journalistische Glanzleistung :: Wolf in Nordwest - Mecklenburg gesichtet. |
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Umbrio
Anmeldungsdatum: 15.01.2008 Beiträge: 18 Wohnort: Maxhütte-Haidhof, Bayern
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Waldschrat
Anmeldungsdatum: 12.03.2007 Beiträge: 196 Wohnort: Hannover
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Verfasst am: 06 Nov 2009 11:01 Titel: |
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und wieder wildert ein öffentlich -rechtlicher sender im revier der bild-zeitung. tenor: "wir wissen zwar nicht was los ist, aber vorsicht, die wölfe kommen"
na, immerhin, meinen kommentar haben sie rein gestellt
grüße vom waldschrat _________________ _________________________
"It's not easy to be green"
(Kermit) |
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SammysHP
Anmeldungsdatum: 30.06.2006 Beiträge: 2459 Wohnort: Celle / Niedersachsen
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Verfasst am: 06 Nov 2009 12:15 Titel: |
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Schaue ich mir zu Hause mal an. Danke! _________________
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wewidder
Anmeldungsdatum: 07.02.2008 Beiträge: 101 Wohnort: NRW
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Verfasst am: 07 Nov 2009 13:32 Titel: |
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Was meint ihr? Bei diesem Wolf wird es sich doch wahrscheinlich um einen aus der südeuropäischen Population handeln. Sollte er überleben - was wir mal schwer hoffen wollen - gäbe es in Deutschland wildlebende Wölfe aus den beiden Populationen. Damit würde ja die "Vereinigung" irgendwann wahrscheinlicher. |
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Joerg Sattler
Anmeldungsdatum: 21.01.2009 Beiträge: 1174 Wohnort: Bad Lausick
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Verfasst am: 07 Nov 2009 13:39 Titel: |
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wewidder hat folgendes geschrieben: | Was meint ihr? Bei diesem Wolf wird es sich doch wahrscheinlich um einen aus der südeuropäischen Population handeln. | Ich glaube auch, dass er von dort herstammen wird. |
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jurawolf
Anmeldungsdatum: 01.01.2009 Beiträge: 283
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Verfasst am: 07 Nov 2009 13:52 Titel: |
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dieser wolf - wenn es denn einer ist - dürfte mit grösster wahrscheinlichkeit aus den westalpen stammen, also aus einem rudel in frankreich oder italien.
im sommer gab es ja schon genetische nachweise eines rüden aus dieser population im grenzgebiet schweiz-österreich (prättigau/montafon). die distanz zwischen dem montafon und imsterberg beträgt rund 60km. nicht auszuschliessen ist, dass es sich dabei um das gleiche tier handelt, auch wenn ich persönlich eher auf zwei verschiedene tippen würde.
in österreich waren ja in letzter zeit sogar wölfe aus drei unterschiedlichen populationen unterwegs (balkanwolf in kärnten, karpatenwolf in oberösterreich und eben ein italiener in vorarlberg). hier kann also beobachtet werden, wie sich die wolfspopulationen hoffentlich wieder vernetzen. die alpen sind für den wolf eine absolut zentrale schlüsselregion, eben weil hier verschiedene populationen aufeinandertreffen.
in deutschland gab es übrigens auch schon einen italienischen wolf, nämlich im 2006 (zeitgleich mit bär bruno). das tier wurde am starnberger see überfahren. eine wirkliche vereinigung der alpenwölfe mit den ostdeutschen wölfen ist aber noch in weiter ferne, auch wenn kontakte auf individuumsebene theoretisch immer möglich wären (z.b. über einzelne junge männliche weitwanderer in die mittelgebirge). |
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Wolfsheuler
Anmeldungsdatum: 01.04.2009 Beiträge: 460
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Verfasst am: 07 Nov 2009 17:36 Titel: |
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Ein Satz in dem Beitrag hat mich eher etwas erschreckt. Die Aussage des bayerischen Schäfers. Wenn ich ein Schaf verkaufe, bekomme ich 150 Euro. Wenn ich beweisen kann, dass es der Wolf war, bekomme ich 250 Euro.
So haben auch schon die Italiener gute Geschäfte gemacht. Der Staat zahlt. Und die Wut auf den Wolf wächst. Auch wenns der gar nicht war. |
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jurawolf
Anmeldungsdatum: 01.01.2009 Beiträge: 283
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Verfasst am: 14 Nov 2009 13:23 Titel: |
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ich stell den artikel einfach mal in diesen thread rein, obwohl es um österreich geht (wir sind ja hier eigentlich im deutschland-teil). allerdings hängt es eng zusammen mit dem oben diskutierten thema.
http://www.kleinezeitung.at/steiermark/liezen/bad_aussee/2201623/rueckkehr-wilden-jaeger.story
Zitat: | Die Rückkehr der wilden Jäger
Einst aus den heimischen Wäldern verschwunden, lässt sich der Wolf neuerdings wieder in der Steiermark blicken.
