Den Wolf zieht es nach Westen

Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein
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Schattenwolf

Den Wolf zieht es nach Westen

Beitrag von Schattenwolf »

Weitere Ausbreitung: Der Wolf zieht nach Westen

Der Wolf ist seit einigen Jahren wieder zurück in Deutschland. Nachdem sich die Niedersachsen mehr oder weniger an ihn gewöhnt haben, bereiten sich nun auch die niederländischen Nachbarn auf das Raubtier vor.
Gerade Schafhalter sehen den Wolf mit gemischten Gefühlen. Zwar ernährt sich der Wolf überwiegend von Reh, Rotwild und Wildschweinen. "Auf die Nutztiere geht er dann, wenn sie ihm wie auf einem Silbertablett präsentiert werden", sagt Kless. Die auf freien Flächen weidenden Schafe sind also im Wortsinn ein gefundenes Fressen für den Wolf.

Doch man kann die Herden schützen. Aber erstens gibt es keinen hundertprozentigen Schutz der Tiere, und zweitens bedeuten die Schutzmaßnahmen wie Elektrozäune oder Hütehunde Mehrarbeit und kosten Geld. "Die Schäfer leben vom Verkauf des Fleisches, und diesen Mehraufwand bezahlt ihnen keiner", sagt Stefan Völl, Geschäftsführer der Landesvereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände. Vor allem kleine Betriebe in den Wolfsregionen würden aufgeben. "Die sagen, so viel verdiene ich nicht daran, und wenn ich noch einen Antrag stellen muss, einen Hund kaufen muss, einen Zaun aufstellen muss, dann lohnt sich das nicht."
Es werden wohl noch Schäfer übrigbleiben die sich umstellen können.
Auch in den Niederlanden müssten die Schafhalter wohl noch Überzeugungsarbeit bei der Regierung leisten, bis es für Risse durch den Wolf Entschädigungen gibt, glaubt Six. "Der Schafsektor hier ist sehr klein, eine Lobby in Den Haag haben wir nicht." Die Regierung schätze zwar den positiven Nutzen der Schafe für die Natur. "Aber Geld geben will sie nicht." Zumal die meisten Schafbesitzer in den Niederlanden ihre Tiere als Hobby halten. Bürokratie und Mehraufwand an Geld und Zeit schreckten ab. "Ein Hobby soll doch angenehm sein", sagt Six, auch wenn er selber weitermachen will, wenn der Wolf da ist. "Wir sind Kämpfer. Wir haben die Maul- und Klauenseuche überstanden und andere Krankheiten, dann werden wir auch mit dem Wolf fertig." Und wer weiß: Vielleicht gibt es in ein paar Jahren GPS-gesteuerte Drohnen, die den Wolf vertreiben können.
Wird der Wolf hier als Krankheit bezeichnet. :shocked:
http://www.haz.de/Nachrichten/Der-Norde ... Westen-aus
TheOnikra

Re: Den Wolf zieht es nach Westen

Beitrag von TheOnikra »

Direwolf hat geschrieben: Es werden wohl noch Schäfer übrigbleiben die sich umstellen können.
Das auf jeden Fall. Wie immer wenn es einen Mehraufwand gibt, hören welche auf. Sei es wegen Bürokratie, Wölfe oder was es halt sonst noch gibt. So war das schon immer. Aber es gibt immer noch eine Rückkopplung. Wenn welche aufhören haben die restlichen weniger Konkurenz. Angebot sinkt, Preise steigen. So viel mal zu den rein wirtschaftlichen Interessen und für den "Naturschutz" findet sich auch jemand. Hier geht es um Einzelschicksale, nicht das diese egal wären im Gegenteil. Aber wenn es einigen halt zu viel wird und den Aufwand nicht mitmachen wollen. Dann ist das halt so und sie suchen sich eine andere Beschäftigung mit der sie besser zurecht kommen. Ein Wechsel der gewohnten Gegebenheiten, aber kein Weltuntergang.
Es ist ja auch nicht zwingend der Fall. Allg. Preiserhöhung bei allen Nutztiererzeugnissen, die betroffen wären, wurden die Kosten geringfühgig an den Verbraucher weitergegeben werden. Vorrausgesetzt alle machen mit, was vorraussetzt das jeder dieses Problem hat. Was wiederum erst der Fall ist wenn der Wolf sich ausgebreitet hat. So rein hypothetisch gesprochen.
Auch sehr Interesant das sie vom Fleischverkauf leben. Es gibt ja immer wieder Beschwerden das die DNA-Analysen so lange dauern. -> Wann wollten sie denn mit der Schlachtung beginnen? Also in der Zeit bis zum Verkauf hatten sie das Geld ja auch nicht parat gehabt.
Wird der Wolf hier als Krankheit bezeichnet. :shocked:
Nein. Das ist nur ein bildhafter Vergleich, der den Wolf als geringeres Problem darstellt als Krankheiten. Fragt sich nur um wie viel geringer dies gemeint war.
Schattenwolf

Re: Den Wolf zieht es nach Westen

Beitrag von Schattenwolf »

