Waschbären als Hundekiller?

Alles, was sonst nirgends passt.
Grauer Wolf

Re: Waschbären als Hundekiller?

Beitrag von Grauer Wolf »

Widukind hat geschrieben:Das ist doch kein niedliches, kleines KuschelSteiffTier aus Plüsch, wie einige hier wohl meinen. Nee, nee, nee ... so einfach ist das mit dem Kerl nicht.
Das ist er wirklich nicht. Der sieht zwar niedlich aus, ist und bleibt aber ein wehrhafter Kleinbeutegreifer und Einbrecherkönig. In Ederseenähe würde ich die Bude tunlichst waschbärenfest machen...
Widukind hat geschrieben:Noch schimmer ist m. E. n. der amerikanische Mink, der den europäischen Nerz fast verdrängt hat.
Tja, das war allerdings ein Lapsus fundamentalis von den "Tierbefreiern", die den Mink gleich im großen Maßstab aus Pelzfarmen "befreiten" und einfach aussetzten. Das Ergebnis sehen wir jetzt... :grumpy:

Gruß
Wolf
harris
Beiträge: 820
Registriert: 27. Dez 2011, 00:47

Re: Waschbären als Hundekiller?

Beitrag von harris »

Grauer Wolf hat geschrieben:Ich habe mal so ein bißchen über den Waschbären recherchiert und bin dabei auf folgendes gestoßen:
Ende der 1920er Jahre wurde er als Pelztier nach Deutschland geholt und 1934 am hessischen Edersee ausgesetzt. Sein dichtes, langhaariges Fell galt als begehrte Jagdbeute.
aus http://www.planet-wissen.de/natur_techn ... chbaer.jsp
Ende April 1934 erteilte nämlich die Hermann Göring unterstehende Jagdbehörde dem Geflügelzüchter Rolf Haag die Erlaubnis zwei Waschbärpärchen am hessischen Edersee westlich von Kassel auszusetzen. Augenscheinlich war man also auch im Preußischen Landesjagdamt in Berlin davon überzeugt, dass die damals recht wertvollen Pelzlieferanten die „heimische Fauna bereichern“ würden, wie es Haag ausdrückte.
http://www.lotor.de/lebensraum-und-verb ... hland.html

Na, wer hat ihn hier ausgesetzt? Richtig: Die Herrschaften in Grün, um was neues zum Schießen zu haben. Wolf
Na super, was kann die heutige Generation dazu was die Vorgänger unwissentlich verbockt haben? Willst Du denen, die es es heute versuchen wieder gerade zu rücken Vorwürfe machen.??? Was hast Du denn für Einstellungen?

Grauer Wolf hat geschrieben:Die Auswirkungen auf die heimische Tierwelt werden wohl stark überschätzt und offensichtlich von der Jägerschaft übertrieben dargestellt. Tatsächlich ist sie eher marginal (allenfalls lokal ausgeprägt) und wie ich schrieb, der Waschbär hat sich gut in das hiesige Ökosystem eingefügt und konkuriert aufgrund des Nahrungsspektrum nicht mit anderen Arten, weder mit dem Rotfuchs, noch mit dem Marderhund.
Jau, genau das schreiben Leute, die noch nie mit einem Waschbär zu tun hatten (geschweige denn in ihrer Gegend welche haben...wie Du selbst mal geschrieben hast) Du hast von der heimischen Tierwelt scheinbar keine Ahnung und Dein Wissen kommt scheinbar nur aus irgendwelchen wikis...
(Wenn ich da rein schreibe es gibt gestreifte Waschbären, glaubst Du das garantiert auch..)
Grauer Wolf hat geschrieben: Wissenschaftliche Untersuchungen konnten diese Befürchtungen jedoch widerlegen und man geht heute davon aus, dass Waschbären keine nachteiligen Auswirkungen auf andere Tier- und Pflanzenarten haben.[/baus http://www.planet-wissen.de/natur_techn ... chbaer.jsp
....Ganz objektiv kann jedoch behauptet werden, dass der Waschbär bislang keine ökologischen Schäden von nennenswertem Ausmaß in Mitteleuropa verursacht hat,...


Wenn Du den, ich sag jetzt einfach mal "Scheiß" wirklich glaubst, dann leg Dich in einen Sessel und lies weiter in wiki..
So viel Quatsch in einem Absatz ist eigentlich selten, aber bei Dir ist scheinbar alles möglich..
(sorry, nimms nicht persönlich)
Grauer Wolf

Re: Waschbären als Hundekiller?

