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Länder legalisieren Jagd auf Kormorane

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Wölfe als Haustiere :: Ein "Eignungstest fürs Herrchen  
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Tinis



Anmeldungsdatum: 17.12.2007
Beiträge: 353

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BeitragVerfasst am: 07 Jan 2009 20:23    Titel: Länder legalisieren Jagd auf Kormorane Antworten mit Zitat

Traurige Entwicklung für alle Tier- und Naturfreunde:

Zitat:
TASSO-Newsletter

Länder legalisieren Jagd auf Kormorane



Der Kormoran galt in Deutschland lange Zeit als fast ausgestorben. Die Fischerei sah in ihm eine starke Konkurrenz in Bezug auf die gemeinsam genutzte Ressource „Fisch“ und bejagte ihn deshalb gnadenlos. Dank der EU-Vogelschutzrichtlinie von 1979 haben sich die Bestände in den letzten Jahren wieder erholt.



Vermehrt treten allerdings in letzter Zeit auf Länderebene - wie zum Beispiel in Nordrheinwestfalen, Baden-Württemberg und Brandenburg – Verordnungen zum Schutz von Fischereigebieten und Gewässern in Kraft. Damit wird die Kormoranjagd zumindest zum Teil legalisiert. Und das, obwohl der Vogel laut Bundesnaturschutzgesetz zu den besonders geschützten Arten zählt. Die Argumente für den Abschuss sind immer wieder die gleichen: Die Vögel würden den Fischbestand in Deutschland vernichten. Langzeitbeobachtungen zeigen allerdings, dass der Rückgang der Fischbestände auch in den Binnengewässern eher einen globalen Hintergrund aus Verschmutzung der Gewässer, Überfischung der Bestände, Trockenlegung und Abwässer aus der Industrie hat. „Den Kormoran als Hauptverursacher für die rückläufigen Fischbestände verantwortlich machen zu wollen, entbehrt jeglicher Grundlage. Auch wenn es keinen einzigen Kormoran in Deutschland mehr gäbe, würde das die Fischbestände nicht retten.“, kommentiert Philip McCreight von der Tierschutzorganisation TASSO e.V. die traurige Entwicklung.

_________________
"Ich fürchte, die Tiere betrachten den Menschen als ein Wesen ihresgleichen, das in höchst gefährlicher Weise den gesunden Tierverstand verloren hat."
(Friedrich Nietzsche)
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SammysHP



Anmeldungsdatum: 30.06.2006
Beiträge: 2459
Wohnort: Celle / Niedersachsen

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BeitragVerfasst am: 07 Jan 2009 20:30    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist natürlich wirklich nicht schön. Hoffentlich bleiben die Wölfe davon noch lange verschont...
_________________
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CindyCandy7



Anmeldungsdatum: 14.09.2008
Beiträge: 417
Wohnort: Teupitz

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BeitragVerfasst am: 07 Jan 2009 21:33    Titel: Antworten mit Zitat

Traurig! Wenn man will findet man immer was zum Jagen.
cindyCandy7

_________________
Traurig schauen meine Augen-der Mensch sagt ´´ böser Wolf ``zu mir.
Dabei kann er zum Bösen taugen-viel mehr noch als ein wildes Tier.
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Kangal



Anmeldungsdatum: 08.02.2007
Beiträge: 345
Wohnort: Thüringen

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BeitragVerfasst am: 08 Jan 2009 9:35    Titel: Antworten mit Zitat

Sorry, aber es wird Zeit, daß da was passiert.
Ich oute mich mal als Angler. Wenn man gesehen hat, wie schnell und gründlich eine Kormoran - Kolonie einen ganzen Bach ausräumt, wird man verstehen, daß man etwas zur Wahrung des Gleichgewichts tun muß.
Im übrigen ist es ein EU - weites Vorgehen, denn nicht nur in Deutschland hat man mit der Folge des jahrzehntelangen absoluten Schutzes zu kämpfen:

http://spd-fraktion-mv.de/index/Aktuelles/Pressemitteilungen/137683,0

Man muß immer beide Seiten berücksichtigen und darf nicht auf polemische Argumentationen hereinfallen. Solange natürliche Feinde fehlen und ein unbegrenztes Nahrungsangebot besteht, wie das beim Kormoran bislang der Fall war, kommt es natürlich zu exzessiver Vermehrung und den damit verbundenen Folgeschäden.
Übrigens sind auch Bachforelle und Äsche Tierarten, die selten geworden sind und deshalb besonderen Schutz benötigen. Nach den Jagdzügen einer Kormoran -Kolonie ist ein Bach leer.
Um mal einen kleinen Überblick zu geben, wie rasant die Entwicklung ist, eine Übersicht der Bestände in Thüringen:

