Jagdverband fordert gezielte Jagd auf Wolf

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
Alpenwolf
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Re: Jagdverband fordert gezielte Jagd auf Wolf

Beitrag von Alpenwolf »

SammysHP hat geschrieben:Aber das ändert doch nichts an der Tatsache, dass dem Jäger jedes geschossene Reh finanziell etwas nützt.
Dann muss man aber auch die andere Seite der Medaille betrachten: Das Budget des EEO für Biodiversitätsmaßnahmen beträgt knapp € 5 Mrd. Steuergeld p.a.
Daran hängt eine ganze Projektindustrie die in Großserie eine "Studie" nach der anderen produziert, dies ad hoc und ohne Gesamtkonzept, stets nur aus den subjektiven Blickwinkeln. An die Projektindustrie hängt sich dann z.B. die Aussetzindustrie, die wiederum oft von Personen betrieben wird, die man schon aus der Projektindustrie kennt und auch da purzeln die Millionen nur so. Und an diese EU-bezahlte Subventionsindustrie hängt sich dann noch die Spendenindustrie der NGOs, die wiederum für etwas Geld einsammelt, das die EU ohnehin schon überreichlich gelöhnt hat. Das Argument dafür ist immer der Schutz von irgend wen oder irgendwas, womit aber das Problem verbunden ist, dass der warme Geldregen aus Brüssel versiegt, wenn der Schutzstatus obsolet ist und deshalb kämpft man und nicht so für den Wolf an sich.

Das ist eben der Unterschied: Kein Jäger lebt von der Jagd im Gegenteil er zahlt dafür. Vom Naturschutz leben aber eine Menge Leute von Steuer- und Spendengeld und die wollen sich das nicht nehmen lassen um nicht in der Realwirtschaft malochen zu müssen.
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Richard M
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Re: Jagdverband fordert gezielte Jagd auf Wolf

Beitrag von Richard M »

Alpenwolf hat geschrieben:Kein Jäger lebt von der Jagd im Gegenteil er zahlt dafür.
Manche zahlen sogar 40.000 Euro für das grandiose Erlebnis, einen Eisbär töten zu dürfen, siehe http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/arti ... 517331569/
So eine Jagdreise wird auf der Messe Jagd und Hund angeboten. Widerlich und pervers, wenn die Veranstalter und Messebesucher so etwas Schlimmes tolerieren. Wenn solche Leute vorgeben, dass sie als Jäger im Auftrag des Natur- und Artenschutz handeln, dann ist das schlicht und einfach gelogen.
Petition Der Wolf gehört zu Deutschland: https://www.change.org/p/bundesminister ... eutschland
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Richard M
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Re: Jagdverband fordert gezielte Jagd auf Wolf

Beitrag von Richard M »

HowlingWolf hat geschrieben:Nee, nee ...wer zwischen den Zeilen liest kann ganz klar die Intention erkennen, die sich da hinter verbirgt!!
Warum wäre es dem DJV sonst so wichtig den Starus des Wolfes ändern zu wollen???? Wegen derzeit 300 Wölfen in Deutschland??? Ich bitte Dich!!

Da bin voll auf der Seite vom Grauen Wolf!!
Danke. Das mit dem zwischen den Zeilen lesen muss ich halt erst noch lernen ;) . Und Grauer Wolf hat wirklich deutlich gemacht, worum es den wolfshassenden Jägern geht.
Petition Der Wolf gehört zu Deutschland: https://www.change.org/p/bundesminister ... eutschland
outlander
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Re: Jagdverband fordert gezielte Jagd auf Wolf

Beitrag von outlander »

Leute, Leute, Leute.....

Ich habe mich jetzt hier eingeloggt, weil mir Öffentlichkeitsarbeit ja wirklich am Herzen liegt und ich eine sachliche Diskussion sehr schätze.
Tut euch doch selbst einen Gefallen, bevor ihr irgendwelches Zeugs schreibt, dann fragt doch mal nach. Mich wundert es inzwischen nicht mehr, dass Jäger nur negativ Schlagzeilen machen, wenn in solchen Foren so berichtet wird wie hier.
Ein Reh kostet 250,-Euro`s .... Wahnsinn!!
Jagd ist reines Hobby?? hhhmm..... Guten Tag, ich bin Berufsjäger!
Der DJV will den Wolf zur Jagd frei geben - das ist doch ein Witz.

