Umstrittene Umfrage in Wriedel
Umstrittene Umfrage in Wriedel
Wie az-online heute berichtet, hat der CDU-Bürgermeister von Wriedel eine umstrittene Umfrage zum Thema Wolf gestartet.
Bis August liegen Fragebögen bei Ärzten, der Post und touristischen Einrichtungen aus, die sich an Einheimische und Gäste richtet und auch die Bajgung der Wölfe thematisiert.
Laufende Nummern sollen dabei die Abgabe von Mehrfach-Stimmen verhindern. Kritik kommt von einem FDP-Ratsherren, der die Aktion als "Wahlpropaganda" betitelt, die mit dem Gemeinderat nicht abgestimmt worden sei. Die Fragen seien aus "Sicht mancher Jäger" verfasst worden.
http://www.az-online.de/uelzen/ebstorf/ ... 35377.html
Träumt da jemand von einer stimmungsgeladenen Volksabstimmung à là Brexit? Mit dem Unterschied, dass hier sämtliche demokratischen Grundsätze und Legitimationen missachtet werden und das Ergebnis beliebig manipulierbar ist? Jede Wette, dass Wriedel bis August einen ungeahnten Boom an Gästen erlebt - und sei es nur auf dem Umfragebogen...
Bis August liegen Fragebögen bei Ärzten, der Post und touristischen Einrichtungen aus, die sich an Einheimische und Gäste richtet und auch die Bajgung der Wölfe thematisiert.
Laufende Nummern sollen dabei die Abgabe von Mehrfach-Stimmen verhindern. Kritik kommt von einem FDP-Ratsherren, der die Aktion als "Wahlpropaganda" betitelt, die mit dem Gemeinderat nicht abgestimmt worden sei. Die Fragen seien aus "Sicht mancher Jäger" verfasst worden.
http://www.az-online.de/uelzen/ebstorf/ ... 35377.html
Träumt da jemand von einer stimmungsgeladenen Volksabstimmung à là Brexit? Mit dem Unterschied, dass hier sämtliche demokratischen Grundsätze und Legitimationen missachtet werden und das Ergebnis beliebig manipulierbar ist? Jede Wette, dass Wriedel bis August einen ungeahnten Boom an Gästen erlebt - und sei es nur auf dem Umfragebogen...
Re: Umstrittene Umfrage in Wriedel
Warum hast nicht den ganzen Fragebogen fotografiert?
Grüße aus der Eifel
Caronna
"Wo der Wolf läuft - wächst der Wald"
"Ich warte sehnsüchtig darauf das erste Wolfsgeheul in der Eifel zu hören"
Caronna
"Wo der Wolf läuft - wächst der Wald"
"Ich warte sehnsüchtig darauf das erste Wolfsgeheul in der Eifel zu hören"
Re: Umstrittene Umfrage in Wriedel
Ja ein widerliches und durchsichtiges Manöver. In Zeiten des Populismus ist eben keine Minderheit (und seien es Wölfe) oder eben alles was irgendwie auffällig ist sicher. Habe versucht einen Leserkommentar zu verfassen, habe aber ohne Angabe von Gründen keine Zugangsberechtigung von dieser journalistischen Institution erhalten, ein Leserbrief mit Bitte um Abdruck wäre wohl auch besser werde das noch mal versuchen.
Re: Umstrittene Umfrage in Wriedel
Coronna, ich selbst habe gar nichts fotografiert, sondern beziehe mich auf den von mir verlinkten Artikel auf az-online.
Der Fragebogen ist im Artikel teilweise abgebildet.
Falls ich demnächst mal "als Gast" durch Wriedel fahre, kann ich mir ja mal ein Exemplar sichern und natürlich auch teilnehmen.
Aus polittaktischen Gründen bietet sich Wriedel als herausragende CDU-Hochburg für eine derartige Umfrage auf jeden Fall an, wenn man möglichst viele politisch Gleichgesinnte erreichen möchte.
Die CDU hat dort die absolute Mehrheit mit mit 8 von 13 Sitzen im Gemeinderat und 64,44% der Wählerstimmen. Die Grünen spielen dort gar keine Rolle.
Ähnlich verhält es sich mit der zweiten Gemeinde Eimke in der Samtgemeinde Suderburg, die ursprünglich bei der Umfragenaktion auch mitmachen wollte, sich dann aber nicht entscheiden konnte: Dort hält die CDU 6 von 9 Sitzen mit 63,38% der Wählerstimmen. Grüne sind hier Fehlanzeige.
Das spiegelt jedoch nicht die politischen Verhältnisse in der Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf (dazu gehört Wriedel) wider: Dort verfügen von 36 Sitzen SPD und Grüne zusammen über 16 Sitze, die CDU über 13, die FDP über 1 und sonstige über 6 Sitze. In 5 Gemeinden ist die CDU gar nicht vertreten.
In der Samtgemeinde Suderburg, zu der Eimke gehört, hält die CDU ausgewogene 8 von 18 Sitzen gegenüber 7 von SPD/Grüne (WSL 3).
http://www.bevensen-ebstorf.de/desktopd ... abid-5269/
Möchte man also ein deutliches Ergebnis im Sinne der eigenen Partei, sind Wriedel und Eimke sozusagen prädestiniert.
Irgendwie ziemlich durchschaubar, diese parteitaktischen Spielchen...
Der Fragebogen ist im Artikel teilweise abgebildet.
Falls ich demnächst mal "als Gast" durch Wriedel fahre, kann ich mir ja mal ein Exemplar sichern und natürlich auch teilnehmen.

