Neue "Wolfsseite"

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Lutra
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Neue "Wolfsseite"

Beitrag von Lutra »

Seit kurzem gibt es eine neue Internetseite zum Wolf:
http://wolfszone.de/
Macht Euch selbst ein Bild.
Der Ersteller geht unmittelbar neben der Königsbrücker Heide auf Jagd,
Grauer Wolf

Re: Neue "Wolfsseite"

Beitrag von Grauer Wolf »

Hab mal ein bißchen geblättert. Der übliche Anti-Wolf-Schmu. Die paar Kostproben haben mir gereicht.

Unter anderem mal wieder
"Als Spitzenprädator wird er für verschiedene Wildarten zum entscheidenden Einflussfaktor bis hin zur erwarteten und von interessierten Kreisen billigend in Kauf genommenen Ausrottung z. B. des Muffelwildes."
Das Muffelwild schon wieder. Was geht es endlich mal in die Köpfe der Lodenträger, daß das (künstlich angesiedelte) Muffelwild hierzulande nichts, aber auch gar nichts zu suchen hat. Schalenwild, daß sich in Gegenwart eines einheimischen Beutegreifers nicht halten kann, ist fehl am Platz. Punkt!
Die Grauen werden's aber zügig korrigieren! Mahlzeit!

Gruß
Wolf
nuno22
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Re: Neue "Wolfsseite"

Beitrag von nuno22 »

Na, ich find die Seite nicht so schlecht. Man kann sich selbst hinterfragen. Und Feststellungen, dass selbst eine Ilka Reinhardt im Vortrag ausführt, dass die anderen Bundesländer kein vergleichbares Monitoring der Wölfe betreiben, wie Sachsen, finde ich wichtig, denn es macht klar, dass nur weil wir die Wölfe nicht sehen, oder nur durch Zufall, es nicht bedeutet, dass sie nicht da sind. Dieses Jahr eingeschlossen hat es locker 300 Welpen gegeben. Die von Polen zugewanderten usw. lass ich mal außen vor.

Du irrst Grauer Wolf, wenn du meinst, dass Muffelwild ausschließen zu wollen. Ein Blick in § 7 BundesNaturSchutzG bestimmt:
"Eine wild lebende Tier- oder Pflanzenart gilt als heimisch, wenn sie verwilderte oder durch menschlichen Einfluss eingebürgerte Tiere oderPflanzen der betreffenden Art im Inland in freier Natur und ohne menschliche Hilfe über mehrere Generationen als Population erhalten."

Soweit ich weiß, ist das Muffelwild schon viele Jahrzehnte hier und damit über mehrere Generationen, was zu heimischen Schalenwild macht.
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Lone Wolf
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Re: Neue "Wolfsseite"

Beitrag von Lone Wolf »

@nuno22

:-)
mal ganz davon abgesehen, dass auch einheimische Arten aussterben können, wenn sie die Bedingungen nicht mehr vorfinden, die ihr ein überleben ermöglichen, kann eine menschgemachte Definition niemals natürliche Gegebenheiten aushebeln.
Insofern hat Grauer Wolf absolut recht. Unter natürlichen Bedingungen rottet kein Beutegreifer eine Opfergruppe aus. Wir hatten im Yellowstone/Hayden Valley, zwei mal die eindrucksvolle Gelegenheit, Wölfe bei der Jagd zu beobachten, beide mal schlugen ihre Bemühungen Wapitis zu jagen fehl... Sie haben es gar nicht so einfach die Grauen ;-)
Was ich damit sagen will ist folgendes, die Natur oder besser ausgedrückt, die Evolution hat Tiere in ihrer natürlichen, angestammten Umgebung, mit Strategien ausgerüstet, ihren Jägern zu entgehen, dass gehört zum Plan. Wenn es alle nicht schaffen, nicht die Gesündesten und Kräftigsten, dann sind sie schlicht fehl am Platze, siehe Muffelwild. Das europäische Mufflon in Ostdeutschland ist bei Lichte betrachtet aber nicht das Opfer der Wölfe, sondern der Menschen, die es hier zum eigenen Vergnügen angesiedelt haben, nach dem sie einheimische Arten wie Wolf und Bär ausrotteten.

Grüße
LW
In der ganzen Natur ist kein Lehrplatz, lauter Meisterstücke
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Caronna
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Re: Neue "Wolfsseite"

Beitrag von Caronna »

nuno22 hat geschrieben:
Du irrst Grauer Wolf, wenn du meinst, dass Muffelwild ausschließen zu wollen. Ein Blick in § 7 BundesNaturSchutzG bestimmt:
"Eine wild lebende Tier- oder Pflanzenart gilt als heimisch, wenn sie verwilderte oder durch menschlichen Einfluss eingebürgerte Tiere oderPflanzen der betreffenden Art im Inland in freier Natur und ohne menschliche Hilfe über mehrere Generationen als Population erhalten."
Ich weis ja nicht wie das mit dem Muffel bei euch ist! hier beim Nationalpark Eifel wurde überlegt das Muffel komplett abzuschießen. Die Hufe dieser Art ist nicht für die hiesigen Bedingungen geschaffen, werden nicht genug abgelaufen, zeigen sehr üble Verformungen. Ich vermute stark das die als heimisch zu betrachten sind.
Grüße aus der Eifel
Caronna

"Wo der Wolf läuft - wächst der Wald"

"Ich warte sehnsüchtig darauf das erste Wolfsgeheul in der Eifel zu hören"
Grauer Wolf

Re: Neue "Wolfsseite"

Beitrag von Grauer Wolf »