Ich sag euch das jetzt mal aus der Sicht eines Jäger`s, als meine persönliche Meinung:

Grundsätzlich ist der Wolf in der Tat eine Bereicherung in unserem Lande, die Population wächst und gedeiht und wie es selbst auch bei Wildschweinen mal immer wieder vorkommen kann, gibt es Ausreisser --> ein Wolf wird hier und da gesichtet, Wildschweinrotte verirrt sich in die Stadt. Also kein Grund zur Aufregung. Es gibt immer wieder mal auffällige Tiere, egal welcher (Wild-) Art. Wildschweine werden dann aber in der Stadt erlegt, bei einem auffälligem Wolf ist das aber nicht so einfach.
Zudem haben wir momentan ständig steigende Wildbestände, sodass der Wolf zur Zeit sicherlich keine Bedrohung ist.
Was nicht nur den DJV, sondern sogar Wolfsberater massiv stört, ist das es immer noch keinen Plan gibt, wie es mit dem Wolf weiter geht. Im Moment ist der Wolf noch eine streng geschützte Art, und darf von niemandem getötet werden, ausser von einem Amtsveterinär, welche Folgen das haben kann, zeigt dieser Artikel: http://www.jagd-in-hattersheim.de/archiv-2011.html (runterscrollen bis "ABSURDUM: Tierschutz vs. Naturschutz).
Im Jahr 2011 hat man kurz darüber diskutiert, wie man im Wiederholungsfall damit besser umgehen kann, doch die Diskussion ging unter. Jetzt, wo die Zahl der Tiere jährlich bzw. kontinuierlich steigt, sollte man dringend einen Plan haben, was zukünftig zu tun ist.
Selbst Wolfsberater schmeissen ihren Job hin, weil sie genau das stört, keiner sagt wie es weiter geht.
Sicherlich hält sich die Regierung bedeckt, weil es eines Tages zwingend zum Abschuss von Wölfen kommen wird, aber warum sollte es sich unsere Regierung schon jetzt mit NABU & Co. verderben. Also stellt man vorerst keinen Plan vor, was denn passiert wenn der Erhaltungszustand erreicht ist - aber den Plan gibt es schon längst, bzw. liegt auf der Hand was kommen wird.

Grundsätzlich bitte ich euch doch bei euren Diskussionen und Vorurteilen manches zu bedenken:
- nicht der Jäger entscheidet wieviel Rehe er schiessen will, sondern die Behörde in Verbindung mit dem Forst (Verbissgutachten)
- sinkenden Wildbestände haben Einfluss auf die Jagdpacht, also auf das Geld was die Grundbesitzer bekommen.
- unsere Regierung schreibt vor wo es bestimmte Wildarten geben darf und wo nicht. Es gibt z.B. sog. Rotwildgebiete. Ausserhalb dieser Gebiete darf es kein Rotwild geben. Es werden sog. "Totalabschüsse" angeordnet, weil es eine bestimmte Wildart in einer bestimmten Region nicht mehr geben soll, z.B. durch Umstrukturierung des Waldes
- Es gibt bestimmt Idioten unter den Jägern die einen Wolf schiessen würden, diese Idioten gibt es aber überall. Aber genauso wie in Bayern der Erleger des "Problem-Bär`s" nicht veröffentlicht wurde, würde jeder Jäger der etwas Grips in der Birne hat, bei der momentanen Situation nie öffentlich einen Wolf erlegen wollen. Es würde von verbalen Attacken bis zu Mordrohungen hageln.
- Gerade bei dem Wolfsmonitoring sind Jäger massiv beteiligt und übermitteln auch täglich Zahlen

Ich kann euch eins sagen, weil ich mit diesen Leuten immer wieder zu tun habe, die Leidtragenden sind die Viehlandwirte die gerade jetzt immer wieder alleine gelassen werden. Nach jahrzehnter langer Tradition in der Beweidung sollen alle von jetzt auf gleich umdenken. Einem Schäfer zu erklären, der trotz E-Zaun und Flatterbändern gerade seinen besten Zuchthammel verloren hat, dass er ja eine standart Entschädigung bekommt, hilft diesem gewiss nicht weiter, während der NABU Wolfspatenschaften verkauft....

