Angriff auf Hund in der Uckermark

Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern
Miscanthus
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Re: Angriff auf Hund in der Uckermark

Beitrag von Miscanthus »

harris hat geschrieben:das Problm ist doch, dass die Einschläge immer mehr (klar, gibt ja auch mehr Wölfe) werden, sondern auch immer näher an Behausungen und Siedlungen. Das dieses doch kein Einzelfall mehr ist wissen wir doch alle. Und immer wieder herunterspielen und sagen, der Zaun muß dichter, höher, stärker, tiefer. die Hunde nicht raus und angeleint, ach der Spielplatz war eh zu dicht am Wald. Das hilft uns alles nicht. Warum müssen denn diese Maßnahmen getroffen werden? Ja weil der Wolf eben doch die scheu langsam vor dem Menschen, den Nutztieren (ist ja einfacher ran zu kommen als an Wild), Haustieren und den Siedlungen verliert.
Ich tu mir immer schwer, wenn dann - aus welchem Grund auch immer - die Stereotypen ausgepackt werden. Zumal, wenn es solche sind die mittlerweile schon überstrapaziert werden. Dieses Argument, von dem Wölfen, die mittlerweile "jegliche Scheu verlieren" gibt es ja nicht nur bei uns, es wird von den einschlägigen Verdächtigen auf der ganzen Welt benutzt. Meine Frage dazu: Wie naiv kann man eigentlich sein, wenn man noch glaubwürdig sein möchte. Wo Wildtiere leben, ganz egal ob Igel, Fuchs, Marder, Waschbär, Wildschwein, Reh, aber eben auch Wolf, werden sich diese nachts und in der Dämmerung auch bis in die unmittelbare Nähe menschlicher Behausungen bewegen! Wer glaubt, dem sei nicht so, dem sei geraten, mal nachts - wenn er vielleicht mal auf Klo muss - eine Zeitlang aus dem Fenster zu gucken. Und dann... :o
holsteiner in nrw
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Re: Angriff auf Hund in der Uckermark

Beitrag von holsteiner in nrw »

Ich denke auch, dass der aktuelle Fall nicht dazu taugt zu verallgemeinern. Immerhin liegt das Grundstück mitten im Wald in Einzellage und nicht in geschlossener Bebauung.
Nichtsdestotrotz merken wir doch alle, wie in den letzten Wochen sich die Meldungen mehren, die schon die Gefahr bergen das Image des Wolfes in Deutschland zu verschlechtern.
Selbstverständlich mehren sich auf Grund der Ausbreitung der Wölfe die Übergriffe auf Nutztiere. Das ist auch nicht ungewöhnlich. Der Mensch benötigt sich halt seine Zeit sich auf den Wolf einzustellen. Und diese Zeit muss man auch überstehen. Da ist auch die Politik gefordert. Eine offensivere Aufklärungsarbeit kombiniert mit großzügigen und unbürokratischen Entschädigungen wären wünschenswert. Niedersachsen ist da ja nicht gerade als Paradebeispiel anzusehen....

Wir sollten uns viel mehr ein Beispiel an den Ländern nehmen, die schon seit Jahrhunderten mit den Wölfen zusammenleben. Ein wenig mehr Gelassenheit und Toleranz wäre angebracht. Damit meine ich keinesfalls Verharmlosung.
Grauer Wolf

Re: Angriff auf Hund in der Uckermark

Beitrag von Grauer Wolf »

harris hat geschrieben:Ups, und ich dachte schon es passiert zu dem Fall hier überhaupt nichts. Es hat ja lange gedauert, bis entlich mal jamand kein Verständnis hat.
WEr hat den noch nie seinen Hund mal unbeaufsichtigt gelassen? Mal schnell vor die Tür (gut, in dichten Wohngebieten sollte man es auch sein lassen) Aber am Ortsrand wo der Feldweg lang geht oder am Waldrand... Also bitte.
Ich! Auch nicht, als ich 6 Jahre auf dem Land wohnte. Meine Tiere sind mir anvertraut, ergo achte ich auf sie! Die lasse ich nicht mal unbeaufsichtigt in den Garten, weil hier Asis rumlaufen, die Spaß daran haben, Tiere zu triezen.