Er ist wieder da. Mehr als ein halbes Jahrhundert war der Wolf aus unseren Wäldern verschwunden - nun ist er allem Anschein nach in die Steiermark zurückgekehrt. Bereits Anfang März gab es Hinweise von Jägern, die Wölfe im Wechselgebiet sowie im Raum Knittelfeld und St. Veit an der Glan gesichtet hatten.
"Wir haben den Kot sowie Speichelproben, die wir den Bisswunden gerissener Schafe und Wildtiere entnommen haben, in einem Schweizer Labor analysieren lassen. Seither haben wir Gewissheit", berichtet Andreas Kranz, Wildökologe der steirischen Landesjägerschaft. Auch die Herkunft der Tiere ist bekannt. "Die Steiermark wird von höchst unterschiedlichen Richtungen bevölkert. Wir wissen, dass zwei Tiere, und zwar der St. Veiter und der Knittelfelder Wolf, aus den Dinariden in Kroatien stammen. Im Wechselgebiet sind es Wölfe aus dem Karpatengebiet und Italien", sagt Kranz. Wahrscheinlich sei, dass letztere aus der Schweiz einwanderten, da dort schon seit längerer Zeit Tiere aus der italienischen Population beheimatet sind.
Herausforderung für Jäger
"Es sind mehr Wölfe da als man annimmt. Die genaue Anzahl lässt sich im Moment noch schwer abschätzen", so Kranz. Seit März sind den Rudeljägern in den genannten Gebieten insgesamt 14 Mutterschafe, drei Lämmer, mehrere Mufflon und ein Fohlen zum Opfer gefallen.
"Über die Anzahl gerissener Schafe haben wir genaue Angaben, da diese über den Schafzuchtverband gemeldet wurden. Natürlich haben die Wölfe noch viel mehr Wildtiere gefressen, nur wurden die nicht alle gefunden", weiß der Wildtierökologe.
Vor eine große Herausforderung sieht sich die Jägerschaft gestellt, sollte der Wolf tatsächlich in unseren Wäldern sesshaft werden. "In der Bejagung von Schalenwild (Rehe, Rotwild etc.) sind wir auf einen Spitzenregulator wie den Wolf nicht eingerichtet", sagt der Weizer Bezirksjägermeister Karl Raith.
Befürchtet wird, dass der Wolf die Futterplätze findet und das Rotwild in Tallagen treibt, wo es die Fichtenrinde frisst. "Diese Sorge ist auch berechtigt", meint Kranz. Allerdings wähle der Wolf auch gezielt schwache und alte Tiere als Opfer aus. "Er ist also die bessere Gesundheitspolizei als der Jäger." |
offenbar leben in der steiermark also bereits jetzt wölfe aus drei populationen. diese tatsache überrascht mich zwar theoretisch nicht, allerdings wusste ich nicht, dass es bereits genetisch nachweise von italienischen wölfen so weit im osten gibt und dass genetisch auch mehrere wölfe nachgewiesen sind. ich hätte dazu aber gerne noch seriösere und ausführlichere quellen (amtliche mitteilungen, berichte, etc.). kennt jemand solche?
auf jeden fall eine sehr positive nachricht! |
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Wolfsheuler
Anmeldungsdatum: 01.04.2009 Beiträge: 460
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Verfasst am: 14 Nov 2009 15:24 Titel: |
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"In der Bejagung von Schalenwild (Rehe, Rotwild etc.) sind wir auf einen Spitzenregulator wie den Wolf nicht eingerichtet", sagt der Weizer Bezirksjägermeister Karl Raith.
Kaum ist er da, fangen schon die ersten an zu heulen. Ich meine nicht die Wölfe, sondern die Jäger. |
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jurawolf
Anmeldungsdatum: 01.01.2009 Beiträge: 283
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Verfasst am: 14 Nov 2009 20:45 Titel: |
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ach lass sie, die heulen doch auch rum, wenn kein wolf da ist... |
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Primus
Anmeldungsdatum: 30.04.2008 Beiträge: 620 Wohnort: Berlin
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Verfasst am: 15 Nov 2009 20:11 Titel: |
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Der "Bericht" is bekloppt. Vor allem das Ausdauerargument ist bescheuert. Schafe sind praktisch garnicht dazu ausgerüstet, mit Hetzjägern fertig zu werden. Aus Australien weis man, dass manche Schafe so wenig Gegenwehr leisten, dass Hunde sie schon fressen während die Schafe noch leben. |
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Wolfsheuler
Anmeldungsdatum: 01.04.2009 Beiträge: 460
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Verfasst am: 18 Nov 2009 9:40 Titel: |
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Weiss nicht ob das jetzt hierhin passt. Aber letzte Woche kam im Bayerischen Fernsehen ein Beitrag über die bösen Bambis in der Sendung "Quer".
In Bayern gilt immer noch rigoros das Prinzip "Wald vor Wild". jedes Reh, was dem Wald schadet, muss weg. Hirsche gibt es in Bayern nur in einem winzigen Bruchteil des Waldes. Wer wandert, muss getötet werden.
