Wolfs Forum

[Jens]

Sächsische Zeitung
Donnerstag, 28. Dezember 2006


Junger Wolf erhält Microchip und Halsbandsender

Weißwasser. Die Wege eines Jungwolfs durch die Muskauer Heide sind seit Weihnachten nicht mehr unergründlich. Am 22.Dezember entdeckte ein Jäger aus Weißwasser den Welpen in einer für Füchse und Marderhunde aufgestellten Kastenfalle bei Reichwalde. Er informierte das Wildbiologische Büro „Lupus“.

Die Biologinnen betäubten das Tier, untersuchten es und ließen es – versehen mit Microchip und Halsbandsender – wieder frei. Der Wolf ist ein etwa sieben Monate alter Welpe des Rudels aus der Muskauer Heide. Er wog 22 Kilo und war in guter körperlicher Verfassung. Das Rudel hat in diesem Jahr acht Welpen aufgezogen. Einer war bereits im Oktober auf dem Truppenübungsplatz Oberlausitz tot gefunden worden. (SZ)

Quelle: Sächsische Zeitung vom 28.12.06

[SammysHP]

Danke! Kommt gleich in's News-Archiv. http://www.wolf-news.de.ms/

[Scout]

Es muß hier lobend erwähnt werden, daß der Jäger den Welpen nicht getötet und dann vergraben hat. Interessant wäre zu wissen, ob der Welpe schon mit dem neuen GPS-Halsband versehen wurde.

[Andreas]

sehe ich auch so...ein Glückfall für den Wolf und das Büro Lupus.
Ich dachte immer die Dinger sind zu Schwer für so einen kleinen Wolf,deshalb wurde doch die erste Wölfin auch nicht mit dem GPS-Halsband ausgestattet oder irre ich mich da?

[Andreas]

.12.2006 00:00
Neugieriger Wolf ging in die Falle
Tier aus dem Rudel Muskauer Heide trägt nun einen Sender

Ein Wolf des Muskauer Rudels trägt seit wenigen Tagen einen Sender. Dies wurde möglich, weil er im wahrsten Sinne des Wortes in eine Falle tappte. Ilka Reinhardt vom Wildbiologischen Büro LUPUS aus Spreewitz gibt zu, ganz überrascht gewesen zu sein.

«Denn in der Literatur gibt es keinen Fall, dass der Wolf in einer Fuchsfalle gefangen wurde. Zudem ist die verwendete Falle deutlich größer als eine herkömmliche Fuchsfalle» , erzählt sie der RUNDSCHAU.
Am Abend des 22. Dezember entdeckte Jäger Manfred Hänel aus Weißwasser einen Wolf in der für Füchse und Marderhunde aufgestellten Kastenfalle auf der Hochkippe Reichwalde. Der Jäger informierte daraufhin die Biologinnen des Wildbiologischen Büro LUPUS, so Ilka Reinhardt. Die Biologinnen betäubten das Tier, untersuchten es und ließen es mit einem Microchip und Halsbandsender versehen wieder frei.
«Der Wolf ist ein zirka sieben Monate alter Welpe des Muskauer-Heide-Rudels» , erläutert Ilka Reinhardt. Er wog 22 Kilogramm und war in guter körperlicher Verfassung, konnten die Fachfrauen einschätzen.
Der Jungwolf ist nun mit einem Sender versehen, wie ihn die Biologinnen vor einigen Jahren der Neustädter Wölfin anlegten. Sie können so verfolgen, welche Wege er nimmt.
Der Einsatz des Senders hat allerdings noch nichts mit der vom Bundesumweltministerium geförderten Maßnahme zu tun. «Diese Sender sind noch nicht da. Wir hoffen, sie im neuen Jahr zu erhalten, um dann Mitte Januar damit beginnen zu können, die Wölfe, die wir einfangen können, zu besendern» , so Ilka Reinhardt. Hintergrund ist, dass die Wolfsforscher herausbekommen möchten, wann die Jährlinge abwandern, wohin sie wandern und anderes mehr. Dies ist mit diesen satellitengestützten Sendern möglich, erfuhr die RUNDSCHAU von Jana Schellenberg vom Kontaktbüro Wolfsregion Lausitz.
Das Muskauer-Heide-Rudel hat in diesem Jahr acht Welpen aufgezogen. Eines dieser Jungtiere war im Oktober auf dem Truppenübungsplatz Oberlausitz tot aufgefunden worden (die RUNDSCHAU berichtete).
Die Hochkippe Reichwalde gehört zum Territorium dieses Rudels. Die Jungwölfe verlassen zumeist im Alter von ein bis zwei Jahren das elterliche Territorium, um sich ein eigenes Gebiet und einen eigenen Partner zur Familiengründung zu suchen.
Dass Wölfe in Kastenfallen gehen, sei äußerst selten. «Bei dem Jungtier hat sicherlich auch die Neugier mit eine entscheidende Rolle gespielt» , erklärt Ilka Reinhardt.
Die Flächen der Hochkippe sind im Besitz des Freiherrn von Schwarzbach, der Manfred Hänel die Jagdaufsicht übertragen hat, so das Wildbiologische Büro.

