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Wolfs ForumInformationen und Austausch über Wölfe
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Wolf in Unterlüß? :: Fressverhalten von Wöflen |
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balin Gast
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Verfasst am: 11 März 2010 5:51 Titel: |
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Wenn wir in die Berge gehen, müssen wir die Lawinengefahr bedenken.
Wenn wir unsere Kinder zur Schule schicken, müssen wir ihnen die Verkehrsregeln beibringen. Auch in Gebieten mit Bären oder Wölfen sollte man sich auf verschiedene Gefahren und Verhaltensregeln einstellen.
Wir hier sind ja dabei, das öffentlich zu machen.
Ich persönlich würde in keinem Grizzlygebiet joggen. Und das mit dem Füttern, bzw nicht Füttern gehört schon in den Kindergarten.
In Montana hat Defenders bei vielen Gemeinden erwirkt, daß das offene Ablagern von Abfällen oder das Anfüttern von Wildtieren in der Gemeindeordnung unter Strafe gestellt wird um Konflikte mit Wildtieren zu
vermeiden. Solche Hinweise vermisse ich von den Jägern. Ich hoffe, sie
ändern ja noch ihre Politik. Die Futterstellen locken die Wölfe ja auch an bewohntes Gebiet, wie sich letztes Jahr beim Phantom Hill Pack gezeigt hat.
Man muß die Schuld nicht bei den Tieren und dem anderen suchen. Das meißte tragen wir selber dazu bei, wenn etwas schief geht.
Wenn die Hinweise in den Nationalparks beachtet werden, dürfte eigentlich
auch nichts passieren. Wie der Fall mit den Kojoten gezeigt hat, den wir ja auch hier diskutiert haben, trifft das Fehlverhalten dann den Unschuldigen dritten. Sammelplätze von Menschen sind schon etwas höllisches. |
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Quercus
Anmeldungsdatum: 03.03.2010 Beiträge: 151

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Verfasst am: 11 März 2010 9:45 Titel: |
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Der Vergleich hinkt.
Lawinen kann man nicht verhindern, man kann schließlich Schnee nicht verbieten. Auch die natürliche Popultionsdichte von Wildtieren kann man unbeeinflußt lassen.
Die Diskussion um Bruno hat aber gezeigt, daß eine Wiederansiedlung, und sei es auch nur ein Zuzug aus einem anderen Gebiet, von weiten Teilen der Bevölkerung ganz anders gesehen wird, wenn sie plötzlich gefördert und als erwünscht dargestellt wird. Da ist man plötzlich ganz jägerfreundlich und schreit nach Abschuß.
Wir erleben das momentan in der Eifel und in Bayern mit dem Biber. Zunächst war die Euphorie hoch, inzwischen nehmen die landwirtschaftlichen Schäden massiv zu und schon soll reguliert werden.
Oder man nehme den Kormoran. Die Population macht die Ostseehaffs annähernd fischleer, die Berufsfischer geben einer nach dem anderen auf, plötzlich soll geschossen werden.
Das Problem ist immer das Gleiche: Wenn die betroffenen Grundstückseigentümer mit einer Wiederansiedlung nicht einverstanden sind, wird reguliert. Was letztlich bedeutet, solange Wölfe, Bären, Luchse usw auf staatlichen Flächen bleiben, passiert nichts, weil Förster als Beamte weisungsgebunden sind.
Ein sehr treffendes Beispiel bietet übrigens auch Namibia.
Die Cheetah Conservation möchte Leo`s und Gep`s streng schonen, kümmert sich um Jagdlizenzen, will den Bestand gezielt bewirtschaften.
Die Farmer, die durch die Jagd auf Großkatzen ihre Farmen teilfinanzieren, sind an einer nachhaltigen Bewirtschaftung ebenfalls interessiert.
Die Schwarzen ballern die Wasserlöcher zum Schutz ihrer Rinder - und Ziegenherden mit Fangeisen zu und ein Leo nach dem andern segnet das Zeitliche.
Was ich damit sagen will:
Bisher ist die Wiederansiedlung von Bär, Wolf und Luchs rel. unpopulär und der Gesellschaft weitestgehend egal.
Wenn aber erstmals Eltern ihre Kinder nicht mehr zur Schule lassen, weil irgend jemand einen Wolf an der Mülltonne des Bushäuschens am Ortsrand gesehen hat, ist "Schluß mit Lustig", dann erst geraten sie auf den Prüfstand.
Ich halte deshalb schon den Begriff der Wiederansiedlung für problematisch. Ziehen Wölfe, Bären, Luchse zu, so ist dies "gottgegeben" und wird zunächst toleriert. Wird dagegen durch Verbände und Behörden massiv die Rückkehr forciert, übernehmen sie aus Sicht der Bevölkerung auch die Verantwortung. Und nicht nur für die Rückkehrer, sondern auch für das weiterhin ungestörte, unbeeinträchtigte Leben der Betroffenen.
Natürlich kann man dies zunächst durch Gesetze und Verordnungen regeln. Allerdings sollte man nicht vergessen, daß - und hier schließt sich der Kreis - Gesetze politisch veränderbar sind und diejenigen, die sich die Rückkehr der "großen Drei" wünschen, von den Flächenbesitzern nur geduldet werden, aber den politisch geringeren Einfluß haben. |
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joswolf
Anmeldungsdatum: 28.10.2006 Beiträge: 611 Wohnort: Sonbeck