Ein Jäger im Beitrag hat erzählt, dass er gezwungen wird, jedes Reh zu töten, was er sieht. Naturschützer und Jäger haben sich mittlerweile dort sogar zusammengetan, weil das ja nicht so weitergehen kann.
Bedenklich finde ich vor allem persönlich, dass Wolf und Luchs wohl wenig in Bayern zu fressen finden, wenn ihnen jetzt schon alles weggeschossen wird. Der Beitrag hat aber auch gezeigt, dass Jäger und Naturschützer durchaus auch gemeinsame Interessen haben können und zusammen arbeiten können. Wenigstens in einigen Bereichen.
http://www.br-online.de/bayerisches-fernsehen/quer/quer-videos-archiv-ID1250757039168.xml |
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balin Gast
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Verfasst am: 18 Nov 2009 13:29 Titel: |
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Bin ich jetzt im falschen Film? Auf welche Propaganda bist du da hereingefallen. Wir versuchen mit allem, was uns zur Verfügung steht
Laub-, Misch- und Tannenwald hochzubringen. Ich persönlich habe trotz aller Arbeitsstunden keine Chance dazu. Die Herrschaften mästen hier Bambis auf Waldes Kosten. Es hat wenig Sinn, den Waldumbau zu subventionieren, wenn das mit einem Bestand von Vierzig Rehköpfen auf zwei bis dreihundert Hektar torpediert wird. Wenn dann die einschlägigen Zimmervermieter in ihrer Homepage angeben, man könnte vom Fenster aus Rehe beobachten,
dann weiss man, was schief läuft. Ich werde bei "Quer" nachfragen, ein Neffe von mir arbeitet dort mit. Jeder hier weiss, daß die Vorgaben der unteren Naturschutzbehörde bezüglich Abschußzahlen ein Witz sind.
Wenn es sein muß, scanne ich die entsprechenden Presseberichte aus dem Nordbayerischen Raum ein. Die Waldbesitzer erhalten das Pflanzgut verbilligt und bemühen sich auch darum. Ich bin nicht umsonst bei den Wölfen. Es kann nicht sein, daß das Bambisyndrom auch noch die Unfähigkeit bzw den bösen Willen der Jägerschaft verschleiert.
Ich fürchte, du wirst da mit mir diskutieren müssen!
Also wirklich, ich sehe hier keine Tierart öfters als Rehe! |
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balin Gast
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Verfasst am: 18 Nov 2009 13:52 Titel: |
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Habe mir den Beitrag angeschaut. Das ist ein Satiremagazin.
Der letzte Satz ist, wenn es denn nicht andere natürliche Feinde gäbe wie zb Bruno. Sind natürlich alles andere als durchgestylte Biologen. Braunbären sind im Gegensatz zu Grizzlys keine typischen Jäger. |
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jurawolf
Anmeldungsdatum: 01.01.2009 Beiträge: 283
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Verfasst am: 18 Nov 2009 14:36 Titel: |
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balin, du scheinst mir die sache aber auch etwas extrem aus sicht des forstes anzuschauen. erstens sind 40 rehe auf 200 bis 300 hektar (oder etwa 0.15-0.2/ha) nicht übermässig viel. bei uns sinds im nahen waldstück, das zufälligerweise ebenfalls gerade rund 300 ha misst, sinds rund 75 rehe (0.25/ha). und ich sehe sie ebenfalls teilweise von meinem schlafzimmer aus am waldrand äsen.
nur: die naturverjüngung klappt je nach baumart noch problemlos. andere baumarten hingegen (z.b. weisstannen) haben selbst bei sehr niedrigen wilddichten immer noch viele probleme, da sie offenbar halt einfach sehr gut schmecken. übrigens handelt es sich um einen mischwald v.a. aus buchen buchen und fichten mit recht hohen anteilen an ahorn und eichen. die klimaxvegetation wäre ein reiner laubwald.
und das ganze thema rotwild in deutschland ist auch so eine äusserst traurige geschichte. die ausscheidung von rotwildgebieten, wo sich die tiere aufhalten dürfen, und den anderen "todeszonen" ist doch schlicht ein witz. das rotwild wird selbst schon am besten wissen, welcher lebensraum ihm zusagt und diesen auswählen. auch die gatterung im winter mit integrierter durchfütterung, welche stets mit forstschutz begründet wird, ist eine gelinde gesagt mittelalterliche methode, die ausser in bayern und teilen österreichs aus gutem grunde nirgends praktiziert wird. erstens wird damit verhindert, dass das wild die geeigneten wintereinstände aufsucht, zweitens wird damit der natürliche (und weit vor dem wolf auch wichtigste!) regulationsfaktor wetter/klima ausgeschaltet und drittens ist es auch tierethisch alles andere als unbedenklich, wildtiere zu gattern.
insofernbegrüsse ich es ausserordentlich, wenn sich jäger endlich gemeinsam mit den naturschützern für (auch zahlenmässig) reichhaltige und selbstständige wildpopulationen einsetzen und weg von der betrachtungsweise des rehs als knospenbeisser kommen. nur zweifle ich leider an den jägern, da diese leider oft auch zu stark die sicht des försters einnehmen... |
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