Wölfe in Brandenburg

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
aka

Re: Wölfe in Brandenburg

Beitrag von aka »

@grauer Wolf
hast Du schon daran gedacht , das Du Dich manchmal nicht nur selbst lächerlich machst ?

is ernst gemeint
gruß
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SammysHP
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Re: Wölfe in Brandenburg

Beitrag von SammysHP »

@Grauer Wolf
Dein Standpunkt ist mir absolut klar und das nicht erst seit heute. Allerdings machst du dich hier - wie aka schon schrieb - öffentlich lächerlich und du brauchst dich deswegen nicht wundern, dass du nicht mehr ernst genommen wirst. Damit hast du dann auch bei lernwilligen Leuten keine Chance mehr. Ich habe manchmal ähnliche Gedanken wie du, läster dann aber nicht in der Öffentlichkeit rum, sondern denke mir meinen Teil und versuche, wenn es die Situation zulässt, vernünftig mit der Person zu reden.
LarsD

Re: Wölfe in Brandenburg

Beitrag von LarsD »

Grauer Wolf hat geschrieben: Ich gebe Dir ja grundsätzlich recht! Aber wie willst Du mit jemandem argumentieren, der auf dem Standpunkt steht "Der Wolf gehört hier nicht hin!" oder "Der Wolf frißte kleine Schulkinder und Pilzsucher!" oder der gar "SSS" propagiert, um mal drei Stereotypen herauszugreifen? Diese Sorte ist unbelehrbar, beratungsresistent, da kannst Du aufklären und Dir den Mund fuselig reden, die wollen nicht begreifen, denn sie sind gefangen in ihrem Egoismus resp. ihren unreflektierten, kindischen, diffusen Ängsten.


Mal für Dich zum "Reflektieren" ... ;-) Die Leute haben in Linthe Stühle aus der Gaststube angeschleppt, weil im Saal kein Platz mehr frei wahr. Um die 70 Leute insgesamt. Darunter ein ganzer Teil in Grün, ganz viele normale Leute und eine Truppe, der augenscheinlich sehr viel am Wolf und sehr wenig an der Jagd lag. Negativ aufgefallen sind da im Verlauf einer ansonsten wirklich sehr sachlichen und interessanten Diskussion nur jener Jäger, der in Deutschland keine Wölfe haben will und jener "NABU-Wolfsbotschafter" mit seinem hirnrissigen Nazivergleich. Die Sprüche jenes "ich-will-keine-Wölfe-Jägers" hat man in dem Saal vergleichsweise gelassen vernommen. Der Gute war schlicht im Abseits - nix Applaus. Heftiger Widerspruch kam dann auf den geistigen Tiefflug jenes "NABU-Wolfsbotschafters". Auch das war Abseits, hat aber selbst die gelassenen Normalbürger im Saal auf die Palme gebracht.

Wirklich überzeugend waren in der Diskussion neben Prof. Dr. Herzog als Referenten nur eine Ziegenhalterin und Ulrich Wotschikowsky, weil sie sachlich und ehrlich argumentiert haben. Die anwesenden Reporter huschten zwischendurch natürlich zu den beiden "Extremisten", um sich deren Namen und weitere Infos zu holen. Schließlich steigert die Kontroverse die Auflage, nicht der Konsens.

Ich saß zwischen einem Pferdehalter aus der Nähe von Brück und dem Revierförster, der für den brandenburger Teil des TÜP Altengrabow verantwortlich ist. Während der Veranstaltung habe ich mir mehrfach gewünscht, dass Du an meiner Stelle da gesessen und die Gespräche auch im Hintergrund miterlebt hättest. Das hätte Dir geholfen, wieder Bodenhaftung zu bekommen.
Wer mich um Rat oder Information bezüglich des Wolfes fragt (vorzugsweise natürlich über Biologie und Verhalten), für den nehme ich mir gerne und viel Zeit und freue mich, wenn der Rat/die Information auf fruchtbaren Boden fällt.


