Hallo zusammen,
da muss ich aber unserem Bärchen mal zur Seite springen. Diese von Raoul Reding in den Raum geworfenen Zahlen sind, wenn man sie mit den etablierten Regionen in Sachsen und Brandenburg während der Ausbreitungsphase betrachtet schon sehr ambitioniert. Ich weiß auch nicht, was solche Prognosen bringen sollten. Die Jägerschaft in Niedersachsen ist für das Monitoring zuständig. Es erfüllt diese Aufgabe auch nur mäßig erfolgreich und sollte einfach nur Fakten liefern und keine Mutmaßungen. Wenn man sich die Entwicklung der Wolfsterritorien in Niedersachsen anschaut, so ist sie nicht einfach linear hochzurechnen.
Eine kleine Übersicht dazu vom DBBW für Niedersachsen (*1):
Monitoringjahr 2014/2015 : 10
Monitoringjahr 2015/2016: 11
Monitoringjahr 2016/2017: 18
Monitoringjahr 2017/2018: 20
Monitoringjahr 2018/2019 : bis jetzt gemeldet 15, Raoul Reding spricht im Bericht von 18
Also ist zumindest in diesem Jahr bis jetzt keine lineare Steigerung der Rudel zu verzeichnen. Eher sogar von einer Reduzierung. Selbst wenn man die noch nicht bekannten Vorkommen mit einbezieht. Also nur stochern im Nebel und das sollte nicht die Aufgabe von hauptamtlich in dem Monitoring Beschäftigten sein.
Dem Wachstum der Population stehen ganz andere interessante Zahlen gegenüber, die man aus den Statistiken des DBBW herauslesen kann. Ich habe mir mal die Mühe gemacht und die Anzahl der nachgewiesenen Welpen seit 2000 addiert und komme auf die erstaunliche Zahl von 1226. Demgegenüber stehen 173 Totfunde seit dem Jahr 2000.(*2)
Das lässt natürlich sehr viel Raum für Spekulationen, wo all die Wölfe geblieben sind. Ich habe da so meine Vermutungen, die nüchtern betrachtet lautet, dass wir de facto schon all die Jahre eine Bejagung der Wölfe in Deutschland haben, ansonsten wären wir in der Population schon bei ganz anderen Zahlen.
Quellen:
*1
https://www.dbb-wolf.de/Wolfsvorkommen/ ... -der-rudel
*2
https://www.dbb-wolf.de/totfunde/auflistung-nach-jahren