Whitesocks hat geschrieben: ↑29. Aug 2023, 18:11
@Sammy, muss es denn hochoffiziell sein? Ich könnte mir denken, dass ein Revierjäger, eine Kreisjägerschaft, der Wolfsbeauftragte und wie sie nicht alle heißen, eher dankbar für jemanden ist, der ihm gratis und regelmäßig Informationen zuträgt.
Wenn du Losungen, evtl. Fährten, Sichtungen, Risse usw. einfach korrekt dokumentierst, machst du ja nichts kaputt, erhältst aber die Information, falls der eigentlich Zuständige nicht dazu kommt. Win - win für alle.
Die Meinung der Jägerschaft über den Wolf ist - sowohl von offizieller als auch von interner Seite - eher negativ. In Niedersachsen wurde ursprünglich die Jägerschaft mit dem Monitoring beauftragt. In diesem Zuge wurden auch ehrenamtliche Wolfsberater eingeführt, die den Kontakt mit Betroffenen halten sollten. Später - über mehrere Zwischenschritte - hat die Landesregierung das Monitoring wieder an sich gerissen, wobei sich die Zuständigkeit immer mal wieder geändert hat. Den Wolfsberatern wurde erst verboten, sich über den Wolf zu äußern, später durften sie gar nichts mehr machen.
Somit ist die Situation in Niedersachsen schon kompliziert, weil die Entscheidungen letztendlich bei der Landesregierung liegen und diese sehr bürokratisch arbeitet. Als Außenstehender gibt es meiner Erfahrung nach fast keine Möglichkeit, dort jemanden zu erreichen. Ehrenamtliche Unterstützung oder Engagement sind nicht erwünscht.
Selbst wenn die Jägerschaft entsprechenden Einfluss hätte, sind sie meiner Meinung nach Nicht-Jägern gegenüber sehr verschlossen. Auch wenn die offiziellen Aussagen anders lauten, machen sie den Eindruck eines privilegierten Elite-Vereins. Dort wird also auch keine Unterstützung von Außenseitern gewünscht. Erst recht nicht, wenn man gegen eine reguläre Jagd auf den Wolf ist.
(Es ist der offizielle Wunsch der Jägerschaft, den Wolf als jagdbare Art in das Jagdrecht aufzunehmen und unter Berücksichtigung von Schonzeiten zu bejagen, um den Bestand zu reduzieren. Das ist aber wieder ein anderes Thema.)