Der Punkt ist, das 99.999% der Menschen völlig verlernt haben, mit der Natur zu leben, und sie nur aus dem Zoo oder dem TV kennen. Hier in meiner Gegend sind's z.B. nicht die Wölfe, auf die man beim Spaziergang achten muß, sondern die Wildschweine. Auch die können einen Hund fürchterlich zurichten. Also hält man die Augen auf und seinen Hund unter Aufsicht. Da gibt es keine Ausreden! Die Natur ist kein Steichelzoo mit niedlichen Häschen und Zicklein!
Miscanthus hat geschrieben:Dieses Argument, von dem Wölfen, die mittlerweile "jegliche Scheu verlieren" gibt es ja nicht nur bei uns, es wird von den einschlägigen Verdächtigen auf der ganzen Welt benutzt. Meine Frage dazu: Wie naiv kann man eigentlich sein, wenn man noch glaubwürdig sein möchte. Wo Wildtiere leben, ganz egal ob Igel, Fuchs, Marder, Waschbär, Wildschwein, Reh, aber eben auch Wolf, werden sich diese nachts und in der Dämmerung auch bis in die unmittelbare Nähe menschlicher Behausungen bewegen! Wer glaubt, dem sei nicht so, dem sei geraten, mal nachts - wenn er vielleicht mal auf Klo muss - eine Zeitlang aus dem Fenster zu gucken. Und dann... :o
Eben! Gut auf den Punkt gebracht. Waschbären gibt's hier nur sehr wenige, ich hab auch noch keinen gesehen, die Wildschweine erst ein paar Vororte weiter draußen, aber der Fuchs wohnt z.B. gleich um die Ecke und selbst Fledermäuse gibt's hier. Nicht einmal die Stadt ist also frei von Wildtieren und das ist auch gut so. Klar, auch uns hat der Marder schon mal ein Kabel im Auto gekillt, aber deshalb fordere ich doch nicht seinen Abschuß!

Imho wird von der Presse auf Betreiben gewisser Kreise, die reichlich Raum für ihre Statements bekommen, gezielt Stimmung gegen den Wolf gemacht und jedes Vorkommnis publikumswirksam dramatisch aufgebauscht. Absolut betrachtet ist die Zahl der Zwischenfälle vernachlässigbar gering und sie sind obendrein fast immer Schuld des Menschen, der seiner Aufsichts- und Sorgfaltspflicht nicht nachgekommen ist.
Der Wolf ist kein Kuscheltier und liegt auch nicht neben dem Lamm. Aber er ist auch nicht der große Dämon, den manche am liebsten beschwören möchten, um eine Handhabe zu bekommen, ihn wieder auszurotten.
Wenn man solchen Dummschwätzern von übergestern Raum für ihre verquasten Ansichten läßt...
http://www.nordkurier.de/mueritz/der-wo ... 25108.html
...dann hat das m.M.n. Methode!

Gruß
Wolf
harris
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Re: Angriff auf Hund in der Uckermark

Beitrag von harris »

"Klar, auch uns hat der Marder schon mal ein Kabel im Auto gekillt, aber deshalb fordere ich doch nicht seinen Abschuß!"

Das Verhältnis ist ja wohl nicht gegeben. Nun sei auch mal ehrlich.
Das Kabel kann man schnell für ein paar € ersetzen. War es nur ein Kabel? Hat er mehrmal schon zugeschlagen? Welchen Aufwand hast du betrieben damit er nicht mehr das Kabel killt? ...aber das war nur der Marder...

Es war kein Wolf der Dein Lamm, Dein Rind, Dein Hund.... erschreckt, angegriffen, verletzt oder getötet hat. Wie reagierst Du dann?
Aber das wird dir nicht passieren. du bist ja 100%.