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Verfasst am: 11 März 2010 10:15 Titel: |
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Nun nicht uebertreiben. Der Wolf lauft nicht rum um alles an zu greifen nachdem er die Angs verloren hat. Das ist Unsinn.
Man soll halb nur die Woelfe nicht lernen das Menschen futter geben oder wegsmeissen. Denn der naegste der vorbeikommt wird vielleicht aufgefordert was zu geben und schon passiert es. Aber auch Wildpferde koennten dan gefaehrlich werden. Der Elch oder Wildschwein genau so.
Ich las in einer Zeitung das fuer den Verkehr die Woelfe gefaehlich sind. Bei 60 Woelfe und vielleicht ueber 80000 Wildschweine wo reden wir dan drueber? Warum kan der Mensch immer so gut uebertreiben.
Jos |
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joswolf
Anmeldungsdatum: 28.10.2006 Beiträge: 611 Wohnort: Sonbeck

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Verfasst am: 11 März 2010 10:30 Titel: |
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Citat-von weiten Teilen der Bevölkerung ganz anders gesehen wird, wenn sie plötzlich gefördert und als erwünscht dargestellt wird. Da ist man plötzlich ganz jägerfreundlich und schreit nach Abschuß.
Ich glaube die Bevolkerung war gegen den Anschuss.
Und Quercus tieren Schaden uns manschmal. Wach auf das gibt es im Leben. Auch anderen Menschen tun das und sogar oeffters als die par Wildtieren. Bisst du auch gegen die rumlaufende Schweine? Die kommen auch mal am Dorfrand. Und trotzdem bringen die Eltern noch die Kinder zur Bushallte Stelle. Also komm ja nicht un bring jemanden auf dumme Gedanken denn die Woelfe fressen keine Kinder am Bushalltestellen.
Keiner sagt das tieren allen und immer Ungefaehrlich sind. Ich will aber nicht ohne die Natur leben und ein bischen anpassen habe ich dafuer ueberich. Das heisst kommen Wildschweine oder Woelfe am Dorfrand bleibst du eben zei Minuten laenger bei dein Kind bis er mit Schulbus weg ist.
Jos |
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jurawolf
Anmeldungsdatum: 01.01.2009 Beiträge: 283