4. Entwicklung der Kormoranbestände in Thüringen
Im Winter 1995/96 wurden im Werratal erstmals 5 – 6 Exemplare als Überwinterer beobachtet. Im folgenden Frühjahr wurden bereits ca. 300 Kormorane in Thüringen als Durchzügler registriert. Eine genaue Angabe ist für diesen Zeitraum nicht möglich, da es noch keine einheitliche bzw. gemeinsame Zählung der Vögel gab.
Im Winter 1996/97 überwinterten bereits mindestens 300 Kormorane in Thüringen, wobei der Hauptschlafplatz bei Immelborn an der Werra lag. Diese Zahl wurde 1999 bei der ersten thüringenweit koordinierten Zählung bestätigt, bei der 437 Kormorane beim Herbstzug registriert wurden, 250 – 300 Tiere überwinterten.
Bereits 2002/03 hatte sich der Überwinterungsbestand auf 1704 Kormorane erhöht. 2003/04 sank die Zahl leicht auf 1356, um im Jahr 2005 wieder auf 1700 überwinternde Tiere anzusteigen.
Aktuell erfolgt bereits im Herbst ein schnellerer Anstieg der Bestände und sie halten ein stabil hohes Niveau bis in den Februar (KURZ 2005, mdl. Mitteilung).

http://www.thueringen.de/imperia/md/content/folder/jagdfischerei/aesche.pdf

Es will ja nun auch niemand den Kormoran ausrotten, der natürlich die gleiche Lebensberechtigung hat wie Äsche oder Wolf. Lediglich ein gesundes Verhältnis soll angestrebt werden. Es handelt sich um einen Konflikt zwischen 2 schützenswerten Arten und man kann nun nicht einseitig zugunsten des Kormorans die Äsche opfern. Es sei denn, man billigt dem einheimischen sehr seltenen Fisch weniger Lebensrecht zu als dem Kormoran, der hier nur überwintert.
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Smirre



Anmeldungsdatum: 15.12.2008
Beiträge: 150
Wohnort: Lüneburger Heide

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BeitragVerfasst am: 08 Jan 2009 11:55    Titel: Antworten mit Zitat

Das sind die gleichen argumente der Leute die für Wolfsabschüsse stehen.
Ich bin auch Angler, sehe aber für die heimischen Fische andere Probleme.
Der Kormoran hat etliche Eiszeiten überstanden ohne sich seine Nahrungsquelle auszurotten.
Wenn sein natürlicher Feind(Seeadler?) sich noch mehr ausbreitet,ist wieder ein Nahrungskonkurent da, muß mann da auch eingreifen?
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Kangal



Anmeldungsdatum: 08.02.2007
Beiträge: 345
Wohnort: Thüringen

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BeitragVerfasst am: 08 Jan 2009 12:22    Titel: Antworten mit Zitat

Man kann ja nun Tausende Kormorane nicht mir ein paar Wölfen vergleichen. Das Argument hinkt ein wenig. Und auch wenn ich mich hier nun unbeliebt mache, auch wenn die Population der Wölfe für ein Gebiet zu groß wäre, wie immer man das definieren will, muß man eingreifen.
Entgegen Deiner Signatur mußten die Wölfe nicht sterben, weil sie "Odins Helfer" waren, sondern als Nahrungskonkurrenten wahrgenommen wurden und werden. In der Türkei knallt man sie auch ab, die haben dort nichts von Odin gehört. Manchmal habe ich das Gefühl, daß hier von vielen Schreibern sehr romantisiert wird.
Wir leben nicht in der Zeit der selbstregulierenden Natur, das ist ein für alle Mal vorbei. Man muß sich arrangieren und Kompromisse finden. Stures Beharren auf einseitigen Positionen führt in eine Sackgasse.

Im übrigen ist es ein Unterschied, ob ich nun von bedrohten Salmoniden, wie der Äsche, rede oder von wirtschaftlichen Einbussen der Teichfischer.
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Grauer Wolf
Gast





BeitragVerfasst am: 08 Jan 2009 13:06    Titel: Antworten mit Zitat

Kangal hat folgendes geschrieben:
Wir leben nicht in der Zeit der selbstregulierenden Natur, das ist ein für alle Mal vorbei. Man muß sich arrangieren und Kompromisse finden.