Aber wer noch nie einen Waschbär im Hause hatte, geschweigedenn noch nie gesehen hat, kann ja aus der Ferne immer Ratschläge geben.

Aber es bleibt bei Dir weiterhin beim Schönreden. Nur das wir uns allen in Zukunft nicht reichen.
Miscanthus
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Re: Angriff auf Hund in der Uckermark

Beitrag von Miscanthus »

Das hat mit Schönreden nichts zu tun! Vielleicht hängt es ja damit zusammen, dass wir tatsächlich erst wieder lernen müssen, ein Großraubtier in unserer Nähe zu haben. Ich empfehle jedem, mal Urlaub in etablierten. Wolf-/Bärengebieten zu machen. Slowakei z.B. bietet sich an, Spanien ist nicht schlecht,und mitzubekommen, dass man dort recht entspannt mit der Gegenwart der Großraubtiere umgeht und sich nicht in die Hosen macht, wenn sie nachts in den Dörfern rumstromern. Man kann sich Blockhütten mit Klohäuschen mieten und dann guckt man halt nachts mit der Taschenlampe erstmal ob irgendwo leuchtende Augen sind! Und dann ...nicht dein Rind, Hund, Lamm das ist auch so ein Argument.....
Nein, es ist wahrlich nicht schön auf ein vom Wolf gerissenes Lamm zu treffen, aber auch nicht auf ein aus einem von tausenden anderen Gründen verendetes Lamm zu finden. Die Welt ist kein rosa Ponyhof!
Grauer Wolf

Re: Angriff auf Hund in der Uckermark

Beitrag von Grauer Wolf »

harris hat geschrieben:"Klar, auch uns hat der Marder schon mal ein Kabel im Auto gekillt, aber deshalb fordere ich doch nicht seinen Abschuß!"

Das Verhältnis ist ja wohl nicht gegeben. Nun sei auch mal ehrlich.
Das Kabel kann man schnell für ein paar € ersetzen. War es nur ein Kabel? Hat er mehrmal schon zugeschlagen? Welchen Aufwand hast du betrieben damit er nicht mehr das Kabel killt? ...aber das war nur der Marder...
Es reichte, den Wagen auf die andere Straßenseite zu setzen, wo's keine Büsche direkt daneben gibt. Das Kabel hatte den Gegenwert von 'nem Schaf (mit Arbeitslohn).
harris hat geschrieben:Es war kein Wolf der Dein Lamm, Dein Rind, Dein Hund.... erschreckt, angegriffen, verletzt oder getötet hat. Wie reagierst Du dann?
Aber das wird dir nicht passieren. du bist ja 100%.
Schafe und Kühe habe ich logischerweise keine und meine Hunde sind von der harten Sorte (Herdengebrauchshunde!), die nicht so schnell vor was erschrecken. Und ja, das würde mir wirklich nicht passieren, wenn ich weiß, daß ein Wolf unterwegs ist. Harris, ich bin nicht perfekt, aber ich gehöre zu den Menschen, die gelernt haben, mit und in der Natur selbst wachsam wie ein Wildtier zu sein. Das unterscheidet mich, glaube ich, ganz gewaltig vom Durchschnittsbürger und Mainstream. Ich lebe zwar gezwungenermaßen in der Stadt, bin aber mentalitätsmäßig kein Städter, sondern einer, der sich lieber mit den Füchsen im Wald trifft (vorgestern gerade wieder :pleased: ). Vielleicht kannst Du einfach mal akzeptieren, daß ich nicht in Deine Schablone passe, nicht mal annähernd. Ich bin dem Tod in der Natur schon oft begegnet, in allen Stadien, von ganz frisch bis traurige Überreste und es schockiert mich nicht, weil's einfach Teil der Natur ist.
Meinst Du wirklich, mich würd's beeindrucken, morgens Wolfsspuren im Vorgarten zu sehen, außer im Sinne von "Ui... klasse!"? Im Gegenteil, das wäre für mich ein Grund, nachts mal die Augen aufzuhalten, weil's vielleicht was zu sehen gibt. Ebenso wenig hätte ich "Muffen", ganz gemütlich durch Wolfsland zu wandern, auch nachts. Aber vielleicht kannst Du Dir es ja nicht vorstellen, daß jemand, der sein Dach über dem Kopf in der Stadt hat, so drauf ist... ^^ Sei's drum. Vielleicht könnten wir das persönliche mal weglassen, denn es wird allmählich langweilig. Hier geht's primär um Wölfe...
harris hat geschrieben:Aber wer noch nie einen Waschbär im Hause hatte, geschweigedenn noch nie gesehen hat, kann ja aus der Ferne immer Ratschläge geben.
Aber es bleibt bei Dir weiterhin beim Schönreden. Nur das wir uns allen in Zukunft nicht reichen.
Waschbär im Haus muß nicht sein, aber ich wüßte auch nicht, wo der bei uns eindringen sollte, zumal der Geruch von 3 Hunden vermutlich sehr abschreckend ist. Und mal abgesehen davon, muß ich immer jedes Tier selber gesehen haben? Wobei der Waschbär das einzige Tier hier in der Gegend ist, von dem ich weiß, daß es (selten; westliche Kante des Verbreitungsgebietes) hier vorkommt, ich es aber noch nicht gesehen habe. Alles andere kenne ich von Beobachtungen und Begegnungen, egal ob Fuchs, Dachs und Iltis bis hin zu Reh- und Schwarzwild (letzteres ist in meinem "Hauswald" sogar sehr häufig) und all die Kleinsäuger, die hier rumwuseln.
Ich rede also nichts schön, ich weiß, wovon ich rede.

