Alpenwolf hat geschrieben:Aber darum geht es ja gar nicht.
Darum ging es auch mir nicht, was eigentlich jedem unvoreingenommenem Leser meines Beitrags an Hand gezielter Fragen und Zitate klar sein sollte.
Ich hoffe aber, dass diese und andere Wissenschaftler trotzdem auch in Zukunft unbeirrt sinnlos weiterforschen um den aktuellen Wissensstand zu erweitern. Irgendwann werden naemlich auch Sie mal nicht mehr sein um dem Rest der Welt eben diese zu erklaeren, in Ihrer wohlbekannten, freundlichen Art und Weise. Da kann ein wenig backup nicht schaden, denke ich.
Alpenwolf hat geschrieben:Als Außenstehender ist es interesssant zu sehen wie sich das Bild schön langsam dreht, da man tw. bereits beginnt
zum Rückzug zu blasen. Während unser Grauwolf noch eisern hinter seinem Idol steht und noch immer nicht wahrhaben will, dass Berner und Carnegie ganz unvorschriftsmäßig aufgefressen wurden, dämmert es anderen schon was ein paar tausend Wölfe unter 80 Millionen Einwohnern bedeuten und dass diese Ding auch in die Hose gehen wird.. Die Schuldzuweisungen werden offensichtlich bereits nach ihren Werthaltigkeiten analysiert und der Absprung evaluiert, da die Einschläge immer näher kommen.
Interessant. Aus dem verlinkten Artikel, um den es hier ja eigentlich geht, lese ich das nicht heraus, ebensowenig wie Rotz und Hetze.
Ich finde ihn auch gut recherchiert im Bezug auf die Vorkommnisse in Deutschland, er schildert die nachvollziehbaeren und zu erwartenden Aengste und Bedenken der Betroffenen und laesst sie zu Wort kommen, statt ueber sie zu reden.
Den Teil mit Geist haette man sich auch meiner Meinung nach sparen koennen, eben weil er wie Grauer Wolf, unabhaengig von seiner Einstellung zum Wolf, richtig anmerkt, in erster Linie ein selbsternannter und selbstanerkannter Wolfsexperte ist.
Daran ist in erster Linie ueberhaupt nichts Verwerfliches, so lange man Thesen aber eben auch als solche behandelt und auch beruecksichtigt, warum und wofuer sie aufgestellt wurden. In Deutschland herrscht vor allem Verunsicherung, weil man das Thema (wie viele andere politische Themen) komplett vernachlaessigt hat. Als die ersten Woelfe zurueckkamen und nur die oestlichen Bundeslaender lernen mussten, was es heisst den Lebensraum mit Menschen zu teilen, war der Tenor 'Hurra Wolf', die damit anfallenden Aufgaben und Pflichten mussten sie alleine erledigen.
Jetzt, wo auch ploetzlich der Westen von abwandernden Jungtieren und katastrophalem Management betroffen ist und man auch da sieht, was es heisst, wirklich mit dem Wolf zu leben, wird man mehr oder weniger wach. Und trotzdem wird wieder nur ueber die Betroffenen gesprochen, statt mit ihnen. Statt Aufklaerung und Informationen auf die Situationen bezogen anzubieten, wird eben munter Geist zitiert und 'im Ausland als Werkzeug' betrachtet oder der NABU scheffelt weiter Geld mit dem Angstthema, obwohl die Fragen und Sorgen der Bevoelkerung mittlerweile nicht nur auf die eigene Sicherheit oder die der Kinder bezogen ist. Zu jeder Frage kommt ein Experte mit dem passenden Totschlagargument und erklaert DEN Wolf universell.
Jeder der Bloch, Mech und Zimen gelesen hat aber noch nie auch nur ein Mal natuerliches Wolfsverhalten beobachtet hat, kann gleich auf den oeffentlich/rechtlichen Anstalten den Verunsicherten als 'Experte' DEN Wolf erklaeren. Egal ob Inhaber eines Streichelzoos, NABU-Repraesentant oder einfach nur Wolfsfan mit T-Shirt mit Mond und Wolf drauf, alle auf ein Mal ohne jegliche Erfahrung losinformieren.
So wie man sich in den Bundeslaendern uneinig ist, was das Management angeht, sind sich die Bundeslaender auf vielen Ebenen untereinander nicht gruen. Auf Erfahrungen aus den Bundeslaendern mit bisherigen Wolfsvorkommen und deren Management wird ebenso wenig geachtet, wie auf Erfahrungen aus dem Ausland. Da werden Experten nach dem Motto 'wer am lautesten schreit und das schoenste Wordbild malt' ausgesucht, nicht an Hand von bisheriger Arbeit und Erfahrung. Denn auch das momentane Wolfsverhalten, wie man es in Deutschland sieht, ist seit Jahrhunderten erforscht, aber brauch ich Ihnen sicherlich nicht erzaehlen. Ebenso wird im Ausland eindeutig anders und weniger emotional 'natuerliches Verhalten' bewertet (ausser eben von selbsternannten 'Experten' wie Geist und Co), wenn man Bilder sieht, wie aktuell aus Deutschland. Weil man eben schon seine Erfahrungen gesammelt hat und daraus gelernt hat.
Und das sehe ich als ebenso Aussenstehender als weitaus groesseres Problem fuer die Zukunft in Deutschland. Das man trotz weitaus groesserem Wissensstand und vielen dokumentierten Erfahrungen selektiv Werte nutzt um ideologisch die Diskussion "Wolf: Ja oder Nein?" zu fuehren. Auch das mit den selbsternannten Experten und Selbstdarstellern haette man aus dem Ausland lernen koennen um die aktuelle Verunsicherung zu vermeiden.
Wer am lautesten schreit, gewinnt bzw verdient. Der Rest muss zusehen, wie er mit der Situation fertig wird und weiterhin als 'Argument' fuer die jeweilige 'Hab ich ja schon immer gesagt!'-Fraktion zu dienen.
Chance in allen Bereichen, irgendwie auch erwartet, vertan. Schade, aber fuer Deutschland ebenso wenig ueberraschend. Danke fuer den link zum Artikel an den TE.