Grauer Wolf hat geschrieben:Genau so geht Wissenschaft, zumindest von der Methodik her (einige der hochqualifizierten Wolfsexperten sind Quereinsteiger ohne "Diplom", aber die lassen sich gewöhnlich nicht vor den politischen Karren spannen...) und nicht mit blindwütigem Aktionismus der Politik samt unqualifizierter Einmischung der "Jäger"- und der Schafhalterlobby!
Ach, genauso geht das? Dann ist ja alles ganz easy. Dass die niedersächsische Landesregierung da noch nicht drauf gekommen ist.
Wie wäre es denn mit
qualifizierter Einmischung der "Jäger"- und Schafhalterlobby? Da fällt mir so manches universitäre Institut für Wildtierökologie o. ä. ein, das exzellent mit Fachkräften aus dem Jagdbereich besetzt ist. Das spiegelt sich dann auch gern in den wissenschaftlichen Arbeiten wider, bei denen die Prädatoren für gewöhnlich leider ziemlich schlecht weg kommen. Oder die Hauskatzen.
Sollten wir doch ein unabhängiges Institut für Wildtierökologie irgendeiner Uni finden, welches selbstverständlich auch noch über jahrzehntelange Erfahrung mit wildlebenden Wölfen in Deutschland verfügt (LOL), scheitert's womöglich am Geld. Aber hey, wofür gibt es Drittmittel. Agrar-, Jagd- und Waffenindustrieverbände sowie Parteien, die auch ansonsten stets von großzügigen Mitmenschen mit reichlich Parteispenden gesegnet werden, werden hier bestimmt gern uneigennützig eine völlig unabhängige Forschung finanzieren.
Was das Umweltministerium dagegen macht, ist blindwütiger Aktionismus der Politik.
Ich formuliere es mal aus meiner Sicht: Wir können so viele Wölfe besendern, wie wir wollen. Das wird die Situation nicht ändern.
Niedersachsen hat kein Wolfsproblem, sondern ein anthropogenes Problem. Insofern wären wohl eher Fakultäten wie Psychologie, Politik- und Medienwissenschaften gefragt.
Mein Vorschlag: Besenderung von jeweils einem oder mehrerer Individuen bestimmter Lokalpolitiker, Medienvertreter und Lobbyverbandsmitglieder, um so deren Bewegungsmuster zu erfassen und auszuwerten, wann jeweils wer wo mit wem kungelt. Das Ergebnis wird zu den "Wolfserfahrungsberichten" in Lokalmedien, Social Media, auf den Seiten der Interessenverbände und in den Wahlkampfreden zeitlich und inhaltlich in Bezug gesetzt.
An welche Uni darf ich dafür meine Drittmittelspende richten?