Warum sollten Dich Menschen nach Rat und Informationen fragen? Was hättest Du der Ziegenhalterin gesagt, die in der Diskussion dargestellt hat, dass sie mit dem Wolf ein echtes Problem hat. Ihr geht es nicht um Schadenersatz, weil der Verlust von Zuchttieren einer vom Aussterben bedrohten, alten Ziegenrasse nicht mit Geld aufzuwiegen ist. Die gut gemeinten Ratschläge des Wolfsbeauftragten unseres Landkreises empfand sie, obwohl wirklich ganz ruhig und freundlich vorgetragen, als Gerede. Vielleicht auch, weil die Fraktion der bekennenden Wolfsfreunde in der Runde übereifrig beipflichteten. Einzig Ulrich Wotschikowsky hat der Frau signalisiert, dass er ihren Standpunkt versteht und nachvollziehen kann. Ziegen seien nicht so leicht zu schützen wie Schafe. Und schon war der Frau anzusehen, dass sie sich an dem Abend das erste Mal ernstgenommen fühlte. Was Du der Frau erzählt hättest, weiß ich aus einer Vielzahl von stereotypen Reaktionen in diversen Threads. Es geht Dir und vielen anderen mit einiger Sicherheit gar nicht um den Wolf. Er ist Mittel zum Zweck, hilft bei der Selbstdarstellung. Genau deshalb verwundern mich solcher Aussagen von Dir kein Stück mehr:
Für Landwirte, genauer Schafs- und Ziegenhalter (Rinder sind ja nur mit Tendenz gegen null betroffen), die einfach zu unflexibel, um nicht zu sagen stur, sind, gilt ähnliches. Allerdings muß auch gelten, daß der, der Information und Beratung zum Herdenschutz sucht, diese auch erhält, und daß Landwirte, die trotz sachgerechter Schutzmaßnahmen Schäden erleiden, ohne allzuviel Bürokratius ihren (glaubhaft gemachten) Schaden ersetzt erhalten.


Was glaubst Du, würdest Du in einem Saal wie dem in Linthe mit einer solchen Äußerung für den Wolf erreichen? Akzeptanz? Verständnis? Ein Stadtmensch aus dem tiefen Westen, der von der Schadensproblematik im Zusammenhang mit der Rückkehr des Wolfes bislang definitiv gar nicht betroffen ist, maßt sich an, kluge Ratschläge zu erteilen und über Betroffene zu urteilen? Für Dich gilt, dass es bekanntlich keinen besseren Weg gibt, einer Sache zu schaden, als sie mit den falschen Mitteln zu unterstützen.
Ich hoffe, daß ich meinen Standpunkt klarstellen konnte!


Den kenne ich schon länger und ich habe verstanden, dass es keinen Sinn macht, sich über Deinen Standpunkt aufzuregen. Ich hoffe nur, dass wir es irgendwann in die Reihe bekommen, gemeinsam mal ein paar von den Leuten aufzusuchen, die hier in der Gegend mit den Konsequenzen aus der Rückkehr des Wolfes leben müssen. Linthe wäre die ideale Gelegenheit dazu gewesen. Ich gespannt was passiert, wenn Du mit Deinem auf Theorien basierenden Standpunkt an die Realität in einem der aktuell am dichtesten mit Wölfen besiedelten Landkreise Deutschlands gerätst. ;-)

Viele Grüße

Lars
Lutra
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Re: Wölfe in Brandenburg

Beitrag von Lutra »

SammysHP hat geschrieben:@Grauer Wolf
Allerdings machst du dich hier - wie aka schon schrieb - öffentlich lächerlich und du brauchst dich deswegen nicht wundern, dass du nicht mehr ernst genommen wirst.
Das ist harter Tobak, und ich hoffe, dass nicht nur ich der Meinung bin, dass jemand, der offen seine Meinung vertritt, sich keineswegs lächerlich macht. Ich nehme jedenfalls den Grauen Wolf ernst und respektiere seine Ansichten, auch wenn sie mal nicht 100% meine sind.
balin
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Re: Wölfe in Brandenburg

Beitrag von balin »