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Verfasst am: 11 März 2010 14:40 Titel: |
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Quercus hat folgendes geschrieben: | Die Diskussion um Bruno hat aber gezeigt, daß eine Wiederansiedlung, und sei es auch nur ein Zuzug aus einem anderen Gebiet, von weiten Teilen der Bevölkerung ganz anders gesehen wird, wenn sie plötzlich gefördert und als erwünscht dargestellt wird. Da ist man plötzlich ganz jägerfreundlich und schreit nach Abschuß. |
Quercus hat folgendes geschrieben: | Bisher ist die Wiederansiedlung von Bär, Wolf und Luchs rel. unpopulär und der Gesellschaft weitestgehend egal. |
gewisse leute haben schon eine merkwürdige wahrnehmung ihrer umwelt...
bei bruno war man weitgehend gegen den abschuss, was durch diverse, auch repräsentative umfragen gezeigt wurde. der aufruhr über den abschuss war denn auch gross, und zwar nicht nur bei den tierschützern. und falls es dir entgangen ist, sogar die oberbayrischen jäger haben sich damals klar vonden abschussplänen distanziert, manche pächter versuchten sogar, die bärenjagd auf ihrem gebiet zu verbieten. ausser dem herrn schnappauf hatte damals eigentlich niemand nach dem abschuss geschrieen.
es ist zwar richtig, dass es den leuten weitgehend nicht so wichtig ist, ob nun wölfe oder luchse bei uns leben. aber die grosse mehrheit ist passiv-befürwortend, spricht sich also grundsätzlich für die ansiedlung aus. von unpopulär kann keine rede sein.
Quercus hat folgendes geschrieben: | Wir erleben das momentan in der Eifel und in Bayern mit dem Biber. Zunächst war die Euphorie hoch, inzwischen nehmen die landwirtschaftlichen Schäden massiv zu und schon soll reguliert werden.
Oder man nehme den Kormoran. Die Population macht die Ostseehaffs annähernd fischleer, die Berufsfischer geben einer nach dem anderen auf, plötzlich soll geschossen werden. |
natürlich, wenn die population sehr stark anwachsen, wird irgendwann auch eingegriffen. wenn der wolf in deutschland dereinst so weit ist wie der biber in bayern heute, ist es mir auch egal, wenn da einige schadenstiftende tiere entnommen werden. aber so weit sind wir noch lange nicht.
bei kormoran und biber von einer "regulation" zu sprechen, halte ich übrigens für sehr mutig. die heutigen massnahmen haben hinten und vorne nichts mit einer regulation zu tun, sondern es werden einfach schadenstiftende tiere abgewehrt (durch wegfang, tötung, etc.). aber weder die kormorane noch die biber werden irgendwie reguliert, schleisslich wachsen die populationen munter weiter.
Quercus hat folgendes geschrieben: | Natürlich kann man dies zunächst durch Gesetze und Verordnungen regeln. Allerdings sollte man nicht vergessen, daß - und hier schließt sich der Kreis - Gesetze politisch veränderbar sind und diejenigen, die sich die Rückkehr der "großen Drei" wünschen, von den Flächenbesitzern nur geduldet werden, aber den politisch geringeren Einfluß haben. |
sag das mal einem jäger, der wird dich lauthals auslachen. gemäss denen haben NABU & Co. allen einfluss der welt  |
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Quercus
Anmeldungsdatum: 03.03.2010 Beiträge: 151

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Verfasst am: 11 März 2010 15:22 Titel: |
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Das nennt man "Besitzstandswahrung"
Ich gebs dir gerne schriftlich, denn es gehört zu meinem Job, mich damit zu befassen:
Naturschutz funktioniert ohne Fläche genauso wenig wie Jagd ohne Fläche.
Was die Wahrnehmung angeht: Lies dir doch mal die Beiträge in diesem "Fachforum" durch. Des - oder Falschinformation, emotional begründete Feindbildpflege, kaum mal wirklich sachliche Argumente. Oder wie Schopenhauer schrieb: Der Mensch ist völlig befangen in seinem Willen und Wollen.
Genauso ist die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit. Geh doch spassenshalber mal in die Großstädte und frag 100 Passanten, wieviele Wolfsrudel es gibt in D. Du wirst bitter enttäuscht sein. Naturschutz funktioniert nach dem Muster:Wasch mir den Rücken, aber mach mich nicht nass," und genau so wird er von der Bevölkerung wahrgenommen. Am besten delegieren, sich nicht selbst kümmern müssen, kosten darfs nix.
Vergleiche mal dieses Forum mit dem der Wild und Hund und du wirst sehen, daß die Logins, die Mitgliderzahlen, das Interesse in keinem vergleichbaren Verhältnis stehen. Warum wohl? Von Foren über Gartenpflege, Hundehaltung usw. ganz zu schweigen. |
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jurawolf
Anmeldungsdatum: 01.01.2009 Beiträge: 283

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Verfasst am: 11 März 2010 15:24 Titel: |
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Quercus hat folgendes geschrieben: | Vergleiche mal dieses Forum mit dem der Wild und Hund und du wirst sehen, daß die Logins, die Mitgliderzahlen, das Interesse in keinem vergleichbaren Verhältnis stehen. Warum wohl? Von Foren über Gartenpflege, Hundehaltung usw. ganz zu schweigen. |
ich kenne das WuH forum bestens und dort tun sich wirklich die tiefsten abgründe der menschlichen natur auf... |
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Quercus
Anmeldungsdatum: 03.03.2010 Beiträge: 151

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Verfasst am: 11 März 2010 15:26 Titel: |
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Die sind wenigstens ehrlich und stehen zu ihren Abgründen.... |
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joswolf
Anmeldungsdatum: 28.10.2006 Beiträge: 611 Wohnort: Sonbeck

