Lars, es geht mir nicht um die Diskussionskultur, da ist jeder Mensch anders, der eine diplomatischer, der andere weniger, der eine drückt sich was einfacher aus, der andere weiß mit Worten zu fechten. Mir geht es nur darum, daß hier unbequeme Stimmen und ärgerliche Fakten

zum Thema Wolf offensichtlich unterdrückt werden sollen, weil sie nicht in's Anti-Wolf-Schema passen (genau so ist für mich der Hinweis zu verstehen!). Und es geht mir darum, daß sehr viele, wenn nicht die meisten Wolfsgegner offensichtlich keine Ahnung haben, über welches Tier wir hier überhaupt reden. Bei dem Blödsinn, der teilweise sogar vor der Presse oder den Medien geäußert wird, muß ich zwingend davon ausgehen, daß derjenige "Wolf" gerade mal buchstabieren kann. Sorry, aber Naturschutz bei Kleingewässern (so lobens- und förderungswert der Schutz dieser wertvollen Biotope auch ist) verleiht kein Wissen über den Wolf.
Das hier:
n-tv hat geschrieben:"Wir verlangen, dass Wölfe wieder gejagt werden, wie in anderen Ländern auch, sonst verlieren sie die Scheu", heißt die Forderung der Wolfsgegner.
ist einfach nur hanebüchener, nicht belegbarer Unsinn, denn ein toter Wolf kann kein Wissen an seine Welpen weitergeben. Abknallen bewirkt
keinen Lerneffekt, er schafft nur Chaos, wenn ein Rudel dadurch zerbricht (ungeübte Jungwölfe können mehr Schaden anrichten als ein erfahrenes Alttier, das weiß, was es tut), und es zeichnet für den Tod von Jungtieren verantwortlich, wenn führende Elterntiere abgeschossen wurden! Aber es ist halt eine so schön bequeme und einfache Lösung, für die man kein umfangreicheres Wissen über Wölfe braucht, zumal in der DDR der Wolf als Schädling galt und, wie gesagt, seit 1984 ganzjährig ohne Rücksicht auf Verluste bejagt werden durfte. Naturschutz umfaßt aber mehr als ein paar Enten, Gänse und Spatzen, der umfaßt auch "unbeliebsame" Tiere wie die Großbeutegreifer Wolf, Luchs und Bär (ja, den auch!), deren Existenz essentiell für eine halbwegs gesunde Natur ist, weil sie selektiv jagen (zu krank, zu alt, zu jung, zu schwach, zu dumm) was der Mensch nicht tut. (So nebenbei ist der Bär zu einem hohen Anteil Vegetarier und Aasfresser, der selber eher weniger aktiv jagt.)
Auch das hier
n-tv hat geschrieben:Dabei muss er vor allem Füchsen das Handwerk legen...
ist mehr als fragwürdig, denn damit ist ja wohl abschießen gemeint. Auch hier wieder unqualifiziertes,
destabilisierendes Eingreifen ohne Kenntnis der komplizierten Sozialstrukturen von Vulpes vulpes (Die Quelle habe ich ja schon mehrfach genannt). Statt dessen wäre wohl eher eine fuchssichere Voliere angesagt! Man kann nicht Meister Reinecke oder Frau Ermelyn die Mahlzeiten auf dem Präsentierteller servieren und sich dann beklagen, wenn das großzügige Angebot auch dankend angenommen wird!
Gruß
Wolf