Beitrag von Grauer Wolf »

harris hat geschrieben:Du hast von der heimischen Tierwelt scheinbar keine Ahnung und Dein Wissen kommt scheinbar nur aus irgendwelchen wikis...
(Wenn ich da rein schreibe es gibt gestreifte Waschbären, glaubst Du das garantiert auch..)
Ich habe erheblich mehr Ahnung von der heimischen Tierwelt, als Jägern lieb sein könnte. Wikis ziehe ich schon mal gerne ran, weil's praktisch ist und schnell geht. Ansonsten halte ich mich lieber an ausgemachte Fachliteratur (also Dissertationen o.ä.).

Btw., die Jägerschaft behauptet z.B. auch penetrant seit Jahrzehnten, man müsse den Fuchs unbedingt kurzhalten, weil... aber das hatten wir doch schon unzählige Male. Tatsächlich zeigen die entsprechenden Forschungsprojekte ein ganz anderes Bild auf und im Zweifelsfall halte ich mich lieber an Wildbiologen.
Diese ständigen Rechtfertigungen, warum man diese oder jene Art jetzt unbedingt mit der Schußwaffe oder Fallen kontrollieren, "managen" müsse (obwohl's gegen aktuelle, wissenschaftliche Erkenntnisse verstößt), gehen mir allmählich auf den Geist.

Gruß
Wolf
LarsD

Re: Waschbären als Hundekiller?

Beitrag von LarsD »

Grauer Wolf hat geschrieben: Ich habe erheblich mehr Ahnung von der heimischen Tierwelt, als Jägern lieb sein könnte.


Mal so als Jäger ... mir wäre es sehr lieb, wenn Du deutlich mehr Ahnung von der heimischen Tierwelt hättest. Ich brauche keine "Wikis" bemühen. Mir reicht, was sich hinter meinem Haus so abspielt: https://www.youtube.com/watch?v=NcMsDMnZiZo Angesichts solcher Bilder sortiere ich auch mal fix Termine um. Die beiden Waschbären im Hintergrund sind inzwischen beim Gerber und das klapprige Kitz ist längst aufgegessen. Weil die beiden Waschbären Priorität hatten, sind die beiden Marderhunde bisher noch unterwegs. Aber Ende des Monats spielt der Mond wieder mit und dann gehen auch die beiden hoffentlich mit den nächsten Waschbären auf den Weg zum Gerber meines Vertrauens. ;-)
Btw., die Jägerschaft behauptet z.B. auch penetrant seit Jahrzehnten, man müsse den Fuchs unbedingt kurzhalten, weil... aber das hatten wir doch schon unzählige Male. Tatsächlich zeigen die entsprechenden Forschungsprojekte ein ganz anderes Bild auf und im Zweifelsfall halte ich mich lieber an Wildbiologen.


Wie oft muss ich die Links hier noch posten, in denen Artenschützer zur Rettung bedrohter Vogelarten von der Jägerschaft mehr Einsatz bei der Bejagung von Fuchs, Marderhund, Waschbär & Co. verlangen? ;-)
Diese ständigen Rechtfertigungen, warum man diese oder jene Art jetzt unbedingt mit der Schußwaffe oder Fallen kontrollieren, "managen" müsse (obwohl's gegen aktuelle, wissenschaftliche Erkenntnisse verstößt), gehen mir allmählich auf den Geist.
Ein Stück weit kann ich Deine Verzweiflung ja schon verstehen. Wer kommt schon gerne in Erklärungsnot? Was sagen denn "aktuelle, wissenschaftliche Erkenntnisse" dazu, dass wir die Tollwut als natürlichen, zyklisch wirkenden Regulationsmechanismus ausgeschaltet haben und neben dem davon profitierenden, aber hier heimischen Fuchs, auch gleich noch Neozoen wie Mink, Marderhund und Waschbär durch typisch menschliche Kurzsichtigkeit der nunmehr anwachsenden Fuchspopulation zur Seite stellen? Die Beuteschemen dieser Arten überschneiden sich alle im Bereich der Bodenbrüter, Kleinsäuger und Amphibien. Viele der von diesem unnatürlichen Prädationsdruck betroffenen Beutetierarten sind gefährdet bzw. wirklich vom Aussterben bedroht. Schuld daran hat der Mensch, keine Frage. Du willst das Problem dadurch heilen, dass Du es stoisch ignorierst und erwartest ernsthaft, dass man Dir auf diesem argumentativen Holzweg folgt?
harris
Beiträge: 820
Registriert: 27. Dez 2011, 00:47

Re: Waschbären als Hundekiller?

