Wolf in Hessen (Kaufunger Wald) ?

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
Gruber
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Wolf in Hessen (Kaufunger Wald) ?

Beitrag von Gruber »

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SammysHP
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Re: Wolf in Hessen (Kaufunger Wald) ?

Beitrag von SammysHP »

Denn dann ist der Wolf auch anhand seiner Trittspuren gut nachweisbar. „Man braucht mindestens acht Tritte“, sagt Jäger Kiene-Kroos, an dieser charakteristischen Spur könne man das Raubtier erkennen.
Ah ja. :D
Grauer Wolf

Re: Wolf in Hessen (Kaufunger Wald) ?

Beitrag von Grauer Wolf »

Denn dann ist der Wolf auch anhand seiner Trittspuren gut nachweisbar. „Man braucht mindestens acht Tritte“, sagt Jäger Kiene-Kroos, an dieser charakteristischen Spur könne man das Raubtier erkennen.
Der große Experte spricht... :D Ich habe genügend große Hunde gesehen, die "schnürend" laufen, selbst unsere tun das gelegentlich, insbesondere dann, wenn es ins Gelände geht... Ich würde mir anhand von 8 Trittsiegeln nicht zutrauen, auf Anhieb auf den Wolf zu schließen, sondern höchsten zu sagen, daß da wahrscheinlich ein Wolf unterwegs war...
Wenn's denn ein Wolf ist, dann sollte er sich ein Schild umhängen "Ich bin ein Wolf", damit er nicht wie der arme Kerl im Westerwald als "wildernder Hund" von diesen "Experten" abgeknallt wird... :x

Gruß
Wolf
harris
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Re: Wolf in Hessen (Kaufunger Wald) ?

Beitrag von harris »

Ich glaubs manchmal nicht.... Wäre der Satz von einem "echten Wolfsexperten" gekommen, hätte niemand daran gezweifelt. Da er aber von einem Jäger kommt, muss es natürlich quatsch sein...
Aber "Bücherleser" und echte Waldläufer die sich min. 4 Std am Tag ganz tief im Wald aufhalten wissens natürlich immer besser und immer einen Spruch auf Lager.

Gruß Harris der sich trotzdem über die Nachricht freut..
Grauer Wolf

Re: Wolf in Hessen (Kaufunger Wald) ?

Beitrag von Grauer Wolf »

harris hat geschrieben:Ich glaubs manchmal nicht.... Wäre der Satz von einem "echten Wolfsexperten" gekommen, hätte niemand daran gezweifelt. Da er aber von einem Jäger kommt, muss es natürlich quatsch sein...
Ein echter Wolfsexperte legt sich in einem Gebiet, in dem ein Wolf noch eher unwahrscheinlich ist, nicht anhand von ein paar Trittsiegeln (warum übrigens genau 8 und nicht 7 oder 9? Ich würde versuchen, der Spur so lange wie möglich zu folgen, um mir ein Bild zu machen und vielleicht ein paar zusätzliche Hinweise zu finden: ein paar Haare, vielleicht Losung etc...) zu 100% fest (schon gar nicht in einem Interview), sondern spricht von Wahrscheinlichkeiten... Wie gesagt, auch meine Hunde (und viele andere) schnüren gelegentlich und die Trittsiegel einer meiner Hündinnen sind von denen eines sehr jungen (Größe!) Wolfs nicht zu unterscheiden: Die gleiche Form, die gleiche Parallelstellung der sehr ausgeprägten Krallen...
Was die Unterscheidungsfähigkeiten zwischen Wolf und Hund angeht, nun, das Ergebnis hatten wir gerade im Westerwald! :x Ich denke mal, daß der durchschnittliche Jäger in Nichtwolfsgebiet über den Grauen soviel weiß wie der durchschnittliche Bürger, nämlich so gut wie nichts, sofern er nicht persönlich an diesem faszinierenden Tier interessiert ist und sich entsprechend intensiv informiert.
Was allerdings diese persönlichen Spitzen sollen, erschließt sich mir nicht, aber das scheint in Foren ja usus zu sein. Im Gegensatz zu Salon-Naturschützern und Schreibtischtätern bin ich zumindest jeden Tag draußen und habe immer die Augen offen... ;)

Gruß
Wolf


PS.: Selbstredend würde ich mich auch gewaltig drüber freuen, wenn sich der Wolf bestätigen läßt. :pleased:
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SammysHP
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Re: Wolf in Hessen (Kaufunger Wald) ?