Gruß
Wolf
Lutra
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Re: Angriff auf Hund in der Uckermark

Beitrag von Lutra »

harris hat geschrieben: Aber das Problem liegt doch meiner Meinung nicht daran, dass leider die arme alte Hündin (11 oder12 Jahre) angefallen wurde, das Problm ist doch, dass die Einschläge immer mehr (klar, gibt ja auch mehr Wölfe) werden, sondern auch immer näher an Behausungen und Siedlungen. Das dieses doch kein Einzelfall mehr ist wissen wir doch alle.
Bei uns hier in der Lausitz gibt es schon seit vielen Jahren Informationsveranstaltungen durch das Kontaktbüro und ich habe schon so einige besucht. Schon von Anfang an wird dort das Foto gezeigt, wo ein Wolf am Tage nahe eines Hauses über den Acker läuft. Das ist auch auf der Seite des Kontaktbüros zu finden. Und es wurde immer betont, dass der Wolf zwar dem Menschen ausweicht, aber nicht seinen Siedlungen.
Daher wundere ich mich etwas über die Sprüche, dass sich der Wolf mehr und mehr in die Nähe menschlicher Behausungen und Siedlungen traut. Das macht er schon immer. Wenn es mehr Wölfe werden, wird es logischerweise öfter mal bemerkt. In letzter Zeit kam in unserer Gegend, wenn neben dem Haus ein angebundenes Schaf gerissen wurde, auch immer wieder der Spruch, man hätte nicht gedacht, dass sich der Wolf so nahe an die Häuser getraut. Und von Leuten, die es eigentlich wissen müßten, wird dann noch bestätigt, ja, das ist so, der Wolf verliert immer mehr seine Scheu.
harris
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Re: Angriff auf Hund in der Uckermark

Beitrag von harris »

