Wenn ich als Bauernverband mich für meine Mitglieder in der Angelegenheit Wolf einsetzen würde, dann wäre ein effektives Monitoring das wichtigste. Nur vor diesem Hintergrund macht gezielte Jagd auf Problemwölfe (das sind solche, die Nutztiere fressen) Sinn. Mit ungezieltem Abschiessen innerhalb einer gewachsenen Wolfspopulation und das dazu noch von Personal, das von anderem getrieben wird als dem Herdenschutz schafft man sich genau die Probleme, die man eigentlich vermeiden will.
Für mich liegen die Baustellen da ganz woanders. Mir ist es unerklärlich, wie ein Weidezaun ausbruchssicher gestaltet werden kann, wenn er gleichzeitig das Wild nicht in seiner Bewegungsfreiheit behindern soll. Ich pfeife auf sämtliche Zuschüsse, wenn das mal geklärt ist. Man kann nicht gleichzeitig zwei Herren dienen.
Genauso muß man die Motive der Jägerschaft von denen der Weidehalter unterscheiden. Ich glaube gerne ,daß die Jäger liebendgerne ein paar Esel vor ihrem Karren haben würden. Als Freilandhalter sage ich aber, solange es so viel Wild in unserer Landschaft gibt, sollen die Wölfe Wild fressen und Wolf und Jäger und ein paar andere haben auf belegten Weideflächen Betretungsverbot. Genau an diesem Punkt hakt es nämlich auch bei den Herdenschutzhunden. Wie soll der denn seinen Job machen, wenn er sich von jedem Idioten betatschen lassen muß, der im Rahmen des Naturschutzgesetzes seine zugesicherte Bewegungsfreiheit in Feld und Flur wahrnimmt? Wenn die Zäune so sind, daß der Hund und die Tiere drinnen bleiben und die anderen draussen, dann wäre mehr gewonnen als mit dem behördlich verordneten Ballermann auf irgendwelche Wölfe.
Muß ich mich jetzt für den Bauernbund wegen Arbeitsverweigerung und Subventionssüchtigkeit in Sachen Zäune schämen?
Ich denke mal, wenn man sich schon aus undifferenzierten Gründen in die Hose macht, dann sollte man sich die Windeln ab einem gewissen Alter selber dranmachen!
