Wolf und Pferd - eine Standortbestimmung aus Sicht des Freizeit- und Geländereiters

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FrauFuchs
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Re: Wolf und Pferd - eine Standortbestimmung aus Sicht des Freizeit- und Geländereiters

Beitrag von FrauFuchs »

Kommt immer auf die "horsenality" an ob ein Pferd sich anhetzten lässt :-)
Mein extrem hundeerprobtes Pferd hat erst mal "doof" geguckt als Swiffer kam...
Swiffer ist nämlich eine "anschleicherin" die zwischen drin immer wieder regungslos verharrt... Ähnlich wie bordercollies das machen. Der wolfsgelbe Blick unverwandt auf das Objekt der "Begierde" gerichtet.tiefergelegt und leise pirscht sich swiffy an.manchmal bewegt sich der Hund scheinbar nur wenige Millimeter um irgendwann blitzschnell und zielgerichtet in einem affentempo loszusprechen.
Einmal lauerte sie auf einem Holzstoß kauernd auf die arme althündin um auf sie nieder zu stürzten.
Es gibt Pferde die werden da wehrhaft. Dass sind die herdenchefs.(so ein echter lbe high Spirit kann schon wüst werden nur muss man den erst mal in der Herde haben.) Meine Stute gehört nicht dazu. Die würde evtl erst mal Gas geben und sich erst wenn's nimmer anders geht wehren.
Sag ja, trotz hundeerfahrung hat sie auf das extrem wölfisch anmutende "anpirsch verhalten" der jungen nordischen reagiert.
Ob ihrs glaubt oder nicht... Selbst meine althündin hat erst mal gedacht die will sie jagen und irritiert geguckt:-)
zaino
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Re: Wolf und Pferd - eine Standortbestimmung aus Sicht des Freizeit- und Geländereiters

Beitrag von zaino »

LOL... Russenfärt, vermutlich von Mama und Papa in zarter Jugend mit wilden Geschichten aus dem Randgebiet des Kaukasus gefüttert, spackt möglicherweise erstmal ab, dreht aber dann fix um: Denn draußen in der Steppe muss man energiesparsam sein! Erschrecken ja, hirnlos rennen nein, denn Araberblut hin und her: Wer sich verausgabt, bis ihm die Zunge hängt, der Schweiß trieft und die Beine zittern, ist seine Reserven erstmal los und friert sich in der Winternacht noch gefährlich den A** ab. Ist nicht art-erhaltend. Dafür war ich manches Mal dankbar. Durchgänger, die unaufhaltsam in Gräben fallen, sich auf Äckern überschlagen etc.... nein, brauch ich nicht.
Je nach Nachguck-Ergebnis ist er durchaus wehrhaft. Einen übergriffigen Hund in einer Reithalle hat mal nur ein Holzbrett vom Loch im Kopf gerettet. Wobei der meinige Hunde mag, so lang ich sie nicht zu viel streichel... (35 kg Labrador anlupfen am Nackenfell kann dann schon auch passieren).

Eine Bekannte hatte mal Gedränge am Zaun, ein Durchgang war unerwartet zugehängt beim Auslassen auf die Weiden. Leider hat sie sich nicht so im Griff und brüllt dann gern rum... ihre Aussi-Hündin meinte, helfen zu müssen, ging hinten ran an die Pferde und - landete mit halb eingeschlagenem Schädel in der Klinik. Konnte zum Glück ohne Folgen gerettet werden, das arme Ding.
Pferde-Männer schlagen überwiegend mit der Vorhand, das Auge beim Gegner, Stuten treten hinten raus. Wie schnell ihre Reflexe sind, kann man einem Nicht-Reiter kaum beschreiben. Unseren wesentlich über.
Also übertriebene Sorge um Weidepferde? Nö...
balin
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Re: Wolf und Pferd - eine Standortbestimmung aus Sicht des Freizeit- und Geländereiters

Beitrag von balin »