Beitrag von SammysHP »

Von einem richtigen "Experten" erwarte ich so etwas auch nicht. Und wenn mir das doch jemand erzählt, dann werde ich genauso reagieren. Bislang habe ich aber immer gehört, dass man etliche Meter braucht. Ist dann zwar immer noch kein Nachweis, aber immerhin ist die Wahrscheinlichkeit auf einen Wolf recht groß. Bei lediglich 8 Abdrücken kann das auch ein schnürender Hund gewesen sein. Dann hilft es nur noch, den Verlauf der Spur zu untersuchen.
LarsD

Re: Wolf in Hessen (Kaufunger Wald) ?

Beitrag von LarsD »

Ist immer wieder spannend, wie hier Zeitungsartikel filetiert werden und dabei Rückschlüsse auf den Wissensstand derer geschlossen wird, deren Äußerungen wiedergegeben wurden. Wahrscheinlich hatten die wenigsten hier selbst das Vergnügen, mal eigene Worte munter verdreht in einem Zeitungsartikel zu finden. Denn das Gesagte muss nicht nur vom Schreiberling verstanden, sondern von ihm dann auch noch im richtigen Kontext richtig wiedergegeben werden. Das sind bisweilen zwei gewaltige Hürden, die der Befragte in aller Regel nicht beeinflussen kann. Hinzu kommt dann noch die Astraktionsfähigkeit der hier kommentierenden Leute. Ganz selbstverständlich hat der alte Förster mit den acht Spuren den geschnürten Trab gemeint?! Oder hat er dem Schreiberling vielleicht etwas von Schrittlänge erzählt, für deren Messung man dann in der Tat mindestens jeweils zwei Abdrücke jeder Pfote des Wolfes am Boden erkennen sollte. Aber woher sollte der das wissen? Ist schließlich nur Förster und nebenbei Jäger, alt ist er auch. Da ist es nur gut, dass hier viele junge und in Sachen Ferndiagnose überaus kompetente Wolfskenner schreiben. ;-)

Viele Grüße

Lars
Zuletzt geändert von LarsD am 22. Nov 2012, 13:28, insgesamt 1-mal geändert.
Grauer Wolf

Re: Wolf in Hessen (Kaufunger Wald) ?

Beitrag von Grauer Wolf »

LarsD hat geschrieben:Wahrscheinlich hatten die wenigsten hier selbst das Vergnügen, mal eigene Worte munter verdreht in einem Zeitungsartikel zu finden. Denn das Gesagte muss nicht nur vom Schreiberling verstanden, sondern von ihm dann auch noch im richtigen Kontekt richtig wiedergegeben werden. Das sind bisweilen zwei gewaltige Hürden, die der Befragte in aller Regel nicht beeinflussen kann.
Lars, da gibt es eine ganz einfache Methode, nämlich der Satz "Vor der Veröffentlichung wünsche ich den Andruck zu drehen, sonst wird das Interview nicht freigegeben!", und das ließ ich mir vor der ersten Frage/Antwort schriftlich geben. Und im übrigen sollte ein Journalist wenigstens ungefähr verstehen, über was er Fragen stellt, sonst verdient er nämlich seinen Namen nicht. So etwas gehört zur Vorbereitung auf ein Interview. Ich habe selber schon Interviews geführt und mir z.B. bei einem zum Thema "High Oleic Sonnenblumen" vorher Basiswissen der Fettchemie und pflanzlicher Rohstoffe angelesen. Das gleiche erwarte ich auch von einem, der ein Interview zum Thema Wolf führt, alleine schon um Dichtung und Wahrheit trennen zu können und keiner Falschinformation oder Ente aufzusitzen...