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Verfasst am: 11 März 2010 15:54 Titel: |
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Citat-Die sind wenigstens ehrlich-
Was ist damit gemeint? Sind wir denn nicht Ehrlich? Begrunungen sind doch da und auch Lupus und Nabu begrunden warum der Wolf ungefaehlich ist fuer den Menschen. Ich lebe ja selbst zwischen Woelfen und weiss wie die sich verhalten. Sie gehen Menschen aus dem Weg. Und naturlich weiss ich auch was die anrichten koennten. Aber im normal Fall passiert das nicht. In anderen Hunde Foren lese ich ueberigens auch nur Positieves ueber den Wolf.
Jos |
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balin Gast
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Verfasst am: 11 März 2010 16:12 Titel: |
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Diskussion heisst aber Eingehen auf den Stoff und den Gesprächspartner und nicht auf die eigenen Abgründe. Psychoanalyse würde ich nicht öffentlich machen. Das ist es ja was die Jäger so in Zeifel zieht.
Kann man nicht Jagd in einen gesamtgesellschaftlichen Konsens stellen?
Das kann ein wertvoller Bestandteil des Gemeinlebens sein, aber man muß es auch so vermitteln. Nach meiner Kenntnis sind die Großraubtiere als Repräsentanten für einen intakten Naturraum zur Zeit innerhalb der EU ausserhalb jeden Zweifels, ausser bei den Jägern.
Nichtsdestotrotz freue ich mich, daß Quercus hier den Gesprächsfaden aufnimmt. ISSBI wollte uns den jüngsten Todesfall ja auch unter die Nase reiben.
Wir werden das aufarbeiten und lernen bestimmt wieder was dazu.
Das Zusammenleben mit Großraubtieren muß wirklich ganz von vorne gelernt werden! |
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balin Gast
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Verfasst am: 11 März 2010 17:16 Titel: |
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Die Übersetzung des Beitrages von Valerius Geist "Wann werden Wölfe gefährlich?" gibt es auf den Wolfswelten:
http://www.wolfswelten.de/
Originallink des Urtextes:
http://rliv.com/wolf/GeistWhenDangerous.pdf
unter dem Thread "Von Menschen und Wölfen".
Wer etwas Ordnung in seine Gedanken bringen will, was das Verhältnis Mensch-Wolf oder umgekehrt angeht, der sollte das aufmerksam lesen.
Wolfsmädchen hat recht. Das ist ein grundlegender Beitrag zur Diskussion!
Zuletzt bearbeitet von balin am 11 März 2010 17:25, insgesamt einmal bearbeitet |
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wolfsmädchen
Anmeldungsdatum: 23.02.2010 Beiträge: 136

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Verfasst am: 11 März 2010 17:23 Titel: |
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Joswolf hat das gut und realistisch für Nachtelfe dargestellt, keine Angst zeigen,dann werden Wölfe auch nicht reagieren.
Ash, es sind 2 verschiedene Angelegenheiten, die "Hybriden" aus 2003, wovon noch in 2003 7 verschwanden und dann 2 Anfang 2004 gefangen wurden und in den Bayrischen Wald gebracht wurden. Die beiden wurden dort durch den Zaun von den Altwölfen so schwer verletzt, dass sie gestorben sind! Unverständlich, warum man keinen zweiten Zaun mit Abstand gesetzt hatte.
Das andere sind die 3 "Schäferhunde", wovon 2 erschossen worden sind und einer weggelaufen. Es gibt Fotos, wo man die weiße Maske eines Wolf(shundes) erkennen kann. |
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Quercus
Anmeldungsdatum: 03.03.2010 Beiträge: 151