Dafür hat die Menschheit der neueren Geschichte, die sich über alle Maßen vermehrt und zum schlimmsten Schädling der Erdgeschichte wurde, mehr als gründlich gesorgt!

Arrangieren? Arrangieren in menschlicher Definition bedeutet ausrotten, was einem nicht paßt oder den Heiligen Dollar/Euro stört.

Weder Wolf noch Kormoran haben jemals ihre eigenen Lebensgrundlagen zerstört, aber der Mensch schafft das "mit links", Stichworte z.B. "katastrophale Überfischung der Meere" oder "Per Entwicklungshilfe Brunnen im Sahel bohren und noch mehr nutzlose, klapprige Rindviecher/Ziegen halten, weil's das Ego streichelt -> progressive Dersertifikation", um nur 2 Beispiele zu nennen...

Gruß
Grauer Wolf
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Kangal



Anmeldungsdatum: 08.02.2007
Beiträge: 345
Wohnort: Thüringen

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BeitragVerfasst am: 08 Jan 2009 13:27    Titel: Antworten mit Zitat

Habe ich ja nie bestritten, ändert aber nichts an der Tatsache, daß es so ist. Wem hilft es, sich eine heile Welt vorzugaukeln, die nicht mehr existiert? Den Kormoranen? Den Wölfen? Oder eher den Träumern, die in Selbstgerechtigkeit zerfließen?
Arrangieren heißt z.B. Wolfsmanagement und gegenseitiges Zuhören und Ernstnehmen der jeweiligen Positionen und Einstellungen. Kompromisse finden, mit denen jede Seite leben kann. Komisch, die Schäfer, Jäger usw. werden verteufelt, weil sie stur auf ihrem Standpunkt beharren, selbst ist man aber keineswegs bereit, sich von romatischen Indianer - oder Germanenvorstellungen zu lösen.

Und natürlich kann man vom wohlstandsgesicherten PC - Sessel auch prima über Überleben in Niger philosophieren. Warum müssen die da auch leben? Wie nennt man das? Sozialdarwinismus?
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Lupina



Anmeldungsdatum: 12.12.2006
Beiträge: 557
Wohnort: Hamburg

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BeitragVerfasst am: 08 Jan 2009 14:09    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn man sieht, was Kormorane für Schäden an den Bäumen, auf denen sie nisten, anrichten, dann kann es nicht gesund sein, wo so viele Kormorane ohne natürliche Feinde leben. Hier in Hamburg an der Elbe und besonders an der Süderelbe.... die ganzen abgestorbenen Bäume, kein schöner Anblick.

Ich angel übrigens auch und sehe den Kormoran gewiss nicht als "Konkurrenz", ich freue mich auch über jeden Vogel, der beim Angeln zu beobachten ist (von der Ente über den Eisvogel bis zum Fischadler), aber die Kormorane nehmen wirklich überhand. Und wenn man Berufsfischer ist, ist der Kormoran ein echter Konkurrent.

_________________
Wer gegen Tiere grausam ist, kann kein guter Mensch sein.
(Arthur Schopenhauer)
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Grauer Wolf
Gast





BeitragVerfasst am: 08 Jan 2009 19:34    Titel: Antworten mit Zitat

Ist vielleicht ganz interessant:

http://www.vogelwarte.ch/home.php?lang=d&cap=aktuell&subcap=fakten&subsubcap=kormoran

@Lupina
Der Kormoran hatte nie natürliche Feinde im engeren Sinne, sondern steht an der Spitze der Nahrungskette Plankton-Fisch-Vogel. Seltsamerweise ist die Natur damit über Abertausende von Jahren problemlos klargekommen, bis der Homo "sapiens" auftauchte und seßhaft wurde: "3, 2, 1, meins...!"

Was den Sahel angeht: Dort nach Brunnen zu bohren ist geologisch/hydrologisch betrachtet der größte Schwachsinn aller Zeiten. Das führt nur zu weiterer Absenkung des ohnehin niedrigen Grundwasserspiegels und, wie schon erwähnt, zu progressiver Desertifikation.
Mehr Brunnen -> mehr Weidetiere/mehr Menschen -> totale Abholzung/Überweidung -> Erosion -> Zusammenbruch des Ökosystems "aride Steppe". Nachzulesen in diverser Fachliteratur über Wüsten und wüstenähnliche Gebiete u.a. von Uwe George...