Der Wolf ist ein faszinierendes Tier, dennoch sollten wir aufhören blauäugig durch die Gegend zu laufen

Danke
zaino
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Re: Jagdverband fordert gezielte Jagd auf Wolf

Beitrag von zaino »

Stimme Dir in vielem durchaus zu. Und denke mir, dass Du als Berufsjäger vernünftig auf dem Teppich stehst, im Gegensatz zu manchem Jagdscheininhaber "just for fun".
outlander hat geschrieben: Grundsätzlich bitte ich euch doch bei euren Diskussionen und Vorurteilen manches zu bedenken:
- nicht der Jäger entscheidet wieviel Rehe er schiessen will, sondern die Behörde in Verbindung mit dem Forst (Verbissgutachten)
...
- unsere Regierung schreibt vor wo es bestimmte Wildarten geben darf und wo nicht. Es gibt z.B. sog. Rotwildgebiete. Ausserhalb dieser Gebiete darf es kein Rotwild geben. Es werden sog. "Totalabschüsse" angeordnet, weil es eine bestimmte Wildart in einer bestimmten Region nicht mehr geben soll, z.B. durch Umstrukturierung des Waldes
Ich frage mich: Wo ist das ganze viele Wild, das seit Jahrzehnten angeblich unseren Wald ruiniert?
Ich seh es nicht und habs nie gesehen, und ich war wirklich OFT mit draussen... ein Reh auf WIEVIEL Hektar?
Das mit den Abschusszahlen und Verbissgutachten: Hilfe. Da mischen doch auch wieder alle mit, die irgendwelche Interessen im oder nah am Wald haben. Ein klares Bild gibts da so wenig wie beim Thema Wolf.
Was Privat- und Bauernjäger so alles schon "nebenher" erledigt haben, geht auf keine Kuhhaut.
Aber wenn genug da ist, damit der Wolf satt wird, nun gut.

Dass Leute sauer sind, wenn auf einmal ihre Weideviecher gefressen werden: Keine Frage. Unterstützung und Information müssen ein bisschen dynamischer kommen. Nur, wenn keiner irgendwo je einen Zentimeter vom Gewohnten abrücken will, seh ich schwarz, für sehr viele Tiere, nicht nur den Beutegreifer.
outlander
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Re: Jagdverband fordert gezielte Jagd auf Wolf

Beitrag von outlander »

In Deutschland und in der gesamten EU werden fast jährlich Rekordstrecken an Wild erzielt, also beim Schalenwild (Reh-, Rot- Schwarzwild etc..). Tendenz weiterhin steigend. Hase, Fasan etc. stark rückläufig - hat andere Faktoren.
Grundsätzlich ist es ganz einfach: hat ein Wald zu viele Verbissschäden, werden die Abschusszahlen erhöht.
Ähnlich wie beim Wolf, kennt aber keiner so wirklich den Bestand.
Der Wolf (und Luchs) "kann" vielleicht beim Reh hier und da zur Bestandsreduktion führen, aber im Moment denke ich nicht.
Natürlich sind die verschiedensten Interessen beteiligt. Der Waldbauer oder auch Förster sieht in dem Wald Kapital, und will dass der Wald wächst. Der Landwirt will seinen Mais ernten und nicht den Wildschweinen geben.

