Problemwolf, Abschussgenehmigung - und dann?
Problemwolf, Abschussgenehmigung - und dann?
Lassen wir die Definition eines "Problemwolfs" einmal außen vor. Auch, wie es zur Abschussgenehmigung gekommen ist.
Wie soll das dann funktionieren? Sinn macht es nur, wenn der richtige Wolf "entnommen" wird. Dazu müsste er allerdings zweifelsfrei zu identifizieren sein. Dort, wo es nur einen einzelnen Wolf gibt, mag das noch gehen, aber nicht dort, wo es ein ganzes Rudel gibt. Wenn also z.B. Menschen von einem Wolf bedroht werden und diese das melden - wie soll dadurch ein bestimmter Wolf zugeordnet werden? Und wie soll dieser spezielle Wolf dann gefunden werden? Es reicht nicht aus, einigen qualifizierten Leuten (Jägern) eine Genehmigung zu erteilen und zu sagen "macht mal". Der Wolf müsste schon auf frischer Tat ertappt werden, außer er hat besondere, auffällige Merkmale.
Sollte also irgendwann die bürokratische Hürde gefallen sein, so gibt es immer noch die Hürde der praktischen Umsetzung. Hoffen wir, dass es dann keinen Pfusch gibt.
Wie soll das dann funktionieren? Sinn macht es nur, wenn der richtige Wolf "entnommen" wird. Dazu müsste er allerdings zweifelsfrei zu identifizieren sein. Dort, wo es nur einen einzelnen Wolf gibt, mag das noch gehen, aber nicht dort, wo es ein ganzes Rudel gibt. Wenn also z.B. Menschen von einem Wolf bedroht werden und diese das melden - wie soll dadurch ein bestimmter Wolf zugeordnet werden? Und wie soll dieser spezielle Wolf dann gefunden werden? Es reicht nicht aus, einigen qualifizierten Leuten (Jägern) eine Genehmigung zu erteilen und zu sagen "macht mal". Der Wolf müsste schon auf frischer Tat ertappt werden, außer er hat besondere, auffällige Merkmale.
Sollte also irgendwann die bürokratische Hürde gefallen sein, so gibt es immer noch die Hürde der praktischen Umsetzung. Hoffen wir, dass es dann keinen Pfusch gibt.
Re: Problemwolf, Abschussgenehmigung - und dann?
Vielleicht sollte man besser sagen: "sich von einem Wolf bedroht fühlen..." Es gibt Muffengänger, die fühlen sich sogar von einem Fuchs bedroht, geschweige denn von einem Wolf, selbst wenn der nur rumsteht und mal neugierig schaut...SammysHP hat geschrieben:Wie soll das dann funktionieren? Sinn macht es nur, wenn der richtige Wolf "entnommen" wird. Dazu müsste er allerdings zweifelsfrei zu identifizieren sein. Dort, wo es nur einen einzelnen Wolf gibt, mag das noch gehen, aber nicht dort, wo es ein ganzes Rudel gibt. Wenn also z.B. Menschen von einem Wolf bedroht werden und diese das melden - wie soll dadurch ein bestimmter Wolf zugeordnet werden? Und wie soll dieser spezielle Wolf dann gefunden werden? Es reicht nicht aus, einigen qualifizierten Leuten (Jägern) eine Genehmigung zu erteilen und zu sagen "macht mal". Der Wolf müsste schon auf frischer Tat ertappt werden, außer er hat besondere, auffällige Merkmale.
Sollte also irgendwann die bürokratische Hürde gefallen sein, so gibt es immer noch die Hürde der praktischen Umsetzung. Hoffen wir, dass es dann keinen Pfusch gibt.
Und es wird Pfusch geben, definitiv, weil's dann einfach nur darum geht, irgendeinen Wolf abzuknallen, damit die rachsüchtige Volksseele befriedigt ist... Gib einigen Jägern (revierübergreifend) die Erlaubnis zum Abschuß und Du hast garantiert einige tote Wölfe und nicht nur einen (den "richtigen"). Diese Gelegenheit muß man halt nutzen...

Genau deshalb gehört der Wolf nicht ins Jagdgesetz, um die Hürden für einen Abschuß nahezu unerreichbar hoch zu legen... Sollte jemals ein Abschuß wirklich notwendig sein, gehört der in die Hände von Wildbiologen mit einer Zusatzqualifikation zum Waffengebrauch, und auch nur dann, wenn ein Einfangen und eine Unterbringung in einem Gehege nicht möglich ist...