Das mit den Wölfen sollte man ein bißchen relativieren. Letzte Woche habe ich nicht etwa ein gerissenes Kalb gefunden sondern ein geschlachtetes Wasserfaß.
Es gibt irre zweibeinige Raubtiere, die sich mitten in der Landschaft einen Bruch heben und ein Fahrgestell zerlegen nur um beim Schrotthändler ein paar Kröten dafür einzustreichen. Die dreisteste Nummer war ein auf 100 Meter abgebauter Zaun, nur um an die Metallpfosten zu kommen. Es gibt in der Gegend einige Menschen, die sich über fehlende Dachrinnen, herausgerissene Stromkabel und ähnliches aufregen dürfen. Die entsprechende Versammlung hat es noch nicht gegeben und von den Ordnungshütern bekommt man ein freundliches Achselzucken. Situation wie beim Wolf, nur schlimmer. Der Schaden wird nähmlich nicht ersetzt. Jammern nützt da nichts, weil der Gegner im Gegensatz zu den Wölfen nicht bekannt ist. Was bleibt sind defensive Maßnahmen und die Augen offen halten.
Da ist das meißte wie beim Wolf, nur das geeignete Feindbild fehlt. Wir werden uns auf die neue Realität einstellen müssen und können hoffen, daß die dunklen Herrschaften woanders ein besseres Auskommen finden. Ich sehe da auch ohne Schafe gute Aussichten für Kangal und co in dezentralen Orten wie dem unseren.
Wölfe sind eine Landplage unter vielen, aber im Gegensatz zu der beschriebenen zeigen sie eine gesunde Entwicklung an.
Flanellhemdmann

Re: Wölfe in Brandenburg

Beitrag von Flanellhemdmann »

Eigentlich warte ich auf die Loeschung meines Accounts da mich die Art und Weise wie hier diskutiert wird (mangelnder bis kein Respekt anderen Teilnehmern gegenueber) ziemlich befremdet. Da ich aber noch nicht geloescht bin, ein paar Gedanken:
Grauer Wolf hat geschrieben:Wer mich um Rat oder Information bezüglich des Wolfes fragt (vorzugsweise natürlich über Biologie und Verhalten), für den nehme ich mir gerne und viel Zeit und freue mich, wenn der Rat/die Information auf fruchtbaren Boden fällt. Für schießwütige Rehmäster, die nicht lernen wollen, die das Lebensrecht des Wolfes einfach nicht akzeptieren wollen, für die habe ich wirklich nur Verachtung und ggf. auch harte Worte übrig.
Wenn ich solche Dinger wie "nicht lernen wollen", "nicht akzeptieren wollen" und "Verachtung" lese, wundert es mich nicht, dass einfache Nachfragen von Usern hier bei anderen zu Ausrastern fuehren, zumindest hab ich es so empfunden. So wie du erwartest, dass man deinen Standpunkt respektiert, solltest du respektieren, dass nicht jeder lernen will, weil er es nicht muss, vor allem wenn er vorher gar nicht gefragt wird. Abgesehen von der Schulpflicht in Deutschland.

Mir ist echt alles aus dem Gesicht gefallen, als aka mir in dem anderen Thread mit Geisteszustand und religioesem Fanatismus gekommen ist, nur weil ich ihm eine kritische Frage gestellt habe. Konkret, ich habe einiges an Aufnahmen von Videofallen, Fotofallen und Videoaufnahmen von Menschen mit wild lebenden Woelfen gesehen. Seinen Einwand mit dem Objekt fand ich so nicht schluessig, vieles von dem Verhalten der Woelfe in den Aufnahmen hab ich auch auf anderen Fallen gesehen, die definitiv nicht manipuliert sind. Er eiert rum und sagt nicht, warum er meint diese Aufnahmen sind gestellt und ordnet meine Nachfrage direkt als Zweifel an einer moeglichen Manipulation ein. Dabei wollte ich einfach nur seine Gruende fuer den Zweifel wissen um letztendlich meine eigenen Schluesse ziehen zu koennen, sie mit anderen zu Diskutieren die Woelfe in Freiheit studieren um daraus fuer die Zukunft bei weiterer Informationssuche zu lernen und selektieren. Denn nur weil es Forscher und Wissenschaftler gibt die den Wolf aus wissenschaftlichem oder emotionalem Interesse erforschen, heisst es noch lange nicht, dass sie unkritisch sind dem gegenueber was in beiden (!) Lagern diskutiert und argumentiert wird. So auch, dass in beiden Lagern gerne geschummelt wird um seinen Standpunkt zu untermauern.

Deine Einstellung finde ich einfach nur erschreckend. Wie kann man bei der Diskussion um ein Tier andere Menschen nur auf Grund ihrer Einstellung verachten, gleichzeitig aber Respekt erwarten und nicht einmal bereit sein seinen eigenen Standpunkt und seine Einstellung zu diskutieren? Ich habe in beiden Lagern das Gefuehl, dass die Mehrheit gar nicht diskutieren sondern eher missionieren will. Es geht nicht darum Informationen oder Argumente auszutauschen und auch mal Inne halten und darueber nachdenken, es geht darum was 'ich' will und was 'richtig' ist.

