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Wolf nicht Vorfahr des Hundes?

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Wie lange wird es in etwa dauern bis es wieder Rudel im ... :: Indischer Wolf der Urvater aller Wölfe?  
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thomasriepe2000



Anmeldungsdatum: 10.12.2006
Beiträge: 249

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BeitragVerfasst am: 23 Jul 2008 11:31    Titel: Antworten mit Zitat

@lenz helmut
Die Unterschiede zwischen Wolf und Hund lassen sich eigentlich recht leicht erklären, ohne direkt den Wolf als Urvater in Frage zu stellen.
Ich versuche mal kurz auf einige einzugehen, ohne zu ausschweifend zu werden, weil es sonst langweilig wird...
Der geschnürte Trab, den fast alle Wildhundarten bevorzugen ist schlichtweg ein "Energiespargang" und sehr vorteilhaft bei tiefen Böden, weil immer mit dem Hinterlauf der gleichen Seite in die Spur des Vorderlaufs getreten wird. Nun, Hunde brauchen einfach nicht soviel Energie zu sparen, darum "schränken" sie. Wölfe schnüren auch nicht immer, auch sie können schränken und machen dies auch - vor allem junge, ausgelassene Tiere. Und viele Hunde können auch schnüren, besser je ursprünglcher die Rasse ist. Meine Samojedendame macht es perfekt und immer, wenn sie trabt. Also, das schnüren ist den Lebensbedingungen gescchuldet...
Die Schweißdrüsen zwischen den Zehen haben alle Wölfe der gemäßigten und warmen Regionen, nur die der sehr kalten Regionen nicht. Da aber laut aktuellsten DNA-Untersuchungen die Haushunde aus den indischen Wölfen "entstanden" sind, haben sie auch deren Schweißdrüsen. Das Polarwölfe diese nicht haben ist kein Hinweis auf die Abstammung des Hundes, sondern eine evolutionäre Anpassung an ihren Lebensraum.
Die Wolfskralle kommt nur bei einigen Hunderassen vor, die absolute Mehrheit der Hunde hat, genau wie der Wolf keine Wolfkralle. Das sie bei einigen Hunden und Hunderassen "durchkommt" hat sicher eher etwas mit einem "schlummernden Gen", welches alle Caniden von ihren Vorfahren besitzen, zu tun. Geweckt wird es dann durch diverse Selektionsmechanismen...
Die leichte Veränderung im Unterkiefer kann man auch als simple Anpassung an den Lebensraum Mensch gesehen werden, weil dort mehrheitlich Abfälle und weniger Fleisch verköstigt wurden...
Dass die Violendrüse "weggezüchtet" wurde hatte sicherlich einen eher praktischen Grund - sie stinkt... Und es kommen auch immer mal wieder Wölfe zur Welt, denen das ein oder andere fehlt.Wie z. B. die Violendrüse. Verpaart man dann diese, kann man solch ein Merkmal relativ leicht "herauszüchten".
Das geringere Hirnvolumen ist ein Merkmal, welches praktisch alle domestizierten Tiere zeigen. Da gilt es aber inzwischen als nachgewiesen, dass der Teil des Gehirnes betroffen ist, der Sinneseindrücke verarbeitet. Damit die domestizierten Tiere nicht "durchdrehen" bei der durch Menschen hervorgerufenen Lärmpegel etc. Also, eine Hausschwein hat auch ein im Verhältnis 20 % kleineres Hirn als eine Wildschwein, aber niemand kommt darauf, die Abstammung des Hausschweins in Frage zu stellen...

Wie man sieht, kommt vieles auf den Blickwinkel an und auch darauf, wie man etwas sehen möchte. Es gibt aber in meinen Augen keinen logischen Grund anzuzweifeln, dass der Wolf der Stammvater unserer Hunde ist. Auch DNA-Vergleiche sprechen da eine eindeutige Sprache...