Ebenso will das der Schäfer und auch der Jäger hat natürlich einen hohen Bestand gerne. Aber der Unterschied ist, dass der Jäger für all die Schäden bei zu hohem Bestand bezahlt, und zwar mit seinem Privatvermögen! Er bezahlt Waldschäden und auch die Schäden im Feld, und das aus eigener Tasche. Demzufolge ist zu viel Wild auch nicht immer gut
Grauer Wolf

Re: Jagdverband fordert gezielte Jagd auf Wolf

Beitrag von Grauer Wolf »

Moin Outlander,

Grundsätzlich sind wir in der Position gar nicht so wahnsinnig weit entfernt. Aber einige Punkte gibt es, da gehe ich nicht mit.
outlander hat geschrieben: Guten Tag, ich bin Berufsjäger!
O.k., 3 Jahre Ausbildung, ggf. noch weitere 3 Jahre für den Meister?
Und wieviele Berufsjäger gibt es in diesem Land? Der große Anteil hat die üblichen Kurse besucht, einschließlich sogenannter Crash Kurse, die 3 Wochen dauern. Was kann man da vermitteln? Ich hab's schon oft geschrieben und schreibe es wieder: Der biologische Teil ist ein ganz schlechter Witz, ich habe ohne einen solchen Kurs die Fragen einfach so abgehakt, ohne jede Vorbereitung, ein paar kleinere Fehler im Bereich von Vögeln, weil die mich nicht so interessieren.
Es tut mit leid, aber jemanden mit so dürftigem Wissen läßt man nicht auf den Wolf los (wieviele Stunden oder Tage lang wird der eigentlich behandelt? Ach nein, ich hörte mal was von 10 Minuten: Thema Wolf erledigt). Ich selber befasse mich jetzt seit Jahren mit dem Wolf ohne den Anspruch zu erheben, Experte zu sein (obgleich ich mich in der Diskussion mit Experten sicher nicht blamieren würde), weil mir die Möglichkeiten zur Feldforschung fehlen. Wirkliche Experten sind die, die 10...20...30 Jahre draußen im Feld forschen, das Wissen vermehren, und selbst die leben nach dem Motto: Der Wolf überrascht uns selbst nach 25 Jahren immer wieder auf's neue. Was übrigens auch für Füchse gilt, mit denen ich mich ebenfalls etwas befasse. Sorry, aber wenn die Jägerausbildung so gut ist, dann sollte ich eigentlich nicht in der Lage sein, einem Jäger etliches über diese Tiere zu erzählen, das er noch nicht wußte, nicht wahr?
outlander hat geschrieben:gibt es Ausreisser --> ein Wolf wird hier und da gesichtet,
Das, was da als Ausreißer bezeichnet wird und mit 144 pt. Buchstaben in der Journaille landet, ist völlig normales Verhalten von Jungtieren auf der Dispersion. Sie sind noch etwas naiv, unerfahren und noch zu wenig mißtrauisch. Mit fortschreitendem Alter legt sich das. Die Benutzung gut ausgebauter Wege ist ebenfalls normal, da der Wolf dem Minimalenergieprinzip folgt. Hysterische Ausbrüche, weil irgend jemand unbedarfter einen Wolf oder auch ein ganzes Rudel auf einem Waldweg gesehen hat, sind bezeichnend für eine Bevölkerung, die der Natur nahezu vollständig entfremdet ist. Ebenso normal ist, daß sich ein Jungwolf an der Schafherde nicht vertreiben läßt, was ja zu wilden Spekulationen Anlaß gab. Tatsächlich war der Jungspund vollständig auf seine Beute fixiert und hat die Menschen drum herum als unwichtig abgetan. Das ist nicht "nicht scheu", sondern volle Konzentration auf das Ziel, sich den Magen zu füllen. Solche Szenen landen dann in der Boulevardpresse, garniert mit ein paar miesen Photos von sogenannten Leserreportern und reißerisch aufgemacht, um die Auflage zu steigern, möglichst noch mit ein paar Agenturbildern von blutverschmierten, zähnefletschenden Wolfsschnauzen, die aber eher von rustikalen Tischmanieren zeugen als von Aggressivität....