Gruß
Wolf
Miscanthus
Beiträge: 1304
Registriert: 8. Okt 2010, 10:54

Re: Wolf in Hessen (Kaufunger Wald) ?

Beitrag von Miscanthus »

Ich würde LarsD da schon Recht geben. Im Normalfalle bekommt man als Interviewter ja automatisch eine Vorabkopie des Artikels und kann seine Korrekturen dazu einbringen. Das braucht man sich nicht schriftlich bestätigen lassen. Aber genauso sagt man sich dann. wenn man irgendetwas entdeckt: „Komm, lass gut sein, passt schon“! Ein Artikel in einer Tageszeitung ist ja auch keine wissenschaftliche Ausarbeitung und ein Journalist, oder auch nur Praktikant, der mal einen Artikel schreiben darf, kann sich wegen einem kleinen Artikel´chen auch nicht in tagelanges Vorstudium vergraben. Dass er dann evtl. auf Fachausdrücke wie „geschnürter Trab“ mit einem „hääääääh“ antwortet und in den Notizen durcheinander wirft ist eigentlich nur verständlich. Ein wirklich hervorragendes Beispiel habe ich allerdings vor einigen Monaten in einer Tageszeitung gefunden: Es war eine Kritik zu dem Film „The Grey“ in der Frankfurter Neuen Presse. Hier hat der Journalist sich wirklich Mühe gegeben, sich ein unglaubliches Wissen über Wölfe angeeignet (oder bereits gehabt) und in den richtigen Kontext gebracht. Das war beeindruckend, aber man kann so etwas sicher nicht immer verlangen. Alles irgendwo menschlich.
Grauer Wolf

Re: Wolf in Hessen (Kaufunger Wald) ?

Beitrag von Grauer Wolf »

Miscanthus hat geschrieben:Ein Artikel in einer Tageszeitung ist ja auch keine wissenschaftliche Ausarbeitung und ein Journalist, oder auch nur Praktikant, der mal einen Artikel schreiben darf, kann sich wegen einem kleinen Artikel´chen auch nicht in tagelanges Vorstudium vergraben. Dass er dann evtl. auf Fachausdrücke wie „geschnürter Trab“ mit einem „hääääääh“ antwortet und in den Notizen durcheinander wirft ist eigentlich nur verständlich.
Ich verlange ja gar kein "Studium", aber mal eine gute, wissenschaftlich fundierte Zusammenfassung zu lesen, kann man schon verlangen. Und "geschnürter Trab" sollte man im Zusammenhang mit dem Wolf zumindest mal gehört haben... Wenn ein Praktikant einen Artikel schreibt, dann hat ein verantwortlicher Schlußredakteur das gegenzulesen!
Vielleicht verlange ich aber auch zuviel. Ich habe ohnehin den Eindruck, daß so mancher Zeitungs- resp. Zeitschriftenartikel von Hilfskräften (Berufswunsch: was mit Medien machen... :lol: ) ohne blaßen Dunst von der Materie zusammengeschustert wird, und bei so einem sensiblen Thema wie dem Wolf kann so etwas äußerst kontraproduktiv wirken... Wenn ich einen Artikel lese, in dem von "8 Schritte genügen für die Artbestimmung" geredet wird, so mag das auf Lieschen Müller und Otto Mustermann imponierend wirken, ich komme mir dabei, gelinde gesagt, vera****t vor. :(

So what, warten wir mal ab, was weitere Beobachtungen bringen. Wie gesagt, ist's wirklich ein Wolf, so bin ich der letzte, der sich nicht ehrlich darüber freut... ;)

Gruß
Wolf
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