Lars, ich habe zur Zeit eine Menge Kälber. Die Hunde könnten die Rinder direkt zu dieser Zeit nicht treiben ohne in mittlere Scharmützel verwickelt zu werden. Es reicht, wenn ich mich mit den Hunden in einiger Entfernung aufbaue und die Herde zieht dann in die gewünschte Richtung ab, ohne irgendwelche Hektik zu entwickeln. Die Gegenwart der Hunde ist ihnen einfach unangenehm. So sehe ich das für die Wildschweine auch. Es geht ja um den Abzug und nicht um irgendeine Rauferei.
Die Hunde haben zunächst ihren Spaß und ihre Befriedigung darin, das ihnen jagdbar erscheinende Wild aufzuspüren und dann
ein paar Versuche zu starten. Es erstaunt mich, wie schnell Hasen laufen können!. Die Wildschweine werden sie wohl auch antesten und ein Eber als Einzelgänger ist da noch das kleinste Problem. Bei mir würde das spielerisch geschehen und letztlich geschieht das auch mit den andere Protagonisten so. Den Wildschweinen wäre jedenfalls in Gegenwart meiner Hunde ein Umfeld des Unbehagens sicher und wer will das schon gerne? Vielleicht sollte man sich bei den Treibjagden etwas mehr Zeit nehmen und den ersten Schuß nicht gleich beim Verlassen des Dickichts plazieren. Die freie Fläche sollte ersteinmal Erleichterung sein und nicht Bedrohung.
Gewalteinwirkung beim Treiben führt nur zu schlechten Schußergebnissen. Wenn man den relativen Komfort eines Areals mit den Hunden langsam abbaut, hat man vielleicht deutlich bessere Resultate.
Ist meine Überlegung, auch weil ich inzwischen auf die Kraft der Ruhe vertraue.

Mein Vieh verlade ich inzwischen auch alleine. In Gegensatz zu Wölfen verrate ich nicht, was ich eigentlich vorhabe.
Ich bin ein Schuft und das gebe ich an mein Hunde weiter. Wir arbeiten nach Plan und nicht nach körperlicher Auslese.
Wenn also die Jäger sich über die Wölfe beschweren, dann haben sie einen Fehler im System.
Treibjagd sollte sich eher am Viehtrieb orientieren und nicht an der Hetzjagd eines Wolfsrudels, auch wenn die Strukuren durchaus die gleichen sind.
Das sage ich, weil ich mit meinen Hunden den gewünschten Trieb in beliebigem Tempo abwickeln kann, vorausgesetzt ich habe genügend Hunde dabei und kann eine Übermacht glaubhaft machen.