@balin
Und wenn du es doch schon aufzählst...Versicherungsgesellschaften, Autobahnbauer, Naturschutzorganisationen, EUund sonstige staatliche Stellen, Waldbauern und Maisfeldbesitzer, und zuletzt die Jäger, alle die haben Interesse an den Bestandsgrößen und den Bestandsentwicklungen der größeren Fauna in unserer Umwelt. Wieso sollte man da nicht eine Organisation vorsehen, die genau das erfasst oder zumindest versucht es zu erfassen und die eine gezielte Führung der Jagd ermöglich. Jagd, die sich ja mit eben diesen Tieren beschäftigt soll ja Probleme lösen und nachhaltig sein. Im Prinzip ist das eine Dienstleistung, das Vergnügen kommt danach. Die Mittelgeber für ein Office National für die Jagd und die wilde Fauna,
wie die Franzosen es haben, sind ja dann auch offensichtlich.
@jurawolf
der zentrale unterschied zwischen der schweiz und deutschland ist, dass bei euch das jagdrecht an den besitz von grund und boden gekoppelt ist, während in der schweiz die kantone das nutzungsrecht für wild haben. aber in den praktischen umsetzung in reviersystemen sind die unterschiede dann nur noch gering, so dass sich ein vergleich sehr wohl lohnt.
Ich weiss nicht, wie bestimmte Dinge im Lizenzsystem in der Schweiz geregelt sind. In DE - dort wo es so etwas wie Lizenzsystem gibt - nähmlich kaum.
Meine Jägerlaufbahn in DE ist nicht allzu lang, trotzdem brachte ich auf vielleicht 120 - 150 solche Interventionen:
25 Dezember 22.00 Uhr - Anruf von der Feuerwehr - Ein Zug hat ne Rotte Wildschweine erfasst - ein Stück lebt noch - heisst ne Pflicht. Sonst - Bahnkörper
geht einen nix an - aber in diesem Fall.....Gut jemand hingefahren, es stellt sich heraus dass die Stelle mit dem Fahrzeug nicht erreichbar ist -
ein Paar Hundert Meter vom nächsten Weg. Vor Ort - 2 Wildschweine tot, ein drittes liegt mit verletzten Wirbelsäule.
Und es gibt noch ein verletztes Stück was sehr stark schweisst. Zurück nach Hause, Hund holen - Nachsuche in einer verwilderten Gartensparte etwa
1 kilometer weiter das Stück gefunden - hatte abgefahrene Schalen der Hinterläufe. Ok. Das Stück erlöst. Wer räumt die Wilschweine von Bahndamm
weg ? Liegen auf einem Fussgängerweg . Es ist der Morgen des 2 Feiertages - kein Schwein wird sich darum kümmern. Also schleppen.
Ich muß sagen, daß ich Glück hatte - ich war, als der Anruf kam, leicht alkoholisiert und hatte meine Kollegin vorgeschickt, die sich ihren nichtjagenden
aus dem Bett rausgefischt hat und bis 9.00 Uhr nächstes Tages so gefeiert hat....
Und Viele, viele andere Geschichten die mit Wild, Wilden Tieren, Menschen und ......auch mal mIt Regenwürmern zu tun hatten.
Meistens problemlos, manchmal traurig, manchmal lustig - nicht selten eine gesetzliche Gratwanderung.
Die haben eins gemeinsam, kosten Zeit Aufwand - und ich habe für dieses "Vergnügen" bezahlt. Wie würde das in einem Lizensystem funktioren ?.
Es wird funktionieren - keine Frage. Aber wer bezahlt dafür ?. Und ob der Verkauf von Lizenzen für den Regenwurmabschuß die
Summen bringt, die die Kosten ausgleichen ? - Nie !. Hier wird überwiegend nur das verglichen, was sich im grünem Walde abspielt - und auf der Heidii -
vielleicht noch. Es gibt aber auch ein Leben außerhalb der grünen Tannen.....und eben dort tauchen die meisten Probleme auf.
Ich bin da skeptisch wenn der jurawolf schreibt, dass ein Kostenvergleich der beiden Jagdsysteme in der Schweiz neutral ausfällt - unter Einbeziehung
der o.g. Problematik und ganzheitlicher Betrachtung MUSS das Lizenzsystem mit finanziellem Mehraufwand verbunden werden.
Sei denn jemand schaukelt sich was vor vom "grünem Walde".
Auch im Reviersystem gibt es irgendwie Grenzen - ich muß für Handlungen mit der Waffe in befriedeten Bezirken kostenpflichtige Genehmigung einholen.
Seit einger Zeit mache ich es nur wenn einer - z.B. von Wildschweinen betroffener Rasenbesitzer - es selber bezahlt . Es geht nicht anders.
Vorgeschmack der Lizenzjagd......

Auf die Dauer wird man sowieso sagen - macht ajren dreegg alleene......wenn bestimmte Dinge nicht
anders geregelt werden.
Wie gesagt - wenn es um die Theorie geht - schön und gut. Bei der Rechnungslegung sieht`s schon anders aus....jedenfalls is manches hier
in dieser Disskussion ziemlich "sozialistisch" geprägt.
gruß