Grauer Wolf hat geschrieben: Ich habe erheblich mehr Ahnung von der heimischen Tierwelt, als Jägern lieb sein könnte.
Mal so als Jäger ... mir wäre es sehr lieb, wenn Du deutlich mehr Ahnung von der heimischen Tierwelt hättest. Ich brauche keine "Wikis" bemühen. Mir reicht, was sich hinter meinem Haus so abspielt:
https://www.youtube.com/watch?v=NcMsDMnZiZo Angesichts solcher Bilder sortiere ich auch mal fix Termine um. Die beiden Waschbären im Hintergrund sind inzwischen beim Gerber und das klapprige Kitz ist längst aufgegessen. Weil die beiden Waschbären Priorität hatten, sind die beiden Marderhunde bisher noch unterwegs. Aber Ende des Monats spielt der Mond wieder mit und dann gehen auch die beiden hoffentlich mit den nächsten Waschbären auf den Weg zum Gerber meines Vertrauens.
Btw., die Jägerschaft behauptet z.B. auch penetrant seit Jahrzehnten, man müsse den Fuchs unbedingt kurzhalten, weil... aber das hatten wir doch schon unzählige Male. Tatsächlich zeigen die entsprechenden Forschungsprojekte ein ganz anderes Bild auf und im Zweifelsfall halte ich mich lieber an Wildbiologen.
Wie oft muss ich die Links hier noch posten, in denen Artenschützer zur Rettung bedrohter Vogelarten von der Jägerschaft mehr Einsatz bei der Bejagung von Fuchs, Marderhund, Waschbär & Co. verlangen?
Diese ständigen Rechtfertigungen, warum man diese oder jene Art jetzt unbedingt mit der Schußwaffe oder Fallen kontrollieren, "managen" müsse (obwohl's gegen aktuelle, wissenschaftliche Erkenntnisse verstößt), gehen mir allmählich auf den Geist.
Ein Stück weit kann ich Deine Verzweiflung ja schon verstehen. Wer kommt schon gerne in Erklärungsnot? Was sagen denn "aktuelle, wissenschaftliche Erkenntnisse" dazu, dass wir die Tollwut als natürlichen, zyklisch wirkenden Regulationsmechanismus ausgeschaltet haben und neben dem davon profitierenden, aber hier heimischen Fuchs, auch gleich noch Neozoen wie Mink, Marderhund und Waschbär durch typisch menschliche Kurzsichtigkeit der nunmehr anwachsenden Fuchspopulation zur Seite stellen? Die Beuteschemen dieser Arten überschneiden sich alle im Bereich der Bodenbrüter, Kleinsäuger und Amphibien. Viele der von diesem unnatürlichen Prädationsdruck betroffenen Beutetierarten sind gefährdet bzw. wirklich vom Aussterben bedroht. Schuld daran hat der Mensch, keine Frage. Du willst das Problem dadurch heilen, dass Du es stoisch ignorierst und erwartest ernsthaft, dass man Dir auf diesem argumentativen Holzweg folgt?