Dabei sind immer noch zig Wissenschaftler damit beschaeftigt zu Forschen, weil selbst sie sich nicht Anmassen zu sagen, sie wuerden so ein komplexes Tier verstehen. Ohne ohne Zweifel, Kritik und Widersprueche gaebe es keinen Ansporn und Interesse weiterzuforschen, wem auch immer die Ergebnisse fuer einen Moment als Totschlagargument dienen moegen.

Ich finde das Thema Wolf hochinteressant, mit allem Fuer und Wider, aber wie man allen Ernstes an andere Menschen die Erwartung haben kann seine eigene Einstellung zu respektieren, ohne aber bereit zu sein den Gegenueber ueberhaupt als Menschen zu respektieren macht mich fassungslos. Es geht hier um ein Tier, Emotionen finde ich dabei auch verstaendlich, aber letztendlich kann ich doch von anderen nicht erwarten den Wolf ohne Wenn und Aber zu akzeptieren, dabei aber kein Interesse haben sich gegenteilige Meinungen auch nur anzuhoeren und eben dies dem Anderen vorwerfen. Vor allem wenn nach 20 Jahren teilweise wirklich noch planlos rumgeschuetzt wird. Beide Seiten koennen und muessen sich zuhoeren, nur so kann man weiter lernen, ansonsten geht es an der Realitaet vorbei und der Wolf hat am wenigsten davon. Und sachlich Interessierten wie mir vergeht das Interesse sich zu informieren, weil man staendig erklaeren muss warum man denn nun eine Frage stellt und wofuer man die Antwort im Nachhinein nutzen will, koennte ja fuer die Gegenseite sein.
Grauer Wolf hat geschrieben:Es wurde schon oft drüber gelästert, daß ich im Wolf Bruder und Schwester im Pelz sehe. Sei's drum, damit kann ich lächelnd leben. Dahinter steckt eine intensive Beziehung zur Natur, speziell zu diesen faszinierenden Wesen, und eine sehr tiefe Achtung vor dem Leben selbst und das steht nicht zur Disposition. Niemals!