_________________
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thomasriepe2000



Anmeldungsdatum: 10.12.2006
Beiträge: 249

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BeitragVerfasst am: 23 Jul 2008 12:28    Titel: Antworten mit Zitat

Noch ein kleiner Nachtrag, habe ich vorhin übersehen Very Happy
Wie Jos schon sagt, ein Wolf hat Analdrüsen UND eine Violendrüse... Das heißt, die Drüsen sind nicht gewandert, sondern nur eine ist weggezüchtet worden, die Analdrüsen sind bei Hund und Wolf gleich...
Gruß Thomas

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Primus



Anmeldungsdatum: 30.04.2008
Beiträge: 620
Wohnort: Berlin

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BeitragVerfasst am: 23 Jul 2008 12:39    Titel: Antworten mit Zitat

Zudem darf man die große Variabilität des Haushundes nicht vergessen. Wenn man Englische Bulldogge und Samojede zu einer Art zählt, dann kann man zu den Unterschieden zum Wolf nicht mit äußeren Merkmalen kommen.
Wenn der Hund doch von einer anderen Art abstammen sollte bzw. eine andere Art ist, dann kann man das nur belegen wenn man das Argument der natürlichen Fortpflanzungsgemeinschaft außer acht lässt. Das Thema hatte Frau Feddersen-Petersen sehr deutlich dargelegt.
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joswolf



Anmeldungsdatum: 28.10.2006
Beiträge: 611
Wohnort: Sonbeck

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BeitragVerfasst am: 24 Jul 2008 2:40    Titel: Antworten mit Zitat

Die beiden oberen Beitraege kann ich nur zustimmen. Mein Deutsch war nicht ausreichent um das selber zu schreiben. Man hat nur bewiesen was man alles anstellen kan mit selektierten Zucht, oder gen Mutatitionen und innzucht usw.
Jos
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Primus



Anmeldungsdatum: 30.04.2008
Beiträge: 620
Wohnort: Berlin

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BeitragVerfasst am: 26 Jul 2008 12:20    Titel: Antworten mit Zitat

Und wenn ich an die letzte Englische Bulldogge zurückdenke die ich gesehen habe und daneben den letzten Salukirüden, ist das Ergebnis erstaunlich.
Zudem lassen auch die archäologischen Befunde nur den Wolf als Vorfahren zu, dass der Canis lupus variablis eine eigene Art war lässt sich nicht belegen und wenn man die heutige DFormenvielfalt des Grauwolfes bedenkt (Haushund nicht mitgerechnet) kann auch dass nur eine weitere Unterart gewesen sein.
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Joerg Sattler



Anmeldungsdatum: 21.01.2009
Beiträge: 1174
Wohnort: Bad Lausick

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BeitragVerfasst am: 25 Feb 2010 18:40    Titel: Kleine Hunde stammen von Wölfen aus Mesopotamien ab Antworten mit Zitat

Kleine Hunde stammen von Wölfen aus Mesopotamien ab, schreibt der Spiegel. Die Forscher Melissa Gray und Robert Wayne von der University of California in Los Angeles haben dies mit einer aufwendigen Genanalyse bestätigt.

Link zum Artikel: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,679872,00.html
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wewidder



Anmeldungsdatum: 07.02.2008
Beiträge: 101
Wohnort: NRW

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BeitragVerfasst am: 26 Feb 2010 14:16    Titel: Antworten mit Zitat

ergänzend dazu:
in den neuesten Rudelnachrichten der GzDdW erscheint ein Artikel: China kam zuerst auf den Hund...

Demnach ist wohl erwiesen, dass sich der erste Hundestamm aus einer überraschend hohen Zahl von mehreren 100 gezähmten Wölfen entwickelt habe, die zunächst als Nahrung gedient hätten, erst später erfolgten dann Züchtungen zu weitereren Nutzung.

http://tinyurl.com/lvtpkp

und

http://mbe.oxfordjournals.com

sind als links dazu genannt
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joswolf



Anmeldungsdatum: 28.10.2006
Beiträge: 611
Wohnort: Sonbeck

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BeitragVerfasst am: 26 Feb 2010 14:55    Titel: Antworten mit Zitat

Ist durchaus eine glaubhafte Theorie. Wie die Fuchse von Belyaev. Selektiert auf weniger stressige Woelfe, weniger Flight distance und schon haengen die Oren und aendert sich die Fellfarbe. 14000Jahre alte Knochen bei Iran waren weg gelaufene die von China verbreitet waren. Ich smeiss aber Coppinger sein Buch nicht direkt im Eimer. Aber diese Theorie ist glaubhaft.
Jos
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Primus