Aus polittaktischen Gründen bietet sich Wriedel als herausragende CDU-Hochburg für eine derartige Umfrage auf jeden Fall an, wenn man möglichst viele politisch Gleichgesinnte erreichen möchte.
Die CDU hat dort die absolute Mehrheit mit mit 8 von 13 Sitzen im Gemeinderat und 64,44% der Wählerstimmen. Die Grünen spielen dort gar keine Rolle.
Ähnlich verhält es sich mit der zweiten Gemeinde Eimke in der Samtgemeinde Suderburg, die ursprünglich bei der Umfragenaktion auch mitmachen wollte, sich dann aber nicht entscheiden konnte: Dort hält die CDU 6 von 9 Sitzen mit 63,38% der Wählerstimmen. Grüne sind hier Fehlanzeige.
Das spiegelt jedoch nicht die politischen Verhältnisse in der Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf (dazu gehört Wriedel) wider: Dort verfügen von 36 Sitzen SPD und Grüne zusammen über 16 Sitze, die CDU über 13, die FDP über 1 und sonstige über 6 Sitze. In 5 Gemeinden ist die CDU gar nicht vertreten.
In der Samtgemeinde Suderburg, zu der Eimke gehört, hält die CDU ausgewogene 8 von 18 Sitzen gegenüber 7 von SPD/Grüne (WSL 3).
http://www.bevensen-ebstorf.de/desktopd ... abid-5269/
Möchte man also ein deutliches Ergebnis im Sinne der eigenen Partei, sind Wriedel und Eimke sozusagen prädestiniert.
Irgendwie ziemlich durchschaubar, diese parteitaktischen Spielchen...

Re: Umstrittene Umfrage in Wriedel
Hier ein paar Beispiele für die Fragestellungen aus der Umfrage:
- "Dürfen Ihre Kinder noch in den Wald?"
- "In wie weit sind Sie bereit, sich persönlich einzuschränken?"
- "Sollte der Wolf wie andere Wildtiere bejagt werden?"
Auffallend ist die Besetzung der Fragen und Antwortmöglichkeiten mit häufiger negativer Wortwahl:
Einschränken, Gefahr, "Problem Wölfe", verträgliche Anzahl
Und besonders gewieft:
Auf die Frage "Sollte der Wolf wie andere Wildtiere bejagt werden?" fehlt die Antwortmöglichkeit ja/nein.
Also genaugenommen fehlt nur das "nein", denn stattdessen geht die Frage sofort über in "Wenn ja - wie sollte er bejagt werden?", worauf drei Antwortmöglichkeiten folgen:
- "nur "Problem Wölfe" erlegen"
- "bejagen um eine verträgliche Anzahl an Wölfen zu erreichen"
- "komplett behagen, bis keine Wölfe mehr da sind"
Wir erinnern uns an die Worte des verantwortlichen CDU-Bürgermeisters im az-online Artikel: "Dabei sei darauf geachtet worden, den Befragten keine Antworten in den Mund zu legen."
Und wo ist dann das "nein" zu der Frage, ob Wölfe bejagt werden sollen? Ich will ein nein!!!