Bitte etwas relativieren! Habe gerade zwei Stunden beim Spielen zugeschaut. Das sind genetische Raubtiere und wenn Wölfe sich in der Jugend so intensiv bewegen, dann kommen sie mit maximaler Fitness ins Jagdalter. Das ist schon genial, welche Geschmeidigkeit sich da entwickelt und ich bin baff über die Unverfrohrenheit, mit der die Kleinen zu Werke gehen. Und, wenn es um's Treiben geht, dann kommen die Hunde anfangs in einem schrägen Winkel von hinten, wo sich ein Huftier verrenken müßte um Schaden anzurichten. Erst wenn die müde sind kommt der Fußzwicker. Muß man auch erst gesehen haben und den Hunden die Zeit zum selber Nachdenken gegeben haben. Rufus geht auch an den Hals, wie man es ja auch bei Wölfen erwarten kann. Wolfsjagd ist in Bewegung setzen und dann absondern. Der Mechanismus funktioniert bei allen Huftieren und der wirklich abwehrende Kontrapunkt ist eigentlich nur der Zusammenhalt der Herde.
An meinen Hunden kann ich studieren, daß Wölfe eigentlich jedes größere Tier erlegen können, die wiederum wissen das und deswegen funktioniert Treiben mit Hunden auch.
Es gibt da ein Gleichgewicht und genau das muß man als Hirte im Blut haben.
In Neuseeland holen sie die Kühe mit drei bis vier Hunden zum Melken. Da sind die Pferde auf der Seite der Hunde. Ich wette aber, daß es auch umgekehrt ginge, nur etwas langsamer. Pferde sprechen auf Caniden genauso an, wie Rinder, nur hat das Hüten da noch niemand vergleichbar so kultiviert. ;-)
FrauFuchs
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Re: Wolf und Pferd - eine Standortbestimmung aus Sicht des Freizeit- und Geländereiters

Beitrag von FrauFuchs »

Toller Beitrag Balin!
Deine Kühe sind ein Team! Die meisten Pferde nur ein zusammen gewürfelter haufen. Keine gewachsene Herde.
Oft gibt's nicht mal einen wirklich griffigen lbe als Chef - dann übernimmt notgedrungen einer, der von Natur aus eigentlich nichts taugt und schon haben wir eine evtl panisch fliehende Herde Equiden.
Die Hunde die unsere Pferde so in der Regel kennen verhalten sich auch eher weniger wölfisch und sehen auch meist deutlich hündisch aus.
War damals selbst baff was swiffy auslöste. Und da war ich als Mensch dabei der das klärte.
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Re: Wolf und Pferd - eine Standortbestimmung aus Sicht des Freizeit- und Geländereiters

Beitrag von Wolfsblut »

Ulrike hat geschrieben:Experten zu dem Thema "Wölfe" schießen wie Pilze aus dem Boden und haben sich dann oft ganz schnell wieder überlebt, weil die Wirklichkeit dann doch anders aussieht.
Da jeder mündig genug sein sollte, sollte es auch nicht schwer fallen sich an die richtige Experten zu wenden. Und das sind nicht irgendwelche Wolfsberater die gerade mal ein Wochendseminar ihr Eigen nennen.
Ulrike hat geschrieben: Erfahrungen aus anderen Ländern sind für mich nur bedingt von Bedeutung, andere Länder - andere Sitten. Ein Schäfer der davon leben kann 100 Schafe zu behirten - so naturverbunden muss es dann für mich nicht sein.
Erstens: Es gibt keine anderen Sitten, Wolf ist Wolf. Wölfe perse jedoch individuell unterschiedlich. Das hängt nicht mit dem Land zusammen, Topographie oder whatever, sondern mit dem Fakt das diese Art dem Menschen ähnlicher ist als viele denken.
Zweitens: Man kann sich nicht aussuchen inwiefern man naturverbunden ist. Die Natur ist kein Ramschartikel aus dem Supermarkt auf das man irgendwelche Ansprüche oder gar Rechte besitzt. Entweder man ist mit ihr verbunden, mit allen Risiken die sie nun mal bietet, oder man lässt es und bunkert sich in der City ein.
Ulrike hat geschrieben: Die Beiträge der Wolfskonferenz habe ich mir komplett angesehen, ist ja nicht so, also würde ich mich nicht informieren wollen.
Dann muss man auch bereits sein, sich dessen anzunehmen. Ilka Reinhardt, David Mech und Dr. Ketil Skogen müssten ja dir ordentlich was verstehen zu geben haben.
Ulrike hat geschrieben: Das Wolfmonitoring und -management z.B. in Niedersachsen ist ein Beispiel für eine Geldverbrennungsanlage und sonst nichts.
Mit welchen Recht äußerst du so eine völlig nicht belegtbare Aussage? Weißt du was Monitoring ist und um was es da geht? Ilka Reinhardt hat es denk ich ganz gut erklärt.
Ulrike hat geschrieben: Wie sich das ganze entwickelt werden wir sehen - keine Ahnung, aber ein gutes Gefühl habe ich nicht.
Ich auch nicht... Allerdings ausschließlich bezüglich der Wolfshasser-Leute....
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Re: Wolf und Pferd - eine Standortbestimmung aus Sicht des Freizeit- und Geländereiters

