern, die ich hier habe.
Trotz dünner Besiedlung, dispergierende Wölfe sind ggf. auch mal Langstreckenwanderer, wie sich seit Jahrzehnten zeigt. Nur wurden zu Zeiten der DDR Wanderwölfe einfach als Schädlinge abgeknallt und hatten nie die Chance, sich zu Familienverbänden zusammenzufinden. Erst nach der Wende 1989/90 hatten die Wölfe die Chance, sich allmählich zu etablieren, weil sie konsequent nach der Berner Konvention und den FFH-Richtlinien unter Schutz gestellt wurden (Opfer durch den Verkehr und durch Wilderei mal ausgenommen). Und selbst den paar Wölfchen (Wieviele sind's? 100? 120? 150? Keiner weiß es genau...) wird heute wieder von gewissen, ewiggestrigen Gruppierungen das Lebensrecht abgesprochen...
Langer Rede kurzer Sinn: "holsteiner in nrw" hat völlig recht, wenn er die Zuwanderung der Wölfe als natürliches Ereignis betrachtet. Sie nehmen nach Jahrhunderte langen Vernichtungskampagnen endlich wieder ihren angestammten Lebensraum in Mitteleuropa ein und das ist gut so! :pleased:

Gruß
Wolf
Lutra
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Re: Wolfsschutz und andere Probleme

Beitrag von Lutra »

bürger x hat geschrieben:widersprechen ,wenn er meint,dass die Wiederbesiedelung des Wolfes ein natürliches Ereignis ist.Das ist es nur zum Teil ; zum anderen Teil haben es die polnischen Jäger ermöglicht,dass die Wolfspopulation so angestiegen ist ,dass das Ventil des Überdrucks sich über die Neiße entleeren musste . Unter bestimmten Umständen hätten wir also heute noch keine Wölfe im Land.Das Urteil darüber,ob das eine oder andere besser ist ,überlasse ich der Zukunft.
Gruß bürger x
Klar doch, so ganz natürlich war das nicht, dass die Wölfe über die Neiße kamen. Natürlicherweise hätten sie in Polen abgeschossen werden müssen, aber da sich die polnischen Jäger ihres naturgemäßen Auftrages entledigten, kam es zu dieser Völkerwanderung. Eine mehr als logische Erklärung! Ich möchte sie noch erweitern. Die Wölfe, die vor 1990 über die Neiße kamen, waren sicher auf der Flucht vor den schießenden polnischen Jägern, der Überdruck kann ja damals so groß nicht gewesen sein. Da hatten sie sich aber gründlich verrechnet, in der DDR Asyl zu bekommen und wurden hier in brüderlicher Hilfe für das Nachbarland über den Regenbogen geschickt. Ohne Jäger funktioniert eben rein gar nichts in der Natur.
aka

Re: Wolfsschutz und andere Probleme

Beitrag von aka »

Ich glaube, ich habe die Zahlen schon mal irgendwo hier im Forum genannt.
Klar doch, so ganz natürlich war das nicht, dass die Wölfe über die Neiße kamen. Natürlicherweise hätten sie in Polen abgeschossen werden müssen, aber da sich die polnischen Jäger ihres naturgemäßen Auftrages entledigten, kam es zu dieser Völkerwanderung. Eine mehr als logische Erklärung! Ich möchte sie noch erweitern. Die Wölfe, die vor 1990 über die Neiße kamen, waren sicher auf der Flucht vor den schießenden polnischen Jägern, der Überdruck kann ja damals so groß nicht gewesen sein. Da hatten sie sich aber gründlich verrechnet, in der DDR Asyl zu bekommen und wurden hier in brüderlicher Hilfe für das Nachbarland über den Regenbogen geschickt. Ohne Jäger funktioniert eben rein gar nichts in der Natur.
Mal zur Erinnerung - ganz grob - weil das in manche Köppe anscheinend gar nicht rein will