Beitrag von harris »

Schlimm wenn man den Fokus nur begrenzt!!!! Aber Lars, er will eben nicht anders. Alles andere drum herum ist ihm scheinbar egal. Manchmal sieht die Praxis und die Wirklichkeit eben doch anders aus als wiki und irgendwelche Studien, die vielleicht sogar von Leuten gemacht wurden, die auch nur das gesehen haben was sie eben wollten... :roll: Aber da hilft nichts mehr. Nur die eigene Wahrheit ist die wahre Wahrheit... leider...

Aber wie wird er reagieren wenn es noch mehr Steinadler gibt? Die evtl. 3 mal die Woche zuschlagen..
https://www.youtube.com/watch?v=yk8dMzbY4DQ

Auch die sind streng geschützt :o
harris
Beiträge: 820
Registriert: 27. Dez 2011, 00:47

Re: Waschbären als Hundekiller?

Beitrag von harris »

Grauer Wolf hat geschrieben:

... Hier bei uns hat man beim Waschbär einfach Glück gehabt und ich würde ihn inzwischen als heimisch ansehen.
Gruß
Wolf
Und warum nur den Waschbär? Aber nicht Muffel und Fasan?
Wenn dann musst Du alles gleich setzten und nicht nur die Schnittchen raus suchen so wie es gerade passt...
Grauer Wolf

Re: Waschbären als Hundekiller?

Beitrag von Grauer Wolf »

harris hat geschrieben:Und warum nur den Waschbär? Aber nicht Muffel und Fasan?
Wenn dann musst Du alles gleich setzten und nicht nur die Schnittchen raus suchen so wie es gerade passt...
Die Muffel sind Wolfsfutter und die Fasane können sich nur halten, weil ständig nachgezüchtet wird. Beide können sich unter heimischen Bedingungen auf natürliche Weise nicht halten.

LG
Grauer Wolf
Widukind

Re: Waschbären als Hundekiller?

Beitrag von Widukind »

Grauer Wolf hat geschrieben:
harris hat geschrieben:Und warum nur den Waschbär? Aber nicht Muffel und Fasan?
Wenn dann musst Du alles gleich setzten und nicht nur die Schnittchen raus suchen so wie es gerade passt...
Die Muffel sind Wolfsfutter ...
... damit würden sie doch wenigstens einen "Zweck" erfüllen. Der Sinn für den Verbleib von Waschbär u. Konsorten erschließt sich mir aber nicht.
Lutra
Beiträge: 2701
Registriert: 5. Okt 2010, 21:30
Wohnort: Pulsnitz

Re: Waschbären als Hundekiller?

Beitrag von Lutra »

Widukind hat geschrieben: Der Sinn für den Verbleib von Waschbär u. Konsorten erschließt sich mir aber nicht.
Die werden aber verbleiben, ob es uns gefällt oder nicht. Es hat aber auch was Gutes, wenn es Schuldige gibt für den Rückgang von Singvögeln, Niederwild usw.. Und die widersprechen nicht mal.
LarsD

Re: Waschbären als Hundekiller?

Beitrag von LarsD »

Lutra hat geschrieben: Die werden aber verbleiben, ob es uns gefällt oder nicht. Es hat aber auch was Gutes, wenn es Schuldige gibt für den Rückgang von Singvögeln, Niederwild usw.. Und die widersprechen nicht mal.
Warum greifst Du Dir im Sommer die Sense und mähst die Orchideenwiesen kurz ...? Wozu künstlich eine Pflanze bevorzugen, dafür viele andere Arten zurück drängen und so das natürliche Gefüge zugunsten einer total unnatürlichen Vegetationsstruktur verdrehen? Warum nicht lieber hinsetzen und auf die bösen Bauern schimpfen, die schließlich früher noch selbst gemäht haben? Die sind die Schuldigen! ;-)

Dieses zugegeben arg polemische Genöle läge auf der gleichen Wellenlänge, wie es hier im Forum bezüglich der Bejagung von Waschbär oder auch Fuchs kommt. Die gleiche Motivation, die Dich zur Sense greifen lässt, treibt mich bei der Raubwildjagd an. Du erfreust Dich an hoffentlich vielen Blütenständen von Frauenschuh oder Knabenkraut, ich mich über große Rammelgesellschaften von Hasen, das Pfeifen vom Tüpfelsumpfhuhn oder den Balzflug der Bekassine.
Antworten