Aber da können sich "zivilisierte" Politiker ja so richtig als "Gutmenschen" profilieren. Grundwissen über ökologische Zusammenhänge muß man ja nicht haben... Cool

"Entwicklungshilfe" kann m.E.Exclamation auch gewaltig nach hinten losgehen, und der Bevölkerung von Afrika auch noch dabei zu helfen, sich noch mehr zu vermehren, halte ich ökologisch gesehen für fatal... Eine rigorose Bevölkerungspolitik täte da nötiger, als noch mehr Rindviecher und Ziegen (= vermeintlicher Reichtum).

Ist halt meine persönliche Meinung, zu der ich auch stehe. Und um den Bogen mal wieder zurück auf die Wölfe zu spannen: Wir haben in Deutschland sehr große Waldflächen mit ganz entschieden viel zu viel Wild.
Da muß m.E. noch auf Jahrzehnte nichts am Wolfsbestand "gemanagt" werden, was nämlich nur bedeutet, die eigene Pfründe (z.B. Jagd) zu sichern. Der Mensch als Art ist ein brutaler Egomane, der sich (seiner Einbildung nach) schon längst über die Evolution erhoben hat. Nur, wenn das auf Dauer man gut geht... Shocked Cool

Mit "Romantik" hat das alles nichts zu tun, mit "Heiler Welt" noch weniger. Ich bin Fotograf, mache viel richtung ökologischer Doku und habe gelernt, meine Augen offen zu halten und zu sehen, was Sache ist: Es ist schlicht die brutale Wirklichkeit: Was keine Tierart der Welt jemals geschafft hat, der Mensch könnte es in seiner Hybris und Dummheit schaffen, wenn er nicht bald zur Besinnung kommt: Sich seiner eigenen Lebensgrundlagen berauben und sich so selbst auszulöschen!

Gruß
Grauer Wolf
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Kangal



Anmeldungsdatum: 08.02.2007
Beiträge: 345
Wohnort: Thüringen

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BeitragVerfasst am: 08 Jan 2009 19:55    Titel: Antworten mit Zitat

Ist ja gut und schön aber auch nicht wirklich neu was Du hier aufführst, von der Sahel - Zone mal abgesehen. Ich denke, es ist etwas überheblich, um nicht zu sagen rassistisch, den Leuten dort die "Vermehrung" zu verwehren. Mit welchem Recht? Momentan schaden wohl eher die Industrienationen dem globalen System. Also wenn Du schon mit einer pessimistischen Grundstimmung an die Geschichte rangehst, dann zünde die Bombe hier.

Gefragt sind Lösungsansätze und Alternativen. Ich habe bisher nichts dergleichen in Deinen Ausführungen gefunden. Natürlich ist Wolfsmamagent notwendig, wenn Interessenkonflikte bestehen. Und das sie bestehen, wird ja wohl niemand ernsthaft in Frage stellen wollen. Stell Dir einfach mal vor, Du wärst nicht Fotograf, sondern Schäfer und mußt Deine Familie im Wolfsgebiet ernähren. Was tust Du? Einpacken und abhauen, umschulen zum Wildbiologen?

Die heutige Kulturlandschaft mitsamt der 2 - und 4 - beinigen Bewohner mit der Zeit vor dem Neandertaler zu vergleichen, ist ein Vergleich zwischen Äpfel und Birnen und keineswegs seriös. Wir leben hier und heute und nicht in einer Traumwelt, in der es im übrigen auch ökologische Katastrophen gab, wenn auch nicht vom Menschen initiiert.
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Grauer Wolf
Gast





BeitragVerfasst am: 08 Jan 2009 20:53    Titel: Antworten mit Zitat

Kangal hat folgendes geschrieben:
Stell Dir einfach mal vor, Du wärst nicht Fotograf, sondern Schäfer und mußt Deine Familie im Wolfsgebiet ernähren. Was tust Du? Einpacken und abhauen, umschulen zum Wildbiologen?