- "Dürfen Ihre Kinder noch in den Wald?"
- "In wie weit sind Sie bereit, sich persönlich einzuschränken?"
- "Sollte der Wolf wie andere Wildtiere bejagt werden?"
Auffallend ist die Besetzung der Fragen und Antwortmöglichkeiten mit häufiger negativer Wortwahl:
Einschränken, Gefahr, "Problem Wölfe", verträgliche Anzahl
Und besonders gewieft:
Auf die Frage "Sollte der Wolf wie andere Wildtiere bejagt werden?" fehlt die Antwortmöglichkeit ja/nein.
Also genaugenommen fehlt nur das "nein", denn stattdessen geht die Frage sofort über in "Wenn ja - wie sollte er bejagt werden?", worauf drei Antwortmöglichkeiten folgen:
- "nur "Problem Wölfe" erlegen"
- "bejagen um eine verträgliche Anzahl an Wölfen zu erreichen"
- "komplett behagen, bis keine Wölfe mehr da sind"
Wir erinnern uns an die Worte des verantwortlichen CDU-Bürgermeisters im az-online Artikel: "Dabei sei darauf geachtet worden, den Befragten keine Antworten in den Mund zu legen."

Und wo ist dann das "nein" zu der Frage, ob Wölfe bejagt werden sollen? Ich will ein nein!!!



Re: Umstrittene Umfrage in Wriedel
Im Grunde muss man Ja wählen, bei denn Antwortmöglichkeiten. Je nach dem wie man "Problem Wölfe" definiert. Was bleibt den noch für die Antwortmöglichkeit nein? Außer dem absolutum Ultimatum niemals einen Wolf zu erschießen, selbst wenn er Menschen angefallen hat ... (Aus welchen Gründen auch immer.) Was wäre mit Hybrieden und Tollwütigen, würden die auch zu Problemwölfen zählen.Nina hat geschrieben:
Und besonders gewieft:
Auf die Frage "Sollte der Wolf wie andere Wildtiere bejagt werden?" fehlt die Antwortmöglichkeit ja/nein.
Also genaugenommen fehlt nur das "nein", denn stattdessen geht die Frage sofort über in "Wenn ja - wie sollte er bejagt werden?", worauf drei Antwortmöglichkeiten folgen:
- "nur "Problem Wölfe" erlegen"
- "bejagen um eine verträgliche Anzahl an Wölfen zu erreichen"
- "komplett behagen, bis keine Wölfe mehr da sind"
Ansonsten deckt die Option Ja alles andere ab, obwohl nur mittleres wirklich etwas mit Bejagung zu tun hat.
Die erste wird bereits durchgeführt und was hat das mit Bejagung zu tun. (Als würde das nur mit einer Jagterlaubnis von statten gehen können. )
Letzteres ist schliecht und einfach ausrotten (dieses Wort ist wohl unter die RTL 2-Zensur gefallen, es sind dann einfach keine mehr da, die schlafen nur...). Diese Forderung, wird nicht mal in Amerika gestellt. Zumindest öffentlich nicht von Regierungsseiten aus. Da wird dem Wolf wenigsens die Nationalparks zur verfügung gestellt. Komplette Ausrottung will aber keiner in den Mund nehmen, auch wenn die Taten anderes zeigen.
2. suggeriert außerdem das die Anzahl schon zu hoch ist und man sie erreichen muss.
Diese Frage gehört durchgestrichen, rausgerissen und den Schöpfern um die Ohren geknallt, da nicht mal nicht ankreuzen eine befriedigende Option wäre.
Re: Umstrittene Umfrage in Wriedel
Und das nicht nur in solch kleinen Gemeinden. Die Show, die die CDU - Angermänner und Konsorten hier im LK Celle und damit auch für Niedersachsen im Umfeld der MT6-Geschichte abgezogen haben, haut m. E. in die gleiche Kerbe. Mir kommt es fast so vor, als handele man hier nach dem Prinzip: " Haltet den Dieb !"Nina hat geschrieben:
Irgendwie ziemlich durchschaubar, diese parteitaktischen Spielchen...
Der Wolf als gerade recht kommendes Ablenkungsmanöver von der CDU-Politik. Solle doch niemand über die - teilweise Gesetze brechenden - Verfehlungen der Berliner Politik nachdenken. Ob es die No-Bailout-Klausel einmal für die sogenannte Banken-Rettung und auch für die Griechenland-Rettung war, wie eben auch das Dublin-Verfahren, in allen drei Angelegenheiten sind von der CDU-Regierung gültige gesetzliche EU-Abkommen schlicht ausgehebelt worden. Die Folgen haben nicht zuletzt auch zum aktuellen Fall des sogenannten Brexit mit beigetragen, wie man aus den Mündern von international anerkannten Fachleuten in diesen Tagen überall nachlesen kann.
Um so verwerflicher finde ich es, nun den Wolf in den Fokus zu zerren , um einen vermeintlichen Bösewicht hinzustellen, der die Fehltritte der CDU evtl. übertünchen soll. So billig dürften die Damen und Herren jener Couleur aber wohl nicht davon kommen. Das Volk (u. die Völker Europas) sind längst nicht so dumm, wie diese Herrschaften vllt. glauben mögen.
Re: Umstrittene Umfrage in Wriedel
Ich weiß nicht, ob dies schon jemand hier gepostet hat. Aber hier zeigt sich die CDU mal ganz ohne Maske ...
Die CDU im Landkreis Verden – die moderne Mitmachpartei!