Grauer Wolf hat geschrieben: Es reichte, den Wagen auf die andere Straßenseite zu setzen, wo's keine Büsche direkt daneben gibt. Das Kabel hatte den Gegenwert von 'nem Schaf (mit Arbeitslohn).
Deine Einstellung zu Schafen kennen wir, aber dass Du jetzt das Kabel noch weiter runter ziehst hätt ich nicht gedacht... :-P
Grauer Wolf hat geschrieben: Das unterscheidet mich, glaube ich, ganz gewaltig vom Durchschnittsbürger und Mainstream. Ich lebe zwar gezwungenermaßen in der Stadt, bin aber mentalitätsmäßig kein Städter, sondern einer, der sich lieber mit den Füchsen im Wald trifft (vorgestern gerade wieder :pleased: ).
Vielleicht kannst Du einfach mal akzeptieren, daß ich nicht in Deine Schablone passe, nicht mal annähernd. Ich bin dem Tod in der Natur schon oft begegnet, in allen Stadien, von ganz frisch bis traurige Überreste und es schockiert mich nicht, weil's einfach Teil der Natur ist.
Meinst Du wirklich, mich würd's beeindrucken, morgens Wolfsspuren im Vorgarten zu sehen, außer im Sinne von "Ui... klasse!"? Im Gegenteil, das wäre für mich ein Grund, nachts mal die Augen aufzuhalten, weil's vielleicht was zu sehen gibt. Ebenso wenig hätte ich "Muffen", ganz gemütlich durch Wolfsland zu wandern, auch nachts. Aber vielleicht kannst Du Dir es ja nicht vorstellen, daß jemand, der sein Dach über dem Kopf in der Stadt hat, so drauf ist... ^^ Sei's drum.
Ja glaubst Du denn, Du bist der Einzige, der im Wald ist??? Und deine vorhin erwähnten Fledermäuse sind auch bei mir im Garten.
Weil Du manchmal glaubst Du bis was besonderes, daher kommt Deine folgende Auffassung:
Grauer Wolf hat geschrieben: Vielleicht könnten wir das persönliche mal weglassen, denn es wird allmählich langweilig. Hier geht's primär um Wölfe...
Natürlich bin ich auch für Wolf, Luchs und Wildkatze. Aber man muss auch die Probleme der verstehen, die dann damit leider welche haben.

Grauer Wolf hat geschrieben:Waschbär im Haus muß nicht sein, aber ich wüßte auch nicht, wo der bei uns eindringen sollte, zumal der Geruch von 3 Hunden vermutlich sehr abschreckend ist. Und mal abgesehen davon, muß ich immer jedes Tier selber gesehen haben?
Wo der Waschbär eindringen sollte? Das zeigt er Dir dann schon, man keine Angst. Der findet Schlupflöcher, da denkst Du im Traum nicht dran. ;-)
Auch die Rinder,- oder Schafhalter wußten nicht wo der Wolf eindringen könnte. Trotz Vorsichtsmaßnahmen. Und dann war er doch da... :roll:
Der Geruch von Hunden tut nichts zur Sache. Ich habe auch zwei.
Nein, man muss nicht jedes Tier in freier Natur gesehen haben, aber dann sollte man die Argumente und Erfahrungen derjenigen respektieren, die die Tiere in freier Natur gesehen haben und mit ihnen konfrontiert werden...und jetzt sind wir wieder beim Wolf.
Grauer Wolf hat geschrieben: Wobei der Waschbär das einzige Tier hier in der Gegend ist, von dem ich weiß, daß es (selten; westliche Kante des Verbreitungsgebietes) hier vorkommt, ich es aber noch nicht gesehen habe. Alles andere kenne ich von Beobachtungen und Begegnungen, egal ob Fuchs, Dachs und Iltis bis hin zu Reh- und Schwarzwild (letzteres ist in meinem "Hauswald" sogar sehr häufig) und all die Kleinsäuger, die hier rumwuseln.
Ich rede also nichts schön, ich weiß, wovon ich rede.
Viele Andere auch. Nur die lassen es nicht so raushängen und wiederholen sich dauernd.
LarsD

Re: Angriff auf Hund in der Uckermark

Beitrag von LarsD »