zwischen 1945 und etwa 1955 unterlag der Wolf in Polen dem Jagdrecht. Kriegsauswirkungen, Bürgerkrieg bis Anfang der 50 - er führten dazu,
daß erstens die Wildbestände katastrophal ausgedünnt wurden, die Jagd wurde kaum ausgeführt, Der Wolfbestand stark angewachsen.( Wie hoch ?)
Was oft "vergessen" wird, ist auch die Tatsache daß die Waldfläche in Polen 1946 nur 20,8 % der Landesfläche betrug - heute sind es (2009)-
29.1 % - fast 50 % mehr. Der Wolf stellte eine extreme Belastung, hatte im Wald nicht allzuviel zu holen, blieben die Weiden - und ans Kuscheln mit ihm hat damals keiner gedacht.

Etwa Mitte der 50 - er ist der Wolf aus dem Jagdesetz rausgenommen, seine Ausrottung zum Staatsziel erklärt und staatlich verfolgt -
incl. Gift und Ausgraben der Gehecke - wenig "jagdlich" würde ich es sagen. Prämien und alles was dazu gehört. Bis Mitte der 60 - er sind
Prämien für ca. 2500 Wölfe bezahlt worden - die tatsächliche Zahl der getöten Wölfe - ?. Von Mitte der 60 bis Mitte der 70 wurden nochmals
ca 700 Wölfe geschossen - der Wolf befand sich in Polen Anfang der 70 - er am Rande der Ausrottug - es gab nur im Osten Polens
ein Bestand von ca 100 - 200 (?) Exemplaren. 1974 - nach Protesten einger Wissenschaftler und Jäger wurde über seinen Schutz nachgedacht -
in Form von...Wiederaufnahme in das Jagdrecht. Der Wolf bekam Schonzeit, Abschußprämien wurden nicht mehr bezahlt. Trotz des jährlichen
Abschusses von Anfangs 50 dann bis 150 Stück erreicht esein Bestand Anfang der 90 - er eine Populationsstärke von ca 700 - 900 (?) Stück -
und es kam zu Wiederbesiedlung der Waldkomplexe in Westpolen - es hat von dort aus auch Einwanderung der einzelnen Exemplare in die DDR gegeben,
die mit schöner Regelmäßigkeit abgeknallt wurden. Schon damals, ohne dieser Politik wäre ein Rückkehr des Wolfes nach Deutschland -
zumindest auf das Gebiet der DDR - möglich gewesen. Auf der polnischen Seite in den Waldkomplexen entlang der Neisse und Oder etablierten sich eben zu dieser Zeit Wolfsbestände - das ist nicht erst jetzt der Fall.....man braucht "nur" jagdliche Statistkien und Berichte aus dieser Zeit durchzublättern.
Was heute - und hier besonders gerne - ausgeklammert wird , ist die Tatsache daß es eben während der Preiode der regulären
Bejagung des Wolfes stattfand. Die Population war klein aber nach der Einstellung der rigrösen Verfolgung praktisch wieder da.

Der erneute "Knick" kam Anfang der 90 - er. Zum einen ökologische "Wald vor Wild" Politik der Staatsforste. Ausrottungsfeldzug gegen Hirsch Reh Elch /der
letzte ist tatsächlich fast ausgerottet worden/. Schluß mit der sozialisischen Feudaljagd - hin ins Zeitalter der "angepassten" Wilddichten -
spürbar eigentlich bis heute. Wende innerhalb der Jagd - bis 1995 war es nicht klar was wird. Die Jäger müssen für Wildschäden grade stehen -
davor regelte das der Staatforst. Chaos pur. Auf den strenger Schutz des Wolfes aufgesetzt wurde - was die Betroffenen nicht nachvollziehen konnten.
Der Wolf wandert in eine Art black - box. Wird geschützt - vom "ganzen Herzen" aber wie es umgesetzt werden sollte - das weisst keiner. das Monitoring bricht zusammen. Der Wolf wird von den Jägern nicht mehr erfasst aber es gibt keine Institution, die das übernehmen kann - Staatsforst - halbherzig, Naturschutzorganisationen - Luftblasen und keine Leute vor Ort - und das ist praktisch bis heute so.
Wenn eine "Vereingung" für Natur "WILK" behauptet, dass sie Monitoring durchführt, dann heisst das in Wirklichkeit, dass die Paar Mädels und Jungs Förster und Jäger hier und da anzapfen. Ev. am Wochenende ne "Wolfswanderung" machen. Oder wenn es ordentlich bezahlt wird.