Ich hoffe, daß ich meinen Standpunkt klarstellen konnte!
Da widersprichst du dir doch komplett. Auf der einen Seite verachtest du Menschen weil sie dir nicht zuhoeren und nicht von dir lernen wollen, dann redest du von tiefer Achtung vor dem Leben selbst? Obwohl du bereit bist Menschen zu Verachten nur auf Grund der Tatsache, dass sie eine andere Sicht der Dinge haben? Ohne zu akzeptieren, dass es auch menschliches Verhalten gibt, beeinflusst von Beduerfnissen, Bildungsmoeglichkeiten, Erziehung, sozialem Umfeld und anderen Faktoren die eine Meinungsbildung beeinflussen? Genau solch eine Ignoranz bewirkt doch genau das Gegenteil oder verstaerkt es noch, wenn das Thema Wolf diskutiert wird. Da finde ich deinen Standpunkt weder klar noch nachvollziehbar. Sowas empfinde ich zutiefst egoistisch, auch dem Wolf gegenueber. Ich bin mir naemlich ziemlich sicher, dass er sich gegen eine Beziehung zum Menschen entscheiden wuerde, wenn man ihn fragen koennte. Er kann auch ohne Menschen zurecht kommen und braucht keine artfremden Geschwister.
LarsD hat geschrieben:jener "NABU-Wolfsbotschafter" mit seinem hirnrissigen Nazivergleich. Heftiger Widerspruch kam dann auf den geistigen Tiefflug jenes "NABU-Wolfsbotschafters". Auch das war Abseits, hat aber selbst die gelassenen Normalbürger im Saal auf die Palme gebracht.
Was hat er denn konkret gesagt? In den Artikeln hab ich nichts gelesen. Und um welche NABU-Ortsgruppe handelt es sich dabei? Hat sie sich dazu geaeussert? Sowas waere ein Grund fuer mich meine Mitgliedschaft beim NABU zu kuendigen, wenn es keine Konsequenzen geben wuerde.
LarsD hat geschrieben:Was hättest Du der Ziegenhalterin gesagt, die in der Diskussion dargestellt hat, dass sie mit dem Wolf ein echtes Problem hat.
Ihr geht es nicht um Schadenersatz, weil der Verlust von Zuchttieren einer vom Aussterben bedrohten, alten Ziegenrasse nicht mit Geld aufzuwiegen ist. Die gut gemeinten Ratschläge des Wolfsbeauftragten unseres Landkreises empfand sie, obwohl wirklich ganz ruhig und freundlich vorgetragen, als Gerede.
Einzig Ulrich Wotschikowsky hat der Frau signalisiert, dass er ihren Standpunkt versteht und nachvollziehen kann. Ziegen seien nicht so leicht zu schützen wie Schafe. Und schon war der Frau anzusehen, dass sie sich an dem Abend das erste Mal ernstgenommen fühlte.
Ich haette sie zumindest gefragt, ob sie sich auch schon an einen Verband, Verein oder Interessengruppe ihrer Ziegen gewendet hat und was von denen kam. Gibt es von dort auch Hilfe um sie zu unterstuetzen? Schliesslich gibt es sicherlich mehr Menschen mit einem Interesse am Erhalt einer Art als diese eine Frau die aktuell wohl gar keine Hilfe bekommt.
Im gleichen Atemzug haette ich aber auch den Wolfsbeauftragten gefragt wie er meint dieser Frau eine Auskunft geben zu koennen, ohne ueberhaupt die Begebenheiten vor Ort zu kennen? Immer wieder hoere ich bei Vortraegen oder Seminaren Fragen an Beutegreifern zu Situationen, aber das das einer Ratschlaege gibt ohne wirklich die kompletten Begebenheiten zu kennen habe ich noch nicht erlebt. Egal was da als Antwort kommt, es wird immer dazu gesagt, dass man eine wirkliche Meinung/Hilfe nur erwarten kann wenn man die genauen Umstaende kennt. Wenn der Wolfsbeauftragte dann nicht weiss, wovon er spricht, ist es natuerlich peinlich und eher kontraproduktiv.
LarsD hat geschrieben:Ein Stadtmensch aus dem tiefen Westen, der von der Schadensproblematik im Zusammenhang mit der Rückkehr des Wolfes bislang definitiv gar nicht betroffen ist, maßt sich an, kluge Ratschläge zu erteilen und über Betroffene zu urteilen?
Unabhaengig von der Herkunft eines Users, den Schuh muessen sich aber Befuerworter wie Gegner anziehen. Ich bin mir sicher in beiden Gruppen gibt es eine Schnittmenge die ihren Standpunkt zumindest stark ueberdenken wuerde, wenn sie mit frelebenden Woelfen zu tun haetten. Die einen sagen sie haetten Angst einem Wolf zu begegnen, dabei laufen in jeder Stadt in Deutschland Hunde rum die oft groesser und unberechenbarer sind, wenn man sich mal ansieht wie viele Menschen jedes Jahr durch Hunde schwer verletzt oder getoetet werden. Ohne, dass man eine Regulierung durch Zuchtquoten oder Toetung durchsetzt, wobei der Schaden fuer die Allgemeinheit durch Arbeitsausfall, Krankenkassenkosten etc weitaus groesser sind. Vor denen haben aber viele keine Angst. Und bei den Wolfsfreunden gibt es ebenso viele, die sich ihre Begeisterung noch mal ueberdenken wuerden, wenn sie das erste Mal vor einem freilebenden Wolf in der Wallachei stehen wuerden. Ganz zu schweigen davon, wenn dann mal ein Wolf in der Umgebung einen unachtsam gehaltenen Fiffi stibietzen, im Beisein eines Menschen. Oder, Gott bewahre, selber betroffen sind. Denn dann ist materielles Interesse doch wieder wichtiger als oekologisches.
LarsD hat geschrieben:Ich hoffe nur, dass wir es irgendwann in die Reihe bekommen, gemeinsam mal ein paar von den Leuten aufzusuchen, die hier in der Gegend mit den Konsequenzen aus der Rückkehr des Wolfes leben müssen.

Viele Grüße

Lars
Um welches Linthe handelt es sich? Suedwestlich von Potsdam? Ich habe dir eine PM zu dem Thema mit meiner Emailadresse geschickt und wuerde mich ueber eine Antwort freuen.
Grauer Wolf

Re: Wölfe in Brandenburg

Beitrag von Grauer Wolf »