Beitrag von Ulrike »

Tja, so hat eben jeder seine Meinung.

Ulrike
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Re: Wolf und Pferd - eine Standortbestimmung aus Sicht des Freizeit- und Geländereiters

Beitrag von Wolfsblut »

Wieder so eine fachlich unsinnige Aussage... Man kann nicht die selbe Meinung vertreten, welche vorher widerlegt worden ist.... Dann lass es am besten gleich sein. ;)
Ulrike
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Re: Wolf und Pferd - eine Standortbestimmung aus Sicht des Freizeit- und Geländereiters

Beitrag von Ulrike »

Ich wohne nicht in einer Großstadt - aber ich möchte auch nicht in einer Hütte wohnen, unter einem Bärenfell schlafen und mit einem Knüppel bewaffnet meine Tiere verteidigen.

Ulrike
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Re: Wolf und Pferd - eine Standortbestimmung aus Sicht des Freizeit- und Geländereiters

Beitrag von Wolfsblut »

Ulrike hat geschrieben:Ich wohne nicht in einer Großstadt - aber ich möchte auch nicht in einer Hütte wohnen, unter einem Bärenfell schlafen und mit einem Knüppel bewaffnet meine Tiere verteidigen.

Ulrike
Frag mal die Leute, die wirklich in einer Wildnis wohnen... Russland, Kanada, Norwegen, Mongolei etc. So schlimm wie du es malst ist es nicht... Wenn man allerdings in der Natur lebt muss man eben mit einem Restrisiko leben, wird ja wohl auch zumutbar sein. Ich als Städter bin viel mehr gefährdet als der Mann in den Bergen in seiner Blockhütte.
Widukind

Re: Wolf und Pferd - eine Standortbestimmung aus Sicht des Freizeit- und Geländereiters

Beitrag von Widukind »

Stand: 16.10.2015 07:27 Uhr

Warum Pferdehalter den Wolf nicht fürchten müssen

Ob Elektrozäune oder Esel: Maßnahmen zum Schutz des Schafes vor dem Wolf gibt es reichlich. Doch was wird eigentlich den Pferdehaltern im Pferdeland Niedersachsen geraten? Schließlich teilen sich der Wolf und des Deutschen liebstes Reittier seit nunmehr fast 15 Jahren einen Lebensraum. Wer etwa im Netz nach Informationen zum Verhältnis der Tiere suchte, sah sich mit einigen wilden Spekulationen, aber nur mit wenigen Tatsachen konfrontiert. Das soll sich nun ändern: Im Handlungsleitfaden "Pferd und Wolf - Wege zur Koexistenz" erklären Experten, wie sich Pferdehalter im Notfall am Besten verhalten.

http://www.ndr.de/nachrichten/niedersac ... f2084.html
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