Ich hoffe nur, daß es nie dazu kommt. Das Problem sind imho die Spaziergänger und Pilzsucher, die zuviel Rotkäppchen gelesen haben, und im Wald vor dem eigenen Schatten erschrecken. Da wird dann schnell eine subjektive "Bedrohung" draus...
Gruß
Wolf
Re: Problemwolf, Abschussgenehmigung - und dann?
Ich kann mirs auch nicht so richtig vorstellen, wie das laufen könnte. Irgendwelchen Jagdpächtern könnte man die Sache wohl kaum übertragen, zumal das "Problem" dann revierübergreifend wäre. Der "Problemwolf" wäre dann auch eher im befriedeten Bereich aktiv und müßte dann dort eingefangen werden.
Re: Problemwolf, Abschussgenehmigung - und dann?
Ihr habt mit allem, was bzgl. Problemwolf und Abschuß geschrieben wurde absolut Recht!
Nur hier muß ich widersprechen:
Besser wären Vergrämungsmaßnahmen oder man fängt den Wolf ein, und setzt ihn in einem anderen Revier aus. Aber wenn der "Übeltäter" sich z.B. seit längerem auf Haustiere "spezialisiert" hat ... ??? ... kann es auch dort wieder Probleme geben.
Nur hier muß ich widersprechen:
Einen wilden, in Freiheit geborenen und lebenden Wolf kann man nicht in einem Gehege einsperren. Das funktioniert leider nicht. Der Wolf "geht ein, wie eine Primel" oder wird verrückt. Ist leider so.Grauer Wolf hat geschrieben:... auch nur dann, wenn ein Einfangen und eine Unterbringung in einem Gehege nicht möglich ist...
Besser wären Vergrämungsmaßnahmen oder man fängt den Wolf ein, und setzt ihn in einem anderen Revier aus. Aber wenn der "Übeltäter" sich z.B. seit längerem auf Haustiere "spezialisiert" hat ... ??? ... kann es auch dort wieder Probleme geben.
Re: Problemwolf, Abschussgenehmigung - und dann?
Ich hab das auch mit gewaltigem Bauchgrimmen geschrieben und zwar genau aus dem von Dir genannten Grund... Aber töten...?timber-der-wolf hat geschrieben:Nur hier muß ich widersprechen:Einen wilden, in Freiheit geborenen und lebenden Wolf kann man nicht in einem Gehege einsperren. Das funktioniert leider nicht. Der Wolf "geht ein, wie eine Primel" oder wird verrückt. Ist leider so.Grauer Wolf hat geschrieben:... auch nur dann, wenn ein Einfangen und eine Unterbringung in einem Gehege nicht möglich ist...


Kannst Du Dir vorstellen, was dann in einem Land wie Deutschland los ist?timber-der-wolf hat geschrieben:Besser wären Vergrämungsmaßnahmen oder man fängt den Wolf ein, und setzt ihn in einem anderen Revier aus. Aber wenn der "Übeltäter" sich z.B. seit längerem auf Haustiere "spezialisiert" hat ... ??? ... kann es auch dort wieder Probleme geben.

Gruß
Wolf
Re: Problemwolf, Abschussgenehmigung - und dann?
Ja,Grauer Wolf,das kommt davon ,wenn man den Schutz der Wölfe Zauberlehrlingen überlässt.
Gruß bürger x
Gruß bürger x
Re: Problemwolf, Abschussgenehmigung - und dann?
Man muss es aber auch realistisch sehen.Grauer Wolf hat geschrieben:Ich hab das auch mit gewaltigem Bauchgrimmen geschrieben und zwar genau aus dem von Dir genannten Grund... Aber töten...?Alleine bei dem Gedanken wird mir physisch schlecht...
Das ist die Wahl zwischen Skylla und Charybdis...
Re: Problemwolf, Abschussgenehmigung - und dann?
bürger x hat geschrieben:Ja,Grauer Wolf,das kommt davon ,wenn man den Schutz der Wölfe Zauberlehrlingen überlässt.
Gruß bürger x
Wen meinst Du denn mit den "Zauberlehrlingen" und wen hieltest Du für geeigneter für den Schutz der Wölfe?
Re: Problemwolf, Abschussgenehmigung - und dann?
Hallo Lutra,
der Umgang mit Wölfen wird in Deutschland sehr einseitig nur auf seinen Schutz bezogen.