Wenn welche aufhören haben die restlichen weniger Konkurenz. Angebot sinkt, Preise steigen.
Stimmt.Die Frage ist nur ob Neuseeland da mitspielt, kenne mich mit den Fleischpreisen bei Lamm aber auch nicht aus.
Auch sehr Interesant das sie vom Fleischverkauf leben. Es gibt ja immer wieder Beschwerden das die DNA-Analysen so lange dauern. -> Wann wollten sie denn mit der Schlachtung beginnen? Also in der Zeit bis zum Verkauf hatten sie das Geld ja auch nicht parat gehabt.
Hab ich mir auch gedacht,es geht halt um den Mehraufwand beim Herdenschutz.
Nein. Das ist nur ein bildhafter Vergleich, der den Wolf als geringeres Problem darstellt als Krankheiten. Fragt sich nur um wie viel geringer dies gemeint war.
Das hatte ich vielleicht falsch formuliert,hätte schreiben sollen ob der Wolf hier mit Krankheiten verglichen wird.Auch der Vergleich geht meiner Meinung nach gar nicht.
zaino
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Re: Den Wolf zieht es nach Westen

Beitrag von zaino »

HSH rentiert erst ab einer bestimmten Herdengröße. Auf eine buchstäbliche Handvoll Schafe kann ich wiederum aufpassen oder sie im anständig umzäunten Garten/sonstigen Gelände in Ortsnähe halten. Alles andere wäre m. E. tierschutzrelevant, denn es kann IMMER was sein. Probleme beim Lammen, Verheddern im Zaun, Nachbarn, die Dreck verfüttern, etc. bläh blah blubb. Rindviecher und Pferde sind viel autarker als Schafe, aber auch die müssen kontrolliert werden - bzw. die Zäune. Mit oder ohne Wolf. Immer vorausgesetzt, ich akzeptiere partout keine Verluste. KEINE. Hab ich genügend große Tierbestände, ist es zwangsläufig so, dass die Natur sich das eine oder andere holt.... Verletzungen, Krankheiten, Geburtsprobleme, und mittlerweile eben auch Wolf. Eins der menschengemachten Probleme ist halt auch diese Null-Toleranz. Ich schreibs oft und immer wieder voller Wut: Da wird noch dem Feldhasen der Klee geneidet und ein paar abgenagte Zweiglein vom Reh oder etwas abgezogene Rinde vom Mufflon oder Rotwild "bedrohen den deutschen Waldbestand". Jetzt kommt noch der Wolf und frisst ab und an EIN Kalb oder ZWEI Schafe etc. - geht gar nicht. Sorry, bei dem Thema seh ich derzeit vollständig rot. Die Verhältnismässigkeit des Gezeters zum rein wirtschaftlichen Schaden ist absolut nicht gegeben.
Lutra
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Re: Den Wolf zieht es nach Westen

Beitrag von Lutra »

TheOnikra hat geschrieben: Auch sehr Interesant das sie vom Fleischverkauf leben.
Hm, zum Teil. Der weit größere Teil des Einkommens kommt durch Landschaftspflege.
TheOnikra

Re: Den Wolf zieht es nach Westen

Beitrag von TheOnikra »

Lutra hat geschrieben:
TheOnikra hat geschrieben: Auch sehr Interesant das sie vom Fleischverkauf leben.
Hm, zum Teil. Der weit größere Teil des Einkommens kommt durch Landschaftspflege.
Ich weiß, aber laut Stefan Völl scheint es ja anders zu sein. Hat er sich wohl geirrt ist ja "nur" Geschäftsführer der Landesvereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände.
Oder was dies Absicht. Mal wieder so eine hypothetische Vermutung:

Die Landschaft wird ja auch mit ein paar weniger Schafen gepflegt -> kein Verlust. Schaft tot Fleisch weg -> ein Verlust
Einkommen Fleisch > Einkommen Landschaftsplege = großeres Problem ;
Einkommen Fleisch < Einkommen Landschaftsplege = kleineres Problem

Keine Ahnung warum er ersteres suggerieren wollte, bzw verallg. das das immer so wäre.

Wie schon so oft werden hier Probleme mutwillig falsch gewichtet.
zaino
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Re: Den Wolf zieht es nach Westen

Beitrag von zaino »

TheOnikra hat geschrieben: Die Landschaft wird ja auch mit ein paar weniger Schafen gepflegt -> kein Verlust. Schaft tot Fleisch weg -> ein Verlust
Einkommen Fleisch > Einkommen Landschaftsplege = großeres Problem ;
Einkommen Fleisch < Einkommen Landschaftsplege = kleineres Problem
...
Wie schon so oft werden hier Probleme mutwillig falsch gewichtet.
So ist es. Und nochmal: Verluste gibts IMMER, mit oder ohne Wolf. Nur gibts keinen Schadenersatz, wenns eine Seuch' war oder es hat sich eins im Zaun erhängt.

Auf einem Hof,auf dem mein Pferd wohnte, gabs Zwergziegen.
Wurden igendwann eingezäunt, weil sie halt auf jeden frischen Heuballen gep*** , jedes nur 5 Minuten offen hängende Zaumzeug und jeden angelieferten Karottensack angefressen haben, Skaten auf Auto-Motorhauben und sonstige destruktive Scherze in Serie. Kurz: pain in the a***, die Biester.
Naja, beim Spielen blieb dann einer von den Zwergziegenjungs irgendwie im Zaun hängen, Genick ab, tot... wir habens gar nicht bemerkt über Stunden.
Was ich damit sagen will: Sowas passiert einfach. Die brauchen keinen Wolf, um sich in ihrem Übermut und ihrer manchmal erstaunlichen Dummheit selber zu killen... Ziegen wie Schafe.
TheOnikra

Re: Den Wolf zieht es nach Westen

Beitrag von TheOnikra »

Also manchmal wünschte ich, man würde mir nicht Recht geben. Wenn ich solche "Vermutungen" aufstelle :(
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