Flexibel sein, die Schafe verscherbeln und z.B. einen Betrieb aufmachen für Wildbiologische Vorträge, Wolfsführungen, Diaschauen, Gastlesern inkl. Übernachtungsmöglichkeiten für zahlende Kundschaft... *nicht ganz ernst gemeint, aber ein Körnchen Wahrheit drin*

Ansonsten: Lösungsvorschläge? Einen habe ich ja schon genannt: Rigorose Bevölkerungspolitik. Ich glaube einfach, daß wir uns vom "Recht auf ungezügelte Vermehrung" verabschieden müssen, nicht nur in Afrika (auf das ich nur kam, weil das Stichwort Sahel auf einmal aufkam). Wieso dieses stetige Gejammere der Politik "Die Deutschen sterben aus".
Ein weiterer Lösungsvorschlag: Abspecken des irrwitzigen Konsumrausches bei uns. Muß jeder ein fettes Auto mit PS >> 100 fahren, muß jeder nach einem 40"-Fernseher gieren, müssen deutsche Touristen am Fuß des Uluru (= Ayers Rock) unbedingt ein Super-Luxushotel mit Schwimmbad und allem "pipapo" haben? (Der Grundwasserspiegel sinkt jetzt schon!) Eine einfache Lodge hätte es doch aus getan, wenn man in so eine extreme Landschaft reist. Da muß man nicht jeden Tag ausgiebig duschen und im Pool liegen. Reisen liegt uns als ehemalige Nomaden ja immer noch im Blut! Da sage ich auch nichts gegen, weil ich selber gerne reise, was auch mein Beruf gelegentlich mit sich bringt. Aber es darf eben auch mal das Zelt sein, auch mit 53 Jahren.
Müssen im Winter Erdbeeren aus Peru auf den Tisch oder im Hochsommer Äpfel aus Neuseeland?
Müssen wir Krabben essen, die in Hamburg angelandet, dann nach Marokko zum Pulen, anschließen meinetwegen in Polen verpackt und wieder nach Hamburg gekarrt werden?
Brauchen wir unbedingt Sommer-Skihallen mit einem enormen Energieverbrauch? Brauchen wir im Winter, wenn mal zuwenig Schnee liegt unbedingt Kunstschnee aus bestem Trinkwasser? Muß in Düsseldorf bei 10°C plus(!) unbedingt ein Skiwettbewerb auf Tonnen von aufwendig erzeugtem Kunstschnee abgehalten werden? Müssen Touristen im Sommer mit dem spritfressenden Helikopter auf die letzten Gletscher geflogen werden, um dort im Juli Ski zu laufen?

Alles Dinge, die wir selbst vermeiden könnten mit sehr wenig Aufwand und marginalen Einbußen: Schlicht mal "nach der Saison und aus der Region" leben, das bringt wirklich schon was.

Du siehst also, ich habe durchaus auch ein paar Vorschläge für unsere Region, wie sich Resourcen schonen lassen.

Ich will nicht unbedingt recht haben, das wäre Quatsch. Aber wenn ich mit meinen manchmal skeptischen bis düsteren Prognosen auch nur eine Idee lostrete, wie was besser, naturnäher laufen könnte, dann hat sich meine "Unkerei" doch gelohnt.

Aber um noch mal auf das Thema Wolf zu kommen... In Deutschland gibt es eine ganze Reihe Stellen, wo Wolfsrudel bequem leben könnten. Alleine hier im Rheinland und den angrenzenden Gebieten gibt es mehrere Gebiete, da kann man Stunden lang laufen, ohne jemanden zu treffen, ausgenommen verhausschweinte, ziemlich dämliche Rehe, die man manchmal mit lautem Klatschen verjagen muß, damit man mit dem Hund weiter kann und nicht über sie stolpert... Cool Denen täte ein wenig durch Canis lupus verordnetes Lauftraining ganz gut, damit sie wieder gesund, stark und intelligent werden, ganz im Sinne Darwins...

Gruß
Grauer Wolf
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Lutra



Anmeldungsdatum: 30.12.2006
Beiträge: 366
Wohnort: Pulsnitz

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BeitragVerfasst am: 08 Jan 2009 21:11    Titel: Antworten mit Zitat