LarsD hat geschrieben:Warum sollten Dich Menschen nach Rat und Informationen fragen?
Was glaubst Du wohl, wie viele ich schon über den Wolf und ein Verhalten aufgeklärt habe? Und wie oft ich schon gehört habe: "Das habe ich aber nicht gewußt?"
LarsD hat geschrieben:Ein Stadtmensch aus dem tiefen Westen...
Aaah, die "Stadtmensch- und Wessikeule"... Die darf natürlich nicht fehlen... ^^ Ich bin alles, nur kein Stadtmensch, auch wenn ich in einer Stadt (unfreiwillig) meine Wohnung habe...
LarsD hat geschrieben:Es geht Dir und vielen anderen mit einiger Sicherheit gar nicht um den Wolf. Er ist Mittel zum Zweck, hilft bei der Selbstdarstellung.
Das ärgert mich jetzt wirklich! Du kennst mich nicht, nicht mal ein kleines bißchen. Es geht mir nur um den Wolf, seine Biologie, sein Verhalten, sein Wesen, seine Interaktion mit seiner Umwelt...
Ich zitiere mich dazu mal selber aus einem anderen Thread:
Grauer Wolf hat geschrieben:Ich bin zwar noch regelmäßig dabei, aber die Diskussion wird mir zunehmend zu politisch und utilitaristisch und ich gebe zu, allmählich die Lust zu verlieren. Um den Wolf als Lebewesen geht es doch kaum noch, außer hinsichtlich geboren/verstorben... Ich bin echt geneigt, mich wieder für mich selbst auf die Wildbiologie und Verhaltensforschung des Wolfes sowie die Co-Evolution von Mensch und Wolf zurückzuziehen, zumal meine naturphilosophischen Gedankenansätze (mit denen ich mich übrigens in gutet Gesellschaft befinde) offensichtlich oft auf Widerwillen stoßen und als "infantil" bezeichnet werden... Mich interessiert das Wesen der Wölfe, ihre Emotionen, ihre Gedankenwelt, ihre Seele und nicht, ob Bauer Mustermann nun 80 oder 100% bei einem Schöpsenriß ersetzt wird und schon gar nicht das Gejammere der Jäger um ihr Wild, das ich nur abstoßend finde.
Ich bin fasziniert von diesen Tieren, in jeder Hinsicht, biologisch/ethologischer wie philosophischer, und diese Faszination möchte ich mir gerne erhalten...
... und nicht von politisch wie wirtschaftlich motivierten Interessen zerstören lassen...
Ich denke mal, das paßt ganz gut als Schlußwort...

Gruß
Wolf
aka

Re: Wölfe in Brandenburg

Beitrag von aka »

@Grauer Wolf
Was glaubst Du wohl, wie viele ich schon über den Wolf und ein Verhalten aufgeklärt habe? Und wie oft ich schon gehört habe: "Das habe ich aber nicht gewußt?"
Vergiss nicht, daß alles was Du Dir angeeignet hast "Bücherwissen", TV und Internet ist. Mehr nicht. Das ist zwar interessant und beeindruckend aber ein Bezug
zu Realität hat es schlicht und weg nicht. Null Eigenerfahrung. Wettbewrb "wer hat das meiste über Wolf gelesen" wirst Du vielleicht gewinnen , aber -
wie Lars schrieb - ob Dich wirklich Alle vollnehmen - ?
Mal vielleich doch einen längeren Urlaub in der Lausitz ? Besser in Brandenburg - um beim Thema zu bleiben ?
Oder kommt nicht in Frage ? Gefahr dass zu vielle Illusionen zerstört werden ?
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SammysHP
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Re: Wölfe in Brandenburg

Beitrag von SammysHP »

Und hier ist jetzt Schluss, die Diskussion führt zu nichts. Ich denke schon, dass Grauer Wolf vieles weiß. Und dass das meiste davon angelesen ist, dürfte bei den meisten von uns der Fall sein. Mich stört lediglich die Art, wie Grauer Wolf seine Meinung und sein Weltbild ausdrückt. Das gilt auch für einige andere. Wir sollten uns mehr auf die eigentliche Sache - den Wolf - konzentrieren anstatt uns die Köpfe einzuschlagen.

Wenn ich nächste Woche aus meinem Urlaub zurück bin, werde ich hier etwas aufräumen und die Beiträge abtrennen.
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Re: Wölfe in Brandenburg

Beitrag von SammysHP »

Dieser Thread ist inzwischen recht groß und stellt eine Sammlung vieler unterschiedlicher Ereignisse dar. Wegen der Übersichtlichkeit bitte spezifischere Threads erstellen.

Aussagekräftige Titel können zusätzlich bei der Übersichtlichkeit helfen, z.B. "Brandenburg: Neue Karte des Brandenburger Landesumweltministeriums"
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