Und als Ergebniss - das Wunder an der Weichsel - der seit 14 Jahren geschützter Wolf will sich nicht oder kaum vermehren. Offizielle Schätzungen -
weil es landesweit nix mehr als Schätzungen gibt - gehen vom gleichen Bestand wie zur Zeit der Einstellung der Bejagung - wie hoch der in Wirklichkeit ist - ?.
Die einzig verlässliche, nachprüfbare Größe zum Wolfsbestand in Polen das ist die Summe der Entschädigungen - irgendwie um 80 - 100 000
Euro jährlich. Alles andere ist mit Vorsicht zu geniessen. Von punktuellen Ergebnissen der Forschungsprojekte in einzelnen Gebieten abgesehen.

Wenn einer ne Frage beantworten sollte - was unterscheidet den "Schutz des Wolfes" in den lezten Jahren in Polen von der früheren Bejagung ?
müsste die ehrliche Antwort irgendwo zwischen "weiss nicht" und "nix" liegen.

so ganz abwägig ist das nicht, was der bürger schrieb und ganz 100 % stimmt auch das nicht, was der Lutra zu verstehen gegeben hat.
Wenn man sich mit der Materie nicht nur Zwecks Schaumschlagens beschäftigt. Denke ich.
Grauer Wolf

Re: Wolfsschutz und andere Probleme

Beitrag von Grauer Wolf »

aka hat geschrieben:Der Wolf wird von den Jägern nicht mehr erfasst aber es gibt keine Institution, die das übernehmen kann - Staatsforst - halbherzig, Naturschutzorganisationen - Luftblasen und keine Leute vor Ort - und das ist praktisch bis heute so.
Wenn eine "Vereingung" für Natur "WILK" behauptet, dass sie Monitoring durchführt, dann heisst das in Wirklichkeit, dass die Paar Mädels und Jungs Förster und Jäger hier und da anzapfen. Ev. am Wochenende ne "Wolfswanderung" machen. Oder wenn es ordentlich bezahlt wird.
Ich könnte mir eigentlich vorstellen, daß sich Naturfreunde finden lassen, die bereit sind, sich über einen halbherzigen Wochenendspaziergang hinaus zu engagieren. Dazu braucht man keinen Jagdschein und auch kein Biologiestudium, sondern "nur" ein gerüttelt Maß an spezialisiertem Wissen über den Wolf.
Auch wenn es derzeit in unserer Gegend (leider) keine Wölfe gibt, so wäre es für mich beispielsweise überhaupt kein zeitliches oder logistisches Problem, die Augen aufzuhalten und mich an einem Monitoring zu beteiligen, weil ich rund um's Jahr jeden Tag bei Wind und Wetter 3...4 Stunden sowieso draußen bin (mit Hund(en) und immer mit Kamera). Und wenn das mir möglich wäre, sollte das auch Menschen in den aktuellen Wolfsgebieten möglich sein. Sollte das Monitoringgebiet etwas weiter vom Wohnort der Freiwilligen weg sein, müßte man z.B. über eine Spritkostenerstattung (Wirklich nur die Spritkosten! Es geht nicht darum, am Monitoring zu verdienen!) nachdenken, denn in den heutigen Zeiten kann das nicht jeder stemmen (ich auch nicht)...

Gruß
Wolf
aka

Re: Wolfsschutz und andere Probleme

Beitrag von aka »

Ich könnte mir eigentlich vorstellen, daß sich Naturfreunde finden lassen, die bereit sind, sich über einen halbherzigen Wochenendspaziergang hinaus zu engagieren. Dazu braucht man keinen Jagdschein und auch kein Biologiestudium, sondern "nur" ein gerüttelt Maß an spezialisiertem Wissen über den Wolf.
Mal zu WILK - nur Fakten - wenn Du wünschst, schicke ich gerne ein Paar links mit den Infos zu
Mitgliederanzahl dieser Vereingung wirst Du nicht erfahren.