Grauer Wolf hat geschrieben: Aha, da haben wir es doch schon. Wenn man weiß, daß ein Wolf oder ein Rudel im Umkreis sein Revier hat, läßt man seinen Hund nicht unbeaufsichtigt ins Freie. Das würde ich nicht mal mit meinen Altdeutschen machen, die "Haare auf den Zähnen haben". Das Lattenzäunchen am Forsthaus ist kein Hindernis. Soll Bello oder Bella also mal für's "Geschäft" raus, geht man als Hundehalter mit raus! Punkt.
Mann! Deine Selbstgerechtigkeit ist wirklich schwer zu ertragen! Da geht ein Forstbeamter selbst nach dem Übergriff auf seinen Hund noch herrlich entspannt mit der Sache um. Das hält Experten wie Dich aber nicht davon ab, im Netz die große Keule zu schwingen. Wer bitte bist Du, dass Du Dir aus der Ferne Deines Stadtkämmerleins solche Tiraden anmaßt? Was reitet Dich, einem der grünsten Zeitungsredakteure Brandenburgs im gleichen überheblichen Tonfall einen Online-Kommentar zu servieren, bei dessen Lektüre der garantiert mit den Ohren schlackert. Merkst Du vor lauter Selbstdarstellung wirklich nicht, dass Du mit diesem Egotrip den Wölfen einen echten Bärendienst erweist? :|
LarsD

Re: Angriff auf Hund in der Uckermark

Beitrag von LarsD »

holsteiner in nrw hat geschrieben:Eine offensivere Aufklärungsarbeit kombiniert mit großzügigen und unbürokratischen Entschädigungen wären wünschenswert. Niedersachsen ist da ja nicht gerade als Paradebeispiel anzusehen....

Wir sollten uns viel mehr ein Beispiel an den Ländern nehmen, die schon seit Jahrhunderten mit den Wölfen zusammenleben. Ein wenig mehr Gelassenheit und Toleranz wäre angebracht. Damit meine ich keinesfalls Verharmlosung.
Was die Stimmung hier im Moment zum Kochen bringt ist die Diskrepanz zwischen dem, was den Menschen bislang über den Wolf erzählt wurde und dem, was die Wölfe inzwischen an Verhaltensweisen zeigen. Mit dem Ziel, Akzeptanz für die Wölfe zu erzeugen, wurden sie rhetorisch geschickt in ein günstiges Licht gerückt - im Klartext: es wurde verharmlost und beschönigt. Diese Hypothek fällt den Wölfen jetzt auf die Füße. Sie sind nicht so scheu, wie behauptet. Sie sind nicht so selten, wie behauptet. Erst die Aktion mit den Mutterkuhherden, jetzt packt so ein Wolf am hellichten Tag einen Hund vor der Haustür. Wer wundert sich tatsächlich darüber, dass die Masse sich über solcher Geschehnisse aufregt? Es lag auf der Hand, dass es zu genau solchen Aktionen kommen würde. Die Erfahrungen der Nachbarländer sprachen und sprechen für sich. Jetzt können wir da teilweise schon mitreden. Was kommt als nächstes? Das auf der Koppel zerpflückte Pony? Der Unfall mit einer im Wolfsgebiet ausgebrochenen Rinder- oder Pferdeherde? Und das ist dann keinesfalls das Ende der Eskalationssoirale - keine Frage des Ob, sondern des Wann.

Die Politik ist in der Tat gefordert. Sie darf das Feld nicht den Schreihälsen auf beiden Seiten überlassen. Hauptaufgabe wird sein, das Vertrauen der Menschen wieder zu gewinnen. Im Zweifel auch dadurch, dass so ein Wolf, der drei Tage nach dem Übergriff schon wieder im Garten des Försters unterwegs ist, wirklich was aufs Fell bekommt und das dann auch kommuniziert wird. Nichts wäre besser für die Wölfe als die Meldung, dass der Bursche nach einer Ladung Hartgummi-Schrot nunmehr das Gehöft großräumig meidet. Sollte er das allerdings nicht tun, ist er in meinen Augen ein Fall für den finalen Schuss. Das wäre für das Einzeltier tragisch, aber für die Population biologisch längst belanglos. Denn wer glaubt, dass dieser Wolf der einzige Wolf in der Uckermark ist, der lebt in einer anderen Welt ... ;-)
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