Ich habe mich mit "Mahlzeit!" natürlich sehr knapp ausgedrückt ;) , aber es trifft durchaus den Kern der Sache.
Diese Definition
"Eine wild lebende Tier- oder Pflanzenart gilt als heimisch, wenn sie verwilderte oder durch menschlichen Einfluss eingebürgerte Tiere oderPflanzen der betreffenden Art im Inland in freier Natur und ohne menschliche Hilfe über mehrere Generationen als Population erhalten."
mag korrekt sein, aber sie ist auch wörtlich auszulegen:
Das hier ausgesetzte Muffelwild hatte seit seiner Aussetzung unablässig menschliche Hilfe und zwar dergestalt, daß Wölfe und Bären ausgerottet worden waren und auf diesem Status 0 gehalten wurden (plus natürlich Winterfütterung und Co.). Sobald die Wölfe zuwanderten und nicht mehr wie zu DDR-Zeiten sofort abgeknallt wurden, also wieder für Deutschland resp. Mitteleuropa natürliche Zustände einkehrten, konnte sich das Muffelwild nicht mehr halten und wurde als Faunenverfälschung eliminiert. Es hat schlicht und ergreifend als Bergschaf trockener Regionen in den hiesigen bewaldeten Ebenen und (oft verregneten) Mittelgebirgen (was auch den Befall mit Moderhinke, Hufrehe o.ä. erklärt) mit seinem nicht angepaßten Fluchtverhalten, das nur in felsigen Gebirgsregionen Sinn macht, keine Chance gegenüber den Grauen. Und damit wird klar, daß es hierzulande nichts, aber auch gar nichts zu suchen hat, egal wie sehr die Jägerschaft Mord und Zeter schreit.
Das Muffelwild im Nationalpark Eifel würde ich einfach in Ruhe lassen, zumal ein vollständiger Abschuß nur zartbesaitete Gemüter erregen und zu wilden Diskussionen mit der "niedliche Bambis"-Fraktion führen würde (es gab ja m.W. schon öffentliche Proteste). Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Wölfe aus der französischen Population ihren Weg in dieses doch eher dünn besiedelte Gebiet finden, in dem einige Wolfsfamilien ein gutes Auskommen hätten. Und dann werden die Grauen das Problem Muffelwild auf ihre Art erledigen: Schnell, effektiv, geräuschlos und ganz ohne Diskussionen und Presserummel.
Langer Rede kurzer Sinn: Muffelwild ist unter halbwegs natürlichen (also inkl. heimischer Prädatoren), mitteleuropäischen Bedingungen nicht überlebensfähig.

Gruß
Wolf
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Lone Wolf
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Re: Neue "Wolfsseite"

Beitrag von Lone Wolf »

Ich hab jetzt mal ernsthaft diese Seite quer Beet durchgearbeitet... Wie soll man es sagen... am Besten triffts auch hier die Redewendung: Alter Wein in neuen Schläuchen...
Ein Wolfshasser verpackt Wahrheiten, Halbwahrheiten und mehr als nur zweifelhafte Aussagen mit Behauptungen sowie Hochrechnungen auf die Zukunft, die jeder Grundlage entbehren und natürlich, dass darf nicht fehlen, die überall gegenwärtige Diffamierung von Befürwortern der Wiedereinwanderung in dümmliche Städter, die so von gar nichts Ahnung haben, während er selber natürlich... ach was soll´s :roll:
Aber immerhin, wenn man mal was freundliches sagen soll fiele mir folgendes ein: Der Trockenmaurer ist die "Bild", Wolfszone der "Spiegel" für die Wolfskreuzzügler...

Gute Nacht
LW
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Johann Peter Hebel
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charlie
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Re: Neue "Wolfsseite"

Beitrag von charlie »

Lone Wolf hat geschrieben:Ein Wolfshasser verpackt Wahrheiten, Halbwahrheiten und mehr als nur zweifelhafte Aussagen mit Behauptungen sowie Hochrechnungen auf die Zukunft, die jeder Grundlage entbehren und natürlich, dass darf nicht fehlen, die überall gegenwärtige Diffamierung von Befürwortern der Wiedereinwanderung in dümmliche Städter, die so von gar nichts Ahnung haben, während er selber natürlich... Wolfszone der "Spiegel" für die Wolfskreuzzügler...
Besser hätte ich es nicht ausdrücken können.

"Wolfszone" - Alter Wein in neuen Schläuchen ... und in vielen Jagdforen so und ähnlich seit langem nachlesbar ... aber es gibt auch Jäger, die nicht zu den "Wolfskreuzzüglern" gehören, und die nicht in die ständige Antiwolfpropaganda einstimmen.
Sachlichliche Aufklärung ist ja o.K., auch der Hinweis auf mögliche Konfliktpotentiale im Zusammenleben Wolf - Mensch in Wolfsgebieten, aber auch die Aufklärung über richtiges Verhalten DER MENSCHEN gehört dazu! Letzteres wird leider immer nur "vergessen" ...
Gruß
Charlie

"Was immer den Tieren geschieht, geschieht bald auch den Menschen."
"Ich fürchte, die Tiere betrachten den Menschen als ein Wesen ihres gleichen, das in höchst gefährlicher Weise den gesunden Tierverstand verloren hat."
Lutra
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Re: Neue "Wolfsseite"

Beitrag von Lutra »

Ab und zu guck ich schon mal auf die Seite und ich hab eigentlich etwas darauf gewartet, dass der Betreiber die Veranstaltung am 13.11. in Königsbrück kommentiert, wo er auch anwesend war. Nach zwei Wochen hat es dann einer seiner Begleiter geschafft:
http://wolfszone.de/000main/texte/nacht ... rtrag.html
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