Was soll der Ziegenhalter jetzt machen?

[balin]

http://rhone-alpes-auvergne.france3.fr/ ... 62176.html
Es versteht bestimmt nicht jeder alles, aber das Video ist doch recht aussagekräftig. Der Mann hält Kaschmirziegen und hat über Nacht 16 Tiere verloren. Die anderen sehen auch recht mitgenommen aus. Schon die Nervosität der Tiere bereitet im Augenblick Probleme.
Wie kann man jetzt da weiterhelfen? Einen Herdenschutzhund bringt man auf die Kürze da nicht unter.
Ferus hat Leute, die bei sowas einspringen und in der Schweiz würde man das Alpophon benutzen.
Also, wer Vorschläge hat....her damit. Dem Mann muß geholfen werden!

[Wolfsheuler]

Kurzfristig hilft wahrscheinlich nur, dass sie einen Helfer zur Bewachung der Ziegen hinschicken. Ansonsten ist es doch schon überall fast Winter. Werden da die Ziegen und Schafe nicht reingeholt?

[balin]

Er sagt, er hat noch einen Monat, bis er sie reinholt. Die Verletzten und die Böcke sind aber schon daheim. Die Deckzeit ist ja so ziemlich vorbei. Für die Nacht passt zur Zeit ein "Garde Chasse" auf die Tiere auf. Das ist sowas wie ein Ranger oder Jagdaufseher, der bewaffnet ist und polizeiliche Aufgaben wahrnimmt. Für die beiden, den Ziegenhalter und seinen zukünftigen
Compagnon ist das ganze umso schlimmer da sie erst am Anfang ihrer Laufbahn stehen. Das hier Hilfe nötig ist wird man schon einsehen. Finanziell und nervlich ist das schwer auszuhalten. Vielleicht läßt uns die Presse dann auch erfahren, was in diesem Fall unternommen wurde.

[nuno22]

Scheint sogar ein Zaun drum rumgewesen zu sein....

[balin]

Die Tierhalter um Glandage sehen sich einem großen Problem gegenüber. Mehr als die Hälfte aller vom Wolf im Departement Drome getöteten Tiere wurden in ihrem Gebiet registriert. Für den 15 November, das war gestern, haben die Tierhalter und Tierhalterinnen zu einer Pressekonferenz eingeladen. Sie machen das ohne Verbände oder Politiker. Sie wollen aus der verhärteten Diskussion "pro" oder "anti" Wolf herauskommen. Ihr großes Anliegen ist vor allem, daß der Staat hier Verantwortung übernimmt.
Thomas Vernay, der die letzten zwei Nächte im Auto mit einem anderen Kollegen im Auto als Wache bei der Herde verbracht hat, stellt erschöpft fest, daß man sich hier in einer Sackgasse befindet und die hauptsächlich Betroffenen sollen selber zu Wort kommen.
http://www.ledauphine.com/drome/2010/11 ... -est-grave

Von der Pressekonferenz habe ich noch nichts gefunden. Kommt aber bestimmt noch! Das sind sympathische Menschen und ich bin gespannt, was sie zu sagen haben.

[Wolfsheuler]

Soweit ich weiss, läuft im Drome bereits eine Abschussgenehmigung. Muss schauen, ob ich da einen Link finde. Aber die Abschussgenehmigung wurde von der Naturschutzorganisation ASPAS wieder mal vor Gericht gebracht. Zweimal haben sie dieses Jahr da schon Recht bekommen. Die haben sehr gute Anwälte, die das kleinste Detail finden. Allerdings wird ASPAS bereits von anderern Naturschutzorganisationen kritisiert, dass sie damit noch mehr öl ins Feuer giessen. Ob der Abschuss eines Wolfes nun die Lösung ist oder nicht, ist auch unter den Naturschutzorganisationen in Frankreich umstritten.

[Wolfsheuler]

Hier ist der Link zum besagten Artikel
http://www.kairn.com/article.html?id=2075

Auch die Naturschützer sind sich nicht einig, ob man einzelne Wölfe abschiessen soll oder nicht.

[Ash]

Gibt es zwischen "extreme nightwatching" und Abschuss keine anderen Methoden, um den Grauen zu vergrämen? Böller, Schreckschusspistolen, Zwille, Luftgewehr, Gummigeschosse...? Es muss ja nur zwiebeln und stinken und erschrecken, das sollte doch einen Lerneffekt haben. Und ein bisschen "Strafe" darf ja gern sein, bevor noch weitere Tiere auf beiden Seiten ernsthaft zu Schaden kommen.

[SammysHP]

Das würde allerdings bedeuten, dass wirklich 24/7 jemand bei der Herde sein müsste um nach deiner Beschreibung zu reagieren, wenn ein Wolf auftaucht. Damit wären wir wieder bei "extreme nightwatching".

[Ash]

Jahaaa... da hast Du Recht. Aber es wäre immerhin hoffentlich zeitlich absehbar. SO sitzen die da nächstes Jahr noch.