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Verfasst am: 11 März 2010 17:57 Titel: |
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balin hat folgendes geschrieben: | Diskussion heisst aber Eingehen auf den Stoff und den Gesprächspartner und nicht auf die eigenen Abgründe. Psychoanalyse würde ich nicht öffentlich machen. Das ist es ja was die Jäger so in Zeifel zieht.
Kann man nicht Jagd in einen gesamtgesellschaftlichen Konsens stellen?
Das kann ein wertvoller Bestandteil des Gemeinlebens sein, aber man muß es auch so vermitteln. Nach meiner Kenntnis sind die Großraubtiere als Repräsentanten für einen intakten Naturraum zur Zeit innerhalb der EU ausserhalb jeden Zweifels, ausser bei den Jägern.
Nichtsdestotrotz freue ich mich, daß Quercus hier den Gesprächsfaden aufnimmt. ISSBI wollte uns den jüngsten Todesfall ja auch unter die Nase reiben.
Wir werden das aufarbeiten und lernen bestimmt wieder was dazu.
Das Zusammenleben mit Großraubtieren muß wirklich ganz von vorne gelernt werden! |
Man MUSS Jagd in einen gesellschaftlichen Rahmen stellen. Wobei ich auch dabei schon wieder Bauchschmerzen habe. Demokratisch einwandfrei kann es auch sein, wenn 50,01 % Schwachsinnige über 49,99 % Genies regieren. Somit ist es mit dem, was wir öffentliche Meinung nennen, so eine Sache.
Dennoch ist Jagd, gerade in Konkurrenz mit Naturschutz, ein gesellschaftliches Problemfeld. Allerdings besteht ein deutliches Gefälle zwischen Stadt und Land, Jung und Alt, Arm und Reich hinsichtlich des Standpunktes.
Was scheidet nun die Geister?
1. Man kann Jagd unter zweierlei Prämissen betreiben.
Entweder indem man das nimmt, was die übrige Natur übrig lässt oder
indem man das, was nutzt, sprich, was bejagt werden kann, aktiv fördert und das bekämpft, was das angestrebte Ziel gefährdet.
2. Man kann Jagd in einem gesamtökologischen Zusammenhang praktizieren oder als reine Fleisch - und Lustjagd betreiben.
3. Man kann Jagd als rudimentäres Privileg betreiben oder als der Natur dienende Funktion.
4. Und man kann Jagd tolerieren oder vehement ablehnen.
Warum stehen Großraubtiere nicht zur Diskussion? Die Frage ist leicht zu beantworten. Ausser den Befürwortern aus dem Naturschutz und den Gegnern aus der Jagerei befasst sich niemand mit ihnen. Eine gesamtgesellschaftliche Diskussion wie z.B. über den Afghanistaneinsatz ist nicht erforderlich, da sich nur die beiden genannten Gruppen betroffen sehen.
Ich muß zugeben, ich teile die Sorge der Jägerei sehr weit gehend. Nicht weil ich im Wolf einen Konkurrenten sehe, dazu jage ich zu gut und zu erfolgreich und esse zuwenig Fleisch, was mich beunruhigt ist die Tatsache, daß mir das Heft des Handelns aus der Hand genommen wird. Das bedeutet nicht, daß ich Herr über Leben und Tod sein will, es bedeutet lediglich, daß ich extreme Vorbehalte hinsichtlich der Qualifikation der Gesetze und Verordnungen erlassenden resp. initiierenden Lobby habe. |
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Lutra
Anmeldungsdatum: 30.12.2006 Beiträge: 366 Wohnort: Pulsnitz

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Verfasst am: 11 März 2010 19:43 Titel: |
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@ Querkus
Du siehst die Lage meiner Meinung nach etwas extrem. Es gibt nicht nur zwei Gruppen, die sich mit Großraubtieren befassen. Außerdem gibt es in der Gruppe "Jäger" auch allerhand "Naturschützer". Dann gibt es dazwischen noch eine ganze Menge Leute, die sich für die Natur interessieren, wandern, radfahren oder sonst was. Warst Du schon mal zu einem Wolfsvortrag des Kontaktbüros? Da ist der Raum voll mit eben diesen Leuten. Ich war schon zu einigen, weil da bei uns in der Nähe öfters mal einer ist. Ich dachte auch immer, da tauchen mal die "Bedenkenträger" auf, aber ich habs jedenfalls noch nicht erlebt. Es wurden hinterher schon allerhand Fragen gestellt und Meinungen geäußert, das aber aus Interesse an der Sache und nicht aus Ablehnung.
Und wieso steht Jagd in Konkurrenz zum Naturschutz?
Deinen ersten drei Punkten zu den sich scheidenden Geistern innerhalb der Jagerei kann ich nur zustimmen. Punkt vier ist mir schon wieder zu schwarz-weiß, da gibts viele grautöne dazwischen. Es gibt noch einen fünften Punkt: Es gibt Jäger, die sich in den natürlichen Zusammenhängen (Ökologie) auskennen, und welche, auf die das nicht zutrifft. Es hat mich schon arg erschüttert, als es sich in einem Gespräch mit Jägern herausstellte, dass die nicht mal Ahnung vom Revierverhalten der Wölfe hatten. Da wunderte ich mich dann auch nicht mehr über Äußerungen selbst von Jadfunktionären betreffs Ausrottung von Reh, Wildschwein und Hirsch durch den Wolf.
Das Heft des Handelns wird Dir aus der Hand genommen? Gibts denn keine Jäger in den Parteien? Und sind in den Umweltministerien nur Grüne? Unser Umweltminister in Sachsen ist CDU-Mann. |
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balin Gast
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