Es wird nicht realisiert,dass der Wolf,der seinen Hauptfeind verliert,also den Menschen, seine Scheu verliert. Die Scheu des Wolfes ist anerzogen . Die Scheu ist nicht angeboren. Genau dieser Umstand ist es ,der auch von vielen Forenmitgliedern scheinbar übersehen wird.
Wenn der Mensch auf Dauer den Wolf nicht verfolgt, muss der Wolf ihm nicht aus dem Weg gehen. Die Habituierung ist eine langfristige Wirkung des Wolfsschutzes und führt zu zunehmender Gefahr des Menschen durch den Wolf.(Kluth,Reinhardt......Seite 110 ff)
Das ist eigentlich eine Binsenweisheit,wird aber geflissentlich verschwiegen oder unter 200 Seiten Papier versteckt, weil dieser Umstand den Wolfsschutz überhaupt in Frage stellt.
DAS IST EIN DILEMMA:
Wird der Schutz des Wolfes über längere Zeit und ohne Ausnahmen realisiert ,ist die Habituierung nicht aufzuhalten.
Menschen,die mit dem Schutz des Wolfes zu tun haben und gegenüber der Habituierung den Kopf in den Sand stecken sind für mich "Zauberlehrlinge".
Das hat ein Dilemma so an sich,dass es nicht lösbar ist.
Gruß bürger x
der Umgang mit Wölfen wird in Deutschland sehr einseitig nur auf seinen Schutz bezogen.
Es wird nicht realisiert,dass der Wolf,der seinen Hauptfeind verliert,also den Menschen, seine Scheu verliert. Die Scheu des Wolfes ist anerzogen . Die Scheu ist nicht angeboren. Genau dieser Umstand ist es ,der auch von vielen Forenmitgliedern scheinbar übersehen wird.
Wenn der Mensch auf Dauer den Wolf nicht verfolgt, muss der Wolf ihm nicht aus dem Weg gehen. Die Habituierung ist eine langfristige Wirkung des Wolfsschutzes und führt zu zunehmender Gefahr des Menschen durch den Wolf.(Kluth,Reinhardt......Seite 110 ff)
Das ist eigentlich eine Binsenweisheit,wird aber geflissentlich verschwiegen oder unter 200 Seiten Papier versteckt, weil dieser Umstand den Wolfsschutz überhaupt in Frage stellt.
DAS IST EIN DILEMMA:
Wird der Schutz des Wolfes über längere Zeit und ohne Ausnahmen realisiert ,ist die Habituierung nicht aufzuhalten.
Menschen,die mit dem Schutz des Wolfes zu tun haben und gegenüber der Habituierung den Kopf in den Sand stecken sind für mich "Zauberlehrlinge".
Das hat ein Dilemma so an sich,dass es nicht lösbar ist.
Gruß bürger x
Re: Problemwolf, Abschussgenehmigung - und dann?
Deswegen schrieb ich Dir ja vom Otter oder Du kannst auch jeden Singvogel nehmen. Wenn Du sie fütterst, kommen sie mit viel Geduld mal auf die Hand, aber doch nicht einfach so, nur weil sie geschützt werden. Das Wort "scheu" trifft es auch nicht, obwohl es so gern gebraucht wird. "Vorsicht" wäre treffender. Der geht einer möglichen Gefahr aus dem Wege.
Zum Umgang mit dem Wolf in Deutschland: Der größte Aufwand wird betrieben, um Nutztiere zu schützen und den Wolf zu beobachten, um Entwicklungen vorhersehen zu können. Der Wolf an sich braucht keiner zu schützen, der kommt ohne uns zurecht. Geschützt ist er per Gesetz vor Verfolgung.
Sammy hat ja diesen Tread mit der Annahme angefangen, dass ein Wolf als "Problemwolf" eingestuft wird, was nach dem Managementplan durchaus möglich ist, und wie er dann gezielt "entnommen" werden könnte. Das ist das Thema hier.
Zum Umgang mit dem Wolf in Deutschland: Der größte Aufwand wird betrieben, um Nutztiere zu schützen und den Wolf zu beobachten, um Entwicklungen vorhersehen zu können. Der Wolf an sich braucht keiner zu schützen, der kommt ohne uns zurecht. Geschützt ist er per Gesetz vor Verfolgung.
Sammy hat ja diesen Tread mit der Annahme angefangen, dass ein Wolf als "Problemwolf" eingestuft wird, was nach dem Managementplan durchaus möglich ist, und wie er dann gezielt "entnommen" werden könnte. Das ist das Thema hier.