Ich glaube da spielen gerade in Bayern mehr Faktoren mit, als nur die "meine Rehe" Jäger.
Man muss sich die Frage stellen, warum sich die Luchspopulation im Harz besser entwickelt als im Bayerischen Wald. Im Harz gibt es erst seit 2000 Luchse, im bayerischen Wald seit den 80er Jahren oder sogar früher.
http://www.luchsprojekt-harz.de/de/luch ... nsiedlung/
Zum Beispiel fordern die Luchsbeauftragten (Wölfl und Co) seit Jahren, dass im Staatsforst weniger Rehe geschossen werden sollen, um Konflikte mit den Jägern zu reduzieren.
http://www.br-online.de/wissen/umwelt/w ... stid=56239
Der Staatsforst macht das aber nicht. In Teilen des bayerischen Waldes ist die Rehpopulation so niedrig, dass kaum genug da ist für Luchs und Jäger. Der Staatsforst hält aber stur an seiner "Geld vor Natur", äh ich meine "Wald vor Wild" Politik fest. Der Jäger sagt: "Meine Rehe, meine Hirsche"! Förster und Waldbesitzer sagen: " Mein Wald, meine Bäume, mein Holz." Alle zusammen sagen "mein, mein, mein". Streiten seit Jahrzehnten und der Luchs steht mitten in der Konfliktlinie.
Ich denke, dass nicht alle Jäger generell gegen den Luchs und den Wolf sind. Wenn aber diese Raubtiere instrumentalisert werden als "Waldretter" und den roten Teppich ausgelegt bekommen, während Reh und Hirsch als Schädlinge degradiert werden, dann kann ich manchmal sogar ihre Wut verstehen. Dass sie dann aber gegen das Gesetz verstossen, ist eine andere Geschichte, aber dass sie diese Einteilung in "gut" und "böse" ablehnen, kann ich sogar verstehen.
Beide Seiten müssten von ihrem Standpunkt abweichen, denn weder Wolf, noch Luchs, weder Hirsch noch Reh dürfen als Schädlinge angesehen werden. Es sind einfach nur Wildtiere, die das Recht haben in unserem Wald zu leben, auch wenn sie ein Schaf reissen oder einen Baum anknabbern. Solange sich diese Erkenntnis nicht bei allen Beteiligten durchsetzt, sehe ich keine Chance für eine gesunde Natur.