Die CDU im Landkreis Verden – die moderne Mitmachpartei!
Hunderte dieser Raubtiere durchstreifen inzwischen Norddeutschland.
http://cdu-kreisverden.de/haustiere-vor ... schuetzen/Was ist nun zu tun?
Mein Kreistagskollege Heinrich Luttmann hat bei der großen Veranstaltung der CDU Kirchlinteln in März zum Thema Wolf festgestellt: „Wir brauchen den Wolf hier nicht. Es ist Zeit das Experiment zu beenden. Der Preis ist zu hoch".
Re: Umstrittene Umfrage in Wriedel
Schon fast zum Brüllen... Wie kann man nur so seine Imkompetenz, seine Dummheit regelrecht rausschreien?Widukind hat geschrieben:Hunderte dieser Raubtiere durchstreifen inzwischen Norddeutschland.

In NDS hat's jetzt 8 Rudel, davon ein neues, das zum ersten Mal Welpen hat. Also runde 60 Erwachsene (davon eben 8 Elternpaare) plus die diesjährigen Welpen.
"Hunderte", na klar doch...



Gruß
Wolf
Re: Umstrittene Umfrage in Wriedel
... und wenn CDU-Bürgermeister Werner Harneit aus Wriedel nicht zufällig noch einen identischen Namensvetter im Ort hat, ist er nebenbei wohl auch noch Mitglied der Jägerschaft des Landkreises Uelzen e.V.:
http://www.jaegerschaft-uelzen.de/erreichbarkeit.html
... und stellvertretender Hegeringleiter:
http://www.jaegerschaft-uelzen.de/hrIV_50J.html
... und Nachfolger von Theo Grüntjens:
http://www.jaegerschaft-uelzen.de/naturschutz.html
...Und so schließt sich der Kreis einmal wieder.
http://www.jaegerschaft-uelzen.de/erreichbarkeit.html
... und stellvertretender Hegeringleiter:
http://www.jaegerschaft-uelzen.de/hrIV_50J.html
... und Nachfolger von Theo Grüntjens:
http://www.jaegerschaft-uelzen.de/naturschutz.html
...Und so schließt sich der Kreis einmal wieder.