Anmeldungsdatum: 30.04.2008
Beiträge: 620
Wohnort: Berlin

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BeitragVerfasst am: 02 März 2010 11:15    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn sie als Nahrung gedient haben dann wohl eher als rituelle Speise oder Delikatesse, denn rein ökonomisch würde sich das nicht rechnen.
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joswolf



Anmeldungsdatum: 28.10.2006
Beiträge: 611
Wohnort: Sonbeck

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BeitragVerfasst am: 02 März 2010 12:58    Titel: Antworten mit Zitat

Vor 16000 Jahren waren andere domestizierte Tiere auch nicht so Zam wie Heute.
Jos
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Waldschrat



Anmeldungsdatum: 12.03.2007
Beiträge: 196
Wohnort: Hannover

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BeitragVerfasst am: 02 März 2010 18:14    Titel: Antworten mit Zitat

@primus:
die einschränkung auf ritual und delikatesse würde ich für den betreffenden zeitraum mal bezweifeln. heute gilt hund in einigen asiatischen ländern als delikatesse, aber historisch gesehen wars halt tierisches eiweiß und das nicht nur in asien. irgendwo hab ich hier noch nen lakota-rezept für hundestew rumfliegen und auch in europa war hundefleisch nix aussergewöhnliches

grüße vom waldschrat

oh, grad bei wiki gefunden:
http://de.wikipedia.org/wiki/Hundefleisch

_________________
_________________________
"It's not easy to be green"
(Kermit)
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jurawolf



Anmeldungsdatum: 01.01.2009
Beiträge: 283

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BeitragVerfasst am: 03 März 2010 1:25    Titel: Antworten mit Zitat

ich glaube schon, dass hundefleisch stets etwas aussergewöhnliches war bzw. nie so häufig gegessen wurde wie anderes fleisch.

dies aus dem ganz einfachen grund, dass es energetisch schlicht unsinn ist, fleischfresser zu verspeisen. es wäre eine pure energievernichtung gewesen, fleischfresser zu züchten und diesen fleisch zu erfüttern, welches man viel besser selber verwertet hätte. um eine kalorie, kilojoule oder was auch immer zu erhalten muss bei einem fleischfresser eben wesentlich mehr energie zugeführt werden als bei einem pflanzenfresser.
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Wolfsheuler



Anmeldungsdatum: 01.04.2009
Beiträge: 460

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BeitragVerfasst am: 03 März 2010 9:32    Titel: Antworten mit Zitat

Richtig.
Nur sollte man dann auch keinen gezüchteten Thunfisch essen. Denn auch hier wird deutlich mehr Fisch verfüttert als der Thunfisch nachher einbringt. Aber die Menschen sind eben nicht logisch.
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jurawolf



Anmeldungsdatum: 01.01.2009
Beiträge: 283

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BeitragVerfasst am: 03 März 2010 13:47    Titel: Antworten mit Zitat

Wolfsheuler hat folgendes geschrieben:
Aber die Menschen sind eben nicht logisch.


oder besser gesagt nicht mehr Wink

heute haben wir eine wohlstandsgesellschaft, die sich solche luxusgüter leisten kann. früher war dies aber anders.
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Quercus



Anmeldungsdatum: 03.03.2010
Beiträge: 151

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BeitragVerfasst am: 03 März 2010 22:01    Titel: Antworten mit Zitat

@jurawolf,
wenn du morgen früh Zähne putzt, betrachte doch mal bitte dein Gebiss.
Vor allem die Eckzähne. Fällt dir auf, daß das rudimentäre Reißzähne sind?
Übrigens, in der med. Fachsprache heißen diese Zähne "canini".

Menschen haben immer das Bedürfnis gehabt, Fleisch zu essen. Es liegt in unserer Natur. Und Menschen haben sich, nachdem sie als Jäger nicht mehr satt wurden, auf die Tierhaltung umgestellt. Hierbei waren Hunde gar nicht mal so unpraktisch, denn sie verwerten Fleisch und Fleischreste, die für Menschen nicht mehr bekömmlich sind.

Zahlreiche Völker haben sich Hunde als Fleischlieferanten gehalten und tun dies heute noch, beispielsweise in Asien oder auch in Nordamerika.
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