Bevor man die Pferde samt Rotkäppchen und den sieben Geißleich rebellisch macht, hätte man, da gebe ich Dir völlig recht, einfach mal Wolfsexperten fragen sollen, entweder die bekannten Feldforscher oder einfach Leute, die sich seit Jahren damit befassen und nicht nur an einem Wochenende zum "Wolfsberater" ausgebildet wurden. Ich habe mal eine Dokumentation über einen solchen Kurs gesehen und nur noch die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen...
outlander hat geschrieben:Im Moment ist der Wolf noch eine streng geschützte Art, und darf von niemandem getötet werden, ausser von einem Amtsveterinär, welche Folgen das haben kann, zeigt dieser Artikel: http://www.jagd-in-hattersheim.de/archiv-2011.html (runterscrollen bis "ABSURDUM: Tierschutz vs. Naturschutz).
Im Jahr 2011 hat man kurz darüber diskutiert, wie man im Wiederholungsfall damit besser umgehen kann, doch die Diskussion ging unter. Jetzt, wo die Zahl der Tiere jährlich bzw. kontinuierlich steigt, sollte man dringend einen Plan haben, was zukünftig zu tun ist.
So weit so richtig und gleichzeitig auch wieder nicht. Ich erinnere mich nur zu gut an den Fall, in dem mehrere Jäger einen offensichlich nur leicht verletzten Wolf "erlösen" wollten, ihm erst das Rückgrat zerschossen und in dann Stück für Stück buchstäblich qualvoll in Stücke schossen, Lauf kaputt, Kiefer zerschossen, usw. bis endlich der Tod das Tier erlöste. Hier hört für mich jegliches Verständnis auf und vollens angefressen reagiere ich, wenn solche Stümper mit einer Larifari-Strafe davonkommen.
Ebenso wenig habe ich Verständnis für Leute, die einen Wolf abknallen "hab ich mit einem Hund verwechselt" (was den "Westerwald-Wolf" das Leben kostete. Auch hier wieder eine lächerliche Strafe)...
Ich dachte immer, Jäger wären naturgegeben die ganz großen Experten? Ich bin keiner und trotzdem würde ich auch nicht im Dämmerlicht einen Hund mit einem Wolf verwechseln, denn Habitus, Fellfarbe, Gangart, Schwanzform, Violdrüse usw. usf. unterscheiden ihn sogar deutlich von Saarloos, TWH und Tamaskan. Das Gesamtbild des Wolfes ist eigentlich eindeutig (High Content Wolfhunde mal außenvor).
outlander hat geschrieben:- sinkenden Wildbestände haben Einfluss auf die Jagdpacht, also auf das Geld was die Grundbesitzer bekommen.
Darum geht es letztlich, um's Geld!
Der Punkt ist, daß man von der Jägerschaft ständig das Gezeter hört, der Wolf (aber auch der Luchs) frißt Rehe im Wert von... und dann kommt üblicherweise irgend eine an den Haaren herbeigezogene Zahl/Summe. Dazu die ständige Hetze gegen die Grauen und Verlautbarungen von "Offiziellen" der Jägerschaft, die von Nichtwissen über diese Tiere nur so strotzen.
Wenn dazu dann noch solche Tiraden wie von diesem "Helmut", die ich verlinkt habe, dazukommen, dann zeichnet das ein äußerst häßliches und unsympathisches Bild und gereicht dem Ansehen der Jägerschaft garantiert nicht zum Vorteil. Die Öffentlichkeit ist kritisch geworden, nicht zuletzt auch wegen Praktiken wie Haustierabschüssen, und die Jägerschaft hat sich einigen sehr unangenehmen Fragen zu stellen. M.E. wird die Akzeptanz nicht steigen, bevor nicht alle schwarzen Schafe konsequent aussortiert und einige Praktiken überdacht wurden.
outlander hat geschrieben:Der Wolf ist ein faszinierendes Tier, dennoch sollten wir aufhören blauäugig durch die Gegend zu laufen
Da sind wir uns einig, und ein solches Tier abzuschießen wegen wirtschaftlicher Interessen oder einer eingebildeten Bedrohung sehe ich als No Go an.

