die forderung zur aufhebung der reliktischen rotwildbezirke, damit das rotwild selbstständig seine lebensräume wählen kann, wäre seit jahren eines der grossen themen, wo sich naturschützer und jäger (mehrheitlich) einig wären und endlich mal zusammen proaktiv vorgehen könnten und sollten. die natur und damit die naturschützer würden profitieren, die jäger würden profitieren und natürlich würde gerade auch der wolf profitieren. aber leider liegt man sich ja wegen anderen dingen dauernd in den haaren, so dass eine gemeinsame und konzentrierte aktion wohl wenig realistisch ist. zumal es auf beiden seiten vertreter der unsäglichen philosophie "wald vor wild" gibt
@wolfsheuler:
auch wenn man die evolution natürlich nie genau wird rekonstruieren können, geht man heute meines wissens eigentlich davon aus, dass sich der wolf primär in koevolution mit dem rothirsch entwickelt hat. alles andere wäre dann sozusagen nur beilage. demnach wären aber auch wisent und elch, ebenso wie auerochse oder wildpferd, nicht direkt die hauptbeute des wolfes gewesen. ebenso wenig das reh.
dennoch würde ich nicht so pauschal sagen, dass diese tiere nicht beute des wolfes sind. egal wo wölfe vorkommen, sie fressen eigentlich überall ein bisschen von allem. klar findet eine oft spezialisierung statt (vgl. auch apostatische selektion) und es werden gewisse arten überproportional häufig erbeutet. dennoch spielt gerade das reh auch beim vorkommen von rotwild und elchen fast immer auch eine rolle in der ernährung des wolfes, so dass ich das nicht unbedingt als unnatürlich betrachten würde. und nebenbei ist der wolf auch früher in gebieten vorgekommen, wo elch oder wisent fehlten (iberische halbinsel, italien, naher osten, etc.).