Wolfs Forum

[Primus]

Ich lese gerade von Eberhard Trumler "Meine wilden Freunde" und leider sties ich auch bei ihm (egal wie sehr es seinen Kreuzungsexperimenten auch zu widersprechen schein) von diesem (ich muss es mal so sagen) Scheiß, der von vornherein davon ausgeht, dass eine Vermischung mit einem Haushund (egal ob bei Coydogs, Wolfhunden oder sogar Dingomischlingen) grundsätzlich Killer (zumindest in Bezug auf die Wildnis)dabei herauskommen. Er geht dann sogar soweit zu behaupten, dass kein Wolf je zwei ausgewachsene Schafe reißen würde . Das Buch ist zwar aus dem Jahr 81 aber Feddersen-Petersen hat in ihrer Auflage von Hundepsychologie aus dem Jahr 2004 (trotz ihrer ganzen auch vorher geschilderten Beobachtungen an Puwos und Wupos) im Grunde genommen nur von Okama und Bibikov abgeschrieben und es scheinbar ohne zu fragen übernommen. Und wenn wir dabei sind, ging Bibikov (zumindest in "Der Wolf") von einer grundlegenden Schädlichkeit von Wolfsmischlingen und verwilderten Haushunden in der Wildnis aus, obwohl er selbst zugegeben hat, dass seine Daten für diesen Schluss nicht ausreichen. Noch einen kurzen Abstecher nach Australien: Bei den dortigen wilden Hunden (ein Dingo ist ja nichts anderes als ein Haushund [es sei denn man macht es wie scheinbar viele da unten und ignoriert die Merkmale die ein Dingo hat und welche als Domestikationsbedingt gelten]) wird scheinbar, falls überhaupt eine Unterscheidung gemacht wird, das was man früher dem "reinen" Dingo zugeschrieben hat nun allen anderen Hunden in die Schuhe geschoben, scheinbar grundsätzlich. Auch wenn ein Dingo ein Haushund ist, das Prinzip ist ja sehr ähnlich und die Panik vor Wolfsmischlingen muss ich glaube ich nicht erläutern.

Bei mir drängt sich bei allem die Frage auf, ob in solchen Fällen, das Bild vom "bösen Wolf" wirklich verschwunden ist oder ob es sich nicht doch nur auf ein anderes Ziel verschoben hat bzw. darauf projeziert wurde, welches keine ausreichend starke "Lobby" hat wie "reine" Wölfe und Dingos. Was meint ihr?