Lausitzer Rundschau vom 28.12.2006


Meine Frage hat sich damit beantwortet

[thomasriepe2000]

Ich hasse zwar diese Fallen für Füchse und Marderhunde, weil die nur den Zweck haben, diese beiden Hundeartigen zu töten... Aber wenn man schon einmal das "Glück" hat, dass ein Wolf hineintappt, hat man kein taugliches GPS Halsband zur Hand. Ärgerlich - aber wundert mich in Deutschland nicht. Ich hatte dem Büro Lupus schon vor über einem Jahr angeboten, selbst einen Kostenbeitrag für ein GPS Halsband zu leisten und Sponsoren für den Rest zu suchen. Wurde irgendwie vertröstet (merkwürdig). Jetzt hat man einen Wolf auf dem Präsentierteller und kein vernünftiges Halsband. Schade, aber irgendwie typisch. Diese Langatmigkeit und dieser Bürokratismus ist bald gefährlicher für die Wölfe als das Bachmännchen...

Gruß
Thomas

www.riepehunde.de - Hilfe vom Hundepsychologen
www.mhkthomasriepe.de - Ausbildung zum Hundepsychologen
http://de.groups.yahoo.com/group/thomasriepe2000/ - Diskutieren mit dem Hundepsychologen

[Grauwolf]

Dass es mit den GPS-Halsbändern solange dauert, liegt leider an der politischen Situation. Jetzt hat, Gottseidank, der Bundes-Umweltminister die Gelder für die Halsbänder und die Fangaktion freigegeben. Unser Verein (Freundenkreis) hatte auch angeboten, ein Halsband zu kaufen.

Ein GPS-Halsband kostet ca. 3000,00 bis 4000,00 Euro. Man kann also von den Biologinnen nicht verlangen, dass sie aus eigener Tasche das Geld ausgeben, um (mal eben) 2 oder 3 Halsbänder für solche Fälle auf Lager zu haben.

Das Radio-Halsband, welches der Jungwolf trägt, soll bei der Fangaktion gegen ein GPS-Halsband ausgetauscht werden.

[thomasriepe2000]

Naja, wie bereits erwähnt hatte ich mich angeboten, bei der Finanzierung zu helfen...

Gruß
Thomas

www.riepehunde.de - Hilfe vom Hundepsychologen
www.mhkthomasriepe.de - Ausbildung zum Hundepsychologen
http://de.groups.yahoo.com/group/thomasriepe2000/ - Diskutieren mit dem Hundepsychologen

[SammysHP]

3000-4000 Euro?? Was ist daran bitte so teuer? Ich dachte immer, das spielt sich so um 1000 Euro ab.
So mal nebenbei: Auch auf Hinblick zu meinem Wolf-Info-Projekt interessiert mich das Thema. Gibt es im Internet irgendwelche guten Seiten, wo man sich die Technik usw. genau ansehen kann?

[Grauwolf]

Internetseiten über GPS-Halsbänder habe ich auch noch nicht gefunden. Das teure an den Halsbändern ist wohl die Software. So kann man sich am Comp alle Standorte auf einmal anzeigen lassen, oder gezielt einen Sender "anrufen" um den Standort angezeigt zu bekommen.

Außerdem muß der Wolf das Halsband nicht sein Leben lang tragen. Wenn die Batterien zu schwach werden, wird das Halsband "abgesprengt" (das ist tatsächlich der Fachausdruck), und sendet weiter, bis man es wieder gefunden hat. Auf diese Weise, läßt sich das Halsband öfter verwenden.

[SammysHP]

Die Halsbänder entfernen sich selbst? Das finde ich ja interessant... ich werde mal im Internet suchen, ob ich was dazu finde...
Wie lange halten die Batterien eigentlich durchschnittlich?

[Scout]

Wer unter Google Telemetriehalsbänder eingibt, kann hier fündig werden. So sind da z.B. Seiten über die Forschung an Steinböcken angegeben, da kann man auch etwas über GPS Halsbänder lesen.

[Scout]

Gebt ihr bei Google Suche "GPS Telemetrie" ein, dann könnt ihr etliche Projekte über GPS Telemetrie finden.
Da könnt ihr z.B. den Bericht über: Dem Luchs auf der Spur im Bayerischen Wald auswählen und erfahrt dann einiges über diese Telemetrieform.

[thomasriepe2000]

Wer sich so ein Halsband kaufen möchte - vielleicht um seinen Hund damit auszustatten, wenn dieser glaubt "abwandern" zu müssen , kann
es hier bestellen:

http://www.vectronic-aerospace.com/html/wildlife_applications1.html

Gruß
Thomas

www.riepehunde.de - Hilfe vom Hundepsychologen
www.mhkthomasriepe.de - Ausbildung zum Hundepsychologen
http://de.groups.yahoo.com/group/thomasriepe2000/ - Diskutieren mit dem Hundepsychologen