Wie war das noch?

"Lernt mit uns zu leben, denn wir sind nicht mehr viele..."
Canis lupus

Von vielen Millionen Wölfen existieren gerade noch ungefähr 180.000 plusminus...

Ich habe mich bemüht sachlich zu bleiben, aber ich muß zugeben, es fällt mir z.B. angesichts geköpfter Wölfe und verstümmelter, vergifteter oder abgeknallter Luchse verdammt schwer...

Gruß
Wolf
Alpenwolf
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Re: Jagdverband fordert gezielte Jagd auf Wolf

Beitrag von Alpenwolf »

Richard M hat geschrieben: Manche zahlen sogar 40.000 Euro für das grandiose Erlebnis, einen Eisbär töten zu dürfen, siehe http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/arti ... 517331569/
So eine Jagdreise wird auf der Messe Jagd und Hund angeboten. Widerlich und pervers, wenn die Veranstalter und Messebesucher so etwas Schlimmes tolerieren. Wenn solche Leute vorgeben, dass sie als Jäger im Auftrag des Natur- und Artenschutz handeln, dann ist das schlicht und einfach gelogen.
Es ist offensichtlich zwanghaft, dass Diskussionen über den Wolf immer in ein JägerInnenbashing ausarten müssen. Selbstverständlich fährt jemand
der einen Eisbären schießen will nicht in den hohen Norden um für die anscheinend hier immer für doof gehaltenen Eingeborenen den Natur-und Artenschutz zu machen. Den machen die schon selber, mal besser mal weniger gut, aber mit Deutschland kann da bald sogar ein Entwicklungsland mithalten. Die notwendiger- oder tragbarerweise zu entnehmenden Stücke werden verkauft und das ist oft eine der wenigen Einkommensquellen in entlegenen Weltgegenden. Würden den Abschuss nicht die Gäste machen, würde man es eben selbst tun.

Es ist im übrigen schon ein Anachronismus, dass sich gerade der sich für so modern haltende deutsche Naturschutz nicht an internationale Abkommen hält. Die Amman-Deklaration der IUCN sollte sich sich sogar bis Wuppertal und Castrup Bauxel herum gesprochen haben, sie hat es aber offensichtlich nicht.

Und noch einmal Jagd handelt nicht im Auftrag irgendwelcher obskuren Natur- und Tierschutzvereine: Jagd ist auch Natur-, Arten- und auch Tierschutz und da mag man hier hüpfen wie das Rumpelstilzchen.
Alpenwolf
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Re: Jagdverband fordert gezielte Jagd auf Wolf

Beitrag von Alpenwolf »

Grauer Wolf hat geschrieben:
Ich habe mich bemüht sachlich zu bleiben, aber ich muß zugeben, es fällt mir z.B. angesichts geköpfter Wölfe und verstümmelter, vergifteter oder abgeknallter Luchse verdammt schwer...

Gruß
Wolf
Das kommt vielleicht daher, dass sie zu sehr auf vor allem canidische Beutegreifer fokussiert sind und die übrige Tierwelt für sie praktisch keine Bedeutung hat und sie für die Mehrzahl unserer Tierwelt auch keine Empathie aufbringen. Über z.B. die Millionen Wildtiere die jedes Jahr in DE durch Autofahrer meist mit langen Leiden zu Tode kommen oder schwer verletzt werden habe ich von ihnen noch kein Wort vernommen.
Lutra
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Re: Jagdverband fordert gezielte Jagd auf Wolf

Beitrag von Lutra »

Freunde, das Thema "Jäger" sollten wir nicht zu hoch bewerten. Wenn ich höre, was alleine in einem Kreisjagdverein für ein Zank und eine Uneinigkeit herrscht, bis zu Austritten, ist da von einer Linie überhaupt nichts zu merken. Es gibt wie überall solche und solche, merkt man ja schon hier im Forum. Und gerade die, die sich am lautesten bemerkbar machen, geben nicht die Meinung der Mehrheit wieder. Meine persönliche Meinung (und auch Erfahrung).
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