Nachdem ich mir nun alle drei Auflagen (1997, 2010, 2013) durchgeblättert habe, muss ich sagen - entweder bin ich sentimental, oder die älteren Bücher sind weniger aufgeregt und vermitteln mehr. Die älteren (1997, 2010) und die neue Auflage (2013) haben jeweils eigene Stärken und Schwächen.
Der Autor der beiden älteren Bücher, Erik Zimen († 2003), ist durch seine Forschung an Gehegewölfen bekannt, und hier Autor beider Bücher. Mich hatte beim Lesen auch von der 2010er-Ausgabe sehr gewundert, warum immer noch durchweg von Alpha-Tieren geschrieben wurde, obwohl diese Beschreibung von Rudelstruktur aus alten Zeiten (eben mit Gehegewölfen) stammt, und schon längst überholt ist.
Wer die Was-ist-Was-Reihe kennt, findet keine Neuheit darin, dass die Texte erzählerisch aufgebaut sind. Die Inhalte sind bei beiden Büchern so gut wie identisch, und, wenn man von Passagen absieht, die voraussichtlich Ohnmachtsanfälle bei lupophoben Menschen auslösen ..
Nehmen wir zum Beispiel an, dass ganz Deutschland als Lebensraum für Wölfe zur Verfügung stünde. Die gesamte Fläche der Bundesrepublik ist etwas mehr als 350 000 Quadratkilometer groß. Unter günstigsten Bedingungen könnten dann gerade 14 000 Wölfe hier leben.
S.41
.. (

), dann muss ich doch schließen, dass mir die alten Ausgaben besser gefallen. Warum?
- Die 2013er-Ausgabe hat mehr den Charakter eines Flyers. Das mag nach Ansicht von Gestaltern und Redakeuren in unsere hektische Zeit mit ihren überreizten "Teens" passen; ich fand es gesamt etwas zu durcheinander. Die Sache mit Alpha- und Omega-Tieren haben sie zwar beibehalten, aber wenigstens mit der Klarstellung, dass das nur künstliche Rudel unter menschlicher Aufsicht betrifft, die sich nicht selbst ordnen dürfen.
Moderner ist die Ausgabe unter dem Aspekt, dass auch dem Herdenschutz einige Inhalte gewidmet werden, ebenso wie bekannten Größen in Sachen Wolf wie Frau Reinhardt, Frau Kluth und Sebastian Körner.
Fazit: Geschmacksfrage.