Mal zurück zum Kormoran. Hier bei uns in den Teichgebieten der Lausitz gibts mit ihm auch Probleme. Nun sind Teiche künslich angelegte Fischzuchtgewässer mit unnatürlich hohem Fischbesatz und sozusagen ausgesprochen großzügige "Futterhäuschen" für entsprechende Beutegreifer, ebenso wie ungeschützte Schafherden. Während man letztere einigermaßen schützen kann, ist das bei den Teichen nicht so einfach. Somit sind auch in Sachsen "Vergrämungsabschüsse" des Kormorans erlaubt. Aber, wie es schon der Name sagt, die werden nur vergrämt, also für eine gewisse Zeit woanders hingetrieben, wirklich bringen tuts nichts. Als Teichwirt hat man da schon seine Probleme, die wohl schwerer zu lösen sind als die des Schäfers.
Ich bin kein Angler. Aber die Probleme mit den Flußfischen sehe ich doch etwas anders. Welcher Fluß oder Bach fließt denn noch einigermaßen natürlich? Die Äsche war doch schon vor dem Auftauchen des Kormorans stark im Rückgang. Ist nicht gerade die Äschenregion besonders vom Flußausbau und Gewässerverschmutzung betroffen? Forellen werden bei uns in der Pulsnitz, seit sie wieder sauber ist, von Anglern ausgesetzt. Aber wo sollen sie laichen, wenn jeder kleine Nebenbach in Rohre gezwängt ist? Wenn die Fische dann wieder weg sind, ist der Fischotter oder der Reiher schuld, Kormoran habe ich in dem Bach noch keinen gesehen.
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Waldschrat



Anmeldungsdatum: 12.03.2007
Beiträge: 196
Wohnort: Hannover

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BeitragVerfasst am: 09 Jan 2009 0:43    Titel: Antworten mit Zitat

frisst der kormoran äschen? ja, das tut er! hat das einen nachhaltigen einfluss auf die äschenpopulation? nein, den wasserqualität und verbauung wirken um ein vielfaches stärker auf die äschen. eimal falsch gedüngt und der ganze bach ist bis auf weiteres für äschen erledigt. die äsche ist im moment für angler und fischer sowas wie der fuchsbandwurm für den jäger. wahlweise wird auch gern das bodenseefelchen oder der aal als vorwand benutzt

ob kormorane geschossen werden oder nicht ist eigentlich unerheblich...regulierung mit der flinte hat noch nie wirklich erfolg gehabt. sind natürlich ziemliche bleieinträge und verwechselungen mit anderen arten sind nicht ausgeschlossen. wie behörden in einem schutzgebiet gegen kormorane vorgehen kann man beim nabu nachlesen:

http://baden-wuerttemberg.nabu.de/tiereundpflanzen/voegel/vogelschutz/07947.html

da wurden kormorane nachts mit starken scheinwerfern vom nest vertrieben damit die eier auskühlten und abstarben. terminiert wurde die aktion so, das rechtliche einsprüche nicht eingelegt werden konnten. das dabei auch die brut anderer, teils geschützter arten vernichtet wurde hat man billigend in kauf genommen. dieanzeige gegen die behörde läuft wohl noch

in schleswig-holstein hat sich übrigens eine kormoran kolonie um 2/3 verkleinert, seit sich inder nähe ein seeadlerhorst befindet...ist doch ganz natürlich, oder?

grüße von waldschrat
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Kangal



Anmeldungsdatum: 08.02.2007
Beiträge: 345
Wohnort: Thüringen

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BeitragVerfasst am: 09 Jan 2009 14:48    Titel: Antworten mit Zitat

Die Ilm, ein Salmonidengewässer in Thüringen mit einem vormals hohen Äschenbestand ist so gut wie leer. Der Kormoran hat dafür gesorgt. Wenn im Winter die Seen zufrieren, verlegen die Kolonien ihre Jagd natürlich an die noch offenen Flüsse, wo auch sonst sollen sie Nahrung finden?.
Bei 1700 Vögeln, die am Tag je ca. 300 g (Nabu) oder 500 g (Fischer) benötigen, kann man sich leicht ausrechnen, was von den kleinen Salmonidenbächen übrigblebt. Es ist nunmal so, daß in den kleinen Gebirgsbächen Thüringens keine Karpfen und Aale, sondern Bachforellen und Äschen schwimmen bzw. teilweise schwammen.
Das schliesst natürlich nicht aus, daß Einleitungen von diversen Verunreinigen und Giften nicht ein übriges tun. Das eine wird ja nicht dadurch besser, daß es das andere gibt (typische Nabu / PETA - Augenwischerei).

Wie auch immer Nabu und andere Verbände versuchen, eine einseitige Sicht zu erzeugen, den schwarzen Peter Flußverbauungen zuzuschreiben, die hier bei uns zumindest eher selten sind, ich begrüße das Vorgehen und den Beschluß der Länder.
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