WILK ist etwas wie eV. laut polnischem Recht müssen solche Organisationen ihre Finanzberichte im Internet veröffentlichen

Aus diesem Bericht für 2010 geht hervor, dass der Verein für das Jahr 2010 655 ZLp an Mitgliedsbeiträgen als Einnahme verbucht hat.
Jahresbeitrag in diesem Verein beträgt 36/24 ZLP.
Mit Hilfe des Taschenrechers kannst Du ohne Probleme ausrechnen, was für Manpower hinter der Organisation steckt, die für sich in Anspruch nimmt,
Monitoring des Wolfes in Westpolen durchzuführen, Mit Hauptsitz in Beskiden - bis etwa 500 - 700 Kilometer von den Gebieten entfernt, wo Wolfzählungen
durchgeführt werden. Noch Fragen ?

Praktisch alles an Infos, Daten, Untersuchungsmaterial kommt von Förstern und Jägern. Es geht nicht um Waldspaziergang in Deinem Stadtwald mit
Deinen Fifis sonder um Strecken von 40 - 60 Kilometer durch geschlossene Waldgebiete, die regelmässig und zeitgleich kontroliert werden müssen,
um halbwegs im Bilde zu sein.
Ich war im Winter zum Wildzählung/Abfährten - angewendet wurde eine statistische Methode, die auf mehrmaligen Abfährten von Kontrollstrecken beruht -
wir hatten zu Dritt ein Abschnitt von insgesamt 41 Kilometer - drei mal, jeweils mit verwischen der alten Spuren. Wenn zwischendurch Schnee kam war -
Pumpe - 1 oder 2 Tage abwarten. Vorige Woche habe ich an Heulanimation teilgenommen - ich weiss nicht ob das in Deutschland angewendet wird.
6 Mann/3 Fahrzeuge haben drei Nächte - von etwa 22.00 bis 3.00 gebraucht um EIN Rudel mit Nachwuchs zu lokalisieren. Im einem
relativ kleinem Gebiet.
Das fängt schon damit an, daß es praktisch ohne Fahrzeuge nix zu machen ist. Und jeder Förster schmeisst Dich hochkant raus, sobald Du keine
legitimation hast. Eine Jack Wolfskin Jacke ist keine Legitimation - nur zur Info. Und unerlaubtes befahren der Waldwege kostet in Polen umgerechnet
125 Euro. Auch zur Info.

Bleiben wir am Boden und verwechseln nicht die Zählung von Eichhörnchen im Stadtwald mit anderen Dingen.

Zu Geld - ein anderes mal....
balin
Beiträge: 1314
Registriert: 10. Okt 2010, 06:53

Re: Wolfsschutz und andere Probleme

Beitrag von balin »

In Frankreich werden jedes Jahr in den Wolfsgebieten die gleichen Kontrollgänge gemacht, einmal mit Heulen im Sommer und einmal zu den Spuren im Winter. Die Personen sind im Jahresbericht jeweils angegeben. Habe noch nicht mitverfolgt, welche Berufsbezeichnungen da dazugehören. Ein direkter Mangel an Freiwilligen besteht da aber nicht, sonst würde sich der Apparat
nicht jedes Jahr wieder in Gang setzen lassen. Für unser Nachbarland im Westen werden die Leute schon vor Ankunft der Wölfe auf die Aufgaben vorbereitet. Vom Zentralmassiv weiss ich, daß es schon Personal gibt für die Kontrollgänge, obwohl dort überhaupt noch keine Wölfe aufgetaucht sind. Ich versuche mal nachzulesen, welchen Hintergrund die "Wolfsbeauftragten"
dort so haben. Das läuft dort aber über das Office National de la Chasse et de la Faune Sauvage.
Vereine wie